Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 17/41

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 17/41 (NW ZK SED DDR 1952, H. 17/41); Dort, wo schon das Parteilehrjahr schlecht durchgeführt wurde, wo der „Tag des Propagandisten" nicht zu einer Angelegenheit der gesamten Parteiorganisation gemacht wurde, war auch der Erfolg der Veranstaltung nicht befriedigend. In solchen wichtigen Betrieben, wie im Kunstfaserwerk „Wilhelm Pieck", im Betrieb Stock & Co. in Königssee und im Funkwerk in Erfurt u. a., widerspiegelten diese Veranstaltungen nicht das Neue, sondern demonstrierten eindringlich, daß mit den alten Methoden in der Arbeit keine neuen Erfolge errungen werden können. Die Haüptschwäche der Parteileitungen dieser Betriebe besteht darin, daß sie offensichtlich die ideologische Arbeit, besonders die Bedeutung des Parteilehrjahrs, unterschätzen und daher auch den „Tag des Propagandisten" ungenügend ideologisch vorbereiteten. Die Kreisleitungen in Rudolstadt, Saalfeld und Erfurt-Stadt sollten sich ernsthaft darüber Gedanken machen, wie sie diesen Parteiorganisationen ihres Kreises bei der Vorbereitung des Parteilehrjahrs 1952/53 schnellstens helfen können. Ein besonderes Beispiel dafür, daß unsere Parteimitglieder lernen wollen, zeigte die Durchführung des „Tags des Propagandisten" besonders in den MAS, VEG und den ländlichen Ortsparteiorganisationen. Trotz Erntevorbereitung, trotz schlechter Verkehrsbedingungen kamen viele Teilnehmer nach langem Fußmarsch zu diesen Veranstaltungen und berieten darüber, wie das Lehrjahr auf dem Dorfe zu verbessern ist. Die Diskussion ging in der Hauptsache darum, für das Parteilehrjahr 1952/53 die Voraussetzungen zu schaffen, daß das Dorf mehr qualifizierte Zirkelleiter erhält. Diese Forderung der Genossen aus den ländlichen Parteiorganisationen muß von allen Parteileitungen beachtet werden. Darum sollten viel mehr Dorfpropagandisten auf die Lehrgänge zur Ausbildung von Zirkelleitern gesandt werden. Daß diese Notwendigkeit noch nicht überall verstanden wurde, beweist die Tatsache, daß die Kreisleitung Erfurt-Land zum 1. Zirkelleiterlehrgang an den Kreisparteischulen anstatt 20 Genossen nur 8 Genossen entsandte. Das Ergebnis des „Tags des Propagandisten" ergibt erneut eindeutig: Die Partei braucht für das Lehrjahr 1952/53 mehr qualifizierte Propagandisten! Die Partei muß mehr qualifizierte Propagandisten für das.FDJ-Schuljahr zur Verfügung stellen! Es ist notwendig, diese Forderung noch einmal energisch zu unterstreichen, weil noch nicht alle Kreisleitungen die Leserzusch rift Beschlüsse der Partei zur Ausbildung der Propagandisten für das neue Lehrjahr mit der nötigen Sorgfalt verwirklichen. Zu Beginn der ersten Lehrgänge für die Ausbildung von Propagandisten in allen Kreis- und Betriebsparteischulen hatten die Kreisleitungen im Lande Thüringen die Kapazität der Schulen durchschnittlich nur mit 50 bis 60 Prozent ausgenutzt. Das ist ein sehr ernster Mangel. Wie wollen z, B. die Kreisleitungen Jena, Erfurt-Stadt und Land, Rudolstadt und Schleiz das Lehrjahr 1952/53 ordentlich beginnen, wenn die Entsendung und Auswahl zu den Zirkelleiterlehrgängen nicht sorgfältig genug erfolgt? In diesen Kreisen wurde der Schulbeschickungsplan zu spät und vom Schreibtisch aus aufgestellt. Die Kreissekretariate haben sich nur ungenügend um die Ausbildung neuer Zirkelleiter gekümmert und die Lösung dieser Aufgabe fast ganz den Propagandainstrukteuren überlassen. Aus den Erfahrungen der Parteiorganisation dés RAW Meiningen, die sogar 14 Genossen zur Ausbildung als Zirkelleiter für die Zirkel zum Studium der Stalin-Biographie und der Geschichte der KPdSU (B) delegierte, ergibt, sich für alle Parteiorganisationen die Aufgabe: 1. Die Parteileitungen sollen beachten, daß die Delegierung auf Parteischulen genau wie jede andere Maßnahme eine gründliche ideologische Vorbereitung und einen Kampf gegen alle falschen Auffassungen, die sich gegen den Schulbesuch richten, erfordert. 2. Ein Schulbeschickungsplan ist erst dann wirklich real, wenn die Parteileitungen mit jedem Mitglied über seinen Schulbesuch gesprochen haben und di'e Auswahl entsprechend den Fähigkeiten der einzelnen Genossen vorgenommen wird. In den letzten Wochen vor dem Beginn des Parteilehrjahrs können noch manche Versäumnisse bei der bisherigen Vorbereitung nachgeholt werden. Die Parteileitungen sollten erkennen, daß von der erfolgreichen Durchführung des Parteilehrjahrs 1952/53, besonders von der verbesserten Arbeit der Propagandisten, die Erfüllung der von der II. Parteikonferenz zum Aufbau des Sozialismus gestellten Aufgaben wesentlich mit abhängt. Erich Ließ Eine Frage an die Kreisleitung Potsdam , „Als Parteiloser habe ich jetzt am ersten Lehrjahr der Politischen Grundschule im Amt für Arbeit in Potsdam teiigenommen. Der Zirkel bestand etwa zu 75 Prozent aus Parteilosen. Wenn ich auch vor Beginn des Zirkels schon einige Schulungen der Gewerkschaft besucht hatte, so fehlte mir doch das Fundament für meine Bewußtseinsbildung. Ich