Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 6/11

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 6/11 (NW ZK SED DDR 1952, H. 6/11); in Erscheinung treten. Das lehren uns die vergangenen Wochen. Wir haben auch früher gewußt, daß die Bevölkerung bei uns in den letzten Jahren ideologisch beträchtlich gewachsen ist, aber wie sehr sie bereit ist, unter der Führung der Partei beliebige Mißstände zu liquidieren, wie sehr sie sich bereits mit d,en Zielen unserer Partei identifiziert, wie selbst schon viele Zehntausende von Parteilosen im Geist des Marxismus-Leninismus argumentieren, das haben wir nie so deutlich gesehen, wie in den letzten Wochen, während dar beginnenden Entfaltung von Kritik und Selbstkritik. Man kann sogar noch weitergehen und sagen: Wir haben uns in der Vergangenheit selbst daran gehindert, das Große, daß sich bei uns entwickelt, in vollem Umfange zu erkennen, eben weil wir Kritik und Selbstkritik nicht breit genug entfalteten und daher die Erkenntnis des Neuen nicht genügend unterstützten. Man soll also keine Furcht davor haben, daß durch breite, allseitige Kritik die große Linie des Aufstiegs verwischt oder die Initiative der Massen gelähmt werden könnte. Im Gegenteil, gerade die breite, all-saitige Kritik entfesselt die Initiative der Massen und läßt damit die große Linie des Aufschwungs hervortreten. Eine andere Aufgabe ist es, daß man die Versuche des Gegners und parteifremder Elemente, die Entfaltung von Kritik und Selbstkritik bei uns für ihre Zwecke auszunutzen, durchkreuzen muß. Es gibt natürlich Fälle, in denen der Gegner versucht, durch Fehlinformation oder durch bewußte Überspitzung Panik zu säen oder falsche Maßnahmen unsererseits hervorzurufen. Es gibt auch Fälle, in denen parteifremde Elemente versuchen, ihre Ich möchte in meinem Diskussionsbeitrag auf die Frage eingehen, die Genosse Walter Ulbricht in dem Teil behandelt hat, in dem er von der Verbesserung der politischen Arbeit in der Deutschen Demokratischen Republik gesprochen hat, um von dieser Seite her die II. Parteikonferenz vorzubereiten und entscheidend zu dem von uns geführten Kampf beizutragen. Wenn wir in unserer Arbeit entscheidende Verbesserungen durchführen wollen, dann ist es erforderlich, daß auch wesentliche Veränderungen in der Arbeitsweise des zentralen Parteiapparats durchgeführt werden. Wir haben in der letzten Zeit von der Parteileitung durch eine längst geklärten, und zwar zu ihren Ungunsten geklärten Angelegenheiten noch einmal anhängig zu machen. Erfreulicherweise ist die Anzahl dieser Fälle im Verhältnis zur Gesamtzahl der kritischen Stellungnahmen gering, und es ist die Aufgabe der Redaktion, hier mit äußerster Wachsamkeit vorzugehen, um solchen Versuchen nicht zum Opfer zu fallen. Wir alle ringen gegenwärtig um das richtige Verhältnis zur Kritik und Selbstkritik. Wir sind dabei, dieses Verhältnis zu finden, aber wir haben es noch nicht gefunden. Das zeigt sich z. B. daran, daß viele Genossen zur Zeit noch der Meinung sind, es handele sich bei der Entfaltung der Kiitik und Selbstkritik um eine Kampagne, die im Dezember begonnen wurde und vielleicht im Mai zu Ende gehen wird und die der einzelne möglichst ungeschoren zu überleben versuchen muß. Aber so ist es nicht. Wir haben nicht eine befristete Kampagne begonnen, sondern wir sind dazu übergegangen, uns selbst und unsere politische Arbeit auf eine höhere Stufe zu heben, indem wir Kritik und Selbstkritik nicht mehr sporadisch wie eine Methode der Wahl anwenden, sondern indem wir alle Erscheinungen des Lebens, einschließlich uns selbst, bewußt und ständig durch Kritik und Selbstkritik in fortschrittlichem Sinne weiter vorwärtsentwickeln. Daß wir das richtige Verhältnis zur Kritik und Selbstkritik noch nicht gefunden haben, äußert sich vor allem darin, daß noch zahllose Genossen in der Kritik in erster Linie einen persönlichen Angriff sehen. Betrifft sie andere, so nehmen sie die Kritik gelassen hin, wenigstens in der Regel. Betrifft es sie selbst, so glauben sie Reihe sehr konkreter Beschlüsse wertvolle Hilfe bekommen, die uns die Möglichkeit geben, uns nicht nur in großen Fragen der Politik zu orientieren, sondern sie sind wertvolle Hinweise für die Verbesserung unserer Arbeitsweise. Ein großes Verdienst hat dabei beispielsweise auch unser Zentralorgan. Das Zentralorgan hat neben einer Fülle guter Einzelbeispiele auch eine Reihe sehr prinzipieller Artikel gebracht, die uns eine wertvolle Orientierung gewesen sind. Ich erinnere an die Artikelreihe „Heraus mit der Sprache!", mit der es die Redaktion iii ihren Leitartikeln verstanden hat, ausgezeichnet und verständlich für die leitenden Parteifunktionäre und für entweder um jeden Preis Zurückschlagen zu müssen oder sich ihr unkritisch beugen zu müssen, insbesondere dann, wenn die Kritik von einflußreicher Stelle kommt. Wie überwindet man offenkundig falsches und außerdem unwürdiges Verhalten? Wie kommt man bei der Entfaltung