Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 23/8

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 23/8 (NW ZK SED DDR 1952, H. 23/8); Ein Parteiloser über die Mitarbeit unserer Genossen in der Nationalen Front des demokratischen Deutschlands In Frankfurt/Oder findet eine Bezirkskonferenz der Nationalen Front des demokratischen Deutschlands statt. £n das Rednerpult tritt der parteilose Vorsitzende des Stadtbezirks I „Anglersruh" in Fürstenwalde, Hans Walter, ein einfacher, bescheidener Mensch. Was sagt er?: „Ich bin parteilos. Ich habe mir die Reden, die hier geführt wurden, aufmerksam angehört und richtig verstanden, daß wir die Massen zum Kampf für unsere gerechten Forderungen zusammenschließen müssen, wenn wir den Sieg erringen wollen. Aber wie man die Kleinarbeit macht, um die Massen zu gewinnen, hat bisher noch keiner gesagt." An dieser Konferenz nehmen auch viele Genossen und Genossinnen teil. Sie horchen auf, als Hans Walter von der Kleinarbeit zu sprechen beginnt. Hans Walter gibt hier eine Lektion von hoher Qualität, eine Lektion, an der unsere Partei nicht achtlos vorübergehen kann und darf. „Eines Abends", so berichtet er, „las ich auf dem Nachhauseweg von der Arbeit ein Plakat: ,Haute abend Ausspracheabend der Nationalen Front!' Das war für mich etwas Neues. Ich entschloß mich, am Abend hinzugehen." Aber hier bereits erlebte unser parteiloser Freund die erste Enttäuschung. Der Referent erschien nicht. Dennoch war dieser Abend ein Erfolg. Der Kollege Walter lernte den Genossen Kranewitz kennen, „der mich ansprach, am nächsten Sonntag in meine Wohnung kam und mich fragte, ob ich nicht mit ihm zusammen die Vorbereitungen zur Einrichtung eines .Aufklärungslokales treffen möchte". Unsere Partei bringt herrliche Menschen hervor, Patrioten, die den Auftrag der Partei in vorbildlicher Weise erfüllen. Einer dieser Menschen ist der Genosse Kranewitz. Hören wir, wie der Parteilose über ihn spricht: „Nachdem ich mir von ihm erklären ließ, was die Nationale Front ist und für welche Ziele sie sich einsetzt, sagte ich sofort meine Mitarbeit zu." Ist das nicht ein überzeugendes Beispiel für die Kraft der Aufklärung im täglichen Ringen um die Gewinnung der Menschen? Und nun gingen zwei Patrioten, ein Genosse und ein Parteiloser, an die Arbeit. Genosse Kranewitz lüd 20 Genossen zu einer Besprechung ein. Alle sagten ihre Mitarbeit zu, aber keiner hielt Wort! „Als es an die Arbeit ging, waren wir allein", s'agt Kollege Walter. Die Genossinnen und Genossen auf der Bezirkskonferenz senkten die Köpfe. Offensichtlich schämten sie sich vor diesen einfachen Worten, die ein schlichter, aber fest überzeugter Patriot dort sprach. Und dann erzählte der parteilose Kollege Walter, daß es bei dem Genossen Kranewitz und bei ihm keine Entmutigung gab. Mit ihren Händen, teilweise mit ihren eigenen Mitteln, schufen sie das Aufklärungslokal, schmückten sie es aus, setzten sie „einen Mast, von dem das schwarz-rot-goldene Banner weht"! Zum ersten Ausspracheabend fanden sich 8 bis 10 Personen ein, darunter keine Genossen. „Wir erläuterten den Besuchern die augenblickliche Lage und forderten sie dazu auf, sich auch mit Wünschen und Beschwerden an uns zu wenden. Acht Tage später waren es 40 Gäste. Wir holten uns den Stadtrat G'e h 1 zur Unterstützung. Dieser erledigte die Wünsche und Beschwerden zur Zufriedenheit aller Besucher des Aufklärungslokals. Mancher Ausspracheabend wäre vielleicht geplatzt', wenn nicht Stadtrat Gehl helfend eingesprungen wäre. Jetzt sind es 60 80 Besucher, die regelmäßig ins Aufklärungslokal kommen. Der Raum ist zu klein geworden. Die Kulturdarbietungen müssen auf der Straße, vor dem Lokal durchgeführt werden." Wie das alles geschafft wurde? Kollege Walter berichtet darüber: „Um einen noch stärkeren Besuch dieser Abende zu bekommen, haben wir Handzettel geschrieben und diese in die Briefkästen gesteckt. Die Anziehungskraft des Lokals wurde auch dadurch erhöht, daß wir aus eigenen Mitteln drei große Tafeln im Bezirk aufstellten und diese laufend mit aktuellen Losungen beschriften, was Genosse Kranewitz selbst ausführt. Außerdem haben wir Bekanntmachungstafeln beim Konsum und in der HO angebracht. Vor der Verkaufsstelle des Konsum wurde ein Schaukasten angebracht, der nicht als Stiefkind behandelt wird, denn wir sind der Meinung, daß die Sichtwerbung zugleich ein Spiegelbild der Aktivität der Nationalen Front ist. Wir haben bisher vielen Einwohnern geholfen, und alle, denen wir halfen, haben sich bei uns bedankt." Das ist das Werk zweier Patrioten, eines Parteilosen und eines Genossen. Und die anderen? Kollege Walter meint: „Ich möchte vor allem bemängeln, daß, obwohl bei uns viele Genossen wohnen, wir gerade von dieser Seite keine Unterstützung haben. Bei der Arbeit sind es zu 99 Prozent Parteilose und ein Genosse, nämlich Kranewitz ! Aber das ist noch nicht alles, was es zu kritisieren gibt. Wenn wir Referenten bestellen selbst wenn es eine Woche vorher geschieht können wir bestimmt damit rechnen, daß abends um 19.45 Uhr bei mir oder bei dem Genossen Kranewitz im Briefkasten ein Zettel liegt: „Entschuldige bitte, ich kann heute abend nicht kommen!" Ein großer Teil der Referenten hält es gar nicht für nötig, sich zu entschuldigen. Für mich ist es ein beklemmendes Gefühl, wenn ich mit Kranewitz im Aufklärungslokal in einer Versammlung sitze und keinen Genossen oder sonst einen politisch höhergestellten Menschen sehe. Es kommen in der Versammlung oft Fragen vor, die mein Freund Kranewitz nicht sofort so beantworten kann, wie sie beantwortet werden müßten. Gerade in unserem Aufklärungslokal werden wir oft von Agenten gestört. Es wäre angebracht, wenn gut geschulte Kräfte von der Partei sich an diesen Abenden beteiligen würden. Jeder Funktionär, jeder Genosse muß wissen, daß die Bevölkerung sein Leben scharf betrachtet und daß seinen Worten auch Taten folgen müssen, denn sonst verliert die Bevölkerung das Vertrauen zu ihm. über unser Aufklärungslokal „Anglersruh" hat zum Beispiel die Kreisverwaltung die Patenschaft 8;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 23/8 (NW ZK SED DDR 1952, H. 23/8) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 23/8 (NW ZK SED DDR 1952, H. 23/8)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Der Vollzug der Untersuchungshaft hat der Feststellung der objektiven Wahrheit im Strafverfahren zu dienen. Die Feststellung der Wahrheit ist ein grundlegendes Prinzip des sozialistischen Strafverfahrens, heißt es in der Richtlinie des Plenums des Obersten Gerichts vom zu Fragen der gerichtlichen Beweisaufnahme und Wahrheitsfindung im sozialistischen Strafprozeß - Anweisung des Generalstaatsanwaltes der wissenschaftliche Arbeiten - Autorenkollektiv - grundlegende Anforderungen und Wege zur Gewährleistung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit im Ermittlungsverfahren Vertrauliche Verschlußsache . Die weitere Vervollkommnung der Vernehmungstaktik bei der Vernehmung von Beschuldigten und bei Verdächtigenbefragungen in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit Vertrauliche Verschlußsache - Zu den Möglichkeiten der Nutzung inoffizieller Beweismittel zur Erarbeitung einer unwiderlegbaren offiziellen Beweislage bei der Bearbeitung von Operativen Vorgängen offiziell verwendbare Beweismittel zu sichern sind und daß dem mehr Aufmerksamkeit zu schenken ist. Aber nicht nur in dieser Beziehung haben offizielle Beweismittel in der politisch-operativen Arbeit Staatssicherheit . Das Verhüten Verhindern erfolgt vor allem durch die vorbeugende Einflußnahme auf erkannte Ursachen und Bedingungen für das Wirken des Gegners, für das Entstehen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen erlangen können. Zu beachten ist hierbei, daß die einzelnen Faktoren und der Gesellschaft liehen Umwelt, fowohl die innerhalb der sozialistischen Gesellschaft liegenden sozialen und individuellen Bedingungen zu erfassen und aufzuzeigen, wie erst durch die dialektischen Zusammenhänge des Wirkens äußerer und innerer Feinde des Sozialismus, der in der sozialistischen Gesellschaft auftreten? Woran sind feindlich-negative Einstellungen bei Bürgern der in der politisch-operativen Arbeit Staatssicherheit zu erkennen und welches sind die dafür wesentliehen Kriterien? Wie ist zu verhindern, daß Jugendliche durch eine unzureichende Rechtsanwendung erst in Konfrontation zur sozialistischen Staatsmacht gebracht werden. Darauf hat der Genosse Minister erst vor kurzem erneut orientiert und speziell im Zusammenhang mit der Klärung von Vorkommnissen, die mit der Zuführung einer größeren Anzahl von verbunden sind, dargelegten Erkenntnisse im erforderlichen Umfang zu berücksichtigen.

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