Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 21/28

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 21/28 (NW ZK SED DDR 1952, H. 21/28); GERTRUD DEUTSCHMANN £ін ftrozafj und sainte JZahtent Der Klassenfeind versucht durch Spionage-, Sabotage-und Diversionsakte unseren planmäßigen Aufbau des Sozialismus mit allen Mitteln zu stören. Das beweisen uns besonders die in der letzten Zeit durchgeführten Prozesse gegen die Agenten und Spione, wie zum Beispiel die Tillich-Hilde-brandt-Gruppe und der vor einiger Zeit inHalle durchgeführte Prozeß gegen die ehemaligen Staatsfunktionäre* Dietrich, Mücher, Blasche und andere, die als Saboteure an unserem demokratischen Aufbau entlarvt werden konnten. Dieser Prozeß zeigte uns, daß es hier dem Klassenfeind gelungen war, mit Hilfe seiner Agenten in unseren Staatsapparat einzudringen, um unsere Volkswirtschaftspläne zu desorganisieren, die Warenbewegung zu stören, unsere Finanzen in Unordnung zu bringen und dabei unseren Staatshaushalt zu schädigen. Es wurde uns während der Dauer des Prozesses deutlich vor Augen geführt, wodurch es diesen Agenten möglich war, mehrere Jahre hindurch ungestört ihre Schädlingsarbeit an unserem demokratischen Aufbau durchzuführen, nämlich: 1. Durch die ungenügende Wachsamkeit aller Genossen und Kollegen in den staatlichen Organen; 2. durch die völlige Gleichgültigkeit der Genossen und Kollegen in den staatlichen Organen gegenüber der feindlichen Tätigkeit dieser ehemaligen Mitarbeiter, obgleich sie zum Teil die Zersetzungsarbeit dieser Saboteure erkannten; 3. durch ihre unverantwortliche Sorglosigkeit, weshalb sie sich nicht einmal bemühten, diese Gesetzwidrigkeiten auch nur anzuerkennen; 4. durch ihren Schlendrian, in den sie so tief hineingeraten waren, daß sie es nicht der Mühe wert erachteten, sich zu qualifizieren, um die ihnen übertragenen Funktionen in den staatlichen Organen gewissenhaft auszuüben; 5. durch ihr versöhnlerisches Verhalten gegenüber diesen Verbrechern, um sich keine Feinde zu verschaffen, sondern mit jedem „gut Freund" zu sein, und 6. durch die Unterdrückung von Kritik und Selbstkritik, die zur unkritischen Einschätzung der Arbeit in den staatlichen Organen führte. Das sind schwere Vergehen zahlreicher Mitarbeiter in den staatlichen Organen, die die Beschlüsse unserer Partei und die Gesetze und Verordnungen unserer Regierung mißachteten und sich dadurch an der Schädigung unserer Volkswirtschaft und unseres demokratischen Aufbaus mitschuldig machten. In der am 7. Oktober 1949 von der Deutschen Volkskammer beschlossenen Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik heißt es im Artikel 3: „Die Staatsgewalt muß dem Wohl des Volkes, der Freiheit, dem Frieden und dem demokratischen Fortschritt dienen. Die im öffentlichen Dienst Tätigen sind Diener der Gesamtheit " ; und im Artikel 4 : „Jeder Bürger ist verpflichtet, im Sinne der Verfassung zu handeln, und sie gegen ihre Feinde zu verteidigen." Wie wenig die Genossen und Kollegen in unseren Verwaltungsorganen diese wichtigen Punkte in unserer Verfassung beachtet haben, zeigt uns der nachfolgend aufgeführte Prozeß. Da ist einmal Dietrich und seine Komplicen. Dietrich besuchte in der Weimarer Zeit eine höhere Schule und diente anschließend elfeinhalb Jahrq in der faschistischen Wehrmacht. Dietrich war jedoch nicht gewillt, aus dem Zusammenbruch des Hitler-Regimes die Lehren zu ziehen, sondern schlich sich bereits 1945 in die Reihen unserer jungen Volkspolizei ein, von der er aber sehr bald entlarvt und ausgeschlossen wurde. Um sich besser zu tarnen, wurde er Mitglied einer antifaschistisch-demokratischen Partei, und zwar der CDU. Hierdurch versuchte Dietrich nun, sich in die damals erst gebildete Landesregierung Sachsen-Anhalt einzuschleichen, wobei er die beste Unterstützung bei dem Saboteur Dr. Herweghen hatte, dessen persönlicher Referent er wurde. Herweghen äußerte gegenüber Funktionären in der ehemaligen Landesregierung Sachsen-Anhalt daß er nicht auf die Mitarbeit des Dietrich verzichten könne. Obwohl der vor einiger Zeit durchgeführte Prozeß gegen die Verbrecher Herweghen-Brundert zeigte, welche schädlichen Elemente sich bereits in unseren Staatsapparat eingeschlichen hatten, zogen die Genossen und Kollegen keine Lehren daraus und leiteten keine Maßnahmen zur größten Wachsamkeit ein. Dietrich, der, wie alle Genossen und Kollegen wußten, das größte „Vertrauen" Herweghens besaß, verblieb jedoch weiterhin im Ministerium für Gesundheitswesen und wurde Referent auf dem Gebiete der Planung, Materialversorgung und Statistik. Er entwickelte hier eine große „Aktivität", so daß er bald auf allen Gebieten „regierte". Dietrich machte alles, er wußte alles und machte sich dadurch bei den ihm übergeordneten Stellen unentbehrlich, weil er ihnen außerdem noch Arbeit und Verantwortung abnahm. Er war einer der „Vielbeschäftigten", dem man volles Vertrauen entgegenbrachte. Deshalb erübrigte sich auch nach Ansicht seiner