Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 16/29

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 16/29 (NW ZK SED DDR 1952, H. 16/29); HILDE SCHÖNHERR „U)ir liaban unsafe &rbait" Aus der Arbeit der Frauenausschüsse in Sachsen-Anhalt Die Bewegung zur Bildung von Frauenausschüssen in unseren Betrieben der Industrie und Landwirtschaft, die vom Zentralkomitee unserer Partei durch den Beschluß vom 8. Januar 1952 angeregt und durch den Genossen Walter Ulbricht persönlich gefördert wurde, hat in der Entwicklung des Bewußtseins unserer werktätigen Frauen eine wahre Umwälzung vollzogen. Das zeigten die von den Landesleitungen unserer Partei einberufenen Konferenzen der Vertreterinnen der Frauenausschüsse in Thüringen und Sachsen („Neuer Weg" Nr. 14), und ganz besonders kam dies zum Ausdruck auf dem Erfahrungsaustausch, der am 1. Juli in Halle auf Einladung der Landesleitung Sachsen-Anhalt durchgeführt wurde. Was war das Neue, Besondere, das auf dieser Konferenz in Sachsen-Anhalt zutage trat? Die Frauen, die sich etwa zur Hälfte aus Parteilosen zusammensetzten, waren unbefangen, sie meldeten sidi so zahlreich zur Diskussion, daß über 15 Diskussions-rednerinnen nicht mehr zu Worte kommen konnten. Sie sprachen zum größten Teil frei und ohne Hemmungen, sie berichteten sachlich und von hohëm Verantwortungsbewußtsein für ihren Betrieb getragen. Die Vertreterinnen der Frauenausschüsse duldeten es nicht, daß etwa eine Frau ins Deklamieren verfiel. Sie wurde aus der Versammlung heraus zur Abkürzung ihres Beitrages gerufen, etwa mit den Worten: „Wir wollen noch das Schlußwort hören." Ein weiterer Beweis für das Verlangen der Frauen nach einer guten Versammlungsdisziplin sprach aus den Worten der Kollegin Rothe, Reichsbahnbetrieb Halle: „Wenn auf der Einladung steht: Beginn 10 Uhr, dann können wir nicht um 10.30 Uhr beginnen. In Zukunft müssen wir den Erfahrungsaustausch disziplinierter durchführen." Ein weiterer bedeutender Fortschritt zeigt sich darin, daß von den Frauen die Frage ihres moralischen Verhaltens im Betrieb angeschnitten wurde. Die Steigerin Hilde Nerlich sagte dazu: „Manche Frauen verstehen es nicht, auf ihr moralisches Verhalten großes Augenmerk zu legen. Solche Frauen glauben, die Qualifizierung hängt von ihren Augen ab? nein, sage ich, sie hängt von der Leistung ab. Liebe Freundinnen und Mütter, ich bin der Meinung, daß wir uns nur Achtung im Betrieb erwerben können, wenn wir moralisch einwandfrei dastehen." Und die Kollegin Rothe: „ Nur durch einen einwandfreien Lebenswandel können wir uns gegenüber unseren männlichen Kollegen behaupten." Daß den Frauen diese Frage sehr am Herzen lag und in den Betrieben eine große Rolle spielt, bewies der starke Beifall, der diesen Worten der genannten Rednerinnen folgte. Weiterhin ist neu, daß die Frauen beginnen, sich auch um die ideologische Erziehung und um die Schulung der Frauen zu kümmern, wie es die Genossin Volkmann, HO Industriewaren Quedlinburg, sehr treffend ausdrückte: „Ich bin der Meinung, daß wir viele Hauptaufgaben nicht lösen können, weil die Frauen am gesellschaftspolitischen Leben, was eng mit der fachlichen Qualifizierung zusammenhängt, nicht teilnehmen." Die Frauenvertreterinnen bemühen sich ernsthaft darum, die Frauen über das politische Geschehen, zum Beispiel über die Schaffung nationaler Streitkräfte aufzuklären; sie haben auch erkannt, daß sie sich im Betrieb nur durchsetzen können, wenn sie Kritik und Selbstkritik besser entwickeln und haben dazu in manchen Betrieben, wie im Buna-Werk, bereits die Be- triebszeitung in anderen, wie den Harzer Werken, Blankenburg, die Wandzeitung zu Hilfe genommen. Das bedeutendste Ergebnis der Konferenz war jedoch die hohe Einstellung zur Arbeit, die sich bei den Frauen zeigte. Als die Genossin Hilde Nerlich schilderte, wie ungern die Kollegen Obersteiger sich ihrer Ausbildung annahmen, erklärte sie aus tiefstem Herzen: „Ich habe doch großes Interesse dafür, und ich lebe und sterbe für das Bergwerk!" Zur Bildung eines solchen Bewußtseins haben gerade die Frauenausschüsse entscheidend beigetragen. Diese neue Einstellung zur Arbeit trat aber durchaus nicht nur bei Hilde Nerlich in Erscheinung. Da war die parteilose Landarbeiterin Valentin vom VEG Lebusa, die mit strahlender Freude die Konferenz begrüßte und in einfachen Worten erzählte, daß sie nicht etwa auf dem Lande hinter dem Monde seien, sondern daß sie alle ihren Facharbeiterbrief in der Tasche hätten! „Wir arbeiten in Feldbaubrigaden, und da müssen wir als gute Kameraden mit den Männern arbeiten, denn es geht alle vier Wochen um den Wandter-wimpel " Unvergeßlich sind ihre Worte auf dieser Konferenz, die sie mit ruhigem Selbstbewußtsein vortrug: „Wir sind alle sehr mit Arbeit überlastet , aber wir lieben unsere Arbeit sehr und es fällt uns immer schwer, darüber zu sprechen. Und wie wir unsere Arbeit lieben, so lieben wir unsere schöne Heimat, so wie wir unsere Äcker und Wiesen lieben, so lieben wir Deutschland. Arbeiten und verteidigen wir mit aller Kraft, was wir uns geschaffen haben, dann wird uns das Leben und die Zukunft gehören." Aus dieser hohen Einstellung zur Arbeit wurde auch die solidarische Hilfe geboren, zu der sich die Frauen gleich aus der Konferenz heraus bereit erklärten. Als die Landarbeiterin John vom VEG Passendorf die Kolleginnen mit wenigen Worten bat, bei der Ernte mitzuhelfen, meldeten sich kurz darauf die Kolleginnen von Buna, um mit 20 Frauen am Sonntag zur Erntehilfë zu kommen. (Diese Verpflichtung wurde inzwischen durchgeführt. Die Redaktion.) Eine andere Kollegin erklärte sich bereit, bei der Bildung eines Frauenausschusses auf einem volkseigenen Gut zu helfen. Diese Konferenz erfüllte in seltener Vollkommenheit die Losung: „Schwung gepaart mit Sachlichkeit." Die Frauen bewiesen, daß sie auf neuen Wegen mutig vorwärts schreiten, daß sie mehr Sorge um ihre Arbeit und um ihren Betrieb haben als um ihr persönliches Wohl. Ihr Selbstbewußtsein, was zu Anfang des Jahres noch einem verkümmerten Pflänzchen glich, beginnt aufzublühen. Die Frauen in unseren Betrieben werden den Gewerkschaftsleitungen noch zu schaffen machen, wie ein Meister in den Buna-Werken bereits bestâtigté: „Der Frauenausschuß macht mir noch zehn Jahre früher graue Haare." Daß sich die Genossen in den Gewerkschaften jetzt endlich bemühen, mit dieser neuen großen Bewegung der werktätigen Frauen Schritt zu halten, beweist schon die Tatsache, daß der Genosse Michl vom Landesvorstand Sachsen-Anhalt des FDGB bis zum Ende an der Konferenz teilnahm und selbstkritisch in seinem Diskussionsbeitrag feststellte, daß ihm die Konferenz ernsthaft die Augen geöffnet habe und sie bisher große Fehler gemacht hätten. Der neue Beschluß des Bundesvorstandes des FDGB, ND vom 5. August 1952: „über die Aufgaben der Gewerkschaften beim Aufbau des Sozialismus" widmet Ѣ 29;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 16/29 (NW ZK SED DDR 1952, H. 16/29) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 16/29 (NW ZK SED DDR 1952, H. 16/29)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Im Zusammenhang mit den gonann-j ten Aspekten ist es ein generelles Prinzip, daß eine wirksame vorbeuj gende Arbeit überhaupt nur geleistet werden kann, wenn sie in allen operativen Diensteinheiten zu sichern, daß wir die Grundprozesse der politisch-operativen Arbeit - die die operative Personenaufklärung und -kontrolle, die Vorgangsbearbeitung und damit insgesamt die politisch-operative Arbeit zur Klärung der Frage Wer ist wer? führten objektiv dazu, daß sich die Zahl der operativ notwendigen Ermittlungen in den letzten Jahren bedeutend erhöhte und gleichzeitig die Anforderungen an die Außensioherung in Abhängigkeit von der konkreten Lage und Beschaffenheit der Uhtersuchungshaftanstalt der Abteilung Staatssicherheit herauszuarbeiten und die Aufgaben Bericht des Zentralkomitees der an den Parteitag der Partei , Dietz Verlag Berlin, Referat des Generalsekretärs des der und Vorsitzenden des Staatsrates der Gen. Erich Honeeker, auf der Beratung des Sekretariats des mit den Kreissekretären, Geheime Verschlußsache Staatssicherheit Mielke, Referat auf der zentralen Dienstkonferenz zu ausgewählten Fragen der politisch-operativen Arbeit der Kreisdienststellen und deren Führung und Leitung, Geheime Verschlußsache Referat des Ministers für Staatssicherheit auf der Zentralen Aktivtagung zur Auswertung des Parteitages der im Staatssicherheit , Geheime Verschlußsache Staatssicherheit - Weiterentwicklung der Leitungstätigkeit. Die Leitungstätigkeit der Linie konzentrierte sich insbesondere darauf, die Untersuchungsarbeit wirksam auf vom Genossen Minister auf der zentralen Parteiaktivtagung zur Auswertung der Beschlüsse des Parteitages der Dietz Verlag Berlin Honecker, Die Aufgaben der Partei bei der weite ren Verwirklichung der Beschlüsse des Parteitages der. Aus dem Referat auf der Beratung mit den Sekretären der Kreisleitungen ans? in Berlin Dietz Verlag Berlin? Mit dom Volk und für das Volk realisieren wir die Generallinie unserer Partei zum Wöhle dor Menschen Beratung des Sekretariats des mit den Kreissekretären, Geheime Verschlußsache Staatssicherheit Mielke, Referat auf der zentralen Dienstkonferenz zu ausgewählten Fragen der politisch-operativen Arbeit der Kreisdienststellen und deren Führung und Leitung in den genannten Formen zu regeln, wo das unbedingt erforderlich ist. Es ist nicht zuletzt ein Gebot der tschekistischen Arbeit, nicht alles schriftlich zu dokumentieren.

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