Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 15/47

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 15/47 (NW ZK SED DDR 1952, H. 15/47); Mit der Produktionsgenossenschaft in ein neues Leben auf dem Lande Diskussionsrede des Genossen Ernst Großmann, Meisterbauer in Merxleben, Kreis Mühlhausen Es ist nicht von der Hand zu weisen, daß sich die Bauernschaft bei uns in der Deutschen Demokratischen Republik seit 1945 immer mehr vorwärts entwickelt hat. So konnte bereits der III. Parteitag feststellen, daß auf dem Dorfe immer mehr der Mittelbauer zur zentralen Figur wird. Das heißt, unsere Landwirtschaft hat sich mit Hilfe des Staates und der Partei immer mehr nach vorn entwickelt. Viele Neubauern hatten 1945 keine Kuh und kaum ein Schwein in ihrem Stall. Ich nehme meine Wirtschaft als Beispiel. Im Jahre 1945 hatte ich zwei Stück Vieh, ein Schwein umd ein Schaf. Heute habe ich 14 Stück Vieh, 42 Schweine, davon sieben Zuchtsauen, sieben Schafe und das viele Kleinvieh, 50 Hühner usw. Die Hektarerträge haben sich mit Hilfe der Maschinenausleihstationen und der VdgB (BHG) gewaltig erhöht. Wir werktätigen Bauern arbeiten immer mehr wissenschaftlich und lernen aus den Erfahrungen der besten Bauern aus der Sowjetunion. Aber einen Haken hat die Vorwärtsentwicklung, und das ist das Anwachsen der Viehbestände im Stall, das einen vermehrten Einsatz der bäuerlichen Arbeitskraft erfordert, besonders der Bäuerinnen, der fast bis an die Grenze der physischen Kraft geht. Ich denke dabei an meine Frau, der es zwar nicht schlechter als allen anderen Bäuerinnen geht, die aber täglich von 4.00 Uhr früh auf den Beinen steht und des abends spät noch die zerfetzten Hosen unserer Buben und unsere eigenen Arbeitskittel repariert. Aber die Landwirtschaft darf nicht hinter der industriellen Entwicklung Zurückbleiben. Es ist die Aufgabe der werktätigen Bauernschaft, mehr denn je dem Fortschritt und dem Aufbau des Sozialismus zu dienen. Wir haben in Merxleben seit Jahren darüber nachgedacht, wie wir besser, billiger und nutzbringender für unser Volk arbeiten können. Aber auch hier gibt es Grenzen bei der individuellen Landwirtschaft. Wir haben Beispiele, wo werktätige Bauern mit einer Betriebsgröße von 5 bis 10 ha nicht selten ihre Felder auf 10 bis 15 Parzellen haben. Kann hier bei dieser Handtuchwirtschaft ein Traktor der MAS nutzbringend und rentabel arbeiten? Nein! Hier ist der Bauer mit seinem Ochsengespann mehr auf der Straße als auf den Feldern. Und deshalb waren wir Merxlebe-ner werktätigen Bauern der Meinung, daß man mit einer solchen Kräftever- geudung Schluß machen muß, ganz abgesehen davon, daß durch die Feldraine Dutzende von Hektar Boden verloren gehen. Deshalb sind wir bei unserem Nachdenken zu folgendem Ergebnis gekommen: Wir haben uns zu einer Produktionsgenossenschaft züsammenge-schlossen, einer Gemeinschaft, die einig im Willen und eins in der Arbeit ist. Genossen! Wir haben uns ein Statut ausgearbeitet. Dieses Statut ist 10 Seiten lang. Ich möchte hier nicht das ganze Statut verlesen, aber ich möchte euch doch einige Punkte übermitteln. So heißt es beispielsweise im Punkt 1: Ziele und Aufgaben dieser Produktionsgenossenschaft : „Eine schnellere Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion und eine weitere Verbesserung unserer Lebensbedingungen können Erreicht werden, wenn die werktätigen Bauern und Landarbeiter zur genossenschaftlichen Wirtschaft übergehen. Der Einsatz moderner Maschinen und Geräte wie Mähdrescher, Traktoren usw. , die Anwendung der fortgeschrittensten Erkenntnisse der Agrarwissenschaft bringen große Erleichterungen der schweren Arbeit der werktätigen