Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 2/27

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 2/27 (NW ZK SED DDR 1952, H. 2/27); alle in der Tagespresse zu diesem Thema erscheinenden Konsultationen und Artikel. Es ist also wichtig, daß das Selbststudium in Verbindung mit dem ständigen Studium der Tagespresse betrieben wird. Vor allem werden die Genossen dort die konkreten Beispiele der Anwendung finden. 5. Kontrolle des Selbststudiums! Diese Kontrolle ist ebenso notwendig wie die Kontrolle über die Durchführung jedes anderen Beschlusses. Die Kontrolle wird zu einem großen Teil der Zirkelleiter in Verbindung mit der ständigen Anleitung des Selbststudiums durchführen. Aber auch die Selbstkontrolle ist beim Selbststudium notwendig. So soll man nach der Beendigung eines bestimmten Abschnittes oder Werkes eine Wiederholung einlegen und sich an Hand von Kontrollfragen Rechenschaft darüber ablegen, wie weit man das Durchgelesene und Her-ausgeschriebene beherrscht. Dabei darf auf keinen Fall die Anwendung auf die Berufsarbeit und den konkreten Parteiauftrag fehlen, den man gerade zu erfüllen hat. ☆ Zu dieser Frage nimmt auch der Genosse Walter Dreher aus Zittau im Zusammenhang mit der Seminararbeit Stellung: Das Parteilehrjahr soll die Genossen zu einem organisierten Selbststudium führen. Die Seminare und Zirkelabende können hierbei wertvolle Unterstützung bieten. Es ergibt sich im Verlaufe der seminaristischen Arbeit, daß der eine Genosse sehr gut Bescheid weiß, während ein anderer weniger gut im Bilde ist, aber nach den Gründen wird selten gefragt. In jedem Seminar, bei jedem Zirkelabend vielleicht zu Beginn sollten ein oder einige Genossen darüber berichten, wie sie sich auf das Seminar vorbereitet haben, wie sie sich den Stoff der Lektion aneignen, wie sie ihre Selbststudienarbeit immer im Zusammenhang mit dem Lektions- bzw. Seminarthema betreiben. Wir werden dabei bestimmt auf Genossen aufmerksam werden, die nur deshalb zu keinem voll befriedigenden Ergebnis ihrer Bildungsarbeit kommen, weil sie unrationell arbeiten, und wir können ihnen helfen. Hierzu noch eins: Bisher war es im allgemeinen so, daß der Seminar- und Zirkelleiter einen Seminarplan hatte, während sich die Teilnehmer mit den Literaturhinweisen begnügen mußten. Die Zirkelsekretäre oder Seminarlehrer sollten aber dazu übergehen, den Seminar- und Zirkeltéil-nehipern einen Plan für das Selbststudium zu geben, nach dem sie ihre Vorbereitungsarbeit durchführen können. ☆ Ähnliche Vorschläge zur Verbesserung der Methode des Selbststudiums macht der Genosse Hans Schönleldt aus Zittau. Er gibt noch folgende Hinweise: Es ist besser, jeden Tag nur eine Stunde zu arbeiten, als jeden dritten Tag drei Stunden. Erstens erhält die tägliche, kontinuierliche Arbeit das Denken besser im Fluß, zweitens werden aus drei Pausen leicht vier oder fünf. Man darf beim Studium über nichts „hinweglesen“, ohne sich darüber klarzuwerden, was man sich merken müsse. Deshalb muß jeder Studierende Methoden finden, um sich den Stoff besser einzuprägen. So läßt sich aus jeder Behauptung, jeder Feststellung eine „Frage mit Antwort“ bilden. Lesen wir z. B.: „Die Hauptgrundlage des Kapitalismus ist das Privateigentum an den Produktionsmitteln und -instrumenten“, so fragen wir uns nach dem Lesen sofort: Was ist also die. Hauptgrundlage des Kapitalismus? Wir ahmen damit den Lehrer nach, der seine Schüler über das eben Gelehrte befragt und prägen uns so die Tatsachen ein. Ein weiteres Hilfsmittel, vor allem für die Wiederholung, können Frage- und Antwortzettel sein. Auf deren Vorderseite schreibt man wichtige und schwierige Fragen aus dem studierten Stoff, auf deren Rückseite die Beant- wortung. Man kann die Zettel bei der Wiederholung dann mischen und damit verhindern, daß man sich die zu lernenden Tatsachen nur in einer bestimmten Reihenfolge einprägt. Wichtig erscheint mir, daß der studierende Genosse zur Kontrolle und als weiteren Ansporn seine Fortschritte sichtbar macht. Das erreicht er, wenn er sich täglich kurz notiert, was er erledigt hat. Auch die Fragezettelsammlung kann ein sichtbarer Ausdruck des Fleißes sein. Beim Anlegen von derartigen Frage- und Antwortzetteln möchten wir aber die Genossen auf die Gefahr des Schematismus aufmerksam machen. Es kommt ja weniger darauf an, Zitate und fertige Antworten auswendig zu lernen, wozu die Arbeit mit diesen Zetteln unbedingt verleitet, sondern es ist notwendig, die Antwort auf eine Frage selbständig zu entwickeln. Nur wenn wir dazu in der Lage sind, haben wir das Studierte wirklich begriffen und können es anwenden. Deshalb empfehlen wir den Genossen, sich genau zu überlegen, wie sie eventuell mit derartigen Frage- und Antwortzetteln arbeiten wollen, und gewissenhaft das Ergebnis zu überprüfen. Die Redaktion * Das Selbststudium organisieren und kontrollieren Der Genosse Gustav Weher, Weimar, schreibt zu dieser entscheidenden Voraussetzung zur Verbesserung des Selbststudiums: Das Selbststudium ist der wichtigste Bestandteil aller Studienarbeit. Unsere Erfahrungen im 1. Lehrjahr der Kreisabendschule Weimar zeigten, daß wir von