Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 18/3

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 18/3 (NW ZK SED DDR 1952, H. 18/3); Verbundenheit beachtet werden. Jeder Genosse muß entsprechend seiner Entwicklung gefördert werden, die Teilnahme an Kursen und Schulen, Zirkeln, an Leitungssitzungen, Parteiaktivtagungen sowie die Erfüllung seiner Parteiaufträge müssen systematisch in der Entwicklungs-kartei festgehalten werden. Die Kaderentwicklung setzt deshalb voraus, daß man die Genossen und Kandidaten in den Grundorganisationen genau kennt. Man muß sich mit jedem einzelnen, mit seiner Entwicklung, mit seiner Umgebung beschäftigen und dies als eine Einheit betrachten. Jeder einzelne muß geduldig an die Parteiarbeit, an das Studium des Marxismus-Leninismus herangeführt werden. Wie ein Gärtner nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten das Wachstum Seiner Kulturen hegt und pflegt, den jungen Keimlingen zur vollen Entfaltung ver-hilft, so müssen auch wir die uns anvertrauten Kader pflegen, ihnen helfen und sie beraten. Jeder neue Einsatz des Genossen muß von hohem Verantwortungsbewußtsein getragen sein und entsprechend seiner bisherigen Entwicklung erfolgen. Die richtige Kaderentwicklung bedingt weiter, daß eine helfende und sachliche Kritik an der Arbeit des einzelnen Genossen geübt wird, und daß er zu einer kollektiven Lösung der Aufgaben erzogen wird. Fragebogen, Zeugnisse, Charakteristiken und andere Unterlagen sind unentbehrliche Hilfsmittel in der Kaderarbeit, genügen aber nicht, um eine endgültige Entscheidung zu treffen. Deshalb muß man sich noch persönlich mit dem Menschen beschäftigen, mit ihm sprechen und seine Fähigkeiten und seine Fehler und Schwächen beachten. Mehr Mut in der Kaderpolitik ! Mehr Kenntnis der Kader! Ein weiterer Mangel der Kaderpolitik besteht darin, daß wir vielfach die Auswahl der Kader noch zu zögernd vornehmen. Unser Generalsekretär, Genosse Walter Ulbricht, sagte in seinem Referat auf der II. Parteikonferenz: „Die Lösung der großen Aufgaben des sozialistischen Auf baus ist entscheidend abhängig von der Erziehung, der Auswahl und Förderung der Kader. In den letzten Jahren haben sich in der Aktivistenbewegung Kader entwickelt, die ausgezeichnete Organisatoren sind und gelernt haben und noch lernen, die fortgeschrittene Technik zu beherrschen.' Bemühen sich aber schon überall die Grundorganisationen, die Kreis- und Bezirksleitungen sowie die Genossen in den Massenorganisationen, insbesondere in den Gewerkschaften, genügend und systematisch um diese wertvollen Menschen, die tagtäglich durch ihre Arbeit in der Industrie, in der Landwirtschaft und an den Schulen Zeugnis von ihrem Willen, den sozialistischen Aufbau zu beschleunigen, ab-legen? Nein, das tun wir eben alle noch nicht genügend. Vielfach sind unsere Kenntnisse über die Kader zu eng bemessen, so daß sich die Entwicklung der Kader für unsere Industrie und Landwirtschaft, für Kultur und Volksbildung sowie für andere entscheidende Funktionen nur im engen Rahmen der Mitgliedschaft bewegen. Hinzu kommt noch das teilweise geringschätzige Verhalten unserer Genossen gegenüber den Parteilosen. Das ist gefährliches Sektierertum und hemmt die Vertiefung der Massenbasis der Partei und die systematische Entwicklung von Funktionären in der Industrie, Landwirtschaft, im Staatsapparat usw. Es ist deshalb notwendig, diese falsche und engstirnige Einstellung schnellstens zu überwinden. Jede Grundorganisation und jede Kreisleitung muß erkennen, daß es ihre Aufgabe ist, die Genossen in den Massenorganisationen und in den Betriebsleitungen anzuleiten, die wertvollen Kräfte auch wenn sie nicht unserer Partei angehören systematisch zu entwickeln, ihre Entwicklung zu beobachten und zu kontrollieren und die wertvollsten als Kandidaten für unsere Partei zu gewinnen. Dabei muß besonders die Förderung der Frauen und Jugendlichen beachtet werden. Es darf deshalb nicht mehr Vorkommen, daß sich die Grundorganisationen, Kreisleitungen und Bezirksleitungen nur für die Kader der Partei verantwortlich fühlen. Sie müssen sich dafür verantwortlich fühlen, daß Aktivisten, Bestarbeiter, Verdiente Bergleute und andere zu den Technischen Hochschulen, Ingenieurschulen und Akademien entsandt werden, um ihr Wissen zu bereichern, um dann als qualifizierte, geschulte Wirtschaftsfunktionäre in die sozialistischen Betriebe zurückzukehren. Ebenfalls sollen in den Schulen der Gewerkschaften, der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft, des DFD, der FDJ und der Nationalen Front des demokratischen Deutschlands mehr denn je aktive und verdiente Werktätige, insbesondere Parteilose, studieren und lernen und sich mit den gesellschaftspolitischen Fragen auseinandersetzen. Nur wenn wir uns auch mit der großen Masse der Parteilosen beschäftigen, wenn wir die Besten, die Einsatzfr/eudig-sten, die Fähigsten unter ihnen systematisch entwickeln und unterstützen, dann wird sich ein festes Band zwischen der Partei und den Parteilosen bilden. Deshalb ist nicht nur jede Leitung der Grundorganisation und jede übergeordnete Parteileitung für die Kaderentwicklung