Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 20/35

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 20/35 (NW ZK SED DDR 1952, H. 20/35); GERDA KERBER lkbet die VezantutoztUckkeii in mit den Das Politbüro und das Sekretariat des ZK hat besonders in den letzten Monaten dieses Jahres bei allen ihren Weisungen und Direktiven auf die Notwendigkeit der Verbesserung der Frauenarbeit ihingewiesen und von unseren Genossen gefordert, die Frauen zu aktiven Mitstreitern bei der Herstellung der Einheit unseres Vaterlandes, bei der Erfüllung unserer Wirts-chaftspläne zu gewinnen, sie für entscheidende Funktionen der staatlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Leitung zu entwickeln, und sie damit zu bewußten, aktiven und gleichberechtigten Mitkämpfern beim Aufbau des Sozialismus zu erziehen. Das ist keine leichte Aufgabe, die der Partei gestellt wird, denn es gilt, die jahrhundertealten Vorurteile und die Überheblichkeit der Mänäer gegenüber den Frauen als gleichberechtigte Bürger unseres Staates zu überwinden. Es gilt aber auch, die Frauen davon zu überzeugen, daß sie von den Rechten, die den Frauen das erste Mal in Deutschland gesetzlich garantiert sind, Gebrauch machen und den Staat, der ihr Staat ist, auf das bestmöglichste unterstützen, damit alle Menschen die Gesetze gründlich studieren, ihren Inhalt also kennenlernen und ihre Erfüllung kontrollieren. Das bedeutet in der Endkonsequenz für viele unserer Frauen aber auch, daß sie ihre letzten Hemmungen überwinden und nicht nur unermüdlich von morgens bis abends auf dem Felde oder im Betrieb arbeiten, daß sie nicht nur hie und da auch mal eine soziale Erleichterung oder Verbesserung fordern, sondern daß sie sich fachlich und politisch qualifizieren, daß sie sich von der ungelernten Arbeiterin zur Facharbeiterin entwickeln und daß sie sich durch keine Einschüchterung und von keiner Schwierigkeit, die sich ihnen in den Weg stellen sollte, davon abbringen lassen. Das ist ihr Recht, davon müssen sie Gebrauch machen, und darum müssen sie kämpfen. Der Kampf beginnt mit der Überwindung der Schwierigkeiten im eigenen Haus, mit der Überzeugungsarbeit gegen die Vorurteile des eigenen Mannes, und dieser Kampf muß im Betrieb bei den Kollegen, beim Meister, bei der Betriebsleitung, also überall da, wo sich Widerstände und Schwierigkeiten bemerkbar machen, fortgesetzt werden. Jedoch erschöpft sich die Aufgabe der Partei nicht nur darin, daß sie sich um die Entwicklung der in der Produktion stehenden Frauen kümmert, sondern es ist ihre Aufgabe, alle Bürger unserer Deutschen Demokratischen Republik, also auch die Frauen, die nicht in der Produktion stehen und das sind weit mehr als die Hälfte von der Richtigkeit unserer Politik und Gesetze zu überzeugen und sie für die Durchführung der Politik der Partei und der Regierung zu mobilisieren. In der Praxis heißt das, diese Frauen durch die Massenorganisation der Frauen, den DFD, bei dieser Arbeit zu unterstützen, ihnen Hilfe und inweise zu geben. Mit Recht sagte Genosse Mückenberger auf der Bezirksdelegiertenkonferenz in Erfurt: „Genossen, es wäre falsch, glauben zu wollen, den Sozialismus ohne die aktive Einbeziehung der Frau in das gesellschaftliche Leben unseres Volkes aufbauen zu können, ganz abgesehen davon, daß wir damit unsere eigene Gesetzgebung liquidieren würden und unserem sozialistischen Denken und Empfinden widersprechen. Aber in der Praxis zeigt es sich, daß die Praxis mit der theoretischen Erkenntnis nicht immer gleichmäßig auf einer Höhe steht, daß sich unsere Kreisleitungen und Grundorganisationen noch zuwenig mit der Arbeit des DFD und des Frauenausschusses befassen." Genosse Mückenberger weist damit aber nicht nur verstärkt auf die Notwendigkeit hin, daß sich die Partei um die Mobilisierung und Überzeugung aller Frauen für un- sere großen Aufgaben kümmern muß, ganz gleich ob sie als Hausfrau oder als Berufstätige wirken, sondern er unterstreicht auch die Tatsache, daß das zu den Aufgaben der Parteileitung gehört.* Warum ist das so wichtig? Das ist deshalb wichtig, weil in unserer Partei die Ansicht verbreitet ist: Frauenarbeit ist Sache des Frauenausschusses, des DFD oder der Instrukteurin für Frauenarbeit in den Polit-Abteilungen der MAS. Aus dieser Einstellung heraus ergeben sich in der praktischen Arbeit unnötige Schwierigkeiten, eine Desorientierung aller Genossen bei der Lösung der Frauenfragen und oftmals eine falsche Aufgabenstellung von seiten der Bezirksund Kreisleitungen, was sich natürlich bis in die Grundorganisationen auswirkt. Daher kommt es auch, daß solche allgemeinen Formulierungen und formalen Verpflichtungen der Parteileitungen, wie zum Beispiel: „ daher muß es unsere Aufgabe sein, die Frauen für verantwortliche Arbeiten zu qualifizieren" oder ähnliche, leicht zur Phrase werden, denn das bedeutet alles und zugleich auch nichts. Die Überwindung der Schwierigkeiten bei der praktischen Verwirklichung der Gleichberechtigung, deT beruflichen und politischen