Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 24/53

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 24/53 (NW ZK SED DDR 1952, H. 24/53); Die Kreisleitung Gardelegen antwortet auf eine Kritik Auf die Kritik des Genossen Otto Schön in seinem Artikel „Einige Lehren aus den Wahlergebnissen in den Grundorganisationen in „Neuer WegM Nr. 16 erhielten wir als erste Antwort die Stellungnahme der Kreisleitung Gardelegen. Der 1. Kreissekrelär, Genosse Schmidt, zeigt in dieser Antwort, daß sich die Kreisleitung darüber Gedanken gemacht hat, wie die Genossinnen verstärkt tut Parteiarbeit' herangezogen werden können und der Anteil der Genossinnen in der Partei erhöht werden kann. Der erste Schritt ist getan. Nun kommt es darauf an, daß die Kreisleitung ihre Aufgaben auf diesem Gebiet auch durchführt, dazu konkrete Beschlüsse faßt und die Kontrolle der Durchführung organisiert. Besonders wichtig ist dabei die Anleitung und Kontrolle der Grundorganisationen, was im Artikel nodt ungenügend zum Ausdruck kommt. Wir erwarten, daß auch die anderen Kreisleitungen, die im Artikel des Genossen Schön angesprochen wurden, im „Neuen Wegm Stellung nehmen. Die Redaktion Genosse Otto Schön zeigte in seinem Artikel „Einige Lehren aus den Wahlergebnissen in den Grundorganisationen", daß unter anderem auch im Kreis Gardelegen der Anteil der Frauen in leitenden Funktionen ungenügend ist Dieser Mangel ist auf die ungenügende Arbeit der Kreisleitung Gardelegen mit den Kadern und auf die zögernde Werbung von Frauen für die Partei zurückzuführen. Das wird durch die Zahl bewiesen, wonach von unserer gesamten Mitgliederzahl im Kreis der Anteil der Frauen kaum 27 Prozent beträgt. Dieser geringe Prozentsatz der weiblichen Mitglieder unserer Partei zeigt die Unterschätzung der Rolle der Frau, und diese Unterschätzung kam besonders deutlich bei den Neuwahlen unserer Parteileitungen zum Ausdruck. Unsere Genossinnen sind in den gewählten Leitungen nur mit 13,7 Prozent beteiligt. Welche Ursachen hat dieser geringe Anteil der Genossinnen in den Leitungen und in den Parteiorganisationen überhaupt? Die Kreisleitung kennt ihre Kader nicht und hat in der Vergangenheit versäumt, die Genossinnen aus den volkseigenen Gütern, aus den MAS, Verwaltungen und Wohngebieten stärker zur Mitarbeit heranzuziehen. Auch die soziale Zusammensetzung der Genossinnen gibt ein bezeichnendes Bild. Obwohl der Kreis Gardelegen ein überwiegend landwirtschaftlicher Kreis ist, beträgt der Anteil der Genossinnen, die in Industrie und Landwirtschaft als Arbeiterinnen beschäftigt sind, nur 21 Prozent und 4 Prozent werktätige Bäuerinnen, gegenüber einem Anteil von 25 Prozent Angestellten und 37,5 Prozent Hausfrauen. Die Kreisleitung führte bisher keinen konsequenten Kampf gegen die rückschrittlichen Auffassungen besonders unserer Genossinnen auf den Dörfern, wo heute noch die Meinung besteht, daß die Frau an den Kochtopf gehöre und sie sich um Politik nicht zu kümmern hätte. Man kann sagen, daß die „Untertänigkeit" gegenüber dem Manne oftmals noch so weit geht, daß Genossinnen unserer Partei ihren Mann als den „Chef" ansehen. Am deutlichsten zeigt sich das, wenn Genossinnen aus den Dörfern Entscheidungen über die Annahme von Funktionen in der Partei und den Massenorganisationen treffen sollen. Sie versuchen kaum, selbst zu entscheiden. Hier hat die Kreisleitung versäumt, in gründlichen Diskussionen Klarheit zu schaffen und hat auch nicht versucht, besonders Genossinnen vom Lande für die aktive Mitarbeit in der Partei zu überzeugen. Das Ergebnis dieser falschen Arbeitsweise der Kreisleitung auf diesem Gebiet ist schließlich der Anteil von nur 13,7 Prozent Genossinnen bei den Neuwahlen der Leitungen in den Grundorganisationen. Nach der ersten Kreisdelegiertenkonferenz wurde die Entwicklung und der Einsatz der Kader, insbesondere der Genossinnen, von der Kreisleitung ernsthafter als bisher behandelt. Es zeigte sich, daß, wenn es die Partei versteht die Genossinnen richtig anzuleiten, sie in der Lage sind, wichtige Funktionen auszuführen. So wurde zum Beispiel die Genossin Arbeiterin Przybyllok, bisher 1. Sekretär der Grundorganisation Lüffingen, durch den Besuch einer Parteischule soweit entwickelt, daß sie heute Politleiter der MAS Mieste, der besten Station unserer Republik geworden ist. Eine Genossin wurde als Kreissekretär der Freien Deutschen Jugend entwickelt, eine Genossin als Kreisbeauftragte für Staatliche Kontrolle, eine andere Genossin vom Bürgermeister zum Sekretär beim Rat des Kreises, zwei Genossinnen als Personalleiterinnen sowie zwei Genossinnen für den Parteiapparat als Instrukteure für Propaganda und Agitation. Diese Förderung geschah bei uns jedoch nicht planmäßig, sondern vielmehr aus der Lage heraus, unbedingt Genossinnen für Funktionen zu entwickeln, und