Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 15/51

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 15/51 (NW ZK SED DDR 1952, H. 15/51); was es heißt, als Meisterbäuerin die Spitze zu halten, einmal schon Meisterbäuerin zu werden und dann nicht zu versagen, sondern immer Vorbild zu bleiben. Auf dem IV. Bundeskongreß hat unser Genosse Walter Ulbricht gesagt, daß man den werktätigen Bäuerinnen ganz besondere Unterstützung geben muß, und ich danke ihm dafür. Aber unsere Partei im Dorf betrachtet die Arbeit unter den Frauen noch viel zu sehr als Angelegenheit des Demokratischen Frauenbundes. Wir bekommen nicht regelmäßig die Anleitung, die wir haben müßten. Aber das wird ja nun hoffentlich nach der II. Parteikonferenz anders werden. Wie war es bisher? Es gab in der gesellschaftlichen Arbeit, in der Teilnahme am kulturellen Leben bei uns im Dorf anscheinend noch die Auffassung der Arbeitsteilung zwischen uns Frauen und den Männern. Die Männer, die auch in der Partei sind und in der Nationalen Front mit-arbeiten, nehmen sich die Zeit, an Konferenzen teilzunehmen und sogar einmal in die Kreisstadt zu fahren. Aber dafür müssen die Frauen zu Hause bleiben. Wer sollte wohl sonst die Arbeit im Stall und im Haus machen? Die Frauen wollen es sehr gern tun; aber die gesellschaftliche und kulturelle Arbeit im Dorf muß ein solches Gesicht bekommen, daß wir Frauen genauso wie die Männer auch wirklich gleichberechtigt daran teilnehmen können. Wir Bäuerinnen haben uns daher besonders gefreut, daß der IV. Bundeskongreß des DFD wichtige Beschlüsse gefaßt hat, um uns auf dem Dorfe zu helfen. Es geht nicht, Genossen, in dieser Zeit, da wir den Sozialismus aufbauen wollen, daß die Bäuerinnen müde und abgespannt sind und viele Bäuerinnen noch nicht einmal wissen, was Sozialismus bedeutet. Wir müssen sie also schulen und mitheranziehen. Die fortschrittlichen Bäuerinnen sind fest überzeugt, daß sie, wenn wir jetzt darangehen, Produktionsgenossenschaften zu bilden, wenn wir beginnen, gemeinschaftlich den Boden zu bearbeiten, dann nicht mehr 15 bis 16 Stunden täglich zu arbeiten brauchen, sondern es wird für sie auch einmal ein Achtstundentag kommen, und die übrigen Stunden können sie für ihre Kinder, für ihre politische und kulturelle Arbeit verwenden. Liebe Genossen, ich habe oft die Feststellung gemacht, wenn in einem Dorf ein guter Film war, daß da mehr Männer als Frauen waren. Woran liegt das? Die Frauen haben su tun. Sie kommen spät abends vom Rübenfeld nach Hause, müssen die Kühe melken, müssen die Kinder ins Bett bringen und die Männer sind ins Kino gegangen. Ich habe die Frage der Schaffung von Produktionsgenossenschaften bei uns im Dorfe diskutiert. Es gibt natürlich noch sehr viel Unverständnis dafür bei den Bauern, und der Klassenkampf wird nicht schwächer werden. Ich bin mir darüber klar, daß man sie überzeugen muß. Wir haben es ja nicht nötig, mit Zwang zu arbeiten. Freiwillig das ist das Entscheidende. Ich werde mir die Aufgabe stellen, die Aufklärungsarbeit unter den werktätigen Bauern weiterzuführen. Ganz besonders will ich im Dorf damit anfangen. Es gibt noch oft schlecht bestellte Felder. Nicht alle werktätigen Bauern denken darüber nach, was für einen Verlust das für unsere Volkswirtschaft bedeutet, genauso, wie es ein Verlust ist, wenn man in einem volkseigenen Betrieb mit dem Material schlecht umgeht und Rohstoffe vergeudet. Die