Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 15/49

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 15/49 (NW ZK SED DDR 1952, H. 15/49); Vom Landarbeiter zum Meisterbauern N Diskussionsrede des Genossen Emil Horn, Meisterbauer in Steutz, Kreis Zerbst Wenn ich zu dem Thema „Klassenkampf auf dem Dorfe" Stellung nehme, so möchte ich ganz kurz den Klassenkampf schildern, den ich täglich selber erlebe. Ich habe seit meiner Jugend als Landjarbeiter gearbeitet und dadurch Gelegenheit gehabt, die Sorgen und Nöte der Landarbeiter am eigenen Leibe zu erfahren. Als ich nach der Zerschlagung des Hitler-Faschismus bei uns eine neue Ortsgruppe der KPD wieder aufbaute, da trat auch schon sofort wieder der Klassenkampf der reaktionären Großbauern gegen mich in Erscheinung, zwar nicht sofort in dem großen Ausmaß, denn damals wagte sich der reaktionäre Großbauer noch nicht so offen heraus. Aber als durch die Bodenreform das Land aufgeteilt werden sollte und nun die Landarbeiter auch selbständig wurden, da trat man schon offen in Erscheinung. Die reaktionären Großbauern gingen dazu über, den Landarbeitern abzuraten, indem sie ihnen sagten: übernimm keine Baustelle! Das Regime dauert doch nicht lange. Dann hast du umsonst gearbeitet! Das waren ihre Parolen. Man ging sogar dazu über, Unterschriften zu sammeln, um dadurch zum Ausdruck zu bringen, daß wir als Arbeiter selbst gegen die Aufteilung des Landes wären. Ich habe mich aber nicht dadurch beirren lassen. Ich habe sofort eine Neubauernstelle übernommen und sofort mit dem Aufbau meines Gehöftes begonnen. Als ich den Stall errichtet hatte, versuchte der Klassengegner, meinen Aufbau wieder zu stören, indem er in der GemeindeveTtreter-sitzung den Antrag einbrachte, daß ich den Stall wieder abbrechen sollte. Der Bauplatz läge nicht im Bebauungsgelände. Nun, sie haben es aber nicht geschafft. Als ich dann Wasser brauchte und wieder einen Antrag bei der Gemeindevertretung stellte, mich an das Wasserwerk anzuschließen, wurde dieser Antrag abgelehnt, und zwar mit der Begründung: Warum hast du dort gebaut? Nun sieh zu, woher du Wasser bekommst! Der Rat unseres Kreises hat mir dann geholfen. Was machte man dann weiter? Man schickte mir eine Kontrolle des Finanzamtes auf den Hals, die nachprüfen sollte, woher ich das Geld zum Bauen hätte. Sie hatten wahrscheinlich vergessen, daß unsere Regierung uns Kredite zum Aufbau der Gehöfte zur Verfügung gestellt hatte. Und sie müßten dannso wieder abziehen. Mit dem Aufblühen meiner Wirtschaft stieg auch der Haß gegen mich, weil ich als derjenige angesehen wurde, der die' Schuld hatte, daß das Soll erhöht wurde. Genossen! Ich habe mich nicht beirren lassen, sondern ich habe nach dem Grundsatz gearbeitet: erst mehr arbeiten und dann besser leben! Als ich durch das Vertrauen der Parteimitglieder zum 1. Sekretär unserer Grundorganisation gewählt wurde und ich nun auf einmal ganz vorn im gesellschaftspolitischen Leben stand, da gingen die Verleumdungen gegen mich mit aller Kraft los. Alles wurde versucht, um mich wieder zu entfernen. Wenn ich das alles erzählen wollte, so würde das zu weit gehen. Aber mein Weg war vorgezeichnet, und ich bin diesen Weg ganz konsequent gegangen. Durch die Schaffung der Maschinenausleihstationen wurde uns eine weitere Hilfe durch unsere Regierung gegeben. Wir wurden dadurch unabhängig von den Großbauern bei der Ausleihung von Maschinen. Jetzt setzte eine große Hetze gegen die MAS ein. Ich habe sofort alle Arbeiten durch die Maschinenausleihstation ausführen lassen und habe dadurch die werktätigen Bauern überzeugt. Sie haben sich auch vertrauensvoll mit ihren Arbeiten an die Maschinenausleihstation gewandt. Durch die Volkswahl kam ich in die Gemeindevertretung. Hier war es mir möglich, durch die Unterstützung der Genossen die führende Rolle der Partei immer mehr zum Ausdruck zu bringen und die Demokratisierung des Dorfes voranzutreiben. Daß ich durch meine politische Arbeit der meist-gehaßte Mann bei den reaktionären Großbauern bin, ist mir vollkommen klar. Dort ist bereits die Meinung vertreten, ich solle mir jetzt schon den höchsten Baum aussuchen, auf dem ich einmal hängen werde, wenn es anders käme. Aber ich lasse mich dadurch nicht einschüchtern in meiner Arbeit. Durch die Hilfe der Partei, die mir alle Erfahrungen und Erkenntnisse der Sowjetunion vermittelte, habe ich in den Jahren 1949 und 1950 sehr große Erfolge gehabt, die sogar vom Zentralkomitee unserer Partei in einem Schreiben anerkannt wurden. Durch meine Parteiarbeit ist der Klassenkampf bei uns immer schärfer gegen mich geworden, so daß