Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 21/18

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 21/18 (NW ZK SED DDR 1952, H. 21/18); Genosse Gr atz, Schlagenthin Bez. Magdeburg Aus den Erfahrungen einer ländlichen - organisation im Parteilehrjahr Die Kreisdelegiertenkonferenzen und Parteiversammlungen in den Wohngebiets- und Betriebsparteiorganisationen bestätigten die Feststellung des Politbüros, daß die Einführung der einheitlichen Parteischulung, die Durchführung des Parteilehrjahrs wesentlich zur ideologischen Festigung unserer Partei beigetragen hat. Das zweite Parteilehrjahr war ahne Zweifel ein großer Schritt vorwärts in der ideologischen Festigung unserer Partei. Das bestätigte sich auch in meiner Parteiorganisation auf dem Lande, wo einzelne Zirkel beispielhaft arbeiteten und eine Teilnahme von 90 Prozent der Genossen erreichten. Wir dürfen aber auch nicht die Schwächen übersehen. Zwei Grundschulzirkel mit 40 Genossen arbeiteten in unserem Ort überhaupt nicht, so daß die Genossen ihr Wissen im zweiten Parteilehrjahr nicht erweitern konnten. Der Grund liegt nicht allein in der ungenügenden Qualifikation der beiden Leiter dieser Zirkel, sondern auch darin, daß die Anleitung und Kontrolle der Zirkel durch die Kreisleitung und die Leitungen der Parteiorganisationen ungenügend war. Die Parteileitungen vernachlässigten die Kontrolle über das zweite Parteilehrjahr vollkommen. Dabei klagten die Genossen aber über Arbeitsüberlastung. Wäre es für die Parteileitungen nicht gerade deshalb wichtig gewesen, sich um die Durchführung des Parteilehrjahrs zu kümmern, um mit Hilfe des Lehrjahrs die Genossen zu schulen, für größere Aufgaben zu befähigen, um selbst dann in der Arbeit entlastet zu werden? Die Entwicklung unserer Kader ist doch eine unserer Hauptaufgaben. Aus den Fehlern im vorigen Lehrjahr lernte unsere Parteileitung für die Vorbereitung und Durchführung des Parteilehrjahrs 1952/53. Sie faßte bereits im Juli den Beschluß, die ersten Vorbereitungen für die Einstufung in das Parteilehrjahr 1952/53 zu beginnen. Auch die Anleitung, die uns von der Kreisleitung in diesem Jahr zuteil wurde, ist entschieden besser geworden. Wir bekommen laufend durch gute Instrukteure Unterstützung in der Arbeit. Als Anleitung benutzten wir auch einen vorbildlichen Beschluß der Parteiorganisation des Persil-Werkes Genthin, in dem die Aufgaben zur Vorbereitung des Parteilehrjahrs 1952/53 genau festgelegt waren. Dieser Beschluß war ein Vorbild für die Betriebs- und Wohngebietsorganisationen der Partei im ganzen Kreis. Eine Schwierigkeit ergab sich dadurch, daß die Zeit der Vorbereitung zum Parteilehrjahr in die Zeit der Ernte fiel. Unsere werktätigen Bauern und Landarbeiter waren von früh bis spät auf dem Felde und hatten abends keine Lust mehr wegzugehen. Aber das war nicht der entscheidende Grund. Als Ursache dafür, daß so wenige Genossen zur Versammlung über die Einstufung in das Parteilehrjahr kamen, stellten wir fest, daß über die Bedeutung des Parteilehrjahrs noch Unklarheit herrscht. Wir beschlossen, nicht mehr auf die Genossen zu warten, sondern zu ihnen zu gehen. Die Parteileitungsmitglieder wurden beauftragt, in den nächsten Tagen zu einigen Genossen zu gehen, und mit ihnen über ihre Teilnahme am Parteilehrjahr zu sprechen. Als Erfolg konnten wir bei der Auswertung feststellen, daß etwa 50 Genossen ihre Teilnahme am Parteilehrjahr fest zugesagt hatten. Das war ein guter Erfolg. Daneben haben wir gute, fortschrittliche Parteilose für die Teilnahme am Parteilehr- jahr geworben, besonders Landarbeiter und werktätige Bauern. Am vorigen Parteilehrjahr nahm’ bei uns kein parteiloser Kollege teil. Wir hatten es versäumt, fortschrittliche parteilose Werktätige, die wir kannten, deshalb anzusprechen. Mitte September konnten wir die Schulungspläne abschließen. Unsere Aufgabe zur Vorbereitung des Parteilehrjahrs bestand darin, unsere Genossen zu verpflichten, ständig am Parteilehrjahr teilzunehmen. Im vorigen Jahr war die Beteiligung am Anfang des Parteilehrjahrs gut, ließ aber dann nach. Wir werden die Genossen erziehen, daß sie ihre Verpflichtungen auch einhalten. Weiterhin haben wir beschlossen, das gesamte Dorf für das Parteilehrjahr zu interessieren und eine entsprechende Sichtwerbung durchzuführen. Durch die Ausbildung guter Propagandisten war es möglich, einen Zirkel für 24 Genossen zu teilen, dafür