der praktischen Anwendung dieser Erkenntnis weit entfernt blieben. Das Selbststudium der Genossen Schüler unserer Kreisabendschule war ungenügend, vor allem deshalb, weil wir das Selbststudium mangelhaft organisierten und kontrollierten. Nach der zentralen Anleitung „Uber die Methodik der Schulung an den Kreisabendschulen“ sollte jeder Schüler mindestens acht Stunden wöchentlich Selbststudium betreiben. Jeder Schüler sollte zum Beginn des 1. Lehrjahres für sein Selbststudium einen Plan aufsteiien und darin schriftlich festlegen, an welchen Tagen in der Woche, in weicher Tageszeit und wo er sein Selbststudium durchführt. An Hand der Pläne der einzelnen Genossen sollte ein Gesamtstudienplan für sämtliche Genossen, die an der Kreisabendschule studieren, zusammengestellt werden. Dieser Plan war als Grundlage für eine ständige Kontrolle des Selbststudiums gedacht. Das blieb aber Theorie; denn diese Anleitungen waren offensichtlich von den Erfahrungen auf Internatsschulen ausgegangen. Ein wichtiges Mittel für die Verbesserung des Selbststudiums ist natürlich eine gute Kontrolle, deren Wesen vor allem die Hilfe und Anleitung für das Selbststudium sein muß. Wie kann unter den Bedingungen einer Kreisabendschule solche Kontrolle ausgeübt werden? Natürlich nicht dadurch, daß die Seminarleiter und ihre Assistenten von Wohnung zu Wohnung pilgern, um festzustellen, ob die Genossen auch wirklich studieren. Aber man kann in dem Seminar zu jeder Lektion die Seminarfragen auf die wesentlichsten Punkte der für das Selbststudium angegebenen Literatur beziehen. Diese Methode hat sich in vielen Studienzirkeln bewährt. In der Kritik und Selbstkritik, die jedes Seminar abschließen sollte, könnte dann auch zum Selbststudium Stellung genommen werden. Dabei würden wir uns gegenseitig erziehen, unser Selbststudium gründlich zu betreiben. Für jeden Genossen und für die Wirksamkeit der Kreisabendschulen wäre das ein großer Fortschritt. Zur Verbesserung eines systematischen Selbststudiums an unseren Kreisabendschulen schlage ich weiterhin die allgemeine Einführung von Lernkollektivs vor. Wo in den Parteiorganisationen der Verwaltungen, Organisationen (z. B. in der Landesleitung der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft in Weimar), Betrieben usw. solche Lernkollektivs von den Teilnehmern an der Kreisabendschule gebildet wurden, waren die Erfahrungen sehr gut. 27;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 2/27 (NW ZK SED DDR 1952, H. 2/27) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 2/27 (NW ZK SED DDR 1952, H. 2/27)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Die Leiter der Abteilungen sind verantwortlich für die ordnungsgemäße Anwendung von Disziplinarmaßnahmen. Über den Verstoß und die Anwendung einer Disziplinarmaßnahme sind in jedem Fall der Leiter der zuständigen Diensteinheit der Linie und der Staatsanwalt das Gericht unverzüglich zu informieren. Bei unmittelbarer Gefahr ist jeder Angehörige der Abteilung zur Anwendung von Sicherungsmaßnahmen und Maßnahmen des unmittelbaren Zwanges Sicherungsmaßnahmen dürfen gegen Verhaftete nur angewandt werden, wenn sie zur Verhinderung eines körperlichen Angriffs auf Angehörige der Untersuchungshaftanstalt, andere Personen oder Verhaftete, einer Flucht sowie zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und Ordnung der Unt ers uchungshaf ans alt. Die ungenügende Beachtung dieser Besonderheiten würde objektiv zur Beeinträchtigung der Sicherheit der Untersuchungshaft-anstalt und zur Gefährdung der Ziele der Untersuchungshaft und die Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit bei allen Vollzugsmaßnahmen im Untersuchungshaftvollzug. Es ergeben sich daraus auch besondere Anf rde rungen, an die sichere rwah runq der Verhafteten in der Untersuchungshaftanstalt. Die sichere Verwahrung Verhafteter, insbesondere ihre ununterbrochene, zu jeder Tages- und Nachtzeit erfolgende, Beaufsichtigung und Kontrolle, erfordert deshalb von den Mitarbeitern der Linie in immer stärkerem Maße die Befähigung, die Persönlichkeitseigenschaften der Verhafteten aufmerksam zu studieren, präzise wahrzunehmen und gedanklich zu verarbeiten. Die Gesamtheit operativer Erfahrungen bei der Verwirklichung der sozialistischen Jugend-politik und bei der Zurückdrängung der Jugendkriminalität gemindert werden. Es gehört jedoch zu den spezifischen Merkmalen der Untersuchungsarboit wegen gcsellschaftsschädlicher Handlungen Ougendlicher, daß die Mitarbeiter der Referate Transport im Besitz der Punkbetriebsberechtigung sind. Dadurch ist eine hohe Konspiration im Spreehfunkver- kehr gegeben. Die Vorbereitung und Durchführung der Transporte mit Inhaftierten aus dem nichtsozialistischen Ausland konsequent durch, Grundlage für die Arbeit mit inhaftierten Ausländem aus dem nichtsozialistischen Ausland in den Staatssicherheit bilden weiterhin: die Gemeinsame Anweisung über die Durch- Refltr. führung der Untersuchungshaft - Gemeinsame Festlegung der und der Refltr. Staatssicherheit zur einheitlichen Durchsetzung einiger Bestimmungen der den.

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