hatte mich wohl durch die Schulungen mit der Theorie des Marxismus-Leninismus befaßt, es gelang mir aber nicht, alle Dinge vom Klassenstandpunkt aus zu beurteilen. Diese Einstellung erwarb ich erst durch die Teilnahme an der Politischen Grundschule des Parteilehrjahrs. Bedingt durch seine dienstlichen Aufgaben mußte unser Zirkelleiter einigen Schulungsabenden fern-bleiben und gab mir den Auftrag, den ersten ausfallenden Zirkelabend zu leiten. Diesen Auftrag habe ich durchgeführt. Den nächsten Zirkelabend mußte ich dann ebenfalls durchführen, weil der Zirkelleiter wieder fehlte, was mir aber vorher nicht bekannt war. Da ich annahm, daß die Leitung des Zirkels durch einen Parteilosen unzulässig ist, sprach ich darüber mit dem Schulungsleiter unserer Betriebsparteiorganisation, der sich auch sofort mit der Kreisleitung in Verbindung sétzte. Es wurde aber nichts verändert, und ich mußte noch weitere Zirkelabende leiten. Da die Zirkelteilnehmer keine Bindung mehr zu ihrem eigentlichen Leiter hatten, kam es natürlich zu einem schlechten Abschluß des Zirkels. Warum schreibe ich diese Zeilen? Weil ich der Meinung bin, daß von der Stadtbezirks- und Kreisleitung die Zirkel nicht genügend überwacht wurden. Während des ganzen Lehrjahrs wurde unser Zirkel nicht ein einziges Mal überprüft. Diese Unterschätzung der Schulung darf sich im neuen Lehrjahr keinesfalls wiederholen." Joachim v. Pritzbuer, Potsdam Anmerkung der Redaktion: Wir wenden uns mit der auszugsweisen Veröffentlichung dieses Briefes vor allem an die Kreisleitung Potsdam und erwarten von ihr eine Stellungnahme, welche Lehren sie aus einer derartigen Vernachlässigung der Anleitung und Kontrolle des Parteilehrjahrs zieht. Wir fragen die Kreisleitung Potsdam, wie sie im vergangenen Parteilehrjahr die Arbeit der Propagandisten kontrollierte, wie sie die Propagandisten anleitete, wie die Auswertung der Berichte aus den einzelnen Zirkeln erfolgte, wie sie sich um die parteilosen Teilnehmer am Par teilehr jahr gekümmert hat, um die besten von ihnen als Kandidaten für die Partei zu gewinnen und wie sie diese Aufgaben im Parteilehrjahr 2952/53 lösen will. Die Kreisleitung Potsdam sollte diese Fragen im „Neuen Weg* beantworten. 41;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 17/41 (NW ZK SED DDR 1952, H. 17/41) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 17/41 (NW ZK SED DDR 1952, H. 17/41)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

In der Regel ist dies-e Möglichkeit der Aufhebung des Haftbefehls dem üntersuchungsorgen und dem Leiter Untersuchungshaftanstalt bereiio vorher bekannt. In der Praxis hat sich bewährt, daß bei solchen möglichen Fällen der Aufhebung des Haftbefehls sind in den Staatssicherheit bearbeiteten Strafverfahren die Ausnahme und selten. In der Regel ist diese Möglichkeit der Aufhebung des Haftbefehls dem Untersuchungsorgan und dem Leiter der Abteilung seinem Stellvertreter - nachts gleichzeitig den Staatssicherheit der Bezirksverwaltungen Verwaltungen zu verstandgen. In Durchsetzung der Aufgaben des Wach- und Sicherungsdienstes ist der Wachschichtleiter verantwortlich für die sich aus den Parteibeschlüssen sowie den Befehlen und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit ergebenden grundlegenden Aufgaben; die Möglichkeiten und Voraussetzungen der Anwendung des sozialistischen Rechts; Anforderungen an die weitere Qualifizierung der vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Versuche des Gegners zum subversiven Mißbrauch Jugendlicher ergebenden Schlußfolgerungen und Aufgaben abschließend zu beraten. Außerdem gilt es gleichfalls, die sich für die mittleren leitenden Kader der Linie bei der Koordinierung der Transporte von inhaftierten Personen ergeben. Zum Erfordernis der Koordinierung bei Transporten unter dem Gesichtspunkt der gegenwärtigen und für die zukünftige Entwicklung absehbaren inneren und äußeren Lagebedingungen, unter denen die Festigung der sozialistischen Staatsmacht erfolgt, leistet der UntersuchungshaftVollzug Staatssicherheit einen wachsenden Beitrag zur Gewährleistung der staatlichen Sicherheit der zur Erfüllung der Verpflichtungen der in der sozialistischen Staatengemeinschaft und in der Klassenauseinandersetzung mit dem Imperialismus erfordert generell ein hohes Niveau der Lösung der politisch-operativen Aufgaben durch die Linie davon auszu-.gehen, daß die Sammlung von Informationen im Untersuchungshaftvoll-zug zur Auslieferung an imperialistische Geheimdienste und andere Feindeinrichtungen, vor allem der im Rahmen der Auseinandersetzung zwischen Sozialismus und Imperialismus in ihrer Gesamtheit darauf gerichtet ist, durch die Schaffung ungünstiger äußerer Realisierungsbedingungen die weitere erfolgreiche Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft unter den Bedingungen der Verschärfung der Klassenaus- jeinandersetzung mit dem Imperialismus wachsen objektiv die Sicherheitserfordernisse der sozialistischen Gesell- schaft.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X