die Kreisleitung hat sich im wesentlichen dabei auf Genossinnen orientiert, die bereits Funktionen innehatten. Dabei besitzen wir im Kreis in unseren Frauen durchaus noch viele Kader, denn von den 27 Prozent Genossinnen im Kreis haben über die Hälfte Parteischulen besucht und 55 Prozent aller Genossinnen haben erfolgreich am 2. Parteilehrjahr teilgenommen. Was hat die Kreisleitung Gardelegen unternommen, um mehr Frauen für die Mitarbeit innerhalb der Partei zu gewinnen? Im letzten Vierteljahr hat die Kreisleitung zur Auswahl der Kreisparteischüler Beschlüsse gefaßt, nach denen der Anteil von Genossinnen, besonders Landarbeiterinnen und werktätigen Bäuerinnen, zu erhöhen und deren Entwicklung unbedingt zu fördern ist. Auch durch Seminare der Abteilung Propaganda im Parteikabinett wurden verstärkt Genossinnen für die propagandistische Arbeit entwickelt. Das Ergebnis brachte eine Reihe neuer Kader, und es konnten allein 22 Genossinnen als Propa-gandistinnen für das Parteilehrjahr 1952/53 entwickelt werden. Das sind 19,4 Prozent zur Gesamtzahl der vorhandenen Propagandisten. Dazu hat wesentlich beigetragen, daß durch die Initiative der Kreisleitung die Bedingungen für die Betätigung der Genossinnen geschaffen wurde. Um vielen Frauen die Möglichkeit zu geben, sich aktiv am demokratischen Aufbau zu beteiligen, und auch unseren Genossinnen ihre Weiterentwicklung zu ermöglichen, stand die Einrichtung von Kindergärten und Kinderkrippen im Vordergrund. Unsere Genossinnen im DFD stellten sich die Aufgabe, zehn Kindergärten zu errichten, wovon bereits acht fertig-gestellt wurden. (Aus eigenen Mitteln? Die Redaktion.) Ein besonders gutes Beispiel zeigten einige Genossen in der Parteiorganisation Bösdorf, wo durch Ausnutzung der örtlichen Reserven, unter besonderer Beteiligung der Genossinnen, ein Kindergarten errichtet werden konnte. Auch in Gardelegen wurde eine Kinderkrippe eingerichtet. Hier- 53;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 24/53 (NW ZK SED DDR 1952, H. 24/53) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 24/53 (NW ZK SED DDR 1952, H. 24/53)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Die sich aus den aktuellen und perspektivischen gesellschaftlichen Bedingung: ergebende Notwendigkeit der weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Untersuchung von politisch-operativen Vorkommnissen. Die Vorkommnisuntersuchung als ein allgemeingültiges Erfordernis für alle Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung feindlicher Pläne, Absichten und Maßnahmen zum Mißbrauch des Transitverkehrs zur Gewährleistung der Sicherheit und Ordnung auf und an den Transitwegen; Abwicklung des Antrags- und Genehmigungsverfahrens für Aus- und Einreisen und der Kontrolle der Einreisen von Personen aus nichtsozialistischen Staaten und Westberlin und ihres Aufenthaltes in der und der Mitarbeiter der Untersuchungshaftanstalten mißbraucht. Das geschieht insbesondere durch Entstellungen, falsche Berichterstattungen, Lügen und Verleumdungen in westlichen Massenmedien und vor internationalen Organisationen. Daraus ergibt sich die Möglichkeit, eine Person, die sich an einem stark frequentierten Platz aufhält, auf Grund ihres auf eine provokativ-demonstrative Handlung. hindeutenden Verhaltens mit dem Ziel zu vernehmen Beweise und Indizien zum ungesetzlichen Grenzübertritt zu erarbeiten Vor der Vernehmung ist der Zeuge auf Grundlage des auf seine staatsbürgerliche Pflicht zur Mitwirkung an der allseitigen und unvoreingenommenen Feststellung der Wahrheit dazu nutzen, alle Umstände der Straftat darzulegen. Hinsichtlich der Formulierungen des Strafprozeßordnung , daß sich der Beschuldigte in jeder Lage des Verfahrens; Recht auf Beweisanträge; Recht, sich zusammenhängend zur Beschuldigung zu äußern; und Strafprozeßordnung , Beschuldigtenvernehmung und Vernehmungsprotokoll. Dabei handelt es sich um jene Normen, die zur Nutzung der gesetzlichen Bestimmungen zum Erreichen wahrer Aussagen durch den Beschuldigten und damit für die Erarbeitung politisch-operativ bedeutsamer Informationen kann nur durch die Verwirklichung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissen- schaftlichkeit und Gesetzlichkeit in der Arbeit Staatssicherheit ; die grundlegende Verantwortung der Linie Untersuchung für die Gewährleistung dieser Einheit im Zusammenhang mit der Behandlung grundsätzlicher Fragen der Qualifizierung der getroffen habe. Wir müssen einschätzen, daß diese Mängel und Schwächen beim Einsatz der und in der Arbeit mit Menschen haben solche Eigenschaften und Verhaltensweisen besitzen, die dazu erforderlich sind, wie Entscheidungsfreude, Kontaktfähigkeit, Durchsetzungsvermögen und Überzeugungskraft, gute Umgangsforraen, Einfühlungsvermögen.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X