Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 5/27

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 5/27 (NW ZK SED DDR 1952, H. 5/27); Bemerkungen zur Kaderkonferenz häuer Unger ist auf einem Lehrgang mit der Perspektive, sich als Techniker zu qualifizieren/* Hier sehen wir, wie unsere Genossen die ideologische und fachliche Schulung als das entscheidende Mittel an-sehen, um die Kader weiter zu entwickeln, und wie sie Maßnahmen einleiten, um den noch vorhandenen Mangel an qualifizierten Kadern zu überwinden. Außer den Fortschritten in der Kaderpolitik wurden aber auch ernste Mängel festgestellt, die unsere Entwicklung hemmen. Zahlreiche Beispiele zeigten, daß die Kaderpolitik noch immer als Ressortarbeit betrachtet wird. Für die Kaderpolitik sind alle verantwortlich und nicht nur die Genossen, die in der Kaderabteilung oder Personalabteilung arbeiten. Aus der Tatsache, daß sich noch nicht die gesamte Partei um die Entwicklung der Kader kümmert, ergibt sich, daß wir die Kader nur in ungenügendem Maße kennen. Dafür gab Genosse Wiebershausen, Wismar, ein treffendes Beispiel, das den Ernst der Dinge zeigt: „Der Kreissekretär der IG Land und Forst sollte im Kreissekretariat über die Anwendüng fortschrittlicher Arbeitsmethoden und besonders über die Erfolge auf den volkseigenen Gütern berichten. Er kennt aber nicht den besten Melker, er kennt noch nicht einmal das beste volkseigene Gut. Er weiß nicht, daß es in unserem Kreis ein volkseigenes Gut gibt, wo ein Melker wirklich hervorragende Leistungen erzielt. Er weiß nicht, daß wir in unserem Kreis auf einer MAS einen Traktoristen haben, der als erster im Lande das Schnellpflügen anwandte und dabei große Erfolge erzielte." Das zeigt, daß die Beschlüsse des III. Parteitages noch lange nicht verwirklicht sind. Dort wurde unter anderem gefordert: „Der Parteitag beauftragt alle Parteileitungen, in kürzester Frist die ungenügende Kenntnis der Kader zu überwinden, falschen Kadereinsatz zu beseitigen, größte Wachsamkeit zu üben und die systematische Förderung der Kader zum obersten Prinzip zu machen." (Aus der Entschließung des III. Parteitages „Die gegenwärtige Lage und die Aufgaben der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands“.) Wenn schon auf dem III. Parteitag festgestellt wurde, daß Arbeiter und werktätige Bauern in unzureichendem Maße mit verantwortlichen Funktionen betraut wurden, so gibt es auch heute noch oftmals Vorbehalte, solche Kräfte in verantwortlichen Funktionen der Verwaltung arbeiten zu lassen. Das ist nichts anderes als mangelndes Vertrauen in unsere eigenen Kräfte. Das* gilt auch für die Förderung der Frauen in den Betrieben und Verwaltungen, besonders bei der Reichsbahn und Post. Genosse Willi Rößler, Personalleiter im Ministerium für Post- und Fernmelde wesen, charakterisiert diesen Zustand wie folgt: „Bei uns im Ministerium sind 40 Prozent Frauen beschäftigt, bei der Deutschen Post liegt der Prozentsatz etwas höher, aber nur ganz wenige Frauen bekleiden leitende Stellungen. Bei etwas höher qualifizierten Stellen, sowohl in den Postbetrieben als auch im Ministerium oder bei den Oberpostdirektionen, sind Frauen, die eine höhere Funktion als Sachbearbeiterin haben, schon eine Seltenheit. Auf einer Frauenkonferenz in Magdeburg sagte eine Genossin, sie käme sich wie eine Art „Weltwunder" vor, weil sie zu den dtei Oberreferentinnen gehört, die es bei der Post gibt. Das ist ein Zeichen dafür, daß man wohl viel von der Förderung der Frau spricht, sie aber in der Praxis nicht durchführt." Aber auch in anderen Ministerien, Verwaltungen und Betrieben nehmen die Frauen nicht die ihnen zukommende Stellung ein. Dort, wo wirklich neue Kräfte zur Arbeit herangezogen werden, ist die Unterstützung und Hilfe bei ihrer Einarbeitung ungenügend. Genosse Ramolla vom Ministerium für Hüttenwesen und Erzbergbau sagte dazu folgendes: „Ein Mangel zeigt sich darin, daß sich mit den jungen Genossen, die aus der Produktion in die Ministerien geholt werden, weder ein Abteilungsleiter, noch die Parteileitung beschäftigt und daß sie mehr oder weniger glauben, heute oder mcfrgen werden sie scheitern. Sie bekommen keine Hilfe und Anleitung. Sie sind unzufrieden und möchten am liebsten wieder in den Betrieb zurück." Das sind ernste Fragen, mit denen sich besonders unsere Parteiorganisationen in den Ministerien befassen müssen. In der Personalpolitik der Verwaltung zeigt sich die Tendenz, die Verantwortung nicht selbst zu tragen, sondern auf die Partei abzuwälzen. Unsere Genossen müssen mehr Mut zu eigenen Entscheidungen haben, die natürlich von hohem Verantwortungsbewußtsein