Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 6/26

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 6/26 (NW ZK SED DDR 1952, H. 6/26); Abreibung holen?" Der 1. Sekretär der Kreisleitung der Partei empfing die Freunde nicht, weil* er angeblich keine Zeit hatte, äußerte aber: „Was ihr vom Landesvorstand schon als Sekretäre schickt, sind ja sowieso Nieten," Die Freunde des Kreisvorstandes der FDJ beklagen sich darüber, daß die Partei nie Zeit für sie hätte, daß sie von der Kreisleitung der Partei immer nur zusammengestaucht würden, um dann ohne Anleitung wieder fortgeschickt zu werden. Ich brauche nicht zu betonen, daß in beiden Fällen die Einstellung zu den jungen Genossen nicht die richtige ist. Das Verhältnis zwischen älteren und jungen Genossen soll kameradschaftlich sein ohne plumpe Vertraulichkeit, soll erfüllt sein von der gegenseitigen Achtung, selbst dann, wenn die jungen Genossen der Meinung sein sollten, daß ein Funktionär der Partei nicht in allen Dingen die nötige Qualifikation besitzt. Solange ein Genosse im Aufträge der Partei eine Funktion ausübt, verkörpert er die Partei. Das bedeutet nicht, daß die jungen Genossen nicht Kritik üben sollen, wo es notwendig ist. Aber der Ton macht auch hier die Musik. Ich halte es z. B. für nicht zulässig, wenn eine Stenotypistin des Zentralrates der FDJ am Telefon dem stellvertretenden Leiter der Propaganda-Abteilung des Zentralkomitees gegenüber abfällige Bemerkungen über ein von der Abteilung ausgearbeitetes Material macht. Die Genossen in der Freien Deutschen Jugend müssen sich in erster Linie gleichgültig welche Funk- tion sie in der FDJ ausüben, als Parteifunktionäre und in jede ihrer Handlungen der Partei gegenüber verantwortlich fühlen, die sich verkörpert in den von ihr gewählten Leitungen und ihren verantwortlichen Funktionären. Ich glaube, daß es notwendig war, diese Dinge einmal zu sagen, die bisher in einigen Leitungen der Partei unausgesprochen unter der Oberfläche schwelten, Verärgerung hervorriefen und die Arbeit störten. Welche Schlußfolgerungen sind zu ziehen: Ich habe eingangs ausgeführt, daß eine gewisse Überheblichkeit einiger junger Genossen nicht im bösen Willen begründet liegt, sondern z. T. In den gesellschaftlichen Bedingungen, unter denen sich ihre Entwicklung vollzieht. Nikolai Ostrowski, der von der sowjetischen Jugend viel gelesene Schriftsteller, hat einmal erklärt: „Ich will, daß die junge Generation, die keinen lebendigen Gendarmen und Gutsbesitzer gesehen hat, das Gesicht des Feindes kennt, mit dem sie zusammengeraten wird, wenn er angreift und den sie dann für immer vernichten muß." Was damals auf die sowjetische Jugend zutraf, gilt auch für unsere Jugend. So richtig es ist, daß wir von unseren Künstlern verlangen, daß sie in ihren Werken der neuen Entwicklung in unserer Deutschen Demokratischen Republik Ausdruck verleihen, so notwendig erscheint es mir aber auch, Werke zu schaffen, die die Aus der Diskussionsrede des Genossen Erich Honecker Das Leben in den FDJ-Gruppen wirklich das ist die Aufgabe! Zweifellos ist es mit Hilfe unserer Partei und der Regierung gelungen, unter der Jugend eine breite Atmosphäre des Lernens zu schaffen. Davon zeugen die 143 000 Träger des Abzeichens für gutes Wissen. Davon zeugen die vielen Lehrlinge, die am vierten Berufswettbewerb der deutschen Jugend in über 88 000 Lernaktivs teilgenommen haben. Davon zeugt nicht zuletzt die Aktivität der Mitglieder unseres Verbandes an den Hoch- und Fachschulen. Man könnte noch vieles mehr dazu anführen, aber es ist nicht von der Hand zu weisen, daß wir in der Praxis der Entwicklung unserer ideologischen Arbeit zu sehr übersehen haben, daß sich unser Verband aus jungen Menschen zusammensetzt, deren Reifegrad nicht nur verschieden ist, sondern deren Interessen auch verschiedenartig sind. Vor allem haben wir bei der ideologischen Arbeit und der Festigung unseres Verbandes die Propagandaarbeit zu sehr auf die Schulungshefte beschränkt und nicht in genügendem Maße die vielseitigen Möglichkeiten erkannt, die sich für die Verbesserung ideologischer Arbeit aus der breiten Entfaltung der kulturellen Massenarbeit als einem entscheidenden Mittel der patriotischen Erziehung der Jugend ergeben. Genosse Mückenberger hat in seinen Ausführungen mit Recht darauf hingewiesen, daß wir zum Beispiel bisher nur ungenügend die vielseitigen Möglichkeiten ausgenutzt haben, um die Jugendheime in Zentren der kulturellen Massenarbeit zu verwandeln, sie zu Heimen der Entspannung und Erholung der Jugend zu machen und dort Zirkel für Musik, Dramaturgie, Chor, Tanz, bildende Kunst zu bilden. In welchem Maße in vielen Ländern die leitenden Organe unseres Verbandes abseits vom Leben der Jugend stehen, möchte ich an einem Beispiel zeigen, das sich bei einer Aussprache mit dem Kreissekretariat der FDJ in Leipzig ergab. Leipzig ist eine Stadt, der im Rahmen der demokratischen Entwicklung der Republik große Bedeutung zukommt und wo unser Verband viele ideologische Schwächen zu überwinden hat. Nachdem wir vorher einige Jugendheime besucht hatten, fragten wir den Kreisvorsitzenden: „Sag uns mal, wieviel Jugendheime gibt es in Leipzig?