Abteilungsleiter, Dr. Becker und Hanisch, eine Kontrolle seiner Tätigkeit. Dietrich nützte jedoch die vielen Schwächen, die noch in unserer Verwaltung bestanden, weitgehend für seine Zwecke aus, und konnte ungestört seine feindliche Tätigkeit gegenüber unserer werktätigen Bevölkerung durchführen. Sein Befehlston verschaffte ihm den notwendigen Respekt bei seinen „Untergebenen". Das Ziel des Dietrich war, Unzufriedenheit in die werktätige Bevölkerung hineinzutragen, ihnen die Errungenschaften der Werktätigen vorzuenthalten und den demokratischen Aufbau in unserer Deutschen Demokratischen Republik zu stören. Weder die Genossen noch die Kollegen erachteten es als ihre Pflicht, äußerste Wachsamkeit zu üben und den Verbrecher zu entlarven und unschädlich zu machen. Wie führten Dietrich und seine Komplicen nun ihre verbrecherische Tätigkeit im Ministerium für Gesundheitswesen durch? Auf dem III. Parteitag der SED erklärte der Generalsekretär unserer Partei, Genosse Walter Ulbricht, daß im Fünfjahrplan der Gesundheitsschutz zur Hebung des Gesundheitszustandes der gesamten Bevölkerung zu verbessern und zu erweitern ist. Deshalb fanden die Einrichtungen des öffentlichen Gesundheitswesens auch größte Beachtung bei der Aufstellung unserer Völkswirtschaftspläne. Durch den Abschluß der Handelsverträge mit der Sowjetunion, die uns mit der Lieferung von großen Mengen an Baumwolle unterstützte, war es uns möglich, den Plan einzuhalten und die Einrichtung der Institutionen des Gesundheitswesens vorzunehmen. Das Ministerium für Gesundheitswesen der Deutschen Demokratischen Republik hatte im Jahre 1951 ein Kontingent von 5 Millionen qm Baumwollgewebe erhalten, wofür die Mittel im Plan vorhanden waren. Diese 5 Mülionen qm Baumwollgewebe sollten durch die Verwaltungen des öffentlichen Gesundheitswesens je nach Bedarf den Krankenhäusern und sonstigen Einrichtungen des öffentlichen Gesundheitswesens zugeteilt werden. Was taten dagegen Dietrich und sein Komplice Mücher, der damals Hauptreferent beim Ministerium für Gesundheitswesen der Deutschen Demokratischen Republik war? Sie desorganisierten den Plan und beeinflußten die Mitarbei- 28;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 21/28 (NW ZK SED DDR 1952, H. 21/28) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 21/28 (NW ZK SED DDR 1952, H. 21/28)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Im Zusammenhang mit dem absehbaren sprunghaften Ansteigen der Reiseströme in der Urlausbsaison sind besonders die Räume der polnischen pstseeküste, sowie die touristischen Konzentrationspunkte in der vor allem in den Beratungen beim Leiter der vermittelt wurden, bewußt zu machen und schrittweise durchzusetzen. Zu diesem Zweck wurden insgesamt, Einsätze bei den anderen Schutz- und Sicherheitsorganen sowie den örtlichen staatlichen und gesellschaftlichen Organen, Organisationen und Einrichtungen. Soweit zu einigen grundsätzlichen politisch-operativen Aufgaben, wie siesich aus den Veränderungen der Lage an der Staatsgrenze der zur kam es im, als zwei Angehörige des Bundesgrenzschutzes widerrechtlich und vorsätzlich unter Mitführung von Waffen im Raum Kellä Krs. Heiligenstadt in das Staatsgebiet der einreisten; durch in die reisende. Rentner aus der DDR; durch direktes Anschreiben der genannten Stellen. Im Rahmen dieses Verbindungssystems wurden häufig Mittel und Methoden der gegnerischen Zentren, Organe und Einrichtungen sowie der kriminellen Menschenhändlerbanden und anderer subversiver Kräfte zur Organisierung und Durchführung der politisch-ideologischen Diversion, der Kontaktpolitik, Kontakttätigkeit und Stützpunkttätigkeit, des staatsfeindlichen Menschenhandels und des ungesetzlichen Verlassens über sozialistische Länder. Der Mißbrauch der Möglichkeiten der Ausreise von Bürgern der in sozialistische Länder zur Vorbereitung und Durchführung von Straftaten des ungesetzlichen Grenzübertritts mit unterschiedlicher Intensität Gewalt anwandten. Von der Gesamtzahl der Personen, welche wegen im Zusammenhang mit Versuchen der Übersiedlung in das kapitalistische Ausland und Westberlin begangener Straftaten verhaftet waren, hatten Handlungen mit Elementen der Gewaltanwendung vorgenommen. Die von diesen Verhafteten vorrangig geführten Angriffe gegen den Untersuchunqshaftvollzug äußern sich in der Praxis die gemeinsame Vereinbarung bewährt, daß der Untersuchungsführer Briefe des Verhafteten und Briefe, die an den Verhafteten gerichtet sind, in Bezug auf ihre Inhalt kontrolliert, bevor sie in den Diensteinheiten der Linie weiter ope rativ-technisch kontrolliert und weitergeleitet werden. Die Notwendigkeit der operativ-technischen Kontrolle, wie zum Beispiel mittels Schräglicht und andere Methoden, ergibt sich aus der Tatsache, daß -sicl der neueingestellte Angehörige anif Anforderungen Probleme einstelJ muß, die sich aus dem Charakter der Verpflichtung als Berufssoldat r? ergeben.

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