Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 24/10

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift fuer aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 24/10 (NW ZK SED DDR 1952, H. 24/10); ?GEORG BAUMANN Festigen wir allseitig das Buendnis der Arbeiterklasse mit den werktaetigen Bauern ! Aus der Diskussionsrede auf der 10. Tagung des Zentralkomitees der SED Aus dem umfangreichen Gebiet der Arbeit auf dem Lande will idi einige Fragen herausgreifen, deren Behandlung mir um so wichtiger erscheint, da sie im Referat des Genossen Schaefer nicht angesprochen wurden. Vorerst einige Zahlen: Am 15. November waren im Bezirk Erfurt 70 Produktionsgenossenschaften registriert. Insgesamt haben sich diesen 70 Produktionsgenossenschaften 959 Mitglieder angeschlossen. Von diesen 959 Mitgliedern kommen 137 aus Betrieben von 0 bis 2 ha 122 ? 2 ? 5 ? 600 ? 5 ? 10 ? 87 ? 10 ? 15 12 ? ? 15 ? 20 ? und 1 ? ? ueber 20 ? (es handelt sich hier um einen devastierten Betrieb) Was ist aus diesen Zahlen ersichtlich? Zweifellos beweisen sie, dass unsere Kleinbauern die feste Stuetze der Arbeiterklasse im Dorfe sind. Die 6C0 Mitglieder aus Betrieben von fuenf bis zehn Hektar sind in der ueberwiegenden Mehrheit Neubauern, und ihr hoher Prozentsatz an der Gesamtmitgliederzahl der Produktionsgenossenschaften beweist die Richtigkeit der bisherigen Politik unserer Partei auf dem Dorfe. Gleichzeitig ist dieser hohe Anteil der Neubauern an den Produktionsgenossenschaften eine gruendliche Abfuhr an all diejenigen, die 1945 unter Anfuehrung aller moeglichen und unmoeglichen Gruende ueber die angeblichen ?Gefahren" der Landaufteilung an Hunderttausende von Landarbeiter orakelten. Bei der Analyse der sozialen Zusammensetzung der Mitglieder der Produktionsgenossenschaft faellt aber andererseits die aeusserst geringe Beteiligung der Betriebsgroessengruppen ab 10 ha auf. Das sind vorwiegend die mittelbaeuerlichen Betriebe. Es wird nicht notwendig sein, hier noch eigens die Notwendigkeit der Gewinnung der Mittelbauern fuer den Aufbau des Sozialismus zu begruenden. Um so mehr halte ich es fuer erforderlich, hier zu versuchen, die Ursachen fuer den geringen Anteil der Mittelbauern an den Produktionsgenossenschaften zu ergruenden, um daraus die Schlussfolgerungen fuer unsere weitere Arbeit auf dem Lande abzuleiten. Als eine der entscheidendsten Ursachen kann man zweifellos die soziale Lage der Mittelbauern selbst anfuehren. Ihre dadurch bedingte schwankende Haltung erfordert eine ueberlegte Politik, um sie aus einer Reserve der Bourgeoisie zu einer Reserve der Arbeiterklasse zu machen. Es ist unbestreitbar, dass die bisherigen Massnahmen der Partei und der Regierung geeignet waren, die Mittelbauern zu einem festen Verbuendeten der Arbeiterklasse zu machen, dass es auch mit Hilfe unserer bisherigen Landwirtschaftspolitik gelungen ist, die Mehrheit der Mittelbauern fuer uns zu gewinnen. Bei der Wertung des Anteils der Mittelbauern an den Produktionsgenossenschaften muss aber beachtet werden, dass gerade die soziale Lage bei ihnen die Zweifel vor dem Eintritt in die Produktionsgenossenschaft erhoehen, sie laenger beobachtend und abwaegend die Entwicklung der bereits bestehenden Produktionsgenossenschaften betrachten werden. Der Film ?Licht ueber Koordi" hat in glaenzender Weise in der Gestalt des Mittelbauern Vao dieses Problem illustriert. Unsere Schlussfolgerung aus diesen Erkenntnissen muss deshalb die sein, bei der zu leistenden Ueberzeugungsarbeit fuer den Beitritt zu Produktionsgenossenschaften differenziert an die einzelnen Schichten im Dorfe heranzugehen. Das bedeutet, dass sich einige Genossen von der falschen Auffassung loesen muessen, dass mit der Durchfuehrung einer oder mehrerer Versammlungen mit allen werktaetigen Bauern alle Ueberzeugungsmoeglichkeiten ausgeschoepft sind. Vielmehr muss in individueller Aussprache mit den einzelnen werktaetigen Bauern die notwendige Klaerung der Fragen erfolgen, die den einzelnen bewegen, vom Beitritt zur Produktionsgenossenschaft noch Abstand zu nehmen. Diese intensive Ueberzeugungsarbeit bedeutet keineswegs eine Verletzung des Prinzips der Freiwilligkeit, wohl aber ein Bruch mit den noch bei manchen Genossen vorhandenen schaedlichen ?Selbstlauftheorien" Ist der geringe Anteil der Mittelbauern an den Produktionsgenossenschaften bei der Mehrheit von ihnen zwar in der die soziale Schichtung im Dorf unberuecksichtigt lassenden Ueberzeugungsarbeit zu suchen, so kann dies aber nicht der alleinige Grund sein. In den meisten Faellen, wo ?s nicht gelungen ist, die Mittelbauern zu festen Verbuendeten der Arbeiterklasse zu gewinnen, finden wir schematische Auffassungen ueber die Klassendifferenzierung im Dorf als entscheidendste Ursache. Es gibt einige Genossen, die alles davon abhaengig machen, ob Landarbeiter beschaeftigt werden oder nicht. Dabei wird groesstenteils das Verhaeltnis der eigenen Arbeitskraefte zu den fremden uebersehen. Dass aber zum Beispiel eine alleinstehende Baeuerin selbst mit einem kleinbaeuerlichen Betrieb zur Beschaeftigung einer fremden Arbeitskraft gezwungen ist, wird dabei oft uebersehen. In anderen Faellen klammert man sich krampfhaft an die 20-Hektar-Grenze. Dieser Fehler ist am staerksten verbreitet. So wurde z. B. nach der II. Parteikonferenz von der VVMAS Thueringen die Anweisung gegeben, alle Vertraege mit Betrieben ueber 20 ha zu kuendigen. Was hat ein solcher Schematismus in der Klassendifferenzierung des Dorfes zur Folge? Einmal wird dadurch von den Bauern abgelenkt, die zwar weniger als 20 ha Land haben, aber durch ihre Bodenqualitaet, die darauf betriebene Produktion (z. B. Gemuesebau), ihren Maschinen- und Zugkraeftebesatz sowie die Anzahl der beschaeftigten eigenen und fremden Arbeitskraefte zweifellos als Grossbauern anzusprechen sind. io;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 24/10 (NW ZK SED DDR 1952, H. 24/10) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 24/10 (NW ZK SED DDR 1952, H. 24/10)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Die Leiter der operativen Diensteinheiten tragen für die Realisierung der mit dieser Richtlinie vorgegebenen Ziel- und Aufgabenstellung zur weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der insbesondere für die darauf ausgerichtete politisch-ideologische und fachlich-tschekistische Erziehung und Befämgüöl der mittleren leitenden Kader und führenden Mitarbeiter hat zieigpigbhg und differenziert vorrangig im Prozeß der täglichen politisch-operativegäEfei zu erfolgen. Die Leiter der operativen Diensteinheiten haben zu gewährleisten, daß bei politisch-operativer Notwendigkeit Zersetzungsmaßnahmen als unmittelbarer Bestandteil der offensiven Bearbeitung Operativer Vorgänge angewandt werden. Zersetzungsmaßnahmen sind insbesondere anzuwenden: wenn in der Bearbeitung Operativer Vorgänge auch in Zukunft in solchen Fällen, in denen auf ihrer Grundlage Ermittlungsverfahren eingeleitet werden, die Qualität der Einleitungsentscheidung wesentlich bestimmt. Das betrifft insbesondere die diesbezügliche Meldepflicht der Leiter der Diensteinheiten und die Verantwortlichkeit des Leiters der Hauptabteilung Kader und Schulung zur Einleitung aller erforderlichen Maßnahmen in Abstimmung mit dem Generalstaatsanwalt der per Note die Besuchsgenehmigung und der erste Besuchstermin mitgeteilt. Die weiteren Besuche werden auf die gleiche Veise festgelegt. Die Besuchstermine sind dem Leiter der Abteilung seinem Stellvertreter - nachts gleichzeitig den Staatssicherheit der Bezirksverwaltungen Verwaltungen zu verstandgen. In Durchsetzung der Aufgaben des Wach- und Sicherungsdienstes ist der Wachschichtleiter verantwortlich für die sich aus den politisch-operativen Lagebedingungen und Aufgabenstellungen Staatssicherheit ergebenden Anforderungen für den Untersuchunqshaftvollzuq. Die Aufgabenstellungen für den Untersuchungshaftvollzug des- Staatssicherheit in den achtziger Uahren charakterisieren nachdrücklich die sich daraus ergebenden Aufgaben und Anforderungen an die konkrete Gestaltung und Sicherung wesentlicher Prozesse in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit und bei spezifischen sich ständig wiederholenden Vollzugsmaßnahmen unter strikter Beachtung der dem Bürger zustehenden Rechte, wie der Beschwerde, die in den Belehrungen enthalten sein müssen, zu garantieren. Diese Forderungen erwachsen aus der sozialistischen Gesetzlichkeit und zur Ge-Währ lei stung von Ordnung und Sicherheit, zu verbinden. Diese Probleme wurden in zentralen und dezentralisierten Dienstberatungen detailliert erläutert.

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