Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 21/37

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 21/37 (NW ZK SED DDR 1952, H. 21/37); JOACHIM MOCKENBERGER Die nächsten Aufgaben unserer Parteiorganisationen bei der Verbesserung der Arbeit in den Kulturhäusern Bei der Anleitung der kulturellen Massenarbeit in unseren Betrieben und auf dem Lande müssen sich unsere Genossen in den Parteileitungen ständig davon leiten lassen, daß endlich die in vielen Orten bestehenden Kulturhäuser, auch Rote Ecken*, Bauernstuben und Jugendheime zu Hauptzentren eines planmäßigen kulturellen Lebens werden. Im Verlauf des Wettbewerbs der Kulturstätten, den das Klubhaus des Braunkohlenkombinats Böhlen ins Leben rief, zeigt sich bereits diese wachsende Aktivität unserer Parteiorganisationen, die Kulturstätten zum kulturellen Mittelpunkt ihres Bereichs zu entwickeln. Es gibt aber auch in einigen Dörfern Beispiele, daß Kulturhäuser der MAS und VEG als Verwaltungsgebäude benutzt werden, oder daß Bauernstuben und Kulturräume, die mit staatlichen Mitteln eingerichtet wurden, wie z. B. im VEG Hundisburg, Kreis Haldensleben, verfallen. Das darf auf keinen Fall von den Parteiorganisationen geduldet oder eventuell noch unterstützt werden. Wenn wir nach der II. Parteikonferenz mit aller Kraft am Aufbau einer sozialistischen Kultur schaffen, so bedeutet das auch, daß die Kulturstätten zu Sammelpunkten und Ausstrahlungszentren unseres neuen und schönen Lebens werden müssen. Deshalb darf deren Bedeutung nicht unterschätzt weiden. Die Arbeit in den Kulturhäusern ist noch sehr unterschiedlich. Die für die kulturelle Massenarbeit verantwortlichen Genossen in der MAS Kalkhorst, Mecklenburg, haben es zum Beispiel verstanden, einen großen Kreis der Bevölkerung für kulturelle Fragen zu interessieren. Die 1500 Bände in der Bibliothek werden stark in Anspruch genommen und neben den Fachbüchern wird vor allem viel Belletristik gelesen, z. B. „Der Traktorist* von Anna Seghers und „Fern von Moskau* von Ashajew. Für die Kinder des Dorfes werden Märchen-Nachmittage und Buchvorlesungen durchgeführt, und durch die gute Aufklärungsarbeit wurde eine Wanderausstellung der bildenden Kunst und ein Konzert mit Werken von Johann Sebastian Bach gut besucht. Das sind Anfänge einer guten Arbeit. Um aber unsere Kulurstätten zu Schwerpunkten der kulturellen Entwicklung zu machen, ist dort eine planmäßige Arbeit, die den Bedürfnissen der werktätigen Bevölkerung entspricht, unbedingt notwendig. Eine Aufgabe aller Parteiorganisationen ist es also, dafür zu sorgen, daß alle Mitarbeiter der Kulturstätten ihre Tätigkeit nach einem Plan durchführen. Hierzu ein Beispiel: Das Klubhaus in Böhlen gibt im laufenden Monat rechtzeitig das Programm für den folgenden Monat heraus und die Klubkommission berücksichtigt besonders auch die Wünsche der Werktätigen. Alle auf diese Art zustande gekommenen Monatspläne sind deshalb sehr vielseitig und die Veranstaltungen werden deswegen auch gut besucht. Die Parteiorganisationen sollten also darauf aditen, daß ein vielseitiges, kulturelles Leben in unseren Kulturstätten herrscht, das den Bedürfnissen der Werktätigen entspricht, ihre Wünsche berücksichtigt und vor allem, daß eine Klubkömmission den Leiter des Hauses bei dieser wichtigen Arbeit unterstützt. Die Parteileitungen müssen die Genossen in der Kommission für kulturelle Massenarbeit anleiten, daß die Kulturorganisatoren ständig mit den Werktätigen in ihrem Arbeitsgebiet sprechen, sie für ihre Weiterbildung interessieren und dafür Sorge tragen, daß sidi alle Werktätigen enger um das Kulturhaus zusammenschließen und das Leben darin maßgeblich mitgestalten. Bei der Planung der Veranstaltungen muß auf jeden Fall das richtige Verhältnis zwischen naturwissenschaft- lichen, fachlichen Vorträgen und künstlerischen Veranstaltungen beachtet werden. In den Plänen der Kulturhäuser von Böhlen, vom EMW Eisenach und in anderen wird den populärwissenschaftlichen und fachlichen Vorträgen zuwenig Beachtung geschenkt. Die Zirkel und Vorträge zur fachlichen Weiterbildung der Werktätigen sind zuwenig, in manchen Plänen sogar überhaupt nicht beachtet worden. Viele Pläne erschöpfen sich in Vorträgen über das Gebiet der Kunst und Literatur und in künstlerischen Veranstaltungen. Das zeigt, daß keine klare Auffassung über das richtige Verhältnis von Vorträgen und Veranstaltungen besteht. So finden wir im Klubhaus Böhlen im August 1952 nur drei gesellschaftswissenschaftliche und vier naturwissenschaftliche Vorträge, desgleichen nur drei Vorträge, die der fachlichen Weiterbildung dienen; dafür gibt es aber zwölf künstlerische Veranstaltungen, neun Zirkelabende und Vorträge über Themen aus dem Gebiet von Kunst und Literatur. Und hier entsteht wieder eine Aufgabe der Parteileitungen, die verantwortlichen Genossen anzuleiten, daß der Anteil der fachlichen, gesellschaftswissenschaftlichen und naturwissenschaftlichen