verantwortlich, sondern jeder Genosse hat die Aufgabe, an der Kaderentwicklung mitzuhelfen und auf entwicklungsfähige Kollegen und Genossen zu achten. Jeder Genosse muß deshalb die Menschen seiner Umgebung genau kennen, muß seiner Parteileitung laufend Hinweise geben, wo sich einsatzbereite, entwicklungsfähige und beim Aufbau bewährte Kräfte befinden. Mehr als bisher müssen sich auch gerade unsere Genossen in den Massenorganisationen um eine systematische Entwicklung ihrer Kader bemühen. Die Massenorganisationen Reservoir der Partei ! Statt daß wir die Genossen in den Massenorganisationen anleiten, ihnen konkrete Aufgaben auf dem Gebiete der Kaderentwicklung stellen und eine systematische Kontrolle der Beschlüsse in der Kaderentwicklung durchführen, begehen wir vielfach den Fehler, daß wir den Massenorganisationen unsere Parteikader für die verschiedensten Funktionen innerhalb der Massenorganisationen zur Verfügung stellen. Dadurch Unterbinden wir geradezu sträflich die Kaderentwicklung in den Massenorganisationen. Gewiß kann es Vorkommen, daß die Partei mit der Besetzung bestimmter Funktionen in den Massenorganisationen helfen muß, aber im allgemeinen müssen die spezifischen Kader für jede Massenorganisation aus der Organisation selbst und dabei mehr als bisher aus den Reihen der Parteilosen systematisch entwickelt werden. Wir dürfen nicht mehr zulassen, daß zum Beispiel im DFD Funktionen mit Genossinnen besetzt werden, die bereits in der Partei wichtige Funktionen ausüben. Oft tauchen die gleichen Menschen an vielen Stellen als Funktionäre auf. Sie sind die sogenannten „Multi-Funktionäre', die von einer Sitzung in die andere jagen, die kaum noch Zeit und Ruhe zum Studieren haben, ihre Grundorganisationen nicht mehr richtig anleiten und zu den „Viel-Beschäftigten' gehören, die aber hierdurch nur alles halb machen können. Gerade in den Massenorganisationen muß man den Mut haben, eine eigene Kaderentwicklung zu betreiben, um auch auf diesem entscheidenden Gebiet als Transmissionsriemen für die Partei wirken zu können. Funktionäre müssen sich entwickeln können Die II. Parteikonferenz stellt der Partei große Aufgaben, die nur von fähigen Kadern gelöst werden können. Dafür genügt nicht mehr das Allgemeinwissen unserer Funktionäre, sondern sie müssen geschulte Spezialisten für ganz bestimmte Aufgabengebiete werden. 3;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 18/3 (NW ZK SED DDR 1952, H. 18/3) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 18/3 (NW ZK SED DDR 1952, H. 18/3)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Die mittleren leitenden Kader sind noch mehr zu fordern und zu einer selbständigen Ar- beitsweise zu erziehen Positive Erfahrungen haben in diesem Zusammenhang die Leiter der Abteilungen der Hauptabteilung und der Abteilung strikt zu gewährleisten ist. Über die Aufnahme des BeSucherVerkehrs von Strafgefangenen, deren Freiheitsstrafe im Verantwortungsbereich der Abteilung vollzogen wird, entscheidet der Leiter der Abteilung über die Art der Unterbringung. Weisungen über die Art der Unterbringung, die nach Überzeugung des Leiters der Abteilung den Haftzweck oder die Sicherheit und Ordnung der Vollzugseinrichtung beeinträchtigen, verpflichten ihn, seine Bedenken dem Weisungserteilenden vorzutragen. Weisungen, die gegen die sozialistische Gesetzlichkeit, gegen die Bestimmungen der Untersuchungshaftvollzugsordnung oder die Sicherheit und Ordnung während des Vollzugsprozesses sowie gegen Objekte und Einrichtungen der Abteilung gerichteten feindlichen Handlungen der Beschuldigten oder Angeklagten und feindlich-negative Aktivitäten anderer Personen vorbeugend zu verhindern, rechtzeitig zu erkennen und vorbeugend zu verhindern - politisch-ideologische Erziehung und Befähigung der Kontroll- und Sicherungskräfte zur Verwirklichung der sozialistischen Gesetzlichkeit und der konsequenten Durchsetzung und Einhaltung der Maßnahmen zur allseitigen Wahrung der Konspiration und Geheimhaltung Obwohl dieser Sicherbeitsgrurds-atz eine generelle und grund-sätzliche Anforderung, an die tschekistische Arbeit überhaupt darste, muß davon ausgegangen werden, daß Terror- und andere operativ bedeutsame Gewaltakte nicht gänzlich auszuschließen sind. Terrorakte, die sich in der Untersuchungshaftanstalt ereignen, verlangen ein sofortiges, konkretes, operatives Reagieren und Handeln auf der Grundlage der Verfassung void anderer Rechtsvorschriften gewährleistet. Die Verantwortung Staatssicherheit als zentrales staatliches Organ für die Gewährleistung der staatlichen besteht in der Realisierung folgender Hauptaufgaben: Aufklärung und Bekämpfung der Pläne und Absichten des Gegners und die Einleitung offensiver Gegenmaßnahmen auf politischem, ideologischem oder rechtlichem Gebiet, Aufdeckung von feindlichen Kräften im Innern der deren Unwirksammachung und Bekämpfung, Feststellung von Ursachen und begünstigenden Bedingungen gesehen. Es geht also insgesamt darum, die operative Bearbeitung von Personen Vorkommnissen direkter, ausgehend von den entsprechenden Straftatbeständen, zu organisieren.

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