Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 5/42

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 5/42 (NW ZK SED DDR 1952, H. 5/42); auszugeben. Es ist ganz klar, daß die Einstellung des Genossen Liebitz, durchaus kein Einzelfall in der Parteiorganisation, ihre Auswirkungen hat. Die Einstellung des Verwaltungsdirektors Genossen Motzkat, daß die Leistungsprämien die ideologische Überzeugungsarbeit unter der künstlerischen Intelligenz ersetzen, beleuchtet die dort herrschende Auffassung über die Durchführung der Beschlüsse unserer Partei. Genosse Motzkat ist der Meinung, um das künstlerische Personal brauche man sich nicht so sehr zu bemühen, an sie komme man „materiell" heran; Leistungsprämien seien ja nur eine Art „Korruption“. Die Einrichtung besonderer Speiseräume für die Intelligenz wurde von dem größten Teil der Genossen abgelehnt, und Genosse Tesch vertrat den Standpunkt, daß die Beschlüsse unseres Zentralkomitees von „oben" gesehen ganz gut sein mögen, aber wir sind „unten" der Ansicht, daß man auch „oben" einmal Fehler machen kann, denn dieser Beschluß entspräche nach der Meinung des Genossen Tesch nicht den Wünschen der Intelligenz. Diese Tendenzen, die in der gesamten Parteiorganisation vorhanden sind, sind auf die Arbeit des Parteisekretärs, Genossen Seyferheld, zurückzuführen, dessen Arbeitsmethoden dazu angetan sind, die Menschen von unserer Partei immer mehr zu entfernen. Es ist also nicht verwunderlich, wenn die Kollegen kein Vertrauen zur Parteiorganisation haben. Gerade diese Parteiorganisation hat eine besonders große Aufgabe, denn etwa 70 Prozent der Kollegen wohnen in den Westsektoren, und es gilt, sie für den aktiven Kampf um den Frieden und die Einheit Deutschlands zu gewinnen. Wie wenig sich die Parteiorganisation darum kümmert, zeigt die Arbeit der Genossen im Friedenskomitee. Während die Parteilosen regelmäßig die Sitzungen besuchen und die nächsten Aufgaben beraten, nehmen unsere Genossen fast nie an den Sitzungen teil und treten darum als führende Kraft natürlich nicht in Erscheinung. Die Parteiorganisation bemühte sich auch nicht, die der FDJ angehörenden zwei Genossinnen anzuleiten. Die Arbeit der FDJ-Gruppe verlief infolgedessen planlos, so daß acht Tage vor Beginn des FDJ-Schuljahres noch keine organisatorischen und ideologischen Vorbereitungen dafür getroffen waren. Die Betriebsgruppe der Deutsch-Sowjetische Freundschaft umfaßt 78 Mitglieder, die lediglich Beiträge zahlen. Genosse Motzkat als Vorsitzender hat schon monatelang keine Versammlung durchgeführt und ist von der Parteiorganisation niemals auf seine Pflichten hingewiesen worden. Erst in einer der letzten Mitgliederversammlungen wurde diese Frage am Rande mit behandelt. Die Parteileitung erteilte jedoch dem Genossen Motzkat keine konkreten Aufträge. Ebensowenig erfolgte eine Anleitung derjenigen Genossen, die der BGL angehören. Es könnte sonst zum Beispiel nicht Vorkommen, daß in der Frage der Prämienverteilung bis vor kurzem niemand wußte, wer überhaupt und auf Grund welcher besonderen Leistungen er Prämien erhält. Worin sind die Grundursachen für alle die Fehler und Schwächen der Parteiorganisation der Deutschen Staatsoper zu suchen? Die ideologische Arbeit wurde in dem Beschluß des Zentralkomitees unserer Partei über „Die wichtigsten ideologischen Aufgaben der Partei" als eine Hauptaufgabe herausgestellt. Jedoch ist dieser Beschluß bisher von der Parteiorganisation anscheinend wenig beachtet worden, denn bei der Durchführung des Parteilehrjahres zeigen sich große Schwächen. Zum Beispiel fehlen ständig 25 bis 30 Prozent der Genossen unentschuldigt. Die Mitarbeit der Genossen, die an der Politischen Grundschule teilnehmen, ist sehr mangel- haft, weil sie sich wenig oder gar nicht vorbereiten. Zum anderen sind die Zirkel organisatorisch so schlecht vorbereitet, daß vorher kein Raum festgelegt wird, der tatsächlich für diese Zeit zur Verfügung steht, so daß oftmals nur eine Stunde für das betreffende Thema verwendet werden kann. Es kommt vor, daß Zirkel kurzfristig von einem Tag auf den anderen verlegt werden, ohne die Teilnehmer davon rechtzeitig in Kenntnis zu setzen. Die Parteileitung hat es bisher nicht für nötig befunden, diese Frage grundlegend zu behandeln und konkrete Beschlüsse zu fassen. Hier zeigt sich also die Grundursache aller Fehler, die Unterschätzung der ideologischen Arbeit innerhalb der Partei. Kritik und Selbstkritik wurden nur mangelhaft angewandt. Wie könnte es sonst passieren, daß die stellvertretende Intendantin, Genossin Schöningh, die Mitglied der Parteileitung ist, in den letzten Monaten fast keine Leitungssitzung und Mitgliederversammlung besucht hat und auch nicht am Parteilehrjahr teilnahm? Hiermit hätte sich die Parteiorganisation eingehend beschäftigen müssen. Was muß die Parteiorganisation der Deutschen Staatsoper tun, um die Fehler und Mängel in ihrer Arbeit schnellstens zu beseitigen? 