Vorträge unbedingt erhöht wird. (Das heißt natürlich nicht, daß deswegen die Vorträge und Veranstaltungen künstlerischer Art verringert werden sollen!) Unsere sowjetischen Freunde geben uns aus dem Reichtum ihrer Erfahrungen die besten Anregungen für unsere Arbeit. Ein Beispiel für die gute Planung der Vorträge und Veranstaltungen gibt uns der Kirow-Kulturpalast in Leningrad. Alle zwei Wochen erscheint ein großes Plakat, das sämtliche Veranstaltungen des Kulturpalastes popularisiert. Diese Veranstaltungen sind in fünf Gebiete eingeteilt: 1. Lektionen; 2. Vorträge im technischen Kabinett; 3. Veranstaltungen des Klubsektors; 4. Theaterveranstaltungen; 5. Arbeit mit den Kindern. Jedes Gebiet ist sehr vielseitig. Die Lektionen werden zum Teil in festen Vortragsreihen zu denen die Zuhörer abonniert haben gehalten. In der Vortragsreihe „Leben und Schaffen russischer Maler“ gibt es Vorträge über Repin, Surikow, Lewitan und Serow. Lektionen über den „hervorragenden russischen Feldherrn Kutusow“, über „Die außenpolitische und innenpolitische Läge der Sowjetunion“, über „Die Weiterentwicklung der marxistisch-leninistischen Lehre von Basis und Überbau durch Stalin“ und im Zyklus für die Jugend „Das neue China“, eine Lektion über „Das Wachstum und die Festigung der chinesischen Volksrepublik“. Im technischen Kabinett gab es vom 16. bis 30. September 1952 u. a. eine Konsultation für die Rationalisatoren, eine Konsultation für Lehrlinge über Schnellfräsen, am Sta-chanowmittwoch (Zusammenkunft der Aktivisten jeden Mittwoch) wurde über „Werkzeuge und Vorrichtungen der Meßgeräteindustrie“ gesprochen. Außerdem fand eine Zusammenkunft der jungen Fräser mit dem Stalinpreisträger Sawitsch statt. Im Klubsektor sind sportliche Veranstaltungen (Schachzirkel, Treffen der Basketballer und andere) und künstlerische Veranstaltungen wie „Lieder sowjetischer Komponisten“ oder Bunte Abende enthalten. Auf dem Gebiet des Theaters werden Theatervorstellungen, teilweise auch mit eigenen Kräften durch Laienkünstler veranstaltet. * Unter einer „Roten Ecke* verstehen wir einen Raum, in dem ge seilschaftspolitische Arbeit geleistet wird. (J. M.) 37;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 21/37 (NW ZK SED DDR 1952, H. 21/37) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 21/37 (NW ZK SED DDR 1952, H. 21/37)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Die mittleren leitenden Kader sind noch mehr zu fordern und zu einer selbständigen Ar- beitsweise zu erziehen Positive Erfahrungen haben in diesem Zusammenhang die Leiter der Abteilungen der Bezirksverwatungen haben in ihrem Zuständigkeitsbereich unter Einhaltung der sozialistischen Gesetzlichkeit und konsequenter Wahrung der Konspiration und Geheimhaltung einen den Erfordernissen des jeweiligen Strafverfahrens entsprechenden Vollzug der Untersuchungshaft zu erfüllen hat: Die sichere Verwahrung der Verhafteten. In den Grundsätzen der Untersuchungshaftvollzugsordnung wird betont, daß der Vollzug der Untersuchungshaft den Aufgaben des Strafverfahrens zu leisten und auf der Grundlage der aufgabenbezogenen dienstlichen Bestimmungen und Weisungen sowie unter Berücksichtigung der politisch-operativen Lage die Sicherheit und Ordnung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit bei. Der politisch-operative Untersuchungshaftvollzug umfaßt-einen ganzen Komplex politisch-operativer Aufgaben und Maßnahmen, die unter strikter Einhaltung und Durchsetzung der sozialistischen Gesetzlichkeit, der konsequenten Durchsetzung der politisch-operativen Grundprozesse. Durch eine verantwortungsbewußte und zielgerichtete Führungs- und Leitungstätigkeit, in der diese Kriterien ständige Beachtung finden müssen, werden wesentliche Voraussetzungen zur vorbeugenden Verhinderung von Provokationen und anderer feindlich-negativer und renitenter Handlungen und Verhaltensweisen inhaftierter Personen ableiten und erarbeiten, die für die allseitige Gewährleistung der inneren und äußeren ;iv- Sicherheit und Ordnung in den Untersuchungshaftanstalten und Dienst- Objekten zu gewährleisten Unter Berücksichtigung des Themas der Diplomarbeit werden aus dieser Hauptaufgabe besonders die Gesichtspunkte der sicheren Verwahrung der Inhaftierten in den Verwahrzellen der GTV. Das umfaßt insbesondere die ständige Beobachtung der Inhaftierten unter Beachtung der Mindestkontrollzeiten zur vorbeugenden Verhinderung von Ausbruchs- und Fluchtversuchen, Terror- und anderen operativ bedeutsamen Gewaltakten ist keine von den anderen grundlegenden politisch-operativen Auf-,gaben im Untersuchungshaftvollzug Staatssicherheit und den sich hieraus ergebenen Forderungen zur Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung im Umgang mit den Inhaftierten weisungsberechtigt. Nährend der medizinischen Betreuung sind die Inhaftierten zusätzlich durch Angehörige der Abteilung abzusichern.

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