“ Er sagte darauf: „Ich glaube, wir haben zwei Heime für schwererziehbare Kinder!“ Es stellte sich heraus, daß er noch nie ein Jugendheim der Leipziger Jugend besucht hatte, obwohl die Jugend in diesen Heimen bereits 1946 und 1947 ein reges Jugendleben entwik-kelt hatte. Es ist klar, daß die Feststellung in vollem Umfang zutrifft, wonach die Freie Deutsche Jugend der Entfaltung eines allseitigen Jugendlebens zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt hat. Hierbei dürfen wir jedoch nicht aus den Augen verlieren, daß die breite Entfaltung der kulturellen Massenarbeit auf das engste mit der Organisierung der politischen Aufklärungsarbeit unter den Mitgliedern der Freien Deutschen Jugend und der nicht organisierten Jugend zu verbinden ist. Wir müssen feststellen, daß gerade bei der Entfaltung der politischen Aufklärungsarbeit, d. h. beim täglichen Kampf um die Entlarvung der Politik Adenauers und Schumachers sowie ihrer Agenten in der Republik, die Arbeit der FDJ nur als sehr zögernd bezeichnet werden kann. Es besteht der Zustand, daß im Verlauf des letzt-ten Jahres unser Verband sehr wenige öffentliche Jugendversammlungen abgesehen von den Mitgliederversammlungen durchgeführt hat, sei es in den Betrieben, in den einzelnen Abteilungen oder in den Wohngebieten, um dort aktuelle Fragen zu behandeln und auf Fragen der Jugend zu antworten. Deshalb ist es notwendig, diesen Zustand zu ändern. Wir müssen vor allem erreichen, daß außer Funktionären und Agitatoren unseres Verbandes auch namhafte Persönlichkeiten aus dem gesellschaftlichen Leben unseres Volkes, aus Politik, Kunst, Wissenschaft usw., einen 26;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 6/26 (NW ZK SED DDR 1952, H. 6/26) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 6/26 (NW ZK SED DDR 1952, H. 6/26)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Die Diensteinheiten der Linie sind auf der Grundlage des in Verbindung mit Gesetz ermächtigt, Sachen einzuziehen, die in Bezug auf ihre Beschaffenheit und Zweckbestimmung eine dauernde erhebliche Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit, der auf der Grundlage von begegnet werden kann. Zum gewaltsamen öffnen der Wohnung können die Mittel gemäß Gesetz eingesetzt werden. Im Zusammenhang mit der Ausnutzung der Verbundenheit des zum Staatssicherheit sind ebenfalls seine Kenntnisse aus der inoffiziellen Arbeit sowie seine Einstellung zum führenden Mitarbeiter und seine Erfahrungen mit dem Staatssicherheit zu berücksichtigen. Die Ausnutzung der beim vorhandenen Verbundenheit zum Staatssicherheit und zu dessen Aufgaben als vernehmungstaktischer Aspekt kann eingeschränkt oder ausgeschlossen werden, wenn der in seiner inoffiziellen Zusammenarbeit mit dem Staatssicherheit resultieren. Diese objektiv gegebenen Besonderheiten, deren Nutzung die vemehmungstaktischen Möglichkeiten des Untersuchungsführers erweitern, gilt es verstärkt zu nutzen. Im Prozeß der Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Staatssicherheit erwarten lassen. Der Feststellung und .Überprüfung des Charakters eventueller Westverbindungen ist besondere Bedeutung beizumessen und zu prüfen, ob diese Verbindungen für die politisch-operative Arbeit während des Studiums genutzt und nach ihrer Bewährung in den Dienst Staatssicherheit eingestellt werden. Die Arbeit mit ist von weitreichender Bedeutung für die Gewährleistung der staatlichen Sicherheit der Die politisch-operativen, tatsächlichen und rechtlichen Voraussetzungen für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens und das Erwirken der Untersuchungshaft. Die Durchführung wesentlicher strafprozessualer Ermittlungshandlungen durch die Untersuchungsorgane Staatssicherheit ist selbstverständlich an die strafprozessuale Voraussetzunq des Vorliecens eines der. im aufgeführten Anlässe gebunden. Der Anlaß ist in den Ermittlungsakten euszuWeisen. In den meisten Fällen haben Fahnenflüchtige illusionäre Vorstellungen über ein Beben in der oder in Berlin. Diese werden genährt durch westliche Massenmedien, in Kontakten Verbindungen mit Personen aus dem Operationsgebiet, die zur Durchführung von Aufträgen kurzfristig in die einreisen, übersenden an den Geheimdienst. Die von vorher festgelegten Orten aus übersandten ermöglichen dem Geheimdienst eine Kontrolle über.

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