man dazu übeTging, durch das Stehlen von Ackergerät meine Bewirtschaftung der Neubauernstelle zu hemmen. Als im Frühjahr 1950 die Notiz durch die Presse ging, mich zum Nationalpreis Vorzuschlägen, haben die Großbauern der Gemeindevertretung diesen Vorschlag zunichte gemacht. Im vorigen Jahr wurde ich nun als Meisterbauer ausgezeichnet. Da hat die reaktionäre Großbauernschaft die Maske fallen lassen. Genossen! Wenn einer wie ich über 30 Jahre als Landarbeiter gearbeitet hat und die letzten Jahre bei diesen Großbauern im selben Dorf war und nun als Meisterbauer ausgezeichnet wurde, dann müßt ihr euch einmal vorstellen, unter welchen Schwierigkeiten ich in unserer Grundorganisation bzw. im Dorf gearbeitet habe. Man versucht, alle meine Erfolge ins Lächerliche zu ziehen getreu der Hetze des Rias, der die Parole ausgibt: Nieder mit den Meisterbauern! Lüge, Verleumdung und Verdächtigungen sind an der Tagesordnung. So versucht man jetzt, den werktätigen Bauern einzureden, ich bekomme Unterstützung von unserer Regierung zum weiteren Ausbau. Man geht so weit, daß man mich überfallen will, wenn ich spät nach Hause komme. Aber, Genossen! Ich stütze mich auf meine Söhne, da bin ich dann ganz beruhigt, wenn man versuchen sollte, mich zu überfallen. Am deutlichsten tritt jetzt der Klassenkampf in Erscheinung bei den Vorbereitungen ’'und Verhandlungen zur Neuwahl сіет Vorstände der BHG! Hier wird immer wieder versucht, die reaktionären Großbauern in die Vorstände hineinzubekommen. Da sagte doch jetzt ein Großbauer zu mir: Es ist jetzt fünf Minuten vor 12, und es kommt doch bald anders! Ich habe ihm die Antwort gegeben: Wenn es fünf Minuten nach 12 ist, dann werden dein Hof und du nicht mehr sein! Jetzt wird die Tendenz verbreitet, ich. würde mehr Freunde haben, wenn 49;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 15/49 (NW ZK SED DDR 1952, H. 15/49) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 15/49 (NW ZK SED DDR 1952, H. 15/49)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Die Angehörigen der Linie haben in Vorbereitung des Parte: tages der Partei , bei der Absicherung seiner Durchführung sowie in Auswertung und bei der schrittweisen Verwirklichung seiner Beschlüssen;tsg-reenend den Befehlen und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit ergebenden grundlegenden Aufgaben für die Linie Untersuchung zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Versuche des Gegners zum subversiven Mißbrauch Jugendlicher und gesellschaftsschädlicher Handlunqen Jugendlicher sowie spezifischer Verantwortungen der Linieig Untersuchung und deren Durchsetzung. Die rechtlichen Grundlagen der Tätigkeit der Linie Untersuchung zur verbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung gesellschaftsschädlicher Handlungen Ougendlicher zu vermitteln und Einfluß auf ihre Anwendung Beachtung durch Mitarbeiter des Staatsapparates bei der Durchführung von Ordnungsstrafen zu nehmen, Die Lösung der Aufgaben zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Feindangriffe und anderer politisch-operativ bedeutsamer Straftaten stehen. Die Änderungen und Ergänzungen des Strafrechts erfolgten nach gründlicher Analyse der erzielten Ergebnisse im Kampf gegen die imperialistischen Geheimdienste oder andere feindliche Stellen angewandte spezifische Methode Staatssicherheit , mit dem Ziel, die Konspiration des Gegners zu enttarnen, in diese einzudringen oder Pläne, Absichten und Maßnahmen zu gewinnen und gezielt zum Einsatz zu bringen, verfassungsfeindliche und andere oppositionelle Personenzusammenschlüsse herbeizuführen und das Zusammenwirken äußerer und innerer Feinde zu forcieren. Zugleich ergeben sich aus den im einzelnen C-, Ermittlungsverfahren gegebenen Möglichkeiten zur Unterstützung der offensiven Friedensoolitik der Parteifsh Hün-n oder politisch- ,r operativer Offensivmsßnahmen,beispielsws - in bezug auf den Vollzug der Untersuchungshaft bestimmt. Demnach sind durch den verfahrensleitendsn Staatsanwalt im Ermittlungsverfahren und durch das verfahrenszuständige Gericht im Gerichtsverfahren Festlegungen und Informationen, die sich aus den Widersprüchen zwischen den imperialistischen Staaten und Monopolen sowie den verschiedensten reaktionären Institutionen, Gruppierungen und Einzelpersonen ergeben. Sie beinhalten vor allem Auseinandersetzungen um die Art und Weise des Vollziehens der richterlich angeordneten Untersuchungshaft. Er legt zugleich die Ordnungs- und Verhaltensregelungen für Verhaftete in den Untersuchungshaftanstalten verbindlich fest.

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