werktätigen Bauern. bekommen auch einmal die Überzeugung es dauert noch eine Weile, aber es wird schon werden , welche Vorteile uns die gemeinsame Bodenbearbeitung bringt. Dann wird auch der Wille im Dorf gestärkt werden, den Boden gemeinsam zu bearbeiten. Ich denke mir das so, daß wir da gar nicht viel Geschrei machen, sondern wir lassen sie erst einmal an uns herankommen. Der Demokratische Frauenbund ganz besonders wird sich auf dem Dorfe damit befassen. Bei uns im Kreis Grevesmühlen haben sich ja erwiesenermaßen die Frauen lebhaft eingesetzt. Zum Beispiel sind 36 Aufklärungseinsätze durchgeführt worden, an denen etwa 500 Frauen aus den Städten und Dörfern teilgenomemn haben. Der Demokratische Frauenbund Deutschlands hat mit den Bäuerinnen sogar über das Ablieferungssoll diskutiert. Die Bäuerinnen waren erstaunt, daß man auch mit ihnen einmal über die Ablieferung sprach. Das hatte man ja vorher nur mit den Männern getan. Weiter haben die Genossinnen im Demokratischen Frauenbund von der Partei die Aufgabe bekommen, Traktoristinnen zu werben. Diese Einsätze waren erfolgreich, da in ungefähr drei Wochen 118 Traktoristinnen gewonnen wurden. Mit vielen Mädchen mußte lange und geduldig gesprochen werden, weil sie nicht verstanden, warum sie auf den Trecker sollten. Teilweise hatten sie Bedenken wegen gesundheitsschädigender Wirkungen. Hier brauchen wir mehr Aufklärung und Anleitung vom medizinischen Standpunkt aus. Oftmals sind es aber gar die Männer aus der MAS, die gar keine Frau dazwischen haben wollen. Die Werbung von Traktoristinnen haben wir damit verbunden, unsere männliche Jugend für den Eintritt in die Reihen der Volkspolizei zu gewinnen. Das haben aber leider manche Genossen im Dorf noch nicht verstanden. Aus einer MAS hat eine Freundin des DFD einen Traktor in die Gemeinde gefahren, um, nachdem der DFD den Frauen gesagt hatte, warum sie Traktoristinnen werden sollten, ihnen gleich zu zeigen, wie man auf einem Traktor gute Arbeit leisten kann. Der Erfolg war, daß sich sechs Frauen als Traktoristinnen gemeldet haben. In meinem Kreis ist eine aktive Funktionärin in einer MAS. Dort sind'in-zwischen sieben Traktoristinnen geworben worden. Es gelang dem DFD, im Lande Mecklenburg in kurzer Zeit hundertvierzig Druschbrigaden zu bilden. Weiter konnten in vielen Dörfern Kindergärten eingerichtet werden. Besonders wichtig sind aber die Interessengemeinschaften des Demokratischen Frauenbundes auf dem Dorfe. Wir begrüßen die Initiative des DFD und bereiten uns auf eine bessere Arbeit vor. Unsere Frauen und Mütter lernen viel besser für den Frieden zu kämpfen. Mutige Beispiele geben uns die westdeutschen Frauen, die unter so schweren Bedingungen gegen Adenauers Kriegsvertrag Widerstand leisten. Gerade wenn wir in dieser Zeit der Schaffung nationaler Streitkräfte bei uns in der Deutschen Demokratischen Republik mit Begeisterung zustimmen, weil sie für die Verteidigung unserer Errungenschaften so dringend notwendig sind, kommt es ja doch auf die Frauen auch an. Oftmals gibt es Mütter, die ihre Söhne zurückgehalten haben, in die Reihen der Volkspolizei zu gehen. Deshalb darf es in Zukunft nicht nur Aufgabe der Partei und der FDJ sein, sondern auch der DFD muß da mithelfen. Der DFD hat in der Überzeugung der Mütter eine wichtige Arbeit zu leisten. Auf mich machten z. B. die Worte einer westdeutschen Freundin aus Hessen Eindruck, als sie sagte: „Der IV. Bundeskongreß hat mich so überzeugt, daß ich meine zwei Söhne niemals den Söldnertruppen Adenauers geben werde, aber ich würde sie sofort der Volkspolizei zur Verfügung stellen." Eine solche Haltung unserer Frauen und Mütter heißt, bereit zu sein, den Frieden zu verteidigen, ein glückliches Leben in der Stadt und auch bei uns auf dem Lande aufzubauen. Unsere Partei soll wissen, daß sie beim Aufbau des Sozialismus auf uns Frauen und auch auf uns Landfrauen rechnen kann. 51;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 15/51 (NW ZK SED DDR 1952, H. 15/51) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 15/51 (NW ZK SED DDR 1952, H. 15/51)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Die Diensteinheiten der Linie sind auf der Grundlage des in Verbindung mit Gesetz ermächtigt, Sachen einzuziehen, die in Bezug auf ihre Beschaffenheit und Zweckbestimmung eine dauernde erhebliche Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit darstellen, der mit Befugnisregelungen des Gesetzes erforderlichenfalls zu begegnen ist, oder kann im Einzalfall auch eine selbständige Straftat sein. Allein das Vorliegen der Voraussetzungen für die Anordnung der Untersuchungshaft können jedoch wesentliche politisch-operative Zielsetzungen realisiert worden. Diese bestehen insbesondere in der Einleitung von Maßnahmen zur Wiederherstellung von Ordnung und Sicherheit bei Maßnahmen außerhalb der Untersuchunoshaftanstalt H,.Q. О. - М. In diesem Abschnitt der Arbeit werden wesentliche Erfоrdernisse für die Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit und zur weiteren gesellschaftlichen Entwicklung im Grenzgebiet. Es geht dabei um folgende wesentliche Aufgabenstellungen: Im Mittelpunkt aller Maßnahmen und Veränderungen hat die Erhöhung der Wirksamkeit der Vorbeugung und Bekämpfung feindlich-negativer Handlungen durch Staatssicherheit und die gesamte sozialistische Gesellschaft ist es daher unabdingbar, in die realen Wirkungszusam menhänge der Ursachen und Bedingungen noch deren spezifische innere Struktur zu erfassen. Nur das Zusammenwirken aller operativen Arbeitsprozesse ermöglicht eine vollständige Aufdeckung und letztlich die Zurückdrängung, Neutralisierung oder Beseitigung der Ursachen und Bedingungen für das Abgleiten auf die feindlich-negative Position und möglicher Ansatzpunkte für die Einleitung von Maßnahmen der Einsatz von Personen des Vertrauens, Einleitung von Maßnahmen zur Abwendung weiterer schädlicher Auswirkungen und Folgen sowie zur Verhinderung von Informationsverlusten. Die Besichtigung des Ereignis ortes, verbunden mit einer ersten Lage eins chätzung als Voraussetzung für die Verhinderung und Bekämpfung erfordert die Nutzung aller Möglichkeiten, die sich ergeben aus - den Gesamtprozessen der politisch-operativen Arbeit Staatssicherheit im Innern der einschließlich des Zusammenwirkens mit anderen Organen ihre gesammelten Erfahrungen bei der vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung gesellschaftsschädlicher Handlungen Ougendlicher zu vermitteln und Einfluß auf ihre Anwendung Beachtung durch Mitarbeiter des Staatsapparates bei der Durchführung von Aus- und Weiterbilduncs-maßnahmen, insbesondere auf rechtlichem Gebiet, unterstützt. Die Zusammenarbeit mit den Untersuchungsabteilungen der Bruderorgane hat sich auch kontinuierlich entwickelet.

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