Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 16/24

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 16/24 (NW ZK SED DDR 1952, H. 16/24); Oer Frauenausschußwird starke Stütze der Produktionsgenossenschaft Merxleben sein Wenn in Merxleben, jetzt zur Erntezeit, wo jede Hand auf dem Hof gebraucht wird, Delegationen von Bauern und Bäuerinnen aus nah- und fernliegenden Dörfern eintreffen, so kann jeder ermessen, wie stark das Interesse bei unseren werktätigen Bauern für die Produktionsgenossenschaft ist. Vor allem sind es die Frauen, die beharrlich fragen und bis ins Einzelne gehend alles erfassen wollen. Den Frauen, selbst den noch jungen, sieht man die schwere Arbeit im Feld und auf dem Hofe an. Das sind Frauen, die sich bisher keine Reisen leisten konnten. Manche darunter werden vielleicht ihr Dorf überhaupt noch nicht verlassen haben, aber jetzt kommen sie sogar während der Erntezeit, um sich das anzusehen, was ihr Leben entscheidend verändern soll. Sind es doch besonders die Frauen, die die schwerste Arbeit auf dem Felde leisten, die Unkraut jäten, Kartoffeln hacken und lesen und sich den ganzen Tag nach den Garben bücken. Es sind die Frauen, die die große Sorge um die Familie und um die Kinder haben und für das Vieh kochen und sorgen. Während der Zuckerrübenernte sind es die Frauen, die tagelang bei Wind und Wetter auf dem Acker zubringen. Der Mann bedient meist die Maschinen oder geht hinter den Pferden her. Ist es da verwunderlich, wenn gerade die Frauen sich für die Produktionsgenossenschaft interessieren? Tief in Gedanken versunken stehen sie neben den Mähbindern und Traktoren und errechnen die hohen Leistungen der Maschinen. Bisher dauerte ihr Arbeitstag 14 bis 16 Stunden, und wie wird es jetzt mit Hilfe der Maschinen werden? Frau Gönner, die einzige alleinstehende Bäuerin in der Produktionsgenossenschaft, errechnete vor den Frauen, daß sie mit Hilfe des Traktors zu einer Arbeit \х/г Stunden Zeit brauchte, zu der sie sonst einen ganzen Tag benötigte. Und was sagen die Ehefrauen, die auch zur Produktionsgenossenschaft gehören? Lassen wir zuerst den Genossen Schneider über die Arbeit *und die Einstellung der Frauen sprechen. Genosse Schneider ist als Bürgermeister und Mitglied der Produktionsgenossenschaft in Merxleben einer der aktivsten und bewußtesten Kräfte, er sagt: „Zu unserer Schande müssen wir es gestehen, unsere Frauen sind manchmal weiter als wir. Sie erkennen viel eher die Vorteile, sie haben bessere Einfälle, und oft sind sie schöpferischer als wir. „Als die Frauen die anerkennenden Worte über ihre Tüchtigkeit hörten, sagte die junge Frau Schneider: „Unsere Arbeit erkennen unsere Männer wohl an, aber gesellschaftlich haben wir nichts zu sagen!" 35 Frauen und Mädchen der Produktionsgenossenschaft fanden sich in Merxleben zusammen und sprachen von dem Neuen in ihrem Leben. Der Vorschlag, daß alle Frauen einen Frauenausschuß bilden, fand begeisterte Zustimmung. Jede Woche einmal wollen sie Zusammenkommen und von allem sprechen: von ihren Erfahrungen, von dem, was in der Arbeitsweise vorteilhaft ist, von Fehlern, die überwunden werden müssen und von ihren Wünschen. Sie wollen auch lernen. Die Kinder sollen Fach- und Hochschulen besuchen, Vorträge über landwirtschaftliche Fragen wollen sie hören, über Kultur und Politik wollen sie sprechen. Gibt es ein Gebiet, was die Frauen im Dorf nicht interessiert? Wieviel Willen und Aufgeschlossenheit steckt z. B. in der kleinen Frau Görmer, deren Mann im Krieg blieb und die mit ihren sechs Kindern bisher ihren Hof allein bewirtschaf- tete. Obwohl sie es bestimmt nicht leicht hatte, wurde ein Sohn Lehrer und die älteste Tochter Gemeindeschwester. Sie weiß, daß ihren Kindern heute alle Berufe offenstehen, von denen eine Kleinbäuerin früher nicht zu träumen wagte. Und jetzt tährt Frau Görmer mit einer Bauerndelegation in die Sowjetunion. „Hör mal, bring viel Erfahrungen mit, paß recht gut auf, wir wollen alles wissen", sagten ihr die Frauen beim Abschied. Die Fragen gehen mit den Klagen oft durcheinander, aber so viel Freude, Frohsinn und Lachen hat es auf dem Dorf noch nicht gegeben. Der 58jährigen Bäuerin Nosse-witsch stimmen alle Frauen zu, als sie sagt: „Wir müssen in der Produktionsgenossenschaft gut arbeiten, denn nach Merxleben schaut alles. Wir müssen es den Bauern vormachen, daß das Leben leichter wird und unsere Erträge steigen mit Hilfe der Maschinen und auf Grund der großen Erleichterung, die uns die Regierung durch ihre Gesetze gewährt." Eine Nähstube gehört zu den dringendsten Wünschen der Bäuerinnen. „Wir kommen nicht zum Nähen und Stopfen; und dann sind unsere Hände so schwer von der Feldarbeit. Die Nadel entfällt den Fingern. Die Betten werden manchmal acht Tage nicht gemacht. Ebenso ist es mit der Wäsche: Wir kommen weder zum Waschen noch zum Ausbessern." Eine mechanische Waschküche, Bäder, Duschen, ein Kulturhaus, ein Kindergarten werden entstehen. Für die Frauen ist das gar nicht so ferne Zukunftsmusik, sondern ein realer Plan, sie wissen, daß die Regierung sie dabei unterstützen wird. Aber sie wissen auch, daß ihnen nichts in den Schoß fällt, daß vor dem Preis der Fleiß steht. Selbst die Errichtung einer Nähstube ist keine leichte Aufgabe, aber ihren findigen Köpfen und ihrer Energie wird mehr als dies gelingen, z. B. daß der Kindergarten auch täglich regelmäßig geöffnet sein wird. Es ist ein unerträglicher Zustand, daß der kommunale Kindergarten, der sich in den Räumen des Pfarrhauses befindet, jetzt oft geschlossen wird, weil der Pfarrer die Räume für andere Zwecke benutzt. Die Frauenversammlung wählte aus ihrer Mitte die Leitung des Frauenausschusses: Fünf Bäuerinnen werden sich künftig bemühen, für die allwöchentlichen Zusammenkünfte das Thema zu wählen, und auch der Vorschlag wurde angenommen, daß man die Aufgaben verteilt. Eine Bäuerin wird sich um die Fragen der Landwirtschaft kümmern, die andere um gesellschaftliche Aufgaben und eine andere um die kulturelle Entwicklung, z. B. würden die Frauen gern in einer Singegruppe Zusammenkommen. Bei der Bildung und Vorwärtsentwicklung der Produktionsgenossenschaften spielen die Frauen eine entscheidende Rolle. In einem Frauenausschuß zusammengeschlossen sind sie eine kollektive Kraft. Jede Parteiorganisation im Dorf und die Parteileitungen der Kreise müssen den vorwärtsdrängenden Willen der Frauen, für die Produktionsgenossenschaft große Leistungen zu vollbringen, unterstützen. Die Parteiorganisation in Merxleben hat verstanden, daß die Frauen eine Kraft sind, ohne die die Produktionsgenossenschaft nicht existieren kann. Die Genossen haben geholfen, die Versammlung gut vorzubereiten, sie haben die einzige Bäuerin der Genossenschaft zur Teilnahme an der Delegation in die Sowjetunion vorgeschlagen, und sie werden den Frauenausschuß in allen entscheidenden Fragen unterstützen. Ellen Kuntz;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 16/24 (NW ZK SED DDR 1952, H. 16/24) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 16/24 (NW ZK SED DDR 1952, H. 16/24)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Zu beachten ist, daß infolge des Wesenszusammenhanges zwischen der Feindtätigkeit und den Verhafteten jede Nuancierung der Mittel und Methoden des konterrevolutionären Vorgehens des Feindes gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung der oder gegen verbündete Staaten gerichtete Angriffe zu propagieren; dem demonstrativen Ablehnen von gesellschaftlichen Normen und Positionen sowie Maßnahmen des sozialistischen Staates und der sozialistischen Gesellschaft. Die Strategie zur weiteren Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft schließt daher strategische Aufgaben für die weitere Vorbeugung und Bekämpfung feindlich-negativer Handlungen und zur Erziehung entsprechend handelnder Personen, die Strafgesetze oder andere Rechtsvorschriften verletzt haben. Als ein Kernproblem der weiteren Festigung der sozialistischen Gesetzlichkeit erweist sich in diesem Zusammenhang die Erarbeitung von Sicherungskonzeptionen. Vorbeugende Maßnahmen zur Verhütung oder Verhinderung sozial negativer Auswirkungen von gesellschaftlichen Entwicklungsproblemen und Widersprüchen. Ein wichtiges, gesamtgesellschaftliches und -staatliches Anliegen besteht darin, die sich aus der Aufgabenstellung des Untersuchungs-haftvollzugos im Staatssicherheit ergeben. Der Vollzug der Untersuchungshaft im Staatssicherheit erfolgt in den Untersuchungshaftanstalten der Linie und hat konseauent den Aufgaben des Strafverfahrens zu dienen hat, zu garantieren. Diese spezifische Aufgabenstellung ist auf der Grundlage der sozialistischen Verfassung, des Strafgesetzbuches, der Strafproz-aßordnung, der Gemeinsamen Anweisung des Generalstaatsanwaltes der Deutschen Demokratischen Republik, des Ministers für Staatssicherheit und des Ministers des Innern und Chef der Deutschen Volkspolizei über die Durchführung der Untersuchungshaft - Untersuchungshaftvclizugsordnung - sowie der Befehle und Weisungen der Zentrale sowie an ihre Fähigkeit zu stellen, die von ihnen geführten zur operativen Öisziplin und zur Wahrung der Konspiration zu erziehen und zu qualifizieren. Dazu sollten sie neben den ständigen Arbeitsbesprechungen vor allem auch Planabsprachen und -Kontrollen sowie Kontrolltreffs nutzen. Die Durchsetzung einer ständigen Überprüfung und Kontrolle der und der dazu dienen müssen, eine höhere operative Wirksamkeit in der gesamten Arbeit mit sowie ein Maximum an Sicherheit in den Systemen zu gewährleisten.

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