Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 15/53

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 15/53 (NW ZK SED DDR 1952, H. 15/53); ausgedrückt in ihren schöpferischen Leistungen! Dadurch aber, daß die Republik Berlin in dieser Weise half, setzte sie Berlin instand, nun seinerseits der Republik zu helfen. Die Konzentration von materiellen Mitteln, von Maschinen und Erfahrungen sowjetischer, polnischer und deutscher Arbeiter auf dem Bauplatz Stalinallee hat diesen Bauplatz, der im Januar 1952 noch einer der rückständigsten war, innerhalb weniger Monate zum fortschrittlichsten Bauplatz in Deutschland gemacht. Von ihm werden nun die Impulse ausgehen zu einem noch besseren, schnelleren und großzügigeren Bauen in der ganzen Deutschen Demokratischen Republik. Wir werden also am Ende des Jahres 1952 in Berlin die schönste, modernste, in ihrer Gestaltung, Wohn- und Verkaufskultur vorbildliche, für Deutschland wegweisende Straße besitzen, eben den Sträßen-abschnitt Strausberger Platz bis Ber-sarinstraße. Aber können wir sagen: dieser Straßenzug, so wie wir ihn jetzt bauen,. wird bereits ein 1 unverwechselbares Stück Berlin sein? Ein Stück Heimat, das eben nur hier und nirgendwo anders stehen kann? Nein, das können wir noch nicht sagen, trotz der Bemühungen unserer Architekten, in der Gestaltung der Gebäude an unsere Tradition anzuknüpfen. Damit eine Straße für unsere Menschen ein wahres Stück Heimat wird, ist mehr jiötig. Zum Leben unserer neuen Menschen gehören nicht nur schöne Häuser mit geräumigen Wohnungen, zu ihm gehören Plätze mit Volksfesten neuen Charakters, Theater mit fortreißenden Dichtungen von hoher dichterischer Qualität, Konzertsäle mit Arien und Liedern der Völker, Denkmäler, die das Volk erziehen und die das Volk liebt. Auf allen diesen Gebieten hat jedes Volk seine Geschichte, seine Erfahrungen, seine Neigungen, mit denen es den Kulturschatz aller Völker vermehrt. Auf allen Gebieten der Kultur also müssen wir jetzt vorwärtsstoßen, nachdem wir es unternommen haben, ein neues Leben in einer neuen Stadt zu bauen. Und gibt es bei uns etwa keine Anknüpfungspunkte, die uns die Möglichkeit geben, die neue Straße zu einer unverwechselbaren Héimat zu machen? Im Gegenteil! Die Anknüpfungspunkte liegen überall herum. Wir brauchen sie nur aufzuheben. In der heutigen Stalinallee z. B. stand, bis es von den amerikanischen Bomben vernichtet wurde, das Rose-Theater, das einzige Theater, das die Werktätigen des Berliner Ostens als i h r Theater betrachteten, weil es ihnen mit seinen Klassiker-Aufführungen, mit seinen Volksstücken, mit seiner Gartenbühne, mit seinen Kinderspielplätzen, mit seinen Berliner Weißen, und yor allem aber durch das Fehlen der Westberliner Snobs und Spekulanten die erwünschte ungezwungene Anregung und Erholung gab. Wäre es nicht gut, in Berlin im Zuge der Stalinallee ein neues Rose-Theater aufzubauen, das die volkstümlichen Traditionen des alten Rose-Theaters mit neuem Inhalt verbindet? Oder: Auf dem Strausberger Platz wurde vor 400 Jahren Michael Kohl-haas hingerichtet. Wir werden i h m kein Denkmal setzen. Denn so sehr wir mit jedem sympathisieren, der für das Recht mit dem Kopf durch die Wand geht, ein Roßhändler, der wegen zweier Gäule, um die er betrogen wurde, einen Partisanenkrieg entfesselt, ist für uns nicht die geeignete Figur für ein Denkmal. Aber wäre es nicht richtig, demjenigen ein Denkmal zu errichten, ohne den wir von Michael Kohlhaas nichts wüßten, dem großen realistischen deutschen Dichter und Sprachschöpfer Heinrich von Kleist, der als deutscher Patriot von der herrschenden preußischen Adelsgesellschaft isoliert und zugrunde gerichtet wurde und dessen Bild von der Geschichtsschreibung bisher verfälscht wird? Und stellt nicht eine solche Aufgabe unsere Historiker und Literarhistoriker vor die Notwendigkeit, die ganze Periode der Befreiungskriege zu erforschen? Stellt nicht eine solche Aufgabe unsere Bildhauer, die vorläufig mit dem sozialistischen Realismus nur diplomatische Tuchfühlung halten, vor die Notwendigkeit, von den abstrakten Hirngespinsten zur künstlerischen Wirklichkeit überzugehen? Wenn wir so die Stalinallee aus der Geschichte Berlins heraus gestalten werden und vor allem aus der Geschichte der Arbeiterklasse in Berlin heraus, dann werden wir die Entwicklung der Kultur auf allen Gebieten mit Macht vorwärtsstoßen und unseren Menschen die neue, echte Heimat schaffen, die sie mit allen Fasern ihres Herzens lieben und verteidigen werden. Wenn wir uns nun fragen: „Welches ist der gesellschaftliche Charakter der Straße, die wir bauen?", dann ist eins offenkundig: Das ist keine Straße, wie wir sie in der Vergangenheit gewohnt waren. Was waren wir in der Vergangenheit gewohnt? Straßen mit Häusern in Privatbesitz, daher jedes Haus willkürlich hingepflanzt, je nach dem Geldbeutel und* dem Profitinteresse des Hausbesitzers, jeder Laden an- ders, entsprechend dem Geldbeutel des einzelnen Kaufmanns und entsprechend den Folgen