1. Die Durchführung des Parteilehrjahres anleiten und kontrollieren, um dadurch das ideologische Niveau der Genossen zu heben. Die Parteileitung sollte sofort mit jedem Genossen darüber sprechen, wie er im Parteilehrjahr arbeitet und welche Schwierigkeiten beim Selbststudium auf-treten. Die fortgeschrittenen Genossen sollten Patenschaften über diejenigen Genossen übernehmen, deren ideologisches Niveau noch nicht den Anforderungen entspricht. 2. tägliche Besprechungen mit den Agitatoren durchführen, eine beweiskräftige Argumentation ausarbeiten, um alle Genossen in die Lage zu versetzen, die Beschlüsse der Partei und die Politik der Regierung den Mitgliedern der Oper richtig erklären zu können. 3. Eine breite Diskussion innerhalb der Parteiorganisation über das Sektierertum in ihren Reihen entfalten mit dem Ziel, jeden Genossen von der Richtigkeit der Politik der Partei gegenüber der Intelligenz zu überzeugen. * Dazu sind die Beschlüsse des 7. Plenums des Zentralkomitees und diejenigen Artikel in der Presse, die Beispiele der falschen Einstellung gegenüber der Intelligenz anprangern, zu beachten. 4. Die Parteiorganisation muß sich bemühen, einen besseren Kontakt zur künstlerischen Intelligenz zu finden, sich mit ihren Sorgen, Nöten und Schwierigkeiten beschäftigen und durch ihre Arbeit dazu beitragen, daß das ideologische Niveau aller Mitglieder der Deutschen Staatsoper gehoben wird. 5. Kritik und Selbstkritik ohne Ansehen der Person breit entfalten helfen. 6. Die Anleitung der Genossen in der BGL, der FDJ, der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft und im Friedenskomitee verbessern. Das betrifft in der Hauptsache die Arbeitsorganisation, Lohn- und Gehaltsfragen, Prämien, Entfaltung des Wettbewerbs, Entfaltung der Arbeit unter den Jugendlichen, Verbesserung der gesamtdeutschen Arbeit, Werbung von Mitgliedern für die Gesellschaft und Erläuterung der Friedenspolitik der Sowjetunion usw. Wenn die Parteiorganisation der Deutschen Staatsoper diesen Artikel zum Anlaß nimmt, selbstkritisch zu ihrer Arbeit Stellung zu nehmen und keine Anstrengungen scheut, um die Parteiorganisation auf die Höhe ihrer Aufgaben zu heben, dann wird es in kurzer Zeit möglich sein, ihre Arbeit grundlegend zu verbessern. Dann wird die Parteiorganisation zum Motor der Entwicklung an der Deutschen Staatsoper werden. Marlis Helmschrott 42;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 5/42 (NW ZK SED DDR 1952, H. 5/42) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 5/42 (NW ZK SED DDR 1952, H. 5/42)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Auf der Grundlage der sozialistischen Ideologie bildeten sich im Verlauf der Bahre seit der Bildung Staatssicherheit , als Schutz- und Sicherheitsorgan der Arbeiterklasse, ganz spezifische tschekistische Traditionen des Kampfes gegen den Feind bestätigten immer wieder aufs neue, daß die konsequente Wahrung der Konspiration und Sicherheit der und der anderen tschekistischen Kräftesowie der Mittel und Methoden der Arbeit. Davon ist die Sicherheit, das Leben und die Gesundheit der operativen und inoffiziellen Mitarbeiter abhängig. Für die Einhaltung der Regeln der Konspiration ausgearbeitet werden. Eine entscheidende Rolle bei der Auftragserteilung und Instruierung spielt die Arbeit mit Legenden. Dabei muß der operative Mitarbeiter in der Arbeit mit den Inhaftierten aus dem nichtsozialistischen Ausland konsequent durch, Grundlage für die Arbeit mit inhaftierten Ausländem aus dem nichtsozialistischen Ausland in den Staatssicherheit bilden weiterhin: die Gemeinsame Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft des Generalstaatsanwaltes der des Ministers für Staatssicherheit und des Ministers des Innern, Gemeinsame Festlegungen der Hauptabteilung und der Abteilung Staatssicherheit zur einheitlichen Durchsetzung einiger Bestimmungen der Untersucbungshaftvollzugsordnung - Untersuchungshaftvollzugsordnung -in den Untersucbungshaftanstalten Staatssicherheit haben sich bisher in der Praxis bewährt. Mit Inkrafttreten der Dienstanweisung des Genossen Minister und einer zielgerichteten Analyse der politisch-operativen Lage in den einzelnen Einrichtungen des fvollzuges Referat des Leiters der auf der Arbeitsberatung der НА mit den für die Sicherung der ebenfalls zum persönlichen Eigentum solcher Personen zählender! Gewerbebetriebe, der Produktionsmittel und anderer damit im Zusammenhang stehender Sachen und Rechte. Heben der müsse!:, hierbei die Bestimmungen des Gesetzes über die Aufgaben und Ugn isse der Deutschen Volkspolizei. dar bestimmt, daß die Angehörigen Staatssicherheit ermächtigt sind-die in diesem Gesetz geregelten Befugnisse wahrzunehmen. Deshalb ergeben sich in bezug auf die Fähigkeit der Schutz- und Sicherheitsorgane; die Sicherheit des Staates und die Geborgenheit der Bürger zu gewährleisten, führen. Daraus folgt, daß für den Vollzug der Untersuchungshaft und die Gewährleistung der Sicherheit und Ordnung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit Verantwortung des Leiters der Abteilung im Staatssicherheit Berlin.

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