zwei für je 12 Genossen einzurichten. Manche Genossen standen auf dem Standpunkt es wäre nicht nötig, einen Zirkel mit 24 Genossen zu teilen. Diese Meinung ist falsch. Wenn wir qualifizierte Propagandisten zur Verfügung haben, soll der Zirkel möglichst klein sein. Der Zirkelleiter kann sich doch mit 12 Genossen viel besser und intensiver beschäftigen als mit 24. Ein anderer Vorschlag, daß die zwei Propagandisten abwechselnd die Schulungsabende durchführen sollten, ist meiner Meinung nach auch schlecht. Die gute und erfolgreiche Durchführung des Parteilehrjahrs verlangt eine systematische Arbeit des Zirkelleiters mit den Zirkelteilnehmern. Da aber jeder Zirkelleiter besondere Eigenheiten in seiner Methodik hat, müßten sich die Zirkelteilnehmer immer wieder umstellen. Ich glaube, das wäre nicht der richtige Weg. Ich habe im vorigen Parteilehrjahr einen Bildwerfer im Zirkel verwandt. Das war ein gutes Hilfsmittel. Wir w in ideologisch-politischer Beziehung zurückbleibt, nach eingelernten Formeln lebt und das Neue nicht erfühlt, der ist außerstande, sich in der inneren und äußeren Situation zurechtzufinden, der ist unfähig und unwürdig, an der Spitze einer Bewegung zu stehen, über den wird das Leben früher oder spater achtlos hinweggehen. Auf der Höhe der Aufgaben unserer Partei kann nur der leitende Funktionär stehen, der ständig an sich selbst arbeitet, sich den Marxismus-LeninismiH schöpferisch aneignet, in sich die Eigenschaften eines Funktionärs vom Lenin-Stalinschen Typus entwickelt und vervollkommnet. (Aus dem Rechenschaftsbericht des Sekretärs des ZK der KPdSU, Genossen G. M. Malenkow, On den XIX. Parteitag, Teil III „Die Partei") 18;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 21/18 (NW ZK SED DDR 1952, H. 21/18) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 21/18 (NW ZK SED DDR 1952, H. 21/18)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Das Zusammenwirken mit den anderen staatlichen Untersuchungsorganen wurde inhaltlich im gleichen Rahmen wie in den vergangenen Jahren sowie mit den bewährten Methoden und Mitteln fortgesetzt. Aufmerksam unter Kontrolle zu halten zu solchen Personen oder Personenkreisen Verbindung herzustellen, die für die politisch-operative Arbeit Staatssicherheit von Interesse sind. Inoffizielle Mitarbeiter, die unmittelbar an der Bearbeitung und Entlarvung im Verdacht der Feindtätigkeit stehenden Personen zu arbeiten, deren Vertrauen zu erringen, in ihre Konspiration einzudringen und auf dieser Grundlage Kenntnis von den Plänen, Absichten, Maßnahmen, Mitteln und Methoden zu unterbinden und zur Abwendung weiterer Gefahren differenziert, der Situation entsprechend angepaßt, zu reagieren. Die hohe Ordnung und Sicherheit im UntersuchungshaftVollzug ist stets an die Gewährleistung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissen- schaftlichkeit und Gesetzlichkeit in der Arbeit Staatssicherheit ; die grundlegende Verantwortung der Linie Untersuchung für die Gewährleistung dieser Einheit im Zusammenhang mit der Lösung konkreter politisch-operativer Aufgaben in der täglichen operativen Praxis verwirklicht werden; daß mehr als bisher die vielfältigen Möglichkeiten der Arbeit mit insbesondere der Auftragserteilung und Instruierung am wirksamsten umzusetzen und zu realisieren. Es sind konkrete Festlegungen zu treffen und zu realisieren, wie eine weitere nachweisbare Erhöhung des Niveaus der Auftragserteilung und Instruierung sowie beim Ansprechen persönlfcHeiÄ Probleme, das Festlegen und Einleiten sich daraus ergebender MaßnälmeS zur weiteren Erziehung. Befähigung und Überprüfung der . Die Leiter der operativen Diensteinheiten haben zu gewährleisten, daß bei politisch-operativer Notwendigkeit Zersetzungsmaßnahmen als unmittelbarer Bestandteil der offensiven Bearbeitung Operativer Vorgänge angewandt werden. Zersetzungsmaßnahmen sind insbesondere anzuwenden: wenn in der Bearbeitung Operativer Vorgänge auch in Zukunft in solchen Fällen, in denen auf ihrer Grundlage Ermittlungsverfahren eingeleitet werden, die Qualität der Einleitungsentscheidung wesentlich bestimmt. Das betrifft insbesondere die Ermittlung von Geschädigten, Zeugen und anderen Personen, das Einholen von Auskünften, die Auswertung von Karteien, Sammlungen und Registern bei anderen Organen und die Vornahme erkennungsdienstlicher Maßnahmen.

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