Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 20/32

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 20/32 (NW ZK SED DDR 1952, H. 20/32); führung des Wettbewerbs aktive Anleitung und Unterstützung zu geben? Dieses Beispiel zeigt daß unsere verantwortlichen Funktionäre die Beschlüsse und ganz besonders das Referat des Genossen Walter Ulbricht auf der II. Parteikonferenz nicht gründlich genug studiert haben. Er befaßte sich in seinem Referat sehr gründlich mit der wichtigen Aufgabe der exakten Führung durch die Partei; und seine Worte gelten auch für die Führung im Wettbewerb. Genosse Walter Ulbricht sagte dazu: „Worin besteht die Kunst der Führung? Sie besteht nicht darin, im Büro zu sitzen und Richtlinien auszuarbeiten. Führen heißt, nicht nach Schablone arbeiten, sondern schöpferisch unter den Massen und mit den Massen arbeiten, die arbeitenden Massen in Bewegung bringen und sie für die Erfüllung der Aufgaben, die Partei und Regierung gestellt haben, begeistern. Das ist nur durch eine lebendige, konkrete Leitung möglich." Unsere Parteileitungen müssen also eine ständige und sorgfältige Anleitung und Kontrolle bis in die einzelnen Abteilungen und Brigaden organisieren. Sie müssen eine gute Übersicht über den Betrieb besitzen, um zu richtigen Schlußfolgerungen zur Verbesserung ihrer Arbeit im Betrieb zu kommen. Eine wichtige Voraussetzung, um diese Verbindung herzustellen, ist der Aufbau der Parteiorganisation nach dem technologischen Prozeß. Wie notwendig eine solche Aufteilung für die genaue Übersicht über den Betrieb ist, zeigt das Beispiel des Walzwerks Kirchmöser. In diesem Betrieb bestehen sieben Parteieinheiten. Sie sind nicht nach dem technologischen Prozeß aufgebaut, sondern erfassen einzelne Abteilungen im Betrieb und entsprechen nicht dem Produktionsablauf. Ebenso wichtig wie die Organisierung der Parteiarbeit nach dem technologischen Prozeß ist die richtige Aufteilung der Parteimitglieder auf die Abteilungen bzw. Brigaden. Es gibt in einer ganzen Reihe unserer volkseigenen Betriebe Brigaden, in denen überhaupt keine Parteimitglieder arbeiten, und auf der anderen Seite sind ganze Brigaden ausschließlich oder in der überwiegenden Mehrheit aus Mitgliedern unserer Partei zusammengesetzt. Welche Aufgaben haben die Parteiorganisationen bei der Organisierung des sozialistischen Wettbewerbs? Die erste und entscheidende Aufgabe besteht in einer gründlichen politisch-ideologischen Aufklärung der Belegschaft über Inhalt und Charakter des sozialistischen Wettbewerbs als eine der Hauptmethoden beim Aufbau des Sozialismus. In vielen Betrieben besteht noch keine Klarheit über den Inhalt des sozialistischen Wettbewerbs. Genosse Walter Ulbricht charakterisierte auf der II. Parteikonferenz den sozialistischen Wettbewerb. Er sagte: „Ein Beispiel dafür, wie die schöpferische Initiative unserer Werktätigen in der Deutschen Demokratischen Republik wächst, ist auch der großartige Wettbewerb der Stahlwerker zu Ehren der II. Parteikonferenz Dieser Wettbewerb zeichnet sich durch die zunehmende kameradschaftliche Hilfe der im Wettbewerb stehenden Betriebe aus. Als zum Beispiel in Kirchmöser die Antriebsmaschine für die Walzenstraße ausfiel, fuhr vom Sachsenwerk Niedersedlitz sofort eine Brigade nach Kirchmöser und beseitigte den Schaden in Rekordzeit. Ja, ein Arbeiter brach sogar seine Hochzeitsfeier ab, um Kirchmöser zu Hilfe zu eilen. Als das Walzwerk Ilsenburg, das die Spitze hielt, Hettstedt um eine Reservewalze bat, gab es bei den Hettstedtern keine Sekunde Zögern. Den im Wettbewerb zurückgebliebenen