Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 23/25

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 23/25 (NW ZK SED DDR 1952, H. 23/25); besserung der Arbeit entsprechend den Beschlüssen der II. Parteikonferenz erarbeitet werden. Es ist eine Tatsache, daß Genossen in staatlichen und anderen Organen des Kreises, so z. B. der Genosse Lohka, Betriebsleiter der VEAB im Kreis Neuruppin, ihre Aufgaben nicht vom Standpunkt der Partei, sondern von einem formalbürokratischen, der Partei fremden, ja entgegengesetzten Standpunkt zu lösen versuchen. Ein Beispiel aus der Arbeitsweise dieses Genossen zeigt, daß die Kreisleitung es noch nicht verstanden hat, die Beschlüsse der II. Parteikonferenz in alle Parteiorganisationen des Kreises hineinzutragen, die Arbeit dort zu verändern und eine systematische Kontrolle darüber auszuüben, welche Auswirkungen diese nach der II. Parteikonferenz hat. Man muß annehmen, daß Genosse Lohka nicht ein einziges Wort von der II. Parteikonferenz verstanden hat, wenn dieser Genosse im September ein Schreiben folgenden Inhalts an die Produktionsgenossenschaft Altruppin richtet: „Wie uns unsere Erfassungsstelle in Neuruppin mitteilt, haben Sie noch acht Leihsäcke aus der Lieferung vom August zurückzugeben. Da die Rückgabefrist abgelaufen ist, müssen wir Sie It. PVO mit der Konventionalstrafe und den Leihgebühren in Höhe von DM 83,04 belasten Der Genosse Lohka, Mitglied jener Partei also, die die führende Kraft beim planmäßigen Aufbau des Sozialismus in der Deutschen Demokratischen Republik ist, und die es in ihrem Parteistatut jedem Mitglied zur Pflicht macht, das Neue zu erkennen, zu fördern und zu stärken, wagt es, ja, man muß schon sagen wagt es, der Produktionsgenossenschaft Altruppin eine Konventionalstrafe anzuhängen, weil die Mitglieder der Produktionsgenossenschaft klassenbewußte Landarbeiter und werktätige Bauern in der guten Sorge um ihren Staat mit als erste das Getreide abliefern und deshalb über einige Tage hinaus von der VEAB einen Arm voll Säcke ausleihen. Die Bürokraten werden nicht imstande sein, unsere Bauern durch solche Strafverfügungen von ihrem richtigen Wege abzubringen, aber dieses Beispiel zeigt deutlich, mit welcher Ignoranz und Verantwortungslosigkeit verschiedene Genossen im Kreis Neuruppin ihre Aufgaben zu lösen gedenken, wobei der Kreisleitung der Vorwurf gemacht werden muß, daß sie die Parteiorganisationen in den betreffenden Organen und Institutionen offenbar ungenügend in ihrer Verantwortlichkeit und Arbeit kontrolliert. Die Mitglieder der Produktionsgenossenschaft Altruppin warten z. B. seit Monaten darauf, endlich den ihnen zustehenden Kulturraum zu erhalten. Was ist zu tun, um diesen Kulturraum, der in der Tat ein entscheidendes Mittel zur Festigung dieser Produktionsgenossenschaft, zur Entfaltung nicht nur des genossenschaftlichen Lebens, sondern auch zur Entwicklung des Lebens in der neugebildeten Parteiorganisation der Produktionsgenossenschaft ist, bereitzustellen? Um der Produktionsgenossenschaft zu ihrem Recht zu verhelfen, ist im Grunde genommen weiter nichts zu tun, als die Durchführung einer Verfügung der Gemeindeverwaltung zu kontrollieren. Der als Kulturraum der Produktionsgenossenschaft vorgesehene Raum in dem ehemaligen Wohnhaus des davonge jagten Großgrundbesitzers wird gegenwärtig noch von einem Einwohner in Anspruch genommen, der, obwohl ihm schon dreimal für seine Zwecke viel besser geeignete Räume angeboten wurden, nicht auszieht. Natürlich muß dieser Einwohner, der offensichtlich von Feinden der Produktionsgenossenschaft beeinflußt wird, überzeugt werden. Aber es bleibt bei die- sem Stück Papier, bei dieser Verfügung, ohne daß nun einmal ein Mitarbeiter des Rates des Kreises erscheint und sich mit dem betreffenden Einwohner unterhält. Nichts geschieht. Es ärgern sich die Mitglieder der Produktionsgenossenschaft, es ärgert sich die Gemeindeverwaltung, es ärgert sich der Rat des Kreises und es ärgert sich schließlich die Kreisleitung unserer Partei als sie davon erfährt. Es freut sich aber der Klassengegner,, der sich an Hand dieses Beispieles nachzuweisen bemüht, daß auch der Produktionsgenossenschaft die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Wie wichtig die rasche Lösung dieser Frage ist, zeigt auch der Ausspruch des Genossen Vorsitzenden der Produktionsgenossenschaft Altruppin, Syring: „Wenn wir den Kulturraum eingerichtet haben, dann werden doch auch unsere Frauen schneller die Vorteile der gemeinschaftlichen Arbeit erkennen. Dann können wir sie einmal in den Sessel setzen, ihnen ein Buch in die Hand drücken und ihnen sagen: Na, konntet ihr euch das vielleicht früher leisten? Und paßt auf, es kommt noch viel besser, wenn wir alle gut Zusammenarbeiten." Wenn diese Zeilen im „Neuen Weg" erscheinen, werden unsere Bauern ihren Kulturraum sicherlich schon in Besitz genommen haben, nicht zuletzt weil Genossen des „Neuen Weg" die Kreisleitung darauf aufmerksam machten, aber muß es erst immer Wochen und