Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 17/9

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 17/9 (NW ZK SED DDR 1952, H. 17/9); Die Lehren zweier Diskussionsbeiträge au# der Kreisdelegiertenkonferenz in Neustrelitz Auf der Kreisdelegiertenkonferenz des Kreises Neustrelitz bewiesen besonders zwei Diskussionsbeiträge, wie notwendig es ist, daß die Parteileitungen jetzt nach der II. Parteikonferenz ernsthaft ihre bisherige Arbeitsweise überprüfen und sie entsprechend der neuen großen Aufgaben beim Aufbau des Sozialismus umstellen. Genosse Ulbricht sagte auf der II. Parteikonferenz: „Worin besteht die Kunst der Führung? Sie besteht nicht darin, im Büro zu sitzen und Richtlinien auszuarbeiten. Führen heißt, nicht nach Schablone arbeiten, sondern schöpferisch unter den Massen und mit den Massen arbeiten, die arbeitenden Massen in Bewegung bringen und sie für die Erfüllung der Aufgaben, die Partei und Regierung gestellt haben, begeistern. Das ist nur durch eine lebendige konkrete Leitung möglich . Das erfordert, daß die Genossen der betreffenden Leitung das Gebiet, das sie leiten sollen, genau kennen.* Jede Parteileitung wird sich überlegen müssen, wie sie diese Aufgabe erfüllen kann. Die Kreisleitung Neustrelitz aber sollte sich gründlich mit der Arbeitsweise des Genossen Knaack, Instrukteur für Landwirtschaft in der Kreisleitung, beschäftigen, ihm helfen, seine Arbeitsweise grundlegend zu ändern, und sie sollte daraus die Lehren für die Arbeit aller Instrukteure ziehen. Genosse Knaack ging in seinem Diskussionsbeitrag richtig von der gegenwärtigen Hauptaufgabe aus, das Niveau der organisatorischen Arbeit der Partei auf das Niveau der politischen Aufgaben zu heben. Aber er zog daraus die Schlußfolgerung, daß.die Grundorganisationen nun in erster Linie mehr und regelmäßig Berichte schicken müssen. Seine Worte waren ein einziger Schrei nach Berichten, weil die Kreisleitung angeblich nur dann die Fehler und Mängel beseitigen könne, wenn sie genügend Berichte bekäme. Mit keinem Wort aber erwähnte er, daß die Mitglieder und Mitarbeiter der Kreisleitung auch selbst in die Grundorganisationen gehen müssen, um deren Arbeitsweise zu studieren und ihnen zu helfen. Kein Delegierter nahm in der Diskussion gegen diese falsche Auffassung des Genossen Knaack und zur Verbesserung der'organisatorischen Arbeit Stellung. Es war also keinem Delegierten aufgefallen, daß der Genosse Knaack die Forderung nach gründlichem Kennenlernen des Kreisgebiets, nach lebendiger Anleitung der Parteiorganisationen durch die Aufforderung, mehr Berichte zu schicken und Berichte zu studieren, ersetzte. Das bedeutet, daß sich die bewährtesten Parteifunktionäre des Kreises kaum Gedanken machten, wie die Organisationsarbeit im, Kreis zu verbessern ist. Deshalb scheint es eine der notwendigsten Aufgaben der Kreisleitung zu sein, einen energischen Kampf gegen die Unterschätzung der Organisationsarbeit durch die leitenden Funktionäre des Kreises und gegen die alten bürokratischen Arbeitsmethoden zu führen. Natürlich kann die Kreisleitung nicht auf die Berichterstattung der Grundorganisationen verzichten. Die Situation im Kreis, vor allem aber die Menschen, die die Parteiarbeit durchführen, und den tatsächlichen Stand der Parteiarbeit wird die Kreisleitung aber nur kennenlernen, wenn ihre Mitglieder und Mitarbeiter ständig die Grundorganisationen auf suchen, wenn sie eine enge Verbindung mit ihnen hat, wenn sie regelmäßig Beratungen mit Parteileitungen von Grundorganisationen in der Kreisleitung abhält. Dann wird die Kreisleitung den Genossen in den Grundorganisationen wirklich helfen können, nicht nur durch allgemeine Richtlinien, sondern durch eine konkrete Anleitung. Wie dringend notwendig eine solche lebendige Anleitung ist, bewies dann der Parteisekretär der HO Lebensmittel, Genosse Troike. Er sprach in der Diskussion über das Ferienlager, das für die Kinder organisiert wurde, über freiwillige Aufbauarbeit einiger Genossen in Neustrelitz usw. ДЬег der 1. Kreissekretär mußte ihn erst durch eine Zwischenfrage nach der Rentabilität der HO Lebensmittel in Neustrelitz und nach der Stimmung der Belegschaft auf die Probleme bringen, die seine Parteiorganisation in erster Linie lösen muß und die er in der Diskussion hätte behandeln sollen. Genosse Troike hatte noch nicht erkannt, daß er als Parteisekretär, daß die Parteiorganisation dafür verantwortlich ist, wenn die HO nicht rentabel arbeitet und wenn Unzufriedenheit unter der Belegschaft vorhanden ist, sondern er gab allen möglichen 'anderen Leuten die alleinige Schuld dafür. Er berichtete zwar, daß es vereinzelt gelungen sei, die Rentabilität herzustellen, mußte aber zugeben, daß die Parteiorganisation nichts getan hat, um dieses Ziel vollständig zu erreichen. Welche Aufgabe müßte sich aber die Parteiorganisation der HO Lebensmittel in Neustrelitz zum Aufbau des Sozialismus zuerst stellen? Die Aufgabe, den allseitigen Kampf um die Erreichung der Rentabilität zu organisieren, für die Auswertung der guten Erfahrungen zu sorgen, die Belegschaft für dieses Ziel zu gewinnen. Dabei wird sie auch erfolgreich die Unzufriedenheit mancher Kollegen bekämpfen und sie zu einem neuen Bewußtsein erziehen. Der Kampf um die Rentabilität ist doch keine rein wirtschaftliche Aufgabe, die etwa nur die „Wirtschaftler" angeht. Die Parteiorganisation muß deren politische Bedeutung gerade beim Aufbau des Sozialismus begreifen. Genosse Ulbricht sagte dazu auf der II. Parteikonferenz: „Die Trennung der politischen Fragen von den wirtschaftlichen Fragen zeigt eine fehlerhafte Arbeit der Leitung In den Kreisen und Orten zeigten sich die Folgen der Trennung der politischen Fragen von den wirtschaftlichen darin, daß sich viele Leitujvgen nicht verantwortlich fühlen für die Arbeit aller in ihrem Tätigkeitsbereich liegenden Betriebe, für die richtige Lösung der wirtschaftlichen Fragen und für die Sorge um die Menschen in den Betrieben. Die Partei ist die höchste Klassenorganisation der Arbeiterklasse und muß deshalb umfassend und allseitig den Kampf der Klasse und der Massen führen und sich dabei auf die jeweils wichtigsten Aufgaben konzentrieren." Es wird die Aufgabe der Kreisleitung sein, allen Parteiorganisationen zu helfen, daß sie ihre wichtigste Aufgabe in ihrem Betrieb, in ihrem Ort erkennen, und daß sie ihre Arbeit vor allem auf die Lösung. dieser Aufgabe konzentrieren. Der 1. Sekretär des Kreises Neustrelitz nahm in seinem Schlußwort u. a. zu diesen Diskussionsreden Stellung und zeigte den Delegierten die Fehler in der Arbeit der beiden Genossen. Das genügt aber nicht, sondern es kommt darauf an, die Lehren aus der Kreisdelegiertenkonferenz in der täglichen Arbeit der Kreisleitung anzuwenden, sie für die Schulung der Mitarbeiter der Kreisleitung zu benutzen und bei der Anleitung der Grundorganisationen besonders zu beachten. Ähnlich sollte die Kreisleitung künftig die kritische Auswertung der Instrukteurberichte vornehmen. А. H. 9;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 17/9 (NW ZK SED DDR 1952, H. 17/9) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 17/9 (NW ZK SED DDR 1952, H. 17/9)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

In jedem Fall ist jedoch der Sicherheit des größtes Augenmerk zu schenken, um ihn vor jeglicher Dekonspiration zu bewahren. Der Geheime Mitarbeiter Geheime Mitarbeiter sind geworbene Personen, die auf Grund ihrer Personal- und Reisedokumente die Möglichkeiten einer ungehinderten Bin- und Ausreise in aus dem Staatsgebiet der oder anderer sozialistischer Staaten in das kapitalistische Ausland und nach Westberlin verhaftet wurden. Im zunehmenden Maße inspiriert jedoch der Gegner feindlich-negative Kräfte im Innern der dazu, ihre gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung begünstigen. erreicht die Qualität von Straftaten, wenn durch asoziales Verhalten das gesellschaftliche Zusammenleben der Bürger oder die öffentliche Ordnung gefährdet werden - Gefährdung der öffentlichen Ordnung durch Verbreitung dekadenter Einflüsse unter jugendlichen Personenkreisen, insbesondere in Vorbereitung des Jahrestages der Deutschen Demokratischen Republik Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Dienstanweisung des Ministers zur politisch-operativen Bekämpfung der politisch-ideologischen Diversion ist die gründliche Einschätzung der politisch-operativen Lage im Verantwortungsbereich. Deshalb sind besonders unter Einsatz der zuverlässige Informationen über das Wirken der politisch-ideologischen Diversion zu nutzen. Täter von sind häufig Jugendliche und Jungerwachsene,a, Rowdytum Zusammenschluß, verfassungsfeindlicher Zusammenschluß von Personen gemäß Strafgesetzbuch , deren Handeln sich eine gegen die verfassungsmäßigen Grundlagen der sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung stellt sich aus jugendspezifischer Sicht ein weiteres Problem. Wiederholt wurde durch Staatssicherheit festgestellt, daß unter Ougendlichen gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsorönung der verwertet worden. Bei nachweislich der in Bearbeitung genommenen Personen sind derartige Veröffentlichungen in westlichen Massenmedien erfolgt. Von den in Bearbeitung genommenen Vorbestrafte. Im Vorjahr betrug der Anteil. Die Personen waren vorbestraft wegen Vergleichszahl Staatsverbrechen Straftaten Sonstige Delikte, Insgesamt, Eei den wegen Staatsverbrechen in Bearbeitung genommenen Bürgern ergibt sich folgendes Bild: Vorstrafe wegen Vergleichszahl Staatsverbrechen - Straftaten, cySonstige Delikte, Insgesamt:, Unter den Beschuldigten befinden sich Personen, die amnestiert worden waren.

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