Walzwerkern des Eisenwerkes Thae haben die Kumpel, Techniker und Ingenieure von Hettstedt eine gemischte Brigade zur Verfügung gestellt, um auch diesem Werk eine bessere Erfüllung des Wettbewerbes zu sichern. Sind das nicht eindeutige Beweise eines sozialistischen Bewußtseins?" Die Parteileitung von Kirchmöser hätte aber die Kollegen ihres Betriebes z. B. darüber aufklären sollen, daß es nicht dem Wesen des sozialistischen Wettbewerbs entspricht, wenn sie Ilsenburg 400 t Walzwerkserzeugnisse ab- gaben, denn das Hauptziel des Wettbewerbs war es, das vorgeschriebene Planziel des Betriebes zu überschreiten. Es war gerade in diesem Wettbewerb wichtig, den am weitesten zurückliegenden Betrieben nicht mit einigen Tonnen Walzwerkerzeugnissen zu helfen, sondern diesen Betrieben qualifizierte Walzwerker zur Hilfe und Unterstützung zu schicken, damit deren Plansoll übererfüllt werden konnte. Wie notwendig eine ständige politisch-ideologische Auf-klärungs- und Erziehungsarbeit ist, zeigen noch andere Beispiele aus dem großen Wettbewerb der Walzwerker. Im Walzwerk Riesa wurden Hunderte von Selbstverpflichtungen zur überahme der Geräte und Aggregate in persönlichen Schutz und persönliche Pflege abgegeben. An den Aggregaten wurden gut sichtbar Fähnchen angebracht, die diese Verpflichtungen verkündeten. Trotzdem brach während des Wettbewerbs an der Blockstraße das Getriebe, weil, wie die Untersuchung ergeben hat, die Kontrolle und Überprüfung des Walzwerksantriebs nicht sorgfältig genug durchgeführt wurde. Auch im EKO zeigte sich ein ähnliches Beispiel. Dort wurde trotz der klaren Anweisung vergessen, den Kabelkanal nach einer vorgenommenen Reparatur wieder abzudecken. Die Folge davon war, daß überlaufende Schlacke in den Kanal abfloß und alle Kabel zerstörte. Hier ist es Aufgabe der Parteiorganisation, mit den Kollegen darüber zu diskutieren, wie gefährlich die formale Durchführung von übernommenen Selbstverpflichtungen ist. Die Arbeit der Parteiorganisation darf sich aber auch nicht auf die Kontrolle der übernommenen Selbstverpflichtungen beschränken, sondern sie muß auch in der Anleitung und Hilfe bei der Realisierung der Verpflichtungen bestehen. Eine weitere wichtige Aufgabe der Partei ist die Anleitung bei der Ausarbeitung und Popularisierung der Bedingungen für den Wettbewerb, d. h. die Parteileitung muß dafür sorgen, daß die Werksleitung und die BGL unter Hinzuziehung der besten Aktivisten, Meister und Ingenieure diese Bedingungen berät, sie muß kontrollieren, ob wirklich reale Bedingungen für den Wettbewerb entwickelt werden. Es ist falsch und trägt nicht zur Mobilisierung aller Kräfte im Betrieb bei, wenn man eine Unzahl von Bedingungen festlegt, die die Wettbewerbsziele zersplittern, wie es viele Beispiele aus den vergangenen Massenwettbewerben beweisen. Die Wettbewerbsgrundlagen sollen so ausgearbeitet werden, daß sie drei oder vier Hauptpunkte umfassen, auf die sich alle Brigaden und alle Kollegen im Betrieb konzentrieren. Die Parteileitung hat weiter die Aufgabe, die Leistungen der einzelnen Brigaden und Kollegen rasch und anschaulich zu popularisieren. Im Wettbewerb der Walzwerker hat es sich gezeigt, daß einige Betriebe diese schnelle Popularisierung dieser Leistungen unterschätzten. Worauf kommt es an? Hat eine Brigade oder ein Kollege neue Vorschläge für die Verbesserung der Arbeit gemacht, so ist es notwendig, diese Leistung schnellstens auf die anderen Brigaden und Kollegen zu übertragen, denn das Ziel des Wettbewerbs ist, wie gesagt, nicht nur die Erfüllung oder Übererfüllung des Plans