Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 16/13

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 16/13 (NW ZK SED DDR 1952, H. 16/13); Kann man SO 100 Millionen einsparen? Seit dem Aufruf des volkseigenen Betriebes Askania an alle volkseigenen Betriebe der Deutschen Demokratischen Republik, durch Einsparung von Umlaufmitteln 100 Millionen DM zusätzlich für den Aufbau Berlins zur Verfügung zu stellen, ist es auf diesem Gebiet merkwürdig still geworden. Auch die in der „Wirtschaft" veröffentlichten Ergebnisse der Löbauer Schuhfabrik fanden nicht das ihnen gebührende Echo. Betrachtet man aber die fast zur gleichen Zeit ins Leben gerufenen Bewegungen, die der Rationalisatoren und Erfinder des Transformatoren-und Röntgenwerkes Dresden und die der Einsparung von Umlaufmitteln des VEB Askania Teltow, so muß man feststellen, daß die Bewegung der Rationalisatoren von fast allen unseren volkseigenen Betrieben übernommen wurde, die Bewegung der Einsparung von Umlaufmitteln aber wenig bekannt ist und nur in einzelnen Betrieben eingeführt wurde. Welches sind nun die Ursachen dieser verschiedenartigen Entwicklung? Schon auf der 6. Tagung des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands wies der Genosse Franz Ulbrieg auf die Wichtigkeit der Beschleunigung der Umschlaggeschwindigkeit und der damit verbundenen Einsparung von Umlaufmitteln hin. Auch einige Funktionäre in Staat und Wirtschaft sprachen schon gelegentlich über die Notwendigkeit der Einsparung von Umlaufmitteln. Das aber schon so oft diskutierte Problem der Überplanbestände, also eingefrorener Geldmittel, die anderweitig hätten eingesetzt werden können, blieb weiterhin ungelöst. Am 7. Mai 1952 veröffentlichte dann das Zentralorgan unserer Partei, das „Neue Deutschland", einen Leitartikel unter der Überschrift: „Die Planaufgaben erfordern eine bessere Arbeit der Staatsorgane." In diesem Leitartikel wurde der Bericht der Staatlichen Plankommission über die Erfüllung des Volkswirtschaftsplans im ersten Quartal 1952 kommentiert und für das Zurückbleiben in der Planerfüllung auf bestimmten Gebieten unserer Wirtschaft die zum Teil noch schlechte Arbeitsweise in unserem Staatsapparat angeführt. Mit dieser Feststellung trifft die Kritik des „Neuen Deutschland" ins Schwarze. Das tritt aber nicht nur bei der Untersuchung über die Ursachen bestimmter Planrückstände zu, sondern hat auch Gültigkeit für einen Teil Genossen Funktionäre in Staat und Wirtschaft, die die Bedeutung einer Neuerermethode nicht erkennen, ihre Initiatoren nicht oder nur ungenügend unterstützen und ihre Beispiele nicht verallgemeinern. Das trifft auch für die Bewegung der Einsparung von Umlaufmitteln zu, die wohl von den Genossen des VEB Askania entwickelt wurde, aber von den zuständigen Fachministerien dann keine Unterstützung und Hilfe mehr erfuhren. Ein ähnliches Beispiel für die ungenügende Unterstützung und Anleitung gibt uns die HV Textil, die ebenfalls dem Neuen verständnislos gegenüber steht und durch ihre Arbeitsmethoden die schöpferische Initiative unserer Werktätigen behindert. Im Sommer 1951, wenige Tage nach der 6. Tagung des Zentralkomitees, beschäftigte sich die damalige Leitung der WB Herrenkonfektion I Chemnitz damit, um durch eine gewissenhafte Überprüfung der Richttage, noch festliegende Umlaufmittel freizugeben. Durch den kaufmännischen Leiter, den Genossen Fritz Zilm, wurde ein verblüffend einfaches System der täglichen Bestandskontrolle entwickelt und in engster Zusammenarbeit mit der technischen Leitung zur erstmaligen realen technischen Begründung der Richttage angewandt. Die ersten Resultate dieser beispielhaften Zusammenarbeit zwischen kaufmännischer und technischer Leitung waren äußerst positiv und wurden im Herbst vorigen Jahres zusammen mit einer kurzen Schilderung der Methode in der „Wirtschaft" veröffentlicht. Wie verhielten sich aber nun die Genossen in der Hauptverwaltung Textil des Ministeriums für Leichtindustrie zu dieser Methode? Bei ihnen schienen sowohl die Hinweise der 6. Tagung des Zentralkomitees, als auch ihre praktische Anwendung durch die Mitarbeiter einer ihrer Vereinigungen auf taube Ohren gefallen zu sein. Nicht genug, daß man diese Initiative nicht aufgriiff, vertrat man sogar allen Ernstes den Standpunkt, daß die Überschreitung von Richtsätzen schädlich, das Ideal hingegen ihre peinlich genaue Einhaltung sei. Trotz der Verständnislosigkeit bei den Genossen der HV Textil wurde die in der VVB-Herrenkonfektion entwickelte „Methode der täglichen Bestandskontrolle“ weiter verfeinert und mit wachsendem Erfolg angewandt. Am 31. März 1952 wurde in der Vereinigung Bilanz gezogen. Das Resultat war über alles Erwarten befriedigend. Verglichen mit der Situation vom 30. Juni 1951 unter Berücksichtigung einer erhöhten Produktionsauflage konnte die Vereinigung ihre Bestände im Jahre 1952 um 4,9 Millionen DM senken. Diese beachtliche Summe wurde von der relativ kleinen Vereinigung dem Haushalt zusätzlich zur Verfügung gestellt und ist das Ergebnis eines ernsten Studiums der Beschlüsse des Zentralkomitees unserer Partei und ihrer Anwendung in der Praxis. Dieses Beispiel zeigt uns, wie notwendig die Verbesserung der Arbeit des Staatsapparates ist, und daß unsere Genossen im Staatsapparat es noch nicht gelernt haben, alle Fragen ihres Arbeitsgebietes zu beherrschen. Das gilt ganz besonders für die Fragen auf dem Gebiet der Finanzpolitik; welche man offensichtlich nach wie vor in ihrer gewaltigen Bedeutung verkennt und manchmal sogar etwas geringschätzig als nur eine Angelegenheit des Buchhalters betrachtet. Wie außerordentlich schädlich eine solche unvernünftige Einstellung unter leitenden Funktionären in Staat und Wirtschaft ist, läßt sich leicht an den Erfahrungen der WB Herrenkonfektion I errechnen. Hermann Ehlert 13;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 16/13 (NW ZK SED DDR 1952, H. 16/13) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 16/13 (NW ZK SED DDR 1952, H. 16/13)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Die sich aus den aktuellen und perspektivischen gesellschaftlichen Bedingung: ergebende Notwendigkeit der weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Untersuchung von politisch-operativen Vorkommnissen. Die Vorkommnisuntersuchung als ein allgemeingültiges Erfordernis für alle Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit führten zur Einleitung von Ermittlungsverfahren gegen Personen. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr, wo auf dieser Grundlage gegen Personen Ermittlungsverfahren eingeleitet wurden, eine Steigerung um, Unter Berücksichtigung der Tatsache, daß die im Zusammenhang mit Aktionen und Einsätzen egen der Begehung straftatverdächtiger Handlungen in Erscheinung tretenden Personen zum großen Teil Jugendliche sind, ist es erforderlich, daß vor allem die Befugnisse der Untersuchungsorgane Staatssicherheit mit hohem politischen und politisch-operativen Nutzeffekt zur Anwendung gelangen. Die rechtlichen Grundlagen und Möglichkeiten der Dienst einheiten der Linie Untersuchung im Staatssicherheit zur Vorbeugung und Bekämpfung des subversiven Mißbrauchs Ougendlicher durch den Gegner, den er zunehmend raffinierter zur Verwirklichung seiner Bestrebungen zur Schaffung einer inneren Opposition sowie zur Inspirierung und Organisierung politischer Untergrundtätigkeit. Zur Organisierung des staatsfeindlichen Menschenhandels Feststellungen zu weiteren Angriffen gegen die Staatsgrenze Angriffe gegen die Volkswirtschaft Angriffe gegen die Landesverteidigung Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit sowie zur Aufklärung anderer politischioperativ bedeutsamer Sachverhalte aus der Zeit des Faschismus, die zielgerichtete Nutzbarmachung von Archivmaterialien aus der Zeit des Faschismus und des antifaschistischen Widerstandskampfes. Die Ergebnisse dieser Arbeit umfassen insbesondere - die Erarbeitung und Bereitstellung beweiskräftiger Materialien und Informationen zur Entlarvung der Begünstigung von Naziund Kriegsverbrechern in der und Westberlin und zur Durchsetzung von Maßnahmen zu deren strafrechtlichen Verfolgung sowie zur Auseinandersetzung mit dem von der ausgehenden Revanchismus, die Unterstützung operativer Diensteinheiten Staatssicherheit und das Zusammenwirken mit ihnen, die Unterstützung dieser Kräfte mit Geld und eingeschleuster antisozialistischer Literatur, der Publizierung von ihnen verfaßter diskriminierender Schriften und deckte die Verbindung durch konspirative Mittel.

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