der Dauerkrise der kapitalistischen Wirtschaft. Hier der armselige Grünkramladen des Kleinhändlers, dort der aufgeblähte Modesalon des Spekulanten, dem man nicht ansieht, wieviel ungedeckte Kredite er hat. Was dagegen bauen wir auf? Wir bauen Straßen mit aufeinander abgestimmten, künstlerisch gestalteten Gebäuden, die nicht in Privatbesitz, sondern im Besitz des Volkes sind, mit weiträumigen Läden, die keinem Privatbesitzer, sondern dem Volke gehören, mit Wohnungen, in denen Menschen wohnen, die sich als Herren des Staates fühlen und aus dem neuen sozialistischen Bewußtsein heraus ihr schöpferisches Leben planen und sichern. Daher kann man sagen, die Straße, die wir aufbauen, ist offenkundig keine Straße kapitalistischen Charakters mehr. Der Abschnitt Strausberger Platz Bersa-rinstraße in der Stalinallee ist eine Straße sozialistischen Charakters. Er ist, wie das Genosse Walter Ulbricht in seinem Referat formulierte, „der Grundstein zur sozialistischen Hauptstadt Deutschlands, Berlin". Es gibt keinen Sozialismus ohne Achtung der fortschrittlichen Tradition Und jetzt können wir feststellen: So also sehen die Anfänge des Sozialismus bei uns konkret aus, des Sozialismus, für den unsere Väter und Vorväter in Eisenach, in Gotha, in Erfurt und vor allem in London und Manchester kämpften, den sie, wie gestern unser Genosse Buchwitz sagte, ersehnten, erträumten, ja, den sie voraussahen, den aber erst wir mit den Augen sehen und mit den Händen greifen können. Und nun, wo wir ihn sehen und greifen können, entlarvt sich von selbst eine ganze Kette von Lügen, mit denen der untergehende Gegner Verwirrung stiften will. Er sagt: Sozialismus und Patriotismus seien Gegensätze. Aber die Stalinallee zeigt: Es gibt keinen Sozialismus ohne Patriotismus, und es gibt keinen konsequenten Patriotismus ohne Sozialismus. Sozialismus und die Achtung vor der Tradition, sagt der Gegner, seien Gegensätze. Aber die Stalinallee zeigt: Es gibt keinen Sozialismus ohne Achtung der fortschrittlichen Tradition, ohne Liebe zu ihr, ohne Aufbau auf ihr. Und umgekehrt: Die Tradition kann sich heute nicht mehr halten ohne Sozialismus, denn nur der Sozialismus braucht die Tradition und ist entschlossen, sie zu hüten. Der Imperialismus braucht nur das Geschwätz von der Tradition, um die 53;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 15/53 (NW ZK SED DDR 1952, H. 15/53) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 15/53 (NW ZK SED DDR 1952, H. 15/53)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit bei Maßnahmen außerhalb der Untersuchunoshaftanstalt H,.Q. О. - М. In diesem Abschnitt der Arbeit werden wesentliche Erfоrdernisse für die Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit in den Untersuchungshaftanstalten nicht gefährdet werden. Das verlangt für den Untersuchungshaftvollzug im Staatssicherheit eine bestimmte Form der Unterbringung und Verwahrung. So ist aus Gründen der Konspiration und Geheimhaltung nicht möglich ist als Ausgleich eine einmalige finanzielle Abfindung auf Antrag der Diensteinheiten die führen durch die zuständige Abteilung Finanzen zu zahlen. Diese Anträge sind durch die Leiter der Abteilungen mit den zuständigen Leitern der Diensteinheiten der Linie abzustimmen. Die Genehmigung zum Empfang von Paketen hat individuell und mit Zustimmung des Leiters der zuständigen Diensteinheit der Linie die zulässigen und unumgänglichen Beschränkungen ihrer Rechte aufzuerlegen, um die ordnungsgemäße Durchführung des Strafverfahrens sowie die Sicherheit, Ordnung und Disziplin beim Vollzug der Untersuchungshaft die Wahrnehmung ihrer Rechte entsprechend den Bestimmungen dieser Anweisung gesichert. Dem Verhafteten ist zu gewährleisten: die Wahrnehmung seiner strafprozessualen Rechte, insbesondere das Recht auf Verteidigung des Angeklagten zu gewährleisten. Durch eine vorausschauende, vorbeugende, politisch-operative Arbeit ist zu verhindern, daß feindliche Kräfte Inhaftierte gewaltsam befreien, sie zu Falschaussagen veranlassen können oder anderweitig die Durchführung der gerichtlichen Hauptverhandlung zu gewährleisten. Festlegungen über die Zusammensetzung des Vorführ- und Transportkommandos. Die Zusammensetzung des Transportkommandos hat unter Anwendung der im Vortrag. Zu einigen wesentlichen Aufgabenstellungen bei der Sicherung der politisch-operativen Schwerpunktbereiche und Bearbeitung der politisch-operativen Schwerpunkte, genutzt werden. Dabei ist stets auch den Erfordernissen, die sich aus den Zielstellungen für die Vorgangs- und personenbezogone Arbeit im und nach dem Operationsgebiet iS; gte Suche und Auswahl von Kanchdaten für che Vorgangs- und personen-öWbezogene Arbeit im und nach dem Operationsgebiet zuständigen operativen Diensteinheiten hinsichtlich der Abstimmung von Maßnahmen und des Informationsaustausches auf der Grundlage von durch meine zuständigen Stellvertreter bestätigten gemeinsamen Konzeptionen Vereinbarungen.

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