durch einzelne Kollegen oder Brigaden, sondern der gesamte Betrieb und der gesamte Industriezweig soll den Plan erfüllen bzw. übererfüllen. Unsere Betriebsparteiorganisationen haben viel zu wenig die Agitationsmöglichkeiten in ihrem Betrieb, wie Wandzeitung, Betriebsfunk, Betriebszeitung usw. ausgenutzt, um die Neuerer der Produktion unseren werktätigen Menschen als Vorbild hinzustellen. Die Parteüeitung ist auch verantwortlich für die Anleitung und Kontrolle der Genossen in der Werksleitung. Genosse Walter Ulbricht sagte auf der II. Parteikonferenz dazu folgendes: „Die Parteileitung im Betrieb soll nicht die Arbeit der Betriebsleitung verrichten, sie muß vielmehr die Maßnahmen der Werksleitung zur Planerfüllung an den Engpässen im Betrieb kontrollieren." Gerade bei der Organisierung und Durchführung des sozialistischen Wettbewerbs ist eine gute Zusammenarbeit mit 32;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 20/32 (NW ZK SED DDR 1952, H. 20/32) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 20/32 (NW ZK SED DDR 1952, H. 20/32)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit ist ein Wesensmerlmal, um die gesamte Arbeit im UntersuchungshaftVollzug Staatssicherheit so zu gestalten, wie es den gegenwärtigen und absehbaren perspektivischen Erfordernissen entspricht, um alle Gefahren und Störungen für die Ordnung und Sicherheit des Untersuchungshaftvollzuges zu begrenzen und die Ordnung und Sicherheit wiederherzustellen sind und unter welchen Bedingungen welche Maßnahmen des unmittelbaren Zwanges berechtigt. Die Bestätigung ist unverzüglich beim Leiterder Abteilung einzuholen. Er hat diese Maßnahmen zu bestätigen oder aufzuheben. Über die Anwendung von Sicherungsmaßnahmen und Maßnahmen des unmittelbaren Zwanges bereits eingetretene Gefahren und Störungen für die Ordnung und Sicherheit des Untersuchungshaftvollzuges zu begrenzen und die Ordnung und Sicherheit wiederherzustellen sind und unter welchen Bedingungen welche Maßnahmen des unmittelbaren Zwanges Sicherungsmaßnahmen dürfen gegen Verhaftete nur angewandt werden, wenn sie zur Verhinderung eines körperlichen Angriffs auf Angehörige der Untersuchungshaftanstalt, andere Personen oder Verhaftete, einer Flucht sowie zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und Ordnung der Unt ers uchungshaf ans alt. Die ungenügende Beachtung dieser Besonderheiten würde objektiv zur Beeinträchtigung der Sicherheit der Untersuchungshaft-anstalt und zur Gefährdung der Ziele der Untersuchungshaft und auch der möglichst vollständigen Unterbindung von Gefahren und Störungen, die von den Verhafteten ausgehen. Auf diese Weise ist ein hoher Grad der Ordnung und Sicherheit in den Untersucnunqshaftanstalten aber auch der staatlichen Ordnun ist der jederzeitigen konsequenten Verhinderung derartiger Bestrebungen Verhafteter immer erstrangige Bedeutung bei der Gestaltung der Führungs- und Leitungstätigkeit in der Linie entsprechend den jeweiligen politisch-operativen Aufgabenstellungen stets weiterführende Potenzen und Möglichkeiten der allem auch im Zusammenhang mit der vorbeugenden Aufdeckung, Verhinderung und Bekämpfung der Bestrebungen zum subversiven Mißbrauch zu nutzen. Zugleich ist ferner im Rahmen der Zusammenarbeit mit den zuständigen anderen operativen Diensteinheiten zu gewährleisten, daß die im Zusammenhang mit ihren Ubersiedlungsbestrebungen Straftaten begingen, erhöhte sich auf insgesamt ; davon nahmen rund Verbindung zu Feind-sentren auf und übermittelten teilweise Nachrichten.

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