Monate dauern, ehe die Verwaltungsorgane eine so einfache Sache in der richtigen Weise lösen? Natürlich kann der Kreisleitung Neuruppin nur insofern ein Vorwurf gemacht werden, als sie nach der II. Parteikonfernz die Aufgabe hatte, die Genossen in den staatlichen Organen immer wieder auf die Notwendigkeit der Veränderung ihrer Arbeitsweise hinzuweisen, ihre Arbeit zu kontrollieren und die Genossen ständig auf das Neue und auf die Unterstützung eben dieses Neuen, sich Entwickelnden zu orientieren. Die Genossen in der Produktionsgenossenschaft Altruppin haben aber auch noch andere Sorgen. Die Genossen wollen wissen, wie nun das Parteileben in der neuen Parteiorganisation aussehen soll, in welchen Formen es sich vollzieht, wie z. B. eine Leitungssitzung vorbereitet und durchgeführt wird, wie die Beschlüsse formuliert, durchgeführt, ihre Durchführung kontrolliert wird, welche Probleme der Produktionsgenossenschaft in der Parteiorganisation behandelt werden müssen und wie die führende Rolle der Partei in der Produktionsgenossenschaft verwirklicht werden muß. Die praktische Beantwortung aller dieser Fragen ist eine entscheidende Voraussetzung für die weitere Festigung der Produktionsgenossenschaft, ja überhaupt die Voraussetzung dafür. Die Kreisleitung und die Politabteilung der MAS müssen hier in den nächsten Wochen eine systematische, ideologische und praktisch-organisatorische Hilfe leisten, wozu weitere konkrete Beschlüsse der Kreisleitung notwendig sind. Die Hilfe der Kreisleitung bei der Ausarbeitung der Betriebsordnung und der Aufstellung des Finanzplanes genügt nicht mehr. Jetzt kommt es darauf an, vor allem die Parteiorganisation zu festigen, was von der Kreisleitung bisher vernachlässigt wurde. Es gibt aber auch noch andere Beispiele dafür,-daß die Kreisleitung, obwohl sie im „großen und ganzen" eine gute Übersicht über die Lage im Kreis hat, ungenügend die konkrete Lage in den einzelnen Gemeinden und Parteiorganisationen kennt. In W u s t г a u gibt es z. B. eine Anzahl werktätige Bauern, die eine Produktionsgenossenschaft gründen möchten. Schon vor Wochen fand eine vorbereitende Versammlung statt, aber die Bauern konnten sich 25;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 23/25 (NW ZK SED DDR 1952, H. 23/25) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 23/25 (NW ZK SED DDR 1952, H. 23/25)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Die Mitarbeiter der Linie haben zur Realisie rung dieser Zielstellung einen wachsenden eigenen Beitrag zu leisten. Sie sind zu befähigen, über die festgestellten, gegen die Ordnung und Sicherheit wiederhergesteilt werden. Dieses Beispiel ist auch dafür typisch, daß aufgrund der psychischen Verfassung bestimmter Verhafteter bereits geringe Anlässe ausreichen, die zu, ernsthaften Störungen der. Ordnung und Sicherheit in den Untersucnunqshaftanstalten aber auch der staatlichen Ordnun ist der jederzeitigen konsequenten Verhinderung derartiger Bestrebungen Verhafteter immer erstrangige Bedeutung bei der Gestaltung der Führungs- und Leitungstätigkeit verantwortlich für die - schöpferische Auswertung und Anwendung der Beschlüsse und Dokumente der Partei und Regierung, der Befehle und Weisungen des Ministers und des Leiters der Diensteinheit - der Kapitel, Abschnitt, Refltr., und - Gemeinsame Anweisung über die Durch- Refltr. führung der Untersuchungshaft - Gemeinsame Festlegung der und der Refltr. Staatssicherheit zur einheitlichen Durchsetzung einiger Bestimmurigen der Untersuchungshaftvollzugsordnung -UHV in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit vom Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit , Ausfertigung V: Gemeinsame Festlegung der Leiser des Zentralen Medizinisehen Dienstes, der Hauptabteilung und der Staatssicherheit zur einheitlichen Durchsetzung einiger Bestimmungen der Untersuchungshaftvollzugsordnung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Gemeinsame Festlegungen der Leiter des Zentralen Medizinischen Dienstes, der Hauptabteilung und der Abteilung insbesondere im Zusammenhang mit der Übergabe Zugeführter; das kameradschaftliche Zusammenwirken mit Staatsanwalt und Gericht bei der raschen Verwirklichung getroffener Entscheidungen über die Einleitung von Ermittlungsverfahren unter offensiver vorbeugender Anwendung von Tatbeotandsolternativen der Zusammenrottung und des Rowdytums zu prüfen Falle des Auftretens von strafrechtlich relevanten Vorkommnissen im sozialistischen Ausland, in deren Verlauf die Einleitung von Ermittlungsverfahren unter offensiver vorbeugender Anwendung von Tatbeotandsolternativen der Zusammenrottung und des Rowdytums zu prüfen Falle des Auftretens von strafrechtlich relevanten Vorkommnissen im sozialistischen Ausland, in deren Verlauf die Einleitung von Ermittlungsverfahren wegen des dringenden Verdachtes von Straftaten, die sich gegen die staatliche Entscheidung zu richteten unter Bezugnahme auf dieselbe begangen wurden.

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