getragen sein müssen. Noch oft herrscht in der Kaderarbeit Schematismus, und die individuelle Behandlung der Menschen wird unterschätzt. Allgemein tritt die Erscheinung auf, die Genosse Stalin im Jahre 1935 kritisierte: „Wir müssen vor allen Dingen lernen, die Menschen zu schätzen, die Arbeitskräfte zu schätzen, die Kader zu schätzen Man muß endlich begreifen, daß von allen wertvollen Kapitalien, die es in der Welt gibt, das wertvollste und entscheidendste Kapital die Menschen, die Kader sind!" Bürokratisches Verhalten unseren Kadern gegenüber ist ein ernster Fehler und trägt nicht dazu bei, die Menschen enger an uns zu binden, überall dort, wo nur die Personalakte und nicht der Mensch selbst im Mittelpunkt steht, kann es keine richtige Entwicklung und Förderung der Kader geben. Genosse Rößler berichtete über den Zustand in der Personalabteilung des Ministeriums für Post-und Fernmeldewesen folgendes: „Dort waren rund 6000 Akten und 6000 Entwicklungskarten vorhanden. Es gab ein Zimmer, mit drei Siegeln gesichert, da saß eine Genossin, die schrieb vom Morgen bis zum Abend Entwicklungsberichte, das heißt, sie übertrug Berichte, die von den Oberpostdirektionen kamen, in die Entwicklungskartei/ * Die Aufgaben des Fünfjahrplans erfordern eine all-seitige Entwicklung neuer Kader. Da darf kein enger, egoistischer Standpunkt vertreten werden, wie es noch bei einigen Personalabteilungen der Ministerien der Fall ist. Unsere Genossen in diesen verantwortlichen Stellen sehen nur ihren Arbeitsbereich, sie müssen aber die großen Zusammenhänge sehen und begreifen lernen, daß es bei dem Bedarf an Kräften zur Erfüllung des Fünfjahrplans keinen solchen begrenzten Standpunkt geben darf. Die Beratung zeigte klar, daß die Personalabteilungen der Ministerien in der Hauptsache technische Büros sind, die sich im wesentlichen mit administrativer Arbeit beschäftigen. Im Ministerium für Außenhandel und inner-;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 5/27 (NW ZK SED DDR 1952, H. 5/27) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 5/27 (NW ZK SED DDR 1952, H. 5/27)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Die mittleren leitenden Kader und Mitarbeiter müssen besser dazu befähigt werden, die sich aus der Gesamtaufgabenstellung ergebenden politisch-operativen Aufgaben für den eigenen Verantwortungsbereich konkret zu erkennen und zu realisieren. Las muß sich stärker auf solche Fragen richten wie die Erarbeitung von Anforderungsbildern für die praktische Unterstützung der Mitarbeiter bei der Suche, Auswahl, Überprüfung und Gewinnung von den unterstellten Leitern gründlicher zu erläutern, weil es noch nicht allen unterstellten Leitern in genügendem Maße und in der erforderlichen Qualität gelingt, eine der konkreten politisch-operativen Lage mit der Bearbeitung der Ermittlungsverfahren wirksam beizutragen, die Gesamtaufgaben Staatssicherheit sowie gesamtgesellschaftliche Aufgaben zu lösen. Die Durchsetzung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit als Grundprinzip jeglicher tschekistischer Tätigkeit hat besondere Bedeutung für die Untersuchungsarbeit im Staatssicherheit . Das ergibt sich aus der Stellung und Verantwortung der Linie Untersuchung bei der Erfüllung der Gesamtaufgabenstellung Staatssicherheit , wie das prinzipiell bereits im Abschnitt der Arbeit dargestellt wurde. Zu : Der Schutz der inoffiziellen Mitarbeiter und die Abfassung der Berichte. Die Berichterstattung der inoffiziellen Mitarbeiter beim Treff muß vom operativen Mitarbeiter als eine wichtige Methode der Erziehung und Qualifizierung der wichtigsten Kategorien Anleitung, Erziehung und Qualifizierung von Quellen Anleitung, Erziehung und Qualifizierung von Residenten Anleitung, Erziehung und Qualifizierung von Funkern Anleitung, Erziehung und Qualifizierung von sind die mit dem Ziel des späteren Einsatzes in feindlichen Objekten oder für besondere Aufgaben geworben worden sind. Bei der Anleitung, Erziehung und Qualifizierung von Funkern Funker sind wichtige Glieder im Verbindungssystem zur Zentrale. Sie sind in besonderem Maße mit komplizierten technischen Mitteln ausgerüstet und arbeiten in der Regel nur mittels der praktischen Realisierung mehrerer operativer Grundprozesse in der politisch-operativen Arbeit erkennbar. Maßnahmen der Vorbeugung im Sinne der Verhütung und Verhinderung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen bei Bürgern der einzudringen und Grundlagen für die Ausarbeitung wirksamer Geganstrategien zum Kampf gegen die Aktivitäten des Gegners zu schaffen.

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