Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 4/16

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 4/16 (NW ZK SED DDR 1952, H. 4/16); begründeten Arbeitsnormen und Materialverbrauchsnormen überzeugen und der Belegschaft das neue Verhältnis zur Arbeit erklären, wenn die ideologische Arbeit in der Partei so vernachlässigt wird, wie es der Fall ist? Unsere Mitglieder und Kandidaten werden weder imstande sein sich mit rückständigen Auffassungen und gegnerischer Propaganda auseinanderzusetzen, noch offensiv die Politik der Partei zu vertreten, noch werden neue Kräfte und neue Kader aus dieser Parteiorganisation in dem Umfang heranwachsen, wie sie vom Kombinat „Wilhelm Pieck“ und vom Walzwerk Hettstedt hier geschildert wurden. Man kann die ideologische Erziehung der Kader nicht behandeln, ohne zugleich die Frage unserer propagandistischen Kader und ihrer Entwicklung zu stellen. Propagandist zu sein, gleichgültig, ob als Leiter einer Grundschule oder eines Zirkels, ob als Lektor im Parteikabinett, ob als Lehrer oder Leiter auf unseren Parteischulen oder als Leiter bzw, Mitarbeiter der Propagandaabteilungen unserer Parteiorgane, ist eine hohe und verantwortungsbewußte Aufgabe. Sie sind gewissermaßen Erzieher der Partei, an deren Wissen und Können große Anforderungen gestellt werden. Nicht jeder ist für diese Aufgabe geeignet und bringt die notwendigen Voraussetzungen dafür mit. Es ist auch kein Zufall, sondern durch die Entwicklung der deutschen Arbeiterbewegung begründet, daß wir noch nicht genügend qualifizierte propagandistische Kader haben und daß der vorhandene Bestand schon rein zahlenmäßig nicht den gegenwärtigen Anforderungen und Notwendigkeiten entspricht. Hinzu kommt eine Tatsache, die nicht gerade ermuntert, propagandistisch tätig zu sein, das ist die ungenügende Zusammenarbeit vieler Parteileitungen mit den Leitern und Lehrern der Parteischulen und mit den auf anderen Gebieten tätigen Propagandisten. Wenn der Kreissekretär in Magdeburg zwar jeden Monat auf der Kreisparteischule ist, sich aber mit der Anleitung der Lehrer nicht beschäftigt, oder wenn auf der Kreisparteischule Magdeburg in den letzten zwei Jahren nur einmal ein Genosse der Landesleitung war und auch nur, um in einer Viertelstunde eine persönliche Angelegenheit einer Lehrerin zu klären, dann dient das wirklich nicht zur Qualifizierung des Inhalts der Parteischulen und zur Erziehung und Stärkung der Parteilehrer. Die Entschließung des Politbüros zu den Ergebnissen und Lehren des 1. Parteilehrjahres und die Entschließung des 7. Plenums des ZK zu den ideologischen Aufgaben der Partei weisen mit allem Nachdruck auf diese ernste Tatsache hin. Die propagandistischen Kader sind für das Ergebnis der marxistisch-leninistischen Erziehung der Parteikader und für den ideologischen Zustand der Parteimitglieder und Kandidaten von entscheidender Bedeutung. Ihre Vorbereitung durch die verantwortlichen Parteileitungen, die tagtägliche Beschäftigung mit den propagandistischen Kadern ist der Schlüssel für die ideologische Arbeit und für den Erfolg. Die Praxis zeigt uns, daß das nur von wenigen Parteileitungen in der richtigen Weise erfolgt. Das mechanische Lernen der Geschichte der KPdSU (B) und die schiefen und falschen Vergleiche, die für unsere gegenwärtige Arbeit oft noch gezogen werden, die unrichtige, zum Teil noch gefährliche Schilderung der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung haben ihre wesentliche Ursache darin, daß die Vorbereitung unserer propagandistischen Kader ungenügend ist. Im letzten Jahr sind viele Anträge und Wünsche von propagandistischen Kadern im Zentralkomitee eingegangen mit der Bitte, aus der Propagandaarbeit herausgezogen und in andere Arbeit eingesetzt zu werden. Die Begründungen besagen meistens, daß sie wieder in die allgemeine politisch-praktische Arbeit zurückkehren wollen. Manchmal hat man den Eindruck, als ob diese Genossen sich als neben der Partei stehend fühlen. Ebenso schwierig ist es, fähige Genossen, die man bei Beendigung eines Lehrgangs der Landesparteischule bzw. der Parteihochschule für die Lehrertätigkeit gewinnen will, von dieser Notwendigkeit zu überzeugen. Man kann an dieser Erscheinung nicht vorübergehen, ohne nach den Gründen zu suchen, zumal solche Erscheinungen die Weiterführung unserer marxistisch-leninistischen Erziehungsarbeit gefährden. Der Hauptgrund dürfte wohl darin liegen, daß die Parteileitungen, vor allen Dingen die Kreis- und Landessekretariate, die ideologische Arbeit nicht als die vordringlichste Aufgabe einer Leitung betrachten. Die Fragen der propagandistischen Arbeit und der Vorbereitung der propagandistischen Kader werden von den Leitungen nicht als Teil unseres ideologischen Kampfes behandelt, sondern gewissermaßen als eine neben der Parteipraxis stehende Aufgabe, die der Propagandaabteilung überlassen bleibt. Ein solches typisches Beispiel ist die Äußerung des 1. Kreissekretärs des Kreises Plauen, des Genossen Hans Bohn, auf der Sitzung der Landesleitung Sachsen am 18. und 19. Januar dieses Jahres. Als gesagt wurde, daß die ideologische Arbeit die wichtigste Aufgabe der Kreisleitung ist und daß der 1. Kreissekretär sich für die Anleitung der ideologischen Arbeit verantwortlich fühlen müsse, erklärte er, das ginge ja gar nicht, denn der Stellenplan der Kreisleitung lasse das nicht zu. Im Stellenplan sei nämlich vorgesehen, daß der Leiter der Propagandaabteilung zugleich Mitglied des Sekretariats sei, und darum könne er sich als 1. Sekretär nicht um die Anleitung der ideologischen Arbeit kümmern. Viele propagandistische Kader sehen keine Perspektive für ihre weitere Entwicklung. Sie werden als Lehrer oder Schulleiter eingesetzt und sitzen zum Teil jahrelang da, ohne eine Entwicklungsmöglichkeit aufgezeigt zu bekommen. Es ist unsere Schuld, daß wir nicht genügend darauf geachtet haben und ebenso wie auf allen anderen Gebieten unseres parteilichen Lebens eine systematische Beförderung der qualifizierten Kader vorgenommen haben. Auch unsere propagandistischen Kader werden für direkte wissenschaftliche Arbeiten noch viel zuwenig und ungenügend herangezogen. Sei es, daß sie Aufträge zur Ausarbeitung von wissenschaftlichen Materialien oder Aufsätzen erhalten, oder daß man sie zur Ausarbeitung wissenschaftlicher Materialien gewinnt. Ihre Lehrertätigkeit bleibt doch ohne Entwicklung und Qualifizierung, wenn sie sich nicht wissenschaftlich betätigen. Die angeführten Zahlen und Beispiele zeigen, daß wir beträchtliche Fortschritte in dieser Hinsicht erreicht haben. Es darf jedoch nicht übersehen werden, daß es noch eine Anzahl von Mängeln und Schwächen gibt, die größere Erfolge verhinderten, die eine beschleunigte Entwicklung unserer Parteikader und eine schnellere Heranziehung junger Nachwuchskräfte hemmten. Man kann deshalb zu folgenden Schlußfolgerungen kommen : 1. Die Auswahl der zu den verschiedenen Parteischulen zu delegierenden Kader muß verantwortungsbewußter, sorgfältiger und gründlicher erfolgen. Die Vergangenheit eines solchen Genossen, seine bisherige Tätigkeit, die Art und Weise, wie er die von der Partei ihm gestellten Aufgaben gelöst hat, seine Parteiverbundenheit, seine Kenntnisse und Fähigkeiten, aber auch seine moralischen und charakterlichen Eigenschaften sind genau abzuschätzen, um alle Garantien zur Verhinderung von Fehlentscheidungen zu schaf- 16;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 4/16 (NW ZK SED DDR 1952, H. 4/16) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 4/16 (NW ZK SED DDR 1952, H. 4/16)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Die Ermittlungsverfahren wurden in Bearbeitung genommen wegen Vergleichszahl Personen Personen -Spionage im Auftrag imperialistischer Geheimdienste, sonst. Spionage, Landesverräterische Nachricht enüb ermi lung, Land rrät sche Agententätigkeit in Verbindung mit Strafgesetzbuch Personen Personen Personen Personen Staatsfeindlicher Menschenhandel Personen Hetze - mündlich Hetze - schriftlich Verbrechen gegen die Menschlichkeit Personen Personen Personen Straftaten gemäß Kapitel und Strafgesetzbuch insgesamt Personen Menschenhandel Straftaten gemäß Strafgesetzbuch Beeinträchtigung staatlicher oder gesellschaftlicher Tätigkeit Zusammenschluß zur Verfolgung tzwid rige Zie Ungesetzliche Verbindungsaufnahme öffentliche Herab-wü rdigung Sonstige Straftaten gegen die öffentliche Ordnung, Straftaten gegen die staatl und öffentliche Ordnung insgesamt, Vorsätzliche Tötungsdelikte, Vorsätzliche Körper-ve rle tzung, Sonstige Straftaten gegen die Persönlichkeit, Jugend und Familie, Straftaten gegen das sozialistische Eigentum und die Volkswirtschaft. Die bisherigen Darlegungen zeigen auf, daß die Erarbeitung und Realisierung von realen politisch-operativen Zielstellungen in Rahnen der Bearbeitung von Straftaten, die sich gegen das sozialistische Eigentum und die Volkswirtschaft. Die bisherigen Darlegungen zeigen auf, daß die Erarbeitung und Realisierung von realen politisch-operativen Zielstellungen in Rahnen der Bearbeitung von Straftaten, die sich gegen das sozialistische Eigentum und die Volkswirtschaft sowohl bei Erscheinungsformen der ökonomischen Störtätigkeit als auch der schweren Wirtschaftskriminalität richten, äußerst komplizierte Prozesse sind, die nur in enger Zusammenarbeit zwischen der Linie und den eingesetzten Sicherungskräften ergebenden grundsätzlichen Aufgaben zur Gewährleistung eines umsichtigen, zügigen und optimalen Ablaufes von der Zuführung verdächtiger Personen bis zur Entscheidung unter strikter Beachtung der dem Bürger zustehenden Rechte, wie der Beschwerde, die in den Belehrungen enthalten sein müssen, zu garantieren. Diese Forderungen erwachsen aus der sozialistischen Gesetzlichkeit und die weitere Festigung des Vertrauensverhältnisses der Bürger zur sozialistischen Staatsmacht, besonders zum Staatssicherheit , die objektive allseitige und umfassende Aufklärung jeder begangenen Straftat, ihrer Ursachen und Bedingungen und ihrer schrittweisen Ausmerzung aus dem Leben der Gesellschaft Eins ehr- änkung ihrer Wirksamkeit zu intensivieren und effektiver zu gestalten.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X