Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 23/11

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 23/11 (NW ZK SED DDR 1952, H. 23/11); GERDA KERBER „ Wir freuen uns, daß ihr auf unsere Meinung Wert legt" Das Bemühen . der Parteiorganisation des HO-Kauf-hauses am Alexanderplatz in Berlin, nach der II. Partei-konferenz ihre Arbeitsweise zu verändern, war erfolgreich. Die Genossen haben den Parteiaufbau dem Arbeitsablauf entsprechend geändert, haben ihren Leitungssitzungen einen besseren Inhalt gegeben und beginnen mit der Kritik und Selbstkritik. Ihre Entschließung in Auswertung der II. Parteikonferenz beweist, daß auch die Genossen dieser Parteiorganisation an ihren Aufgaben gewachsen sind und daß sie sich ernsthaft damit beschäftigen, auch in ihrem Betrieb die führende Rolle der Partei verstärkt zu verwirklichen. Die Aufgaben,, die Genosse Walter Ulbricht in seinem Referat auf der II. Parteikonferenz den Genossen im Handelsapparat stellte, bilden den Hauptinhalt der Entschließung der Parteiorganisation des HO-Kaufhauses am Alexanderplatz, an deren Verwirklichung sie arbeiten. Die Genossen der Leitung dieser Parteiorganisation haben das Referat des Genossen Walter Ulbricht, die Entschließung und Diskussionsreden der II. Parteikonferenz gut studiert und versuchten auf den verschiedensten Gebieten daraus die Lehren für die Verbesserung ihrer eigenen Arbeit zu ziehen. Aber Genosse Ulbricht sagte in seinem Referat auf der II. Parteikonferenz u. a.: „Führen heißt, nicht nach Schablone arbeiten, sondern schöpferisch unter den Massen arbeiten, die arbeitenden Massen in Bewegung bringen und sie für die Erfüllung der Aufgaben, die die Partei und Regierung gestellt haben, begeistern. Das ist nur durch eine lebendige, konkrete Leitung möglich. Die Massen wollen eine feste Führung, eine Führung, die nicht formal arbeitet, sondern in verständlicher Weise die Politik der Partei erklärt.41 Diese Worte veranlaßten die Genossen zu einer guten, innerbetrieblichen Aktion, die später die Bezeichnung erhielt: „Brief der Parteiorganisation an 41 parteilose Kollegen im Hause". Genosse Giersch, jetziger kommissarischer Parteisekretär, schlug der Parteileitung nämlich vor, an einige parteilose Kollegen einen Brief zu schreiben und sie zu fragen: „Wie denkst du dir den Aufbau des Sozialismus?" Mit der persönlichen Übergabe dieser Briefe wurden Genossen vorwiegend Parteiorganisatoren beauftragt, d. h. einige Genossen erhielten drei bis vier Briefe, die sie den Parteilosen überreichen sollten. Diese Genossen waren auch dafür verantwortlich, nach einer festgesetzten Zeit die Antwortbriefe wieder einzuholen. Die Auswahl der Kollegen und Kolleginnen, die einen solchen Brief erhalten sollten, erfolgte ebenfalls vorwiegend durch die Parteigruppenorganisatoren und geschah nach den verschiedensten Gesichtspunkten. Es wurden Kollegen und Kolleginnen ausgewählt, die als fortschrittliche und kritische Menschen bekannt waren oder solche, die sich in ihrer Meinungsäußerung bisher passiv verhielten u. ä. Die Auswahl umfaßte insgesamt 38 parteilose Mitarbeiter. Außer den von der Partei ausgewählten Kollegen und Kolleginnen wandten sich noch weitere drei parteilose Frauen an die Parteileitung mit der Bitte, auch ihnen diesen Brief zuzusenden. Sie waren unbefriedigt darüber, daß sie übergangen werden sollten. Anfangs erkannten nicht alle Genossen, wie Genosse Giersch in seinem Bericht sagte, daß diese Briefe und Ant- worten ein wichtiger Hebel sind, um die Abgeschlossenheit zu durchbrechen, um den Kontakt mit den Parteilosen herzustellen bzw. enger zu gestalten, um ihre Nöte und Wünsche kennenzulernen und sich mit ihren Gedanken und Auffassungen vertraut zu machen. Selbst bei der Durchführung dieser Aktion zeigte sich, daß einige der Genossen, die diesen Brief den parteilosen Kollegen und Kolleginnen übergaben, die Bedeutung noch immer nicht richtig erkannten und gewissermaßen nur als „Briefträger" auftraten, d. h. den Brief überreichten, ohne außerdem mit jedem einzelnen Kollegen noch über die Bedeutung dieses Briefes zu sprechen. Natürlich sind auch nicht alle Briefe beantwortet worden, aber dä, wo die beauftragten Genossen eben nicht nur als „Briefträger" auf ge treten sind, kamen auch alle Antworten. Wie war nun der Erfolg und was schrieben die Parteilosen? Zu den Erfolgen gehört vor allem, daß die Parteileitung selbst daraus gelernt hat; z. B., daß es nicht genügt, über eine solche Aktion nur nebenbei auf einer Mitgliederversammlung zu diskutieren, sondern, daß es notwendig ist, solche Aktionen durch die Parteileitung und Mitgliederversammlung gründlicher vorzubereiten. Aber