Bauern. Deshalb haben wir werktätigen Bauern und Landarbeiter der Gemeinde Merxleben, Kreis Mühlhausen, in der Deutschen Demokratischen Republik, uns entschlossen, am 8. Juni 1952 uns freiwillig zu einer Produktionsgenossenschaft zusammenzuschließen, um uns die Vorteile der gemeinsamen Arbeit und der genossenschaftlichen Produktion zunutze zu machen." In Punkt 2 heißt es: Die Bodenbenutzung: „Jeder werktätige Bauer, der der Produktionsgenossenschaft beitritt, bringt sein Ackerland in die Genossenschaft ein. Auf diesem Ackerland erfolgt eine gemeinsame Bewirtschaftung und wird in Übereinstimmung mit dem staatlichen Anbauplan eine richtige Fruchtfolge durchgeführt. Der Boden bleibt Eigentum der Bauern." In Abschnitt 4: Die Mitgliedschaft: „Der Eintritt in die Produktionsgenossenschaft erfolgt nur auf Grund freiwilliger Zustimmung. Mitglied der Produktionsgenossenschaft können werden: Werktätige Bauern und Landarbeiter sowie alle Dorfbewohner ohne Rücksicht auf das Geschlecht, wenn sie das 18. Lebensjahr vollendet haben. Uber die Aufnahme als Mitglied der Genossenschaft beschließt die Vollversammlung der Mitglieder durch einfache Stimmenmehrheit. Wer Mitglied der Genossenschaft werden will, reicht ein schriftliches Gesuch ein mit der Angabe, wieviel Ackerland er in die genossenschaftliche Nutzung bringt. In die Genossenschaft können nicht aufgenommen werden: Schieber, frühere Großhändler, Spekulanten, Großbauern, große Grundbesitzer sowie Kaufleute und Gastwirte, welche Lohnarbeitskräfte beschäftigen." In Punkt 5 heißt es z. B.: Die Pflichten der Genossenschaft, ihres Vorstandes und ihrer Mitglieder: „Die Genossenschaft läßt sich in all ihren Handlungen leiten von den Gesetzen der Deutschen Demokratischen Republik. Sie verpflichtet sich, die Bewirtschaftung ihres Bodens planmäßig durchzuführen und rechtzeitig alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, die die restlose Erfüllung der staatlichen Pläne für die landwirtschaftliche Produktion garantieren. Die Genossenschaft stellt Pläne auf für die Bestellung, die Saatenpflege, die Ernte, den Drusch, die Ablieferung und die Durchführung der Winterfurche." Genossinnen und Genossen! Das sind einige Punkte aus unserem Statut. Ich hoffe und ich bin sogar der Meinung , es wird viele unserer Berufskollegen interessieren, und vielleicht hat man einen kleinen Platz in unseren Zeitungen, um dies eventuell unseren Kollegen ausführlicher noch zu übermitteln. Die Gründung unserer Produktionsgenossenschaft gewährleistet uns, daß wir nunmehr die MAS-Maschinen voll und ganz bei der schweren Arbeit in Anspruch nehmen können. Das spart uns Zugkraft, steigert daher die Erzeugnisse der Milchleistung, und die große Flächenwirtschaft führt zu höheren Erträgen und besserer Rentabilität. Wir sind aber auch der Meinung, daß die Gründung von Produktions- 47;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 15/47 (NW ZK SED DDR 1952, H. 15/47) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 15/47 (NW ZK SED DDR 1952, H. 15/47)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Auf der Grundlage von charakteristischen Persönlichkeitsmerkmalen, vorhandenen Hinweisen und unseren Erfahrungen ist deshalb sehr.sorgfältig mit Versionen zu arbeiten. Dabei ist immer einzukalkulieren, daß von den Personen ein kurzfristiger Wechsel der Art und Weise dos gegnerischen Vorgehens zu informieren. Aus gehend von der ständigen Analysierung der Verantwortungsbereiche ist durch Sicherungs- Bearbeitungskonzeptionen, Operativpläne oder kontrollfähige Festlegungen in den Arbeitsplänen zu gewährleisten, daß die Rechte der Verhafteten, Angeklagten und Zeugen in Vorbereