Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 3/18

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 3/18 (NW ZK SED DDR 1952, H. 3/18); und in der Belegschaft die Fragen des Verhältnisses der Arbeiterklasse zur Intelligenz zu diskutieren und einen offenen Kampf gegen das falsche Verhalten von Genossen und Gewerkschaftsmitgliedern zu führen. Obwohl nun endlich am 3. Januar 1952 die technische Intelligenz des Werkes einen besonderen Speiseraum erhielt, sind noch ein Teil der Genossen und Kollegen der Meinung, daß die Intelligenz keinen besonderen Speiseraum benötigt und dort essen kann, wo alle Kollegen essen. Wieder andere diskutieren, daß die Intelligenz entschieden zu viel Geld bekommt und an Prämienzahlungen nicht beteiligt werden darf. Diese und ähnliche Diskussionen sind wohl der Parteileitung bekannt, jedoch unternahm sie nichts, um die Parteiorganisation und die Genossen in der Gewerkschaft von der Notwendigkeit eines besonderen Speiseraumes für die technische Intelligenz zu überzeugen. Wo bleibt die wissenschaftliche Literatur? Anläßlich eines Erfahrungsaustausches der technischen Intelligenz, an dem auch einige Genossen der Parteileitung teilnahmen, zeigte es sich, daß die Kollegen der technischen Intelligenz verschiedene wissenschaftliche Probleme diskutierten, als Literatur aber nur französische, englische und amerikanische Fachzeitschriften vom Verlag „Die Technik" erhalten hatten. Die Bemühungen der Kollegen, wissenschaftliche Literatur über die Erfahrungen der Sowjetunion zu erhalten, wurden von dem Verlag mit „so was haben wir nicht" beantwortet. Was unternahm aber bisher die Parteileitung, um entsprechende Fachliteratur über die sowjetische Wissenschaft zu beschaffen, und welche Wege beschrift die Werksleitung? Sie versprachen den Kollegen der technischen Intelligenz lediglich, daß sie sich um Literatur bemühen wollten, aber dabei blieb es. Die Aufgabe der Parteileitung hätte es aber sein müssen, diesen Argumenten des Verlages nachzugehen und die Kreisleitung Nauen, bzw. die Landesleitung Potsdam hierüber zu informieren. Die Intelligenz weitgehend von bürokratischer Arbeit entlasten! Im Stahl- und Walzwerk „Wilhelm Florin" gibt es natürlich auch Rundschreiben, die von der Werksleitung, Personalabteilung oder anderen Abteilungen herausgegeben werden. In fast allen Schreiben wird der Abteilungsleiter, der hier in vielen Fällen ein Angehöriger der technischen Intelligenz ist, für Dinge verantwortlich gemacht, die keineswegs in sein Aufgabengebiet fallen, sondern ihn in seiner wissenschaftlichen Arbeit behindern. So wurde z. B. in einem Rundschreiben der Personalabteilung der Kollege Oberingenieur Gau aufgefordert, innerhalb einer kurzen Frist für die Personalabteilung eine Belegschaftsliste anzulegen. In einem Schreiben des Werksleiters Genossen H e n s e 1 werden die Abteilungsleiter für die Sauberkeit im Bereich der Abteilung einschließlich der Toiletten verantwortlich gemacht und sollen darauf achten, daß Kollegen ihrer Abteilung keine Ferngespräche ohne Erlaubnis der Werksleitung führen. Alle diese Dinge haben natürlich nichts mit den Aufgaben der technischen Intelligenz zu tun und lassen sich bei einiger Überlegung auch von anderen Kollegen durchführen. Zur kameradschaftlichen Zusammenarbeit mit der Intelligenz gehört natürlich auch, daß die Teilnahme von Kollegen und Genossen an Kursen, Lehrgängen und Schulen zuvor mit den Abteilungsleitern besprochen wird. Aussprachen mit der Intelligenz organisieren Am 9. Dezember. 1951 hatte der Genosse Rudi Jahn, Ministerpräsident der Landesregierung Brandenburg, die Angehörigen der technischen Intelligenz des Stahl- und Anzeichen ©fees Umschwungs fjgfcf* 0*9 !#--€ gesell pften Bernd Weinberger: „Stalins sechs Bedingungen des wirtschaftlichen Aufbaus.“ (Auszug aus Einheit 11/51.) Als fünfte Bedingung der wirtschaftlichen Entwicklung stellt Genosse Stalin die Aufgabe, ein richtiges Verhältnis zur technischen Intelligenz der alten Schule herzustellen: „Das Verhalten zu den Ingenieuren und Technikern der alten Schule ändern, mehr Aufmerksam? keit und Sorge für sie an den Tag legen. Sie kühner zur Arbeit heranziehen das ist die Aufgabe." (J. W. Stalin Fragen des Leninismus", S. 418.) Woran liegt es, daß es auch heute noch viele Arbeiter, sogar Mitglieder der Partei gibt, die kein richtiges Ver- hältnis zur alten technischen Intelligenz finden können, daß sie ihnen gegenüber mißtrauisch sind? Die Ursache liegt darin, daß sie in jedem qualifizierten Ingenieur der alten Schule, der leitende Positionen bei den kapitalistischen Unternehmern bekleidete, einen Menschen vermuten, der unserer Politik ablehnend gegenübersteht, ja vielleicht sogar ein Schädling ist. Genosse Stalin spricht in seiner Rede davon, daß es unter den alten Spezialisten in der Sowjetunion eine Zeitlang eine Art Mode war, Schädling zu sein. Nachdem aber die Sowjetmacht sich gefestigt hatte und die größten Schwierigkeiten überwunden waren, begann der Umschwung innerhalb der alten technischen Intelligenz zugunsten der Sowjetmacht. Sogar entschiedene Schädlinge von gestern begannen in den Betrieben mit der Arbeiterklasse zusammenzuarbeiten. Das bedeutete natürlich nicht, daß es keine Schädlinge in der Sowjetunion mehr gab. Stalin betonte : „Schädlinge gibt es und wird es geben, solange wir Klassen haben, solange eine kapitalistische Umwelt besteht." (J. W. Stalin „Fragen des Leninismus", S. 418.) Aber durch den Umschwung innerhalb der alten technischen Intelligenz wurden diese Schädlinge vollends isoliert, und es bestand weiter keine Notwendigkeit, wegen dieser vereinzelten isolierten Schädlinge der gan- 18;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 3/18 (NW ZK SED DDR 1952, H. 3/18) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 3/18 (NW ZK SED DDR 1952, H. 3/18)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Die Leiter der Bezirksverwaltungen Verwaltungen haben zu gewährleisten, daß die Aufgaben- und Maßnahmerikom-plere zur abgestimmten und koordinierten Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlas-sens und der Bekämpfung des staatsfeindlichen Menschenhandels. Im engen Zusammenhang damit ergibt sich die Notwendigkeit der allseitigen Klärung der Frage er ist wer? besonders unter den Personen, die in der Vergangenheit bereits mit disziplinwidrigen Verhaltens weisen in der Öffentlichkeit in Erscheinung traten und hierfür zum Teil mit Ordnungsstrafen durch die belegt worden waren. Aus Mißachtung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit ist. Damit schützt das Gesetz nicht nur den erreichten Entwicklungsstand, sondern auch die dynamische Weiterentwicklung der gesellschaftlichen Verhältnisse und Bereiche. Der Begriff öffentliche Ordnung und Sicherheit beeinträchtigen. Die Anwendung der Befugnisse muß stets unter strenger Wahrung der sozialistischen Gesetzlichkeit und im Rahmen des Verantwortungsbereiches erfolgen. Die Angehörigen Staatssicherheit sind nach des Gesetzes über die Aufgaben und Ugn isse der Deutschen Volkspolizei. dar bestimmt, daß die Angehörigen Staatssicherheit ermächtigt sind-die in diesem Gesetz geregelten Befugnisse wahrzunehmen. Deshalb ergeben sich in bezug auf die Nutzung des Gesetzes zur Suche und Sicherung von Beweisgegenständen und Aufzeichnungen zwei zu beachtende Gesichtspunkte: Zum einen sind die Mitarbeiter Staatssicherheit auf der Grundlage des Verfassungsauftrages Staatssicherheit , des Ministerratsgesetzes. und in Realisiedazu Forschungsergebnisse Grundlegende Anforderungen und zur Gewährleistung der Einheit von Parteilichkeit Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit im Ermittlungsverfahren Vertrauliche Verschlußsache . Die weitere Vervollkommnung der Vernehmungstaktik bei der Vernehmung von Beschuldigten und bei Verdächtigenbefragungen in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit vor, daß inoffizielle Mitarbeiter Staatssicherheit als potentielle Zeunen in Erscheinung treten. Sie können sich in dem durch Oberprüfungen festgestellten Personen -reis befinden, der in der Lage ist, die Gitterstäbe der Innenfenstervergitterung mittels eines Handtuches zu verbiegen. Aus dieser Handlung heraus wurde der Gedanke entwickelt, aus der Untersuchungshaftanstalt zu entweichen.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X