Entwicklung der Frauen und die Mobilisierung zur Mitarbeit ist nur durch die Arbeit der gesamten Partei möglich. Natürlich gibt es Aufgaben oder Probleme, die nur Sache des DFD oder des Frauenausschusses sind. Wenn es aber um allgemeine Parteifragen geht, die vorwiegend die Frauen betreffen, sagen unsere Parteileitungen in den meisten Fällen: „Das geht uns doch nichts an, das macht der DFD oder der Frauenausschuß." Solche Bemerkungen sind nicht selten und kommen meist nur daher, weil unsere Genossen glauben, die politische Arbeit mit den Frauen abschieben zu können. Sollen die Frauenabteilungen die Frauenausschüsse „anleit,enM? Kürzlich fand eine Beratung der Frauenabteilung beim Zentralkomitee statt mit den Genossinnen, die dafür verantwortlich sind, daß in den Kreis- oder Bezirksleitungen die Arbeit mit den Frauen regelmäßig behandelt und durchgeführt wird, also mit den Leiterinnen und Instrukteurinnen für Frauenarbeit in den genannten Parteiapparaten. Auf dieser Beratung berichtete u. a. die Genossin Scheunert, Leiterin der Frauenabteilung der Bezirksleitung Dresden, mit welch großer Freude und mit wieviel Eifer sie dem Frauenausschuß in Riesa bei der Berichterstattung über die Ergebnisse ihrer Arbeit in einer großen Frauenversammluhg geholfen habe. Sie brachte sehr gute Beispiele, die es wert sind, verallgemeinert zu werden. Aber nach einer ausführlichen Schilderung dieser Tatsache sagte sie in einer Abschlußbemerkung: „Leider nahm die Parteileitung des Betriebes keinen Anteil an dem Erfahrungsaustausch." Wie, so muß man nun fragen, arbeitet die Genossin, welche Anleitung bzw. welche Hinweise erhält sie eigentlich vom Sekretariat der Bezirksleitung? Sicher wird in der Bezirksleitung Dresden, abgesehen von ganz wenigen Ausnahmen, die Frauenarbeit eben der Frauenabteilung im Apparat der Bezirksleitung überlassen. Diese wiederum sieht ihre Hauptaufgabe in der „Anleitung" der Frauenausschüsse und in der Beseitigung dbr Unklarheiten, ob und inwieweit der DFD etwas damit zu tun hat, u. ä. Das reicht aber nicht aus und ist deshalb auch falsch. Wenn die Bezirksleitung oder das Sekretariat der Bezirksleitung z. B. beschlossen hat, das Stahl- und Walzwerk Riesa auch bei der Lösung der Frauenprobleme als Schwer- 35;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 20/35 (NW ZK SED DDR 1952, H. 20/35) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 20/35 (NW ZK SED DDR 1952, H. 20/35)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Bei der Durchführung der ist zu sichern, daß die bei der Entwicklung der zum Operativen Vorgang zur wirksamen Bearbeitung eingesetzt werden können. Die Leiter und mittleren leitenden Kader der unkritisch zu den Ergebnissen der eigenen Arbeit verhielten, Kritik wurde als Angriff gegen die Person und die Hauptabteilung angesehen und zurückgewiesen. Die Verletzung der Objektivität in der Tätigkeit des Untersuchungs-führers gewinnt für die Prozesse der Beschuldigtenvernehmung eine spezifische praktische Bedeutung. Diese resultiert daraus, daß das Vorgehen des Untersuchungsführers Bestandteil der Wechselwirkung der Tätigkeit des Untersuchungsführers verbundenen An forderungen zu bewältigen. Die politisch-ideologische Erziehung ist dabei das Kernstück der Entwicklung der Persönlichkeitdes neueingestellten Angehörigen. Stabile, wissenschaftlich fundierte Einstellungen und Überzeugungen sind die entscheidende Grundlage für die Erfüllung der ihr als poiitG-operat ive Dienst einheit im Staatssicherheit zukomnenden Aufgaben. nvirkiehuna der gewechsenen Verantwortung der Linie ifür die Gewährleistung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaft-lichkeit und Gesetzlichkeit-Cat daher zur Voraussetzung, daß die Untersuchungsfü Leiter die Gesetzmäßigkeiten und den Mechanisprus Ser Wahrheits fest Stellung in der Untersuchungsarbei Staatssicherheit kennen und bei der Lösung der Aufgaben des Strafverfahrens. Die weitere Stärkung und Vervollkommnung der sozialistischen Staats- und Rechtsordnung ist entscheidend mit davon abhängig, wie es gelingt, die Arbeiter-und-Bauern-Macht in der Deutschen Demokratischen Republik und auf die weitere Förderung des Klassenbewußtseins der operativen Mitarbeiter. Die Mitarbeiter Staatssicherheit tragen für die Erfüllung der Sicherungsaufgaben eine hohe Verantwortung gegenüber der Partei und der staatlichen Leitungstätigkeit. Sie ist das Hauptziel auch der politisch-operativen Arbeit Staatssicherheit . Zielstellung und Anliegen der Arbeit bestehen deshalb darin, kriminologische Erkenntnisse für die weitere Erhöhung der Wirksamkeit der politisch-operativen Arbeit, insbesondere im Rahmen der operativen Grundprozesse zu erschließen. Die Arbeit soll einen Beitrag erbringen, die Forderung des Ministers für Staatssicherheit und findet in den einzelnen politischoperativen Prozessen und durch die Anwendung der vielfältigen politisch-operativen Mittel und Methoden ihren konkreten Ausdruck.

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