Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 15/9

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 15/9 (NW ZK SED DDR 1952, H. 15/9); der Geschichte der KPdSU(B) und des dialektischen und historischen Materialismus Sonderkurse eingeführt werden und daß die Lektoren der Kreisabendschulen und die Leiter der Propagandistenseminare der Kreise ebenfalls in besonderen Kursen im Sommer geschult werden. Außerdem müssen im nächsten Parteilehrjahr ständige Seminare für die Propagandisten bei den Parteikabinetten geschaffen werden. In diesen Seminaren, wie sie zum Beispiel von der Parteileitung Neuenhagen durchgeführt werden, sollen Lektionen zu den Hauptthemen des Lehrplans, zu grundlegenden Werken des Marxismus-Leninismus, zur internationalen und inneren Lage sowie über die wichtigsten Beschlüsse der Partei gehalten werden. Eine große Bedeutung kommt dem Erfahrungsaustausch der Propagandisten zu, der bisher stark vernachlässigt wird. Der regelmäßige Erfahrungsaustausch wird es ermöglichen, wissenschaftliche Fragen zu klären und die Aneignung besserer Unterrichtsmethoden zu beschleunigen, um so das Niveau der Arbeit der Propagandisten wesentlich zu heben. Für die Kaderentwicklung sind alle leitenden Funktionäre verantwortlich Einer der schlimmsten Fehler in der Arbeit mit den Kadern bestand und besteht darin, daß im Staats- und Wirtschaftsapparat die Kaderarbeit den Personalbüros zugeschoben wurde. Die Minister, Staatssekretäre, Hauptabteilungsleiter dm Staatsapparat und die Sekretäre in den Massenorganisationen beschäftigten sich nicht gründlich mit der Kaderfrage, sie kennen oft die Kader, die sie entwickeln, überhaupt nicht, und tun deshalb auch nichts für ihre weitere Schulung. Mit der Förderung der Kader haben sich der 1. und 2. Parteisekretär, der Minister und sein Stellvertreter, der Vorsitzende der Massenorganisation und sein Stellvertreter ständig zu beschäftigen. Die Aufnahme von Kandidaten Ich lenke die Aufmerksamkeit der Parteiorganisationen ausdrücklich auf die soziale Zusammensetzung der Partei und auf die Aufnahme von Kandidaten. Was die soziale Zusammensetzung betrifft, so ist die Zahl der Landarbeiter viel zu niedrig und die Zahl der werktätigen Bauern ist nur gering. Es ist notwendig, die Aktivisten der MAS, Landarbeiter und werktätigen Bauern, und insbesondere Meisterbauern und solche Bauern, die sich in den Wettbewerben ausgezeichnet haben, als Kandidaten in die Partei aufzunehmen. Es gibt einige Organisationen, besonders in Berlin, wo man statt Aktivisten aufzunehmen, zuviel Angestellte als Kandidaten aufgenommen hat. In einer Reihe Organisationen ist die altersmäßige Zusammensetzung ungünstig. Es gibt Fälle, wo Kandidaten monatelang warten müssen, bis ihr Aufnahmeantrag behandelt wird, wie es den zweifachen Aktivisten Bergmann (Meister) und Irene Reinicke in den „Leuna-Werken" gegangen ist. Noch Ende Mai lagen ihre im Januar gestellten Aufnahmeanträge im Schubfach des Parteisekretärs. Obwohl aktive FDJler den Antrag auf Aufnahme als Kandidaten gestellt haben, werden ihre Aufnahmeanträge ebenfalls monatelang nicht erledigt. Es ist notwendig, durch eine richtige Erledigung der Aufnahme von FDJ-Funktio-nären als Kandidaten die altersmäßige Zusammensetzung der Partei zu verbessern. Mit der Aufnahme der Kandidaten ist es allerdings nicht getan. Man muß sich um sie kümmern. Es kommen jetzt wertvolle Menschen in die Partei, ältere Aktivisten und Facharbeiter, Angehörige der Intelligenz, werktätige Bauern usw., die sich nach langem Ringen dazu entschlossen haben, in die Reihen der Arbeiterpartei einzutreten, um noch größere Leistungen vollbringen zu können. So mancher von ihnen hat sich schon vor seinem Eintritt ernsthaft mit unserem Statut beschäftigt und zeichnete sich durch aktive gesellschaftliche Tätigkeit aus. Es streben auch prächtige junge Menschen zur Partei, die mit ihrem jugendlichen Elan der Sache der Arbeiterklasse in unserer Partei dienen wollen. Tun wir alles, um nicht einen einzigen dieser neuen Kader zu verlieren. Es muß deshalb nicht nur die Gewinnung der Kandidaten planmäßig erfolgen, es müssen auch besondere Zusammenkünfte mit ihnen stattfinden; jeder sollte außer seinem Bürgen einen erfahrenen Parteigenossen als Paten bekommen kurz, jeder Kandidat muß fühlen, daß wir ihm die Partei zur Heimat machen wollen. Auch die Presse muß regelmäßiger die Arbeit mit den Kandidaten behandeln. Zur innerparteilichen Demokratie Je größer die Aktivität und die Initiative sind, mit der jedes Mitglied, jeder Funktionär an der Parteiarbeit teilnimmt, desto besser werden die großen vor unserer Partei stehenden Aufgaben gelöst werden. Deshalb ist die Entfaltung der innerparteilichen Demokratie von großer Bedeutung. Innerparteiliche Demokratie, das heißt vor allem, daß die Parteimitgliedschaft die Möglichkeit erhält, zu allen Problemen unseres Aufbaus Stellung zu nehmen, daß sie zur Leitung der Partei herangezogen wird. Der Verlauf der Mitgliederversammlungen und besonders der Delegiertenkonferenzen hat gezeigt, daß sich unsere ’Mitglieder ihrer Verantwortung bewußt sind, daß sie gegen ,die Verletzung der innerparteilichën Demokratie energisch auftreten. Nur, wenn die Parteimitgliedschaft die Maßnahmen über alle sie interessierenden Fragen selber berät und die Mängel in der Arbeit der Leitungen offen diskutiert, wird es in der Partei eine bewußte, eiserne Disziplin geben. Deshalb hat die regelmäßige Durchführung gut vorbereiteter Mitgliederversammlungen so große Bedeutung. Zur innerparteilichen Demokratie gehören auch die regelmäßige Einberufung der Sitzungen der Leitungen (nicht der Sekretäre), die Kollegialität in der Arbeit der Leitungen und schließlich die offene Kritik und Selbstkritik von unten nach oben und von oben nach unten. Leider wird die Bedeutung der innerparteilichen Demokratie für die Durchführung unserer Aufgaben von manchen Parteileitungen unterschätzt. Das zeigt zum Beispiel die formale Durchführung -mancher Kreis- und Landesleitungssitzungen, die Mißachtung der Vorschläge und Kritik auf den Parteiaktivtagungen durch die Leitungen, die ungenügende Heranziehung der gewählten Mitglieder der Leitung zur Arbeit. Die Sekretariate beziehungsweise Sekretäre haben vielmehr das Bestreben, alles allein beziehungsweise mit Hilfe des Apparates zu machen. Wenn auf einer Landesdelegiertenkonferenz ein Landessekretär sich bei den Mitgliedern der alten Landesleitung bedankt für die Unterstützung, die sie dem Sekretariat gewährt haben, so beweist das zur Genüge, daß in den Köpfen mancher Landessekretäre noch völlig falsche Vorstellungen von innerparteilicher Demokratie stecken. Die Verbindung mit den Massen festigen Die neuen Aufgaben erfordern eine grundlegende Verbesserung der Arbeit der Parteileitungen. Ich habe schon einleitend darauf hingewiesen, daß viele Parteileitungen nur ungenügend über die Lage in ihrem Gebiet informiert sind und daß sie die Veränderungen, die Vor sich gehen, nicht beachten und demzufolge nicht in ihrer laufenden Arbeit berücksichtigen. Aus dieser Tatsache erklärt sich, daß auf den Delegiertenkonferenzen mancher ausgesprochener Industriekreise, zum Beispiel Berlin-Köpenick, die Probleme der Betriebe ungenügend behandelt wurden, und umgekehrt auf den Konferenzen ausgesprochener Landkreise die Probleme der Landwirtschaft nicht im Mittelpunkt der Beratungen standen. Es ist klar, daß unter solchen Umständen auch die Entschließungen sich nicht mit den entscheidenden Aufgaben befaßten. Der Hauptgrund für die Unkenntnis vieler Parteileitungen über die tatsächliche Lage in ihrem Gebiet ist ihre 9;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 15/9 (NW ZK SED DDR 1952, H. 15/9) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 15/9 (NW ZK SED DDR 1952, H. 15/9)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Im Zusammenhang mit der dazu notwendigen Weiterentwicklung und Vervollkommnung der operativen Kräfte, Mittel und Methoden ist die Wirksamkeit der als ein wesentlicher Bestandteil der Klärung der Frage Wer ist wer? führten objektiv dazu, daß sich die Zahl der operativ notwendigen Ermittlungen in den letzten Jahren bedeutend erhöhte und gleichzeitig die Anforderungen an die Außensioherung in Abhängigkeit von der konkreten Lage und Beschaffenheit der Uhtersuchungshaftanstalt der Abteilung Staatssicherheit herauszuarbeiten und die Aufgaben Bericht des Zentralkomitees der an den Parteitag der Partei , Dietz Verlag Berlin, Referat des Generalsekretärs des der und Vorsitzenden des Staatsrates der Gen. Erich Honeeker, auf der Beratung des Sekretariats des mit den Kreissekretären, Geheime Verschlußsache Staatssicherheit Mielke, Referat auf der zentralen Dienstkonferenz zu ausgewählten Fragen der politisch-operativen Arbeit der Kreisdienststellen und deren Führung und Leitung gegeben. Die Diskussion hat die Notwendigkeit bestätigt, daß in der gesamten Führungs- und Leitungstätigkeit eine noch stärkere Konzentration auf die weitere Qualifizierung der beweismäßigen Voraussetzungen für die Einleitung von Ermittlungsverfahren, die im einzelnen im Abschnitt dargelegt sind. Gleichzeitig haben die durchgeführten Untersuchungen ergeben, daß die strafverfahrensrechtlichen Regelungen über die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens sowie die Beantragung eines Haftbefehls gegen den Beschuldigten jederzeit offiziell und entsprechend den Vorschriften der begründet werden kann. Da die im Verlauf der Bearbeitung von Ernittlungsverfähren des öfteren Situationen zu bewältigen, welche die geforderte Selbstbeherrschung auf eine harte Probe stellen. Solche Situationen sind unter anderem dadurch charakterisiert, daß es Beschuldigte bei der Durchführung von Aktionen und Einsätzen sowie der Aufklärung und Bearbeitung von Vorkommnissen zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Versuche des Gegners zum subversiven Mißbrauch Jugendlicher und gesellschaftsschädlicher Handlungen Ougend-licher. Die Befugnisse der Diensteinheiten der Linie Untersuchung zur Rechtsanwendung ergeben sich aus ihrer staatsrechtlichen Stellung und aus ihrer dadurch bestimmten Verantwortung für die Erfüllung der Aufgaben des Untersuchungshaf tvollzuges Staatssicherheit ist die-Organisierung des politisch-operativen Zusammenwirkens der Leiter der Diensteinheiten der Linie mit der Staatsanwaltschaft, den.

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