von Kritik und Selbstkritik zu einer Atmosphäre der Sachlichkeit? Zweierlei muß man sich klarmachen: Es ist zwar eine wichtige Aufgabe der Kritik, dem Kritisierten vorwärtszuhelfen, aber das ist nicht ihre erste Aufgabe. Ihre erste Aufgabe ist, den Mißstand selbst abzustellen, der nicht einen, sondern viele Menschen und in zahlreichen Fällen Millionen von Menschen betrifft. Und das zweite: Es ist nicht denkbar, daß jemand das Maximum seiner Fähigkeiten entwickeln kann, wenn er allein nach eigenem Ermessen handelt, wenn er nicht die Beurteilung durch die Partei erhält. Und was ist Beurteilung? die Kritik von seiten der Gesellschaft. Jeder von uns braucht also Kritik, muß nach ihr verlangen, muß beunruhigt sein, wenn sie ausbleibt, mit einem Wort: er muß sie als die unerläßliche Hilfe ansehen, die ihm die Gesellschaft und die Partei schuldig sind. Hier ist der Schritt, den zu tun uns gegenwärtig offenkundig sehr schwer fallt, nämlich vom individualistischen, kleinbürgerlichen Herangehen an die Frage der Kritik und Selbstkritik zu einem neuen Herangehen, wie es unserer fortgeschrittenen politischen Ordnung und wie es unserer Erkenntnis von der Notwendigkeit der kollektiven Zusammenarbeit entspricht. Wenn wir diesen Schritt tun, schaffen wir auch die Atmosphäre der Sachlichkeit, die heute bei uns so oft fehlt. die einfachsten Menschen den großen Zusammenhang dieser ernsten und scharfen Kritik unserer ‘Partei mit den entscheidenden politischen Fragen unserer Zeit herzustellen. Nun zu einigen Fragen der Arbeitsweise des zentralen Apparats. Ich kann mir nicht anmaßen das wäre vermessen , über die Arbeitsweise des Politbüros hier etwas Ausführliches zu sagen. Und doch möchte ich aus meinen eigenen Erfahrungen etwas dazu beitragen. Zunächst ein praktisches Beispiel: Aus einigen Sitzungen, aus den Erfahrungen meiner fünfjährigen Tätigkeit an leitender Stelle in einer Verwaltung habe ich den Eindruck gewonnen, daß das Politbüro nicht immer und nicht in genügend gründlicher ' Weise mit uns bestimmte Grundfragen politisch bis zu Ende durchdiskutiert. Aus der Diskussionsrede des Genossen Paul Wandel, Minister für Volksbildung Bei der Fülle der Tagesaufgaben die Klärung der Grundfragen nicht vernachlässigen ! 11;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 6/11 (NW ZK SED DDR 1952, H. 6/11) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 6/11 (NW ZK SED DDR 1952, H. 6/11)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Die Organisierung und Durchführung einer planmäßigen, zielgerichteten und perspektivisch orientierten Suche und Auswahl qualifizierter Kandidaten Studienmaterial Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit - Grundfragen der weiteren Erhöhung der Effektivität der und Arbeit bei der Aufklärung und Bearbeitung von Vorkommnissen im sozialistischen Ausland, an denen jugendliche Bürger der beteiligt ind Anforderungen an die Gestaltung einer wirk- samen Öffentlichkeitsarbeit der Linio Untersuchung zur vorbeugenden Verhinderung von Havarien, Bränden, Störungen und Katastrophen Erarbeitung von - über das konkrete Denken bestimmter Personenkreise und Einzelpersonen Erarbeitung von - zur ständigen Lageeinschätzung Informationsaufkommen. Erhöhung der Qualität und Wirksamkeit der insgesamt sowie der einzelnen gerichtet sind. Einzuschätzen ist allem der konkrete, abrechenbare Beitrag der zur Entwicklung von Ausgangsmaterial für Operative Vorgänge, zum rechtzeitigen Erkennen und Aufklären von feindlich-negativen Kräften und ihrer Wirksamkeit im Innern der DDR. Je besser es uns gelingt, feindlich-negative Aktivitäten bereits im Keime zu erkennen und zu bekämpfen. Das bezieht sich-auch auf die politisch-operativen Abwehrarbeit in der. In seinem Artikel in der Einheit aus Bildung Staatssicherheit , führte der Genosse Mini Daraus ergibt sich für die - Funktionäre der Partei und des sozialis tlsxrhe ugend-verbandes unter dem Aspekt Durchsetzung der Ziele und Grundsatz -üs Sinarbeitungsprozesses die ff?., Aufgabe, den Inhalt, die Formen und Methoden der Zusammenarbeit mit den Werktätigen müssen den Bedingungen der Lage und den Erfordernissen des Einzelfalles angepaßt sein, wobei die bereits seit langem in der Zusammenarbeit mit Werktätigen, besonders in Form der Arbeit mit Inoffiziellen Mitarbeitern, gewonnenen Erfahrungen ständig ausgewertet und genutzt werden müssen. Ein breites System der Zusammenarbeit schließt die weitere Arbeit mit Inoffiziellen Mitarbeitern im Operationsgebiet. Sie bildet im engen Zusammenhang mit der Richtlinie für die Zusammenarbeit mit Gesellschaftlichen Mitarbeitern für Sicherheit und Inoffiziellen Mitarbeitern im Gesamtsystem der Sicherung der Deutschen Demokratischen Republik auf genommen werde. Dach meiner Rückkehr in die Deutsche Demokratische Republik sollte ich mir den gesamten Werdegang vonder Güst Schwanheide bis zu meiner Inhaftierung merken.

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