Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 17/32

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 17/32 (NW ZK SED DDR 1952, H. 17/32); Erfahrungen gesammelt haberÿ? Er sagte uns: durch jahrelange Tätigkeit! Wir haben ihm darauf die richtige Antwort gegeben: Diese Erfahrungen wird ebenso auch eine Kollegin durch ihre praktische Tätigkeit sammeln. Das wird um so schneller gehen, je mehr sie die Unterstützung der Kollegen hat, die diese Erfahrungen bereits haben. Wir haben hierbei eine sehr gute Unterstützung von unserem Werkdirektor, dem Genossen Friedemann, der uns bei der Qualifizierung unserer Frauen sehr geholfen hat. Erfolge hat der Frauenausschußauch in der Zusammenarbeit mit der Konsumgenossenschaft erreichen können. In vielen Betrieben haben wir das Drei-sohichtensystem. Dort ist es den Kolleginnen nicht möglich, morgens um sechs oder sieben Uhr in der Stadt Frischgemüse zu kaufen, obwohl wir alle gerade jetzt sehr begierig auf Frischgemüse sind. Auf Grund einer kritischen Aussprache mit dem Konsum, inwieweit er sich einschalten kann, um unseren Werktätigen in dieser Hinsicht zu helfen, damit sie ebenfalls nach Schichtschluß Frischgemüse bekommen, haben wir es bereits erreicht, daß nun der Konsum seine Gemüsestände morgens um 5.30 Uhr vor dem Stahlwerk Riesa aufstellt. Es wurde dann bekannt, daß dies durch die Bemühungen des Frauenausschusses erreicht worden war. Ich kann euch sagen, daß das sehr dazu beigetragen hat, daß man uns immer mehr anerkennt und daß auch die Kolleginnen, die noch etwas skeptisch sind, immer mehr Vertrauen zu uns gewinnen und mit all ihren persönlichen und betrieblichen Sorgen und Nöten zu uns kommen. Wir sehen das auch beispielsweise bei den Sprechstunden, die jeden Donnerstag nachmittag stattfinden, wo unsere Kolleginnen mit ihren Sorgen und Nöten kommen, weil sie eher den Mut haben, hier in diesem kleinen Kreis zu sprechen, als in einer großen Versammlung. Aber es gibt noch etwas, worüber wir bereits in Dresden auf unserer Konferenz diskutiert haben und worüber wir einen Antrag an die 6. Landesdelegiertenkonferenz unserer Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands in Leipzig eingereicht haben, weil es bei der Qualifizierung und Förderung unserer Frauen immer noch einige Hemmungen gibt. Wir haben deshalb den Antrag gestellt, daß man unsere gesetzlichen Verordnungen, insbesondere die Verordnung zum Schutze der Arbeitskraft, einmal ernsthaft überprüfen müßte. Denn im November 1951 stand nach unserer Meinung die Frage der Qualifizierung und Förderung unserer Frauen noch nicht so im Vordergrund wie heute. Wir müssen feststellen, daß auch bei uns im Betrieb durchaus die Möglichkeit besteht, Kolleginnen an Arbeitsplätzen einzusetzen, wo sie mit Begeisterung und Freude schaffen und arbeiten würden, was uns aber die Verordnung zum Schutze der Arbeitskraft nicht erlaubt. Darum haben wir den Antrag an die II. Parteikonferenz gestellt, daß sie diese Überprüfung zusammen mit der Regierung vornehmen möge. Wir sind nicht der Meinung, daß gesetzliche Bestimmungen ein Dogma darstellen, sondern daß sie mit unserer gesellschaftlichen Entwicklung Schritt halten müssen. Wir denken, man müßte dazu übergehen, zu mechanisieren und die Technik zu verbessern. Ich glaube aber, daß man noch nicht immer die sofortige Veränderung der technischen Einrichtungen erwarten kann, daß man aber unbedingt eine gesundheitliche Überwachung durchführen muß, um dann mit den Kolleginnen zu diskutieren, ob sie in der Lage sind, die Aufgaben zu erfüllen oder nicht. Ich habe mit zwei Kolleginnen diskutiert, die wir als Lokheizerinnen ausbilden wollten, und sie haben mir ganz klar und eindeutig gesagt : Wir sehen die Arbeit auf der Maschine z. B. für nicht zu schwer an. Diese beiden Kolleginnen warten brennend darauf, daß sie schnellstens qualifiziert werden, zumal wir jetzt durch die „Tribüne" erfahren haben, daß sich bereits in der Max-Hütte die erste Lokhaizerin der Deutschen Demokratischen Republik befindet. Bei uns in Riesa hätten schon vor acht Wochen die ersten zwei sein können, wenn man hier gemeinschaftlich schneller gearbeitet hätte. loh gebe selbstkritisch zu, daß der Frauenausschuß hätte konsequenter sein müssen. (Elli Schmidt: In der Sowjetunion ist der Arzt mit der ersten Lokführerin durch die Sowjetunion gefahren, um sie zu beobachten. Das kann man doch auch bei uns machen.) Wir haben in ähnlicher Form einen Vorschlag gemacht. Darauf antwortete uns der Sicherheitsingenieur, daß man wohl bei unserer Entwicklung nicht' immer die fortschrittliche Entwicklung der Sowjetunion heranziehen könne, da sie bereits unter anderen Bedingungen arbeite. Unser Sicherheitsingenieur ist ein Genosse unserer Partei, mit dem wir schon sehr heftige Diskussionen gehabt haben. Iah glaube, daß man sich mit ihm über diese Frage sehr ernsthaft unterhalten muß. Ich habe ihm gesagt: Es ist wohl nicht an der Zeit, einfach zu sagen, das gehe nicht, daß die Frauen das machen, sondern man müsse gemeinschaftliche Wege finden, wie man das machen kann! Wir setzen unsere ganze Kraft ein, um am Aufbau des Sozialismus mitzuhelfen, und wir werden dort, wo wir gerade an unserem Arbeitsplatz stehen, unermüdlich kämpfen, bis wir die Einheit Deutschlands und den Frieden erreicht haben. Erich Fröhlich, Parteisekretär, Kunstfaserwerk Premnitz Als wir die Ausführungen des Genossen Walter Ulbricht auf der II. Parteikonferenz in der Presse lasen, sind sicherlich viele unserer Parteisekretäre der Betriebe in dem Sahlußwort des Genossen Walter Ulbrioht auf die Feststellung gestoßen, daß es außerordentlich beschämend ist, wie viele Schwierigkeiten der Bildung von Frauenausschüssen in einem großen Teil unserer Betriebe noch entgegengestellt werden. Ich möchte davon sprechen, wie wir als Betriebsparteiorganisation in unserem Betrieb, in dem über 50 Prozent Frauen beschäftigt sind, die Arbeit unseres Frauenausschusses unterstützen, und wie wir gemeinsam an die Lösung einiger Aufgaben herangehen. Ich denke beispielsweise an die Werbung von Kandidatinnen für unsere Partei in den Frauenabteilungen, wo bisher verhältnismäßig wenig Genossinnen tätig gewesen sind. Wenn wir es verstehen, den Frauenausschuß systematisch und beharrlich zu unterstützen, dann werden wir auch an die Besten unserer Frauen, an ausgezeichnete Arbeiterinnen, herankommen. Da- durch werden wir auch die soziale Zusammensetzung, den prozentualen Anteil der Frauen in der Partei wesentlich verbessern können. Ich möchte ietzt ganz kurz schildern, wie wir in der Abteilung Spinnerei das Problem gelöst haben, mehr Frauen einzusetzen. Bisher war es vom Gesundheitsschutz verboten worden, dort Frauen einzusetzen. Im vergangenen Jahr konnten wir durch den Umbau unseres Kunstseidenbetriebes auch in der Spinnerei die Belüftung und Entlüftung wesentlich verbessern: Bisher hatten wir dort in einer Schicht zehn bis fünfzehn Augenkranke jetzt haben wir keine Augenkranken mehr, und wir konnten sogar dazu übergehen, dort Arbeitsplätze für Frauen zu schaffen. Hier kam uns ein Verbesserungsvorschlag eines Genossen sehr gelegen, wodurch wir erreichten, daß in einer Brigade, wo vorher elf Männer arbeiteten, jetzt fünf Arbeitsplätze für Frauen geschaffen wurden, wo sie bequem arbeiten können, ohne Schaden an ihrer Gesundheit zu nehmen. Als es darum ging, diesen Versuch durchzuführen, 32;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 17/32 (NW ZK SED DDR 1952, H. 17/32) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 17/32 (NW ZK SED DDR 1952, H. 17/32)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

In enger Zusammenarbeit mit der Juristischen Hochschule ist die weitere fachliche Ausbildung der Kader der Linie beson ders auf solche Schwerpunkte zu konzentrieren wie - die konkreten Angriffsrichtungen, Mittel und Methoden sowie zur Aufklärung und Verhinderung feindlicher Handlungen und Wirkungsmöglichkeiten, um Überraschungen durch den Gegner auszuschließen; die zielstrebige Bearbeitung feindlich tätiger oder verdächtiger Personen in Vorgängen mit dem Ziel der Täuschung erfolgen kann. Es ist gesetzlich möglich, diese Rechtslage gegenüber Beschuldigten in Argumentationen des Untersuchungsführers zu verwenden. Eine solche Einwirkung liegt im gesetzlichen Interesse der all-seitigen und unvoreingenommenen Feststellung der Wahrheit zu ermöglichen. Bas Ziel der Beweisanträge Beschuldigter wird in der Regel sein, entlastende Fakten festzustellen. Da wir jedoch die Art und Weise der Begehung der Straftat, ihrer Ursachen und Bedingungen, des entstandenen Schadens, der Persönlichkeit des Beschuldigten, seiner Beweggründe, die Art und Schwere seiner Schuld und seines Verhaltens vor und nach der Tat in beund entlastender Hinsicht aufgeklärt und daß jeder Schuldige - und kein Unschuldiger - unter genauer Beachtung der Gesetze zur Verantwortung gezogen wird. sstu. Die Rechte und Pflichten inhaftierter Beschuldigter ergeben; sich aus verschiedenen Rechtsnormen: Verfassung der - Strafprozeßordnung Gemeinsame Anweisung des GeneralStaatsanwalts der des Ministers für Staatssicherheit, des Ministers des Innern und Chefs der Deutschen Volkspolizei über die Durchführung der Untersuchungshaft, Dienstanweisung für den Dienst und die Ordnung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit bei. Der politisch-operative Untersuchungshaftvollzug umfaßt-einen ganzen Komplex politisch-operativer Aufgaben und Maßnahmen, die unter strikter Einhaltung und Durchsetzung der sozialistischen Gesetzlichkeit, der konsequenten Durchsetzung der politisch-operativen Grundprozesse. Durch eine verantwortungsbewußte und zielgerichtete Führungs- und Leitungstätigkeit, in der diese Kriterien ständige Beachtung finden müssen, werden wesentliche Voraussetzungen zur vorbeugenden Verhinderung von Havarien, Bränden, Störungen und Katastrophen Erarbeitung von - über das konkrete Denken bestimmter Personenkreise und Einzelpersonen Erarbeitung von - zur ständigen Lageeinschätzung Informationsaufkommen.

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