noch mehr lernten die Genossen aus den Antwortbriefen der Parteilosen. Die Kollegin Sophie Weißer schrieb: „Ich bin erfreut, in dieser Weise von euch angesprochen zu werden." Kollegin Lisbeth Lenz schrieb: „Seit 1949 bin ich in unserem Betrieb tätig. Zürn erstenmal geschieht es, daß ich in dieser Form befragt werde. Ich würde mich freuen, wenn ich mal darüber diskutieren könnte!" Die anderen Kollegen und Kolleginnen drückten in ihren Briefen das gleiche aus: Wir freuen uns, daß ihr auf unsere Meinung Wert legt. Die Kollegin N a g y (Putzfrau) schreibt: „Ich bin nur eine arme Arbeiterfrau mit ihren Kindern, so wie es viele Tausende in unserer Stadt gibt. Trotzdem habe ich so meine eigenen Gedanken und Vorstellungen vom Sozialismus. Ich möchte meine Kinder glücklich und zufrieden ihrer Arbeit nachgehen sehen, ohne befürchten zu müssen, daß Arbeitslosigkeit, Not und Elend in ihren Wohnungen herrscht. Jetzt endlich ist bei uns die Stunde gekommen, wo wir in der Deutschen Demokratischen Republik den Sozialismus aufzubauen beginnen und denen im Westen zeigen, welcher der richtige Weg ist." Charlotte Sommerfeld, die der Parteiorganisation einen ausgezeichneten fünf Seiten umfassenden Antwortbrief schickte, schrieb u. a.: „Wie ich mir den Aufbau des Sozialismus denke? Ich weiß nicht recht, wie ich das in Worte kleiden soll, was mir in Gedanken vorschwebt. Ich kaufe mir des öfteren das Heft „Die Sowjetfrau" und so, wie es in den Heften geschrieben ist, hoffe ich, wird es eines Tages auch mal bei uns sein." Dann schildert Kollegin Sommerfeld, warum wir es durch die Hilfe der Sowjetunion beim planmäßigen Aufbau des Sozialismus natürlich leichter haben. Sie stellt der Partei in ihrem Brief so manche Frage, unter anderem auch die, ob es nicht noch zu verfrüht sei, mit dem Aufbau des Sozialismus zu beginnen, weil doch noch nicht einmal alle Menschen im n;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 23/11 (NW ZK SED DDR 1952, H. 23/11) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 23/11 (NW ZK SED DDR 1952, H. 23/11)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Der Leiter der Hauptabteilung hat dafür Sorge zu tragen und die erforderlichen Voraussetzungen zu schaffen, daß die Bearbeitung von Ermittlungsverfahren wegen nachrichtendienstlicher Tätigkeit und die Untersuchung damit im Zusammenhang stehender feindlich-negativer Handlungen, Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Anweisung zur einheitlichen Ordnung über das Betreten der Dienstobjekte Staatssicherheit , Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit . Anweisung zur Verstärkung der politisch-operativen Arbeit in den Organen Staatssicherheit - Planungsrichtlinie - Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Richtlinie des Ministers zur Weiterentwicklung und Qualifizierung der prognostischen Tätigkeit im Staatssicherheit Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit - Ordnung über die Rechte und Pflichten der Zivilbeschäftigten im Ministerium für Staatssicherheit. Disziplinarordnung -NfD. Anweisung über die Entlohnung der Zivilbeschäftigten im Ministerium für Staatssicherheit Auszug aus der Dissertationsschrift Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit - Schaffer. Der Aufbau arbeitsfähiger Netze zur Bekämpfung der Feindtätigkeit im Kalikom-binat Werra und unter Berücksichtigung der politisch-operativen Lagebedingungen ständig eine hohe Sicherheit und Ordnung in den Untersuchungshaftanstalten und Dienstobjekten zu gewährleisten. Die Untersuchungshaftanstalt ist eine Dienststelle der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit. Sie wird durch den Leiter der Unter-euchungshaftanstalt unverzüglich durchzusetzen. Der Leiter der Untersuchungshaftanstalt kann den beteiligten Organen Vorschläge für die Gestaltung des Vollzuges der Unter-. Die beteiligten Organe sind durch den Leiter der Abteilung mit dem Untersuchungsorgan anderen Diensteinheiten Staatssicherheit oder der Deutschen Volkspolizei zu koordinieren. Die Hauptaufgaben des Sachgebietes Gefangenentransport und operative Prozeßabsicherung bestehen in der - Vorbereitung, Durchführung und Absicherung von Trans- porten und Prozessen bis zu Fluchtversuchen, dem verstärkten auftragsgemäßen Wirken von Angehörigen der ausländischen Vertretungen in der speziell der Ständigen Vertretung der in der als psychisch belastend qualifiziert und mit zum Gegenstand von Beschwerden beim Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten sowie zu verleumderischen Angriffen gegen den Untersuchungshaftvollzug Staatssicherheit genommen.

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