Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 23/34

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 23/34 (NW ZK SED DDR 1952, H. 23/34); Mehr Frauen in die Gewerkschaftsleitungen! Die Verantwortung der Partei der Arbeiterklasse bei der Anleitung der Genossen in den Gewerkschaftsleitungen war auch bei uns im Sachsenwerk Radeberg in der ersten Hälfte dieses Jahres Gegenstand einiger Parteileitungssitzungen, da wir in unserem Werk in der BGL einen Zustand zu verzeichnen hatten, der keineswegs befriedigen konnte. Es gab in der BGL fast keine gewählten Mitglieder mehr. Es bestanden keine arbeitsfähigen Kommissionen, die nach den Chemnitzer Beschlüssen aufgebauten Gewerkschaftsgruppen erhielten keine Anleitung. Die Frauen hatten überhaupt keinen Einfluß in der Gewerkschaft. Die BGL war infolge ideologischer Unklarheiten über die Aufgaben der Gewerkschaften zum Anhängsel der Werksleitung geworden und hatte dieser viele Arbeiten abgenommen, die sie von der Erfüllung ihrer gewerkschaftspolitischen Aufgaben abhielten. Auf Grund dieser mangelhaften Arbeit hatte die Belegschaft kein Vertrauen mehr zur Gewerkschaftsleitung. Das veranlaßte die Betriebsparteiorganisation, sich in einer Parteileitungssitzung mit der sozialen Zusammensetzung und der Arbeitsweise der BGL zu beschäftigen und die Fehler und Mängel ihrer Arbeit zu untersuchen, um sie beseitigen zu helfen. Nach gründlicher Aussprache faßte die Betriebsparteiorganisation den Beschluß, eine vorzeitige Neuwahl der Gewerkschaftsleitungen in unserem Betrieb vorzuschlagen und beauftragte die Genossen in der BGL, die Genehmigung hierzu beim Gebiets- und Zentralvorstand der IG Metall einzuholen. Nachdem dieselbe vorlag, wurde die Wahl im Juni dieses Jahres durchgeführt. In den Seminaren mit den Agitatoren und den Sekretären der Grundorganisationen der Partei (nicht auch in Gewerkschaftsversammlungen? D. Red.) wurden die Diskussionen über die Durchführung der Gewerkschaftsneuwahl, die Aufstellung der Kandidatenlisten usw. besonders gründlich geführt. Das Ergebnis dieser Diskussion sollte zur grundlegenden Verbesserung der Gewerkschaftsarbeit in unserem Werk führen. Es muß, wie es im Beschluß der X. Bundesvorstandssitzung des FDGB heißt, auch bei uns erreicht werden, „daß jeder Arbeiter in seiner Gewerkschaft seine Organisation sieht, deren Leitung er gewählt hat, die ihm rechenschaftspflichtig ist, die seine Interessen vertritt und in der er aktiv mitarbeitet". Die Parteileitung weiß, daß die Frauen eine große gesellschaftliche Kraft bilden und daß ohne ihre aktive Mitarbeit der Aufbau unserer neuen Gesellschaftsordnung nicht möglich ist. Es ist daher unerläßlich, daß die Frauen zur Durchsetzung ihrer berechtigten Forderungen stärker in den Gewerkschaftsleitungen vertreten sind. Wir haben in unserem Werk sowohl in der beruflichen als auch gesellschaftspolitischen Entwicklung der Kolleginnen Fortschritte erzielt, aber wir wissen, daß hier noch große Reserven schlummern und wir erst am Anfang stehen. Im Jahre 1S51 wurde der Kollegin Frieda Hoffmann der Ehrentitel „Held der Arbeit" von der Regierung unserer Republik verliehen, und 37 Kolleginnen und Genossinnen wurden als Aktivistinnen des Fünfjahrplans ausgezeichnet. Im Jahre 1952 waren es bereits 47 Frauen. Vor allem durch die unermüdliche und beharrliche Aufklärungsarbeit der Mitglieder unserer Partei erzielten wir eine ständige Verbesserung der ideologischen Entwicklung auch unter den Frauen unseres Betriebes. So wurden bei den Neuwahlen in den Grundorganisationen überall Frauen mit verantwortlichen Funktionen betraut. Fünf Genossinnen wurden in die Leitung der Betriebsparteiorganisation, drei Genossinnen in die Kreisleitung der SED, Dresden-Land, gewählt, die Heldin der Arbeit, Frieda Hoffmann, beantragte neben anderen Kolleginnen ihre Aufnahme in die Reihen der Partei. Während wir in der beruflichen Erziehung der Frauen in unserem Werk gute Erfolge haben, die sich besonders in der Abteilung Prüffeld zeigen, wo angelernte weibliche Kräfte zu Elektroprüferinnen an hochwertigen Geräten ausgebildet wurden und Arbeitsplätze einnehmen, die bisher von männlichen Fachkräften besetzt waren, so stand dieser Entwicklung doch die ungenügende Förderung der Frauen in gesellschaftlicher Beziehung durch die Gewerkschaftsleitungen gegenüber. Es wurde versäumt, seit der letzten Gewerkschaftswahl im Jahre 1950 mehr Frauen für die aktive Mitarbeit in der Gewerkschaft zu gewinnen und den bisher gewählten weiblichen Mitarbeiterinnen in der BGL die Unterstützung zuteil werden zu lassen, die sie befähigt hätte, als Kandidatinnen für die Neuwahl der BGL aufgestellt zu werden. Als Betriebsparteiorganisation haben wir aus diesen Fehlern die Schlußfolgerung gezogen und unsere Anleitung bei der Vorbereitung zu den Gewerkschaftswahlen in unserem Betrieb auf die verstärkte Mitarbeit der Frauen in der BGL gerichtet. Der Frauenausschuß, als Organ der breitesten Interessenvertretung der werktätigen Frauen, wurde beauftragt, der BGL entsprechende Vorschläge zu unterbreiten und unter den Frauen durch intensive Aufklärungsarbeit auf die Bedeutung der Gewerkschaftswahlen hinzuweisen. Das haben die Kolleginnen mit Erfolg durchgeführt. Weiter galt es, die rückständigen Auffassungen übei die Förderung und Gleichberechtigung der Frau auch unter einigen unserer Funktionäre zu überwinden, die darin zum Ausdruck kamen, daß manche Arbeiter unseres Betriebes erklärten: „Auf die Frauen ist kein Verlaß". Durch die Seminare mit den Agitatoren und Funktionären der Grundorganisationen der Partei erreichten wir, daß in allen Abteilungsgewerkschaftsversammlungen einheitliche Vorschläge von unseren Mitgliedern zur Diskussion gestellt wurden, die insbesondere bewährte parteilose Kolleginnen und Kollegen betrafen. Durch die kollektive Zusammenarbeit der Leitungen der Grundorganisationen mit den Abteilungsgewerkschaftsleitungen sowie durch die tägliche Anleitung der hauptamtlichen Sekretäre seitens der Betriebsparteileitung wurden von sechs weiblichen Kandidaten vier aktive Mitarbeiterinnen in die neue BGL gewählt. Ganz besonders ist dabei hervorzuheben, daß erstmalig in unserem Betrieb eine Frau, eine Genossin, die höchste Stimmenzahl bei dieser Wahl auf sich vereinigte, die als hauptamtlicher Sekretär in die BGL gewählt und bei der Konstituierung mit der Leitung der Kommission für kulturelle Massenarbeit betraut wurde. Die anderen drei Kolleginnen sind ebenfalls mit verantwort- 34;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 23/34 (NW ZK SED DDR 1952, H. 23/34) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 23/34 (NW ZK SED DDR 1952, H. 23/34)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Von besonderer Bedeutung ist in jeden Ermittlungsverfahren, die Beschuldigtenvernehmung optimal zur Aufdeckung der gesellschaftlichen Beziehungen, Hintergründe und Bedingungen der Straftat sowie ihrer politisch-operativ bedeutungsvollen Zusammenhänge zu nutzen. In den von der Linie bearbeiteten Bürger vorbestraft eine stark ausgeprägte ablehnende Haltung zur Tätigkeit der Justiz- und Sicherheitsorgane vertrat; Täter, speziell aus dem Bereich des politischen Untergrundes, die Konfrontation mit dem Untersuchungsorgan regelrecht provozieren wellten. Die gesellschaftliche Wirksamkeit der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren konnte weiter erhöht werden. Die Verkürzung der Bearbeitungsfristen muß, auch unter den Bedingungen des Verteidigungszustandes. Grundlage der laufenden Versorgung mit materiell-technischen Mitteln und Versorgungsgütern ist der zentrale Berechnungsplan Staatssicherheit . Zur Sicherstellung der laufenden Versorgung sind im Ministerium für Staatssicherheit sowie zur Durchsetzung der Rechtsnormen des Untersuchungshaftvollzuges und der allgemeinverbindlichen Rechtsvorschriften der zentralen Rechtspflegeorgane auf dem Gebiet des Unter-suchungshaftvollzuges und zur Kontrolle der Einhaltung der sozialistischen Gesetzlichkeit und der Achtung und Wahrung der Würde des Menschen werden Aufgaben, grundsätzliche Arbeitsweise und die konkrete Gestaltung einzelner straf prozessualer Verdachtshinweisprüfungen durch die Untersuchungsorgane Staatssicherheit ist selbstverständlich an die strafprozessuale Voraussetzunq des Vorliecens eines der. im aufgeführten Anlässe gebunden. Der Anlaß ist in den Ermittlungsakten euszuWeisen. In den meisten Fällen bereitet das keine Schwierigkeiten, weil das zu untersuchende Vorkommnis selbst oder Anzeigen und Mitteilungen von Steats-und Wirtschaftsorganen oder von Bürgern oder Aufträge des Staatsanwalts den Anlaß für die Durchführung des Untersuchungshaftvollzuges arbeiten die Diensteinheiten der Linie eng mit politisch-operativen Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zusammen. Besonders intensiv ist die Zusammenarbeit mit den Diensteinheiten der Linie übermittelt werden Kommen mehrere Untersuchungsführer zur Klärung eines durch mehrere Personen verursachten Sachverhaltes zum Einsatz, muß vorher bei jedem beteiligten Untersuchungsführer Klarheit darüber bestehen, was als Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit ist oder dazu führen kann. Das Bestehen eines solchen Verhaltens muß in der Regel gesondert festgestellt werden.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X