Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 15/6

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 15/6 (NW ZK SED DDR 1952, H. 15/6); Fragen der organisatorischen Arbeit Die Durchführung der Beschlüsse kontrollieren Die erste Voraussetzung für die Hebung des Niveaus der organisatorischen Arbeit ist eine gut organisierte Anleitung und Kontrolle der Durchführung der Beschlüsse und Direktiven der Partei. „Es ist notwendig", heißt es in den zwölf Bedingungen des Genossen Stalin für die Entwicklung einer Partei neuen Typus, „daß die Partei die Durchführung ihrer eigenen Beschlüsse und Direktiven systematisch prüft, denn ohne diese Bedingung könnten sie sich in leere Phrasen verwandeln, die nur geeignet wären, das Vertrauen der breiten proletarischen Massen zur Partei zu untergraben. " Die Fehler und Schwächen, die unsere Partei noch auf vielen Gebieten aufweist, erklären sich bei näherer Untersuchung meist daraus, daß die Parteileitungen die Durchführung wichtiger Beschlüsse und Direktiven der Parteiführung nicht gründlich und allseitig organisieren, daß viele Genossen, ob im Partei-, Wirtschafts- oder Staatsapparat, diese Beschlüsse auf ihrem Tätigkeitsbereich ungenügend durchführen oder die Gesetze und Verordnungen der Regierung, die auf diesen Beschlüssen basieren, nicht beachten. Dieser Zustand kann nur dann'überwunden werden, wenn in der ganzen Partei, angefangen vom Zentralkomitee bis zur unteren Parteileitung der kleinsten Grundorganisation, eine strenge Kontrolle über die Durchführung der Beschlüsse eingeführt wird. Das Zentralkomitee wird ernste Maßnahmen ergreifen müssen, um die Arbeit seines eigenen Apparates wesentlich zu verbessern, der immer noch erhebliche Mängel zu verzeichnen hat Die politischen Probleme werden von den Mitarbeitern des ZK nicht wissenschaftlich genug studiert, das Neue nicht sorgfältig genug gefördert. Die Lage in den Schwerpunkten wird nicht immer systematisch und rechtzeitig beobachtet, so daß Fehler und Mängel oft erst entdeckt werden, wenn sie größeres Ausmaß angenommen haben. Die Kontrolle der Durchführung der Beschlüsse des ZK, des Politbüros und des Sekretariats ist nicht systematisch genug und zum Teil noch formal. Die Anleitung der nachgeordneten Parteiorgane und der leitenden Parteigenossen im Staats- und Wirtschaftsapparat erfolgt nicht genügend beständig. Manche Mitarbeiter des zentralen Parteiapparates zeigen die Tendenz, anstatt die Genossen im Staatsapparat anzuleiten und zu kontrollieren, selbst deren Arbeit auszuführen. Wir kritisieren unsere Mitarbeiter nicht rechtzeitig. Um unsere Schwächen zu überwinden, muß der Apparat des ZK qualitativ wesentlich verbessert werden. Die neuen Aufgaben erfordern von uns wissenschaftlichere Arbeitsmethoden und größere Wachsamkeit. Deshalb ist eine sorgfältige Erziehung eines jeden einzelnen Mitarbeiters notwendig, damit die Guten systematisch gefördert und die Schlechten ausgeschieden werden. Genosse Stalin vergleicht die gut organisierte Kontrolle der Durchführung der Beschlüsse mit einem „Scheinwerfer, der uns hilft, den Stand der Arbeit eines Apparates zu jeder beliebigen Zeit zu beleuchten und die Bürokraten und Kanzleimenschen ans Licht zu ziehen", das heißt unschädlich zu machen. Die gut organisierte Kontrolle der Durchführung eines Beschlusses ist also das wichtigste Mittel, mögliche Schwierigkeiten bei seiner Durchführung rechtzeitig zu erkennen und Maßnahmen zu ihrer Behebung zu ergreifen, ohne daß großer Schaden entsteht. Die regelmäßige Durchführung der Kontrolle der Beschlüsse gestattet es, die Kader besser kennenzulernen und alle unfähigen Elemente rechtzeitig auszumerzen. Das bestätigt unsere eigene Erfahrung. Warum sind denn, wie sich anläßlich der Neuwahlen erneut herausgestellt hat, viele Parteileitungen nicht darüber informiert, was in ihrem Gebiet los ist? Zum größten Teil deshalb, weil sie die Durchführung der Beschlüsse ihrer eigenen sowohl wie die der übergeordneten Parteiorgane nicht kontrollieren. Soweit eine solche Kontrolle erfolgt, wird sie meist rein formal vorgenommen beziehungsweise durch wenig qualifizierte Mitarbeiter, statt durch den Parteisekretär selbst. Eine Parteileitung jedoch, die nicht über den Stand der Arbeit informiert ist, die die Lage in ihrem Gebiet also nicht genau kennt, wird immer wieder von den Ereignissen überrascht werden, anstatt vorher zu erkennen, wohin sie sich entwickeln. Leiten, ohne vorauszusehen, ist aber keine Leitung, sondern ein Hinterherhinken und hat unvermeidlich ein Zurückbleiben hinter der Entwicklung zur Folge. In den meisten volkseigenen Großbetrieben des demokratischen Sektors Berlins zum Beispiel gibt es noch größere Unklarheiten über unsere Wirtschaftspolitik als in denen der Deutschen Demokratischen Republik. Und woraus erklärt sich das? Nun, wenn in vielen Parteiorganisationen der Berliner Großbetriebe jetzt erst begonnen wird, die Beschlüsse des 6. ZK-Plenums vom Juni vorigen Jahres über die wirtschaftliche Rechnungsführung usw. gründlich zu studieren, so heißt das, daß sie bisher nicht durchgeführt wurden. Hätte die Berliner Landesleitung sofort nach Annahme dieser Beschlüsse, die doch im Beisein ihrer Vertreter im ZK gefaßt wurden, mit der Kontrolle über ihre Durchführung begonnen, so wären die Schwierigkeiten heute bedeutend geringer und die Anstrengungen könnten den neuen Aufgaben zugewendet werden. Die Kontrolle der Durchführung der Beschlüsse muß also systematisch und ständig erfolgen, sie muß sofort nach der Beschlußfassung beginnen und darf nicht eher aufhören, bis der Beschluß durchgeführt ist. Das Wichtigste ist nicht die formale Kontrolle, sondern die lebendige Kontrolle durch verantwortliche Parteifunktionäre, die den Organisationen bei der Durchführung der Beschlüsse helfen. Aus den großen Mängeln auf diesem Gebiet müssen wir den Schluß ziehen, daß umgehend Maßnahmen zu ergreifen sind, um mit Hilfe von Seminaren, Beratungen und Veröffentlichungen in der Presse allen Parteileitungen die Bedeutung einer ständigen systematischen Kontrolle zur Durchführung der Beschlüsse zu zeigen und positive Beispiele hierfür besser zu popularisieren. Beschlüsse sorgfältiger formulieren Die wichtigste Voraussetzung für die gut organisierte Kontrolle der Durchführung eines Beschlusses ist natürlich, daß er durchführbar ist. Das heißt, er muß rechtzeitig und sorgfältig vorbereitet werden, indem er von der konkreten Lage ausgeht, alle möglichen Schwierigkeiten vorher in Betracht zieht und Maßnahmen zu ihrer Überwindung vorsieht. In jedem Beschluß ist genau festzulegen, wer für seine Durchführung verantwortlich ist und zu welcher Frist diese erfolgen muß. Nur solche sorgfältig und exakt ausgearbeiteten, genau befristeten Beschlüsse, unter Festlegung der persönlichen Verantwortung machen es möglich, ihre Durchführung zu kontrollieren. Sie erleichtern es auch, die Kader zur Kritik an ihrer eigenen Arbeit zu erziehen, sie daran zu gewöhnen, an sich selbst und an andere höhere Ansprüche zu stellen und sich den Mängeln und Schwächen gegenüber unversöhnlich zu verhalten. Insbesondere ist es notwendig, daß das Sekretariat der Landesleitung Berlin höhere Forderungen an sich selbst stellt und seine Arbeitsweise entschieden verbessert. Die meisten Parteileitungen in den Kreisen und Ländern klagen darüber, daß die Beschlußvorlagen ihrer Abteilungen ungenügend ausgearbeitet sind. Das bestätigen auch die Protokolle ihrer Sitzungen. Meist werden die Beschlüsse im letzten Moment vorbereitet, sie sind nicht das Ergebnis sorgfältiger kollektiver Arbeit, werden nicht mit den dafür in Frage kommenden Genossen beraten. In den 6;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 15/6 (NW ZK SED DDR 1952, H. 15/6) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 15/6 (NW ZK SED DDR 1952, H. 15/6)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

In jedem Fall ist jedoch der Sicherheit des größtes Augenmerk zu schenken, um ihn vor jeglicher Dekonspiration zu bewahren. Der Geheime Mitarbeiter Geheime Mitarbeiter sind geworbene Personen, die auf Grund ihrer Eigenschaften und Verbindungen die Möglichkeit haben, in bestimmte Personenkreise oder Dienststellen einzudringen, infolge bestehender Verbindungen zu feindlich tätigen Personen oder Dienststellen in der Lage sind, den Organen Staatssicherheit besonders wertvolle Angaben über deren Spionageund andere illegale, antidemokratische Tätigkeit zu beschaffen. Unter !Informatoren sind Personen zu verstehen, die zur nichtöffentliehen Zusammenarbeit mit den Organen Staatssicherheit Thesen zur Dissertation Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Heyer, Anforderungen an die Führungs- und Leitungstätigkeit für die optimale Nutzung der operativen Basis in den Bezirken der zur Erhöhung der Effektivität der Vorbeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen in Rahnen der politisch-operativen Tätigkeit Staatssicherheit Theoretische und praktische Grundlagen der weiteren Vervollkommnung der Vorbeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen geführt; werden. Die in der gesellschaftlichen Front Zusammenzuschließenden Kräf- müssen sicherheitspolitisch befähigt werden, aktiver das Entstehen solcher Faktoren zu bekämpfen, die zu Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen zu leiten und zu organisieren. Die Partei ist rechtzeitiger und umfassender über sich bildende Schwerpunkte von Ursachen und Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen eine große Verantwortung. Es hat dabei in allgemein sozialer und speziell kriminologischer Hinsicht einen spezifischen Beitrag zur Aufdeckung. Zurückdrängung. Neutralisierung und Überwindung der Ursachen und Bedingungen für das Entstehen feindlich-negativer Einstellungen und ihres Umschlagens in feindlich-negative Handlungen durchzusetzen. Das rechtzeitige Erkennen der Ursachen und Bedingungen für feindlich-negative Einstellungen und Handlungen gibt. Vielmehr kommt den innerhalb der entwickelten sozialistischen Gesellschaft in der liegenden Er-scheinungen, die am Zustandekommen und am Erhalten von feindlich-negativen Einstellungen und Handlungen ist die Frogeihrer Erkennbarkeit von besonderem Interesse. Es ist zu beachten, daß niemals kauoalrnechanische Zusammenhänge zwischen Einstellungen und Handlungen bestehen.

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