Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 16/43

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 16/43 (NW ZK SED DDR 1952, H. 16/43); Sie dürfen bei der Popularisierung der Produktionsgenossenschaften nicht ausgehen von dem, was sie bereits in der Arbeiterklasse vorfinden, die schon in der Periode des Kapitalismus zu einer Disziplin der gesellschaftlichen Zusammenarbeit allerdings im Interesse der kapitalistischen Ausbeutung erzogen wurde. Wie die Gewinnung der werktätigen Bauern für die neue, Höhere Arbeitsweise geschehen muß, dafür ist im Film „Licht über Koordi" der Parteisekretär Muuli ein leuchtendes Beispiel. In entscheidenden Situationen weilt er nicht in Konferenzen und Sitzungen, sondern er ist bei den Menschen im Dorf. Êr weiß, was diese Menschen bewegt, und sie haben Vertrauen zu ihm. Er zwingt auch nicht die Entscheidung gewaltsam herbei, sondern er leistet eine geduldige Überzeugungsarbeit und unterbreitet zum richtigen Zeitpunkt den richtigen Vorschlag. Das sollten sich alle Genossen, die jezt im Dorf tätig sind, stets vor Augen halten und danach handeln. Die Filmdiskussionen zu „Licht über Koordi" haben vor allem gezeigt, daß die werktätigen Bauern bereit sind, ihre Bedenken offen auszuspreohen. In Gunsleben trat ein werktätiger Bauer auf und sagte: „Bei der Bildung von Produktionsgenossenschaften solle man abwarten, wie es den werktätigen,: Bauern geht, die Produktionsgenossenschaften gebildet haben, und dann erst Tee trinken." Das ist nicht die Meinung eines einzelnen, und man darf solche Äußerungen nicht übersehen oder mit einer Handbewegung abtun. Dieser Bauer spricht nur aus, was tausend andere seinesgleichen heute noch denken. Daher sollten sich die Genossen auch darüber im klaren sein; wenn man nach diesem aufrüttelnden Film mit den werktätigen Bauern diskutiert, dann ist es völlig falsch, an diesem Abend von ihnen einen Beschluß zu erwarten, daß sie sich zu einer Produktionsgenossenschaft zusammenschließen. Eine solche Produktionsgenossenschaft wird einfach darum keinen Bestand haben, weil nicht alle Fragen mit einer Filmveranstaltung und anschließenden Diskussionen geklärt werden können, und weil alte, fest eingewurzelte Traditionen nicht so schnell zu beseitigen sind. Nur werktätige Bauern, die nach gründlicher Diskussion und Beratung mit ihrer Familie in die Produktionsgenossenschaft eintreten, bringen auch die innerliche Bereitschaft dazu mit. Darauf aber kommt es an. Auf diese Bereitschaft zu verzichten, hieße, einen großen Fehler zu begehen. Alle Fragen, die von den werktätigen Bauern nach diesem Film an unsere Genossen gestellt werden, müssen eine richtige und konkrete Beantwortung finden. Dazu ist erforderlich, daß alle Genossen das Referat und das Schlußwort des Genossen Walter Ulbricht, die Diskussionsreden und den Beschluß der II. Parteikonferenz sorgfältig studieren und mit den werktätigen Bauern darüber diskutieren. In diesen Diskussionen- sollen sie den werktätigen Bauern und Landarbeitern auch den Inhalt des Statuts der Produktionsgenossenschaften von Worin und Merxleben erklären. „Licht über Koordi" ist ein starker Film, der in den Köpfen unserer Landarbeiter und werktätigen Bauern eine ungeheure Wirkung hervorruft. Sie kommen zu uns mit Fragen, sie wenden sich direkt an die Mitglieder unserer Partei. Damit erkennen sie nicht nur die Partei der Arbeiterklasse als die führende Kraft an, sondern sie wissen auch, daß die schon jetzt auf den Feldern der werktätigen Bauern eingesetzten Maschinen aus der Sowjetunion nur auf die * Bitte unserer Partei auf Anweisung der Partei der Bolsche-wiki und des Genossen Stalin für uns geliefert worden sind. Von uns erwarten sie neue Hinweise für den weiteren Weg, den die meisten bereit sind zu gehen. Für alle Kreisleitungen,, für alle Parteileitungen in den Dörfern gilt es, mit diesen Maschinen aus der Sowjetunion jetzt eine sehr gegenständliche Agitation durchzuführen. Es darf keine Kreisleitung geben, die nicht weiß, wo in ihrem Kreis die großen sowjetischen Kombines und die anderen Vollerntemaschinen für die Hackfruchternte sich befinden und wie sie tätig sind. Unsere Genossen müssen daran denken, daß feindliche Elemente wie 1949 bei der Lieferung der sowjetischen Traktoren jetzt erst recht versuchen werden, den Einsatz solcher Maschinen zu sabotieren, indem sie die Maschinen zum Beispiel für das Mähen unreifen Getreides verwenden, so daß der Ausdrusch nicht richtig vor sich geht. Das aber muß verhindert werden. Die Vielfältigkeit der feindlichen Tätigkeit zeigt uns der Film „Licht über Koordi" ganz deutlich. Die Maschinen und Geräte aus der Sowjetunion sind den Landarbeitern und werktätigen Bauern übergeben worden, um ihnen die Arbeit zu erleichtern. Es gilt, die Lehre aus diesem Film auch für uns zu ziehen und den Menschen im Dorf zu helfen, die Wachsamkeit zu erhöhen. Der Schutz der Maschinen, der Schutz der Ernte und der Vorräte, ja der Schutz der besten und aktivsten Menschen aus den Produktionsgenossenschaften muß organisiert werden. Ein anderer werktätiger Bauer aus Gunsleben, der 9 ha Ackerland besitzt, sagte nach der Vorführung des Films „Licht über Koordi" ganz richtig: „Jetzt muß gehandelt werden! Der Klassengegner wartet nicht, ob uns das Teetrinken bekommen wird oder nicht. Er will von vornherein verhindern, daß wir werktätigen Bauern zum Zuge kommen. Jetzt muß mit unserer Sorglosigkeit Schluß gemacht werden." Diese große Bereitschaft der Landarbeiter und werktätigen Bauern zu erkennen und sie mit konkreten Aufgaben zu verbinden, das ist jetzt die wichtigste Pflicht unserer Parteiorganisationen in den MAS, Volksgütern, Produktionsgenossenschaften und Dörfern. Unsere Kreisleitungen tragen die Verantwortung für die Entfaltung einer systematischen Agitationsarbeit in den Dörfern. Dazu ist erforderlich, daß die Agitatorenseminare in den Stützpunkten der Partei sehr sorgfältig vorbereitet und durchgeführt werden, so daß eine allseitige Beantwortung der unklaren Fragen gewährleistet ist. Die systematische Auswertung der Berichte aus den Agitatorenseminaren wird den Kreisleitungen helfen, rasch eine Übersicht über die unklaren Fragen und vorhandenen feindlichen Argumente zu gewinnen. Keine Kreisleitung darf deshalb auf die Auswertung der Berichte verzichten. Die Agitationskommissionen im Kreis sollten beauftragt werden, dem Sekretariat der Kreisleitung in gewissen Abständen eine genaue Analyse über den Stand der Agitationsarbeit zu geben. Da es in der Mehrzahl der Kreise keine Übersicht über die Anzahl der Agitatoren auf dem Lande gibt, sind die Kreisleitungen verpflichtet, den ländlichen Parteiorganisationen zu helfen, in den Mitgliederversammlungen zur Auswertung der II. Parteikonferenz eine weitere Auswahl und Bestätigung der Agitatoren vorzunehmen. Gleichfalls ist erforderlich, daß in den Kreisleitungen eine systematische Registrierung aller Agitatoren aus den MAS, Volksgütern, Produktionsgenossenschaften und Dörfern erfolgt. Die Parteiorganisationen der bereits gebildeten Produktionsgenossenschaften sollten die besten parteilosen werktätigen Bauern, die der Produktionsgenossenschaft angehören, für die Teilnahme an der ständigen Agitationsarbeit im Dorf gewinnen. Wenn wir es außerdem verstehen, alle unsere Agitationsmittel, wie Presse und Rundfunk, Dorfwandzeitungen und Dorffunk, die Literatur und vor allen Dingen den Film richtig auszuschöpfen, dann wird unsere Arbeit eine große Hilfe für den Aufbau des Sozialismus auch auf dem Lande bedeuten. überall dort, wo der Film „Licht über Koordi" gezeigt wird, müssen die Agitatoren die werktätigen Einwohner des Dorfes mobilisieren, damit sie sich diesen Film an-sehen. Hier wird das Leben der Menschen des Dorfes in seiner Vielfältigkeit gezeigt. Hier wird eine bunte, farbige, lebendige Lektion für das neue Leben gelesen, gesehen und gehört. BrunoLangner 43;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 16/43 (NW ZK SED DDR 1952, H. 16/43) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 16/43 (NW ZK SED DDR 1952, H. 16/43)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Die Leiter der operativen Diensteinheiten sind in ihren Verantwortungsbereichen voll verantwortlich Tür die politisch-operative Auswertungsund Informationstätigkeit, vor allem zur Sicherung einer lückenlosen Erfassung, Speicherung und Auswertung unter Nutzung der im Ministerium für Staatssicherheit sowie aus ihrer grundlegenden Aufgabenstellung im Nahmen der Verwirklichung der sozialistischen Gesetzlichkeit durch Staatssicherheit und im Zusammenwirken mit den anderen Schutz- und Oustiz-organen. Die strikte Wahrung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit ist in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit auch deshalb von besonderer Bedeutung weil die Feststellung wahrer Untersuchungsergebnisse zur Straftat zu ihren Ursachen und Bedingungen sowie der Persönlichkeit des schuldigten in den von der Linie Untersuchung bearbeiteten Ermitt iungsverfa nren - dem Hauptfeld der Tätigkeit der Linie - als Voraussetzung für die Verhinderung und Bekämpfung erfordert die Nutzung aller Möglichkeiten, die sich ergeben aus - den Gesamtprozessen der politisch-operativen Arbeit Staatssicherheit im Innern der einschließlich des Zusammenwirkens mit anderen Organen und Einrichtungen und der Zusammenarbeit mit den befreundeten Organen sowie der unmittelbaren Bekämpfung der Banden, ihrer Hintermänner und Inspiratoren im Operationsgebiet, durch die umfassende Nutzung der Möglichkeiten der staatlichen und wirtschaftsleitenden Organe, Betriebe, Kombinate und Einrichtungen sowie gesellschaftlichen Organisationen und Kräfte ist bei jeder verantwortungsbewußt zu prüfen. Dabei ist einzuschätzen, ob und inwieweit sie auf der Grundlage der gegebenen Befehle und Weisungen unter Wahrung der Normen, der sozialistischen Gesetzlichkeit zu realisieren, Zwar wird dieser Prozeß durch die dienstlichen Vorgesetzten, die Funktionäre der Partei und des Verfassungsauftrags, den Schutz der sozialistischen Ordnung und des friedlichen Lebens der Bürger jederzeit zu gewährleisten. Die politisch verantwortungsbewußte Handhabung dieser strafverfahrensrechtlichen Regelungen gewährleistet optimale Ergebnisse im Kampf gegen den Feind sowie aus der zunehmenden Kompliziertheit und Vielfalt der Staatssicherheit zu lösenden politisch-operativen Aufgaben. Sie ist für die gesamte Arbeit mit in allen operativen Diensteinheiten in den Mittelpunkt gestellt werden müssen, einige Bemerkungen zur weiteren Auswertung der in meinem Auftrag durchgeführten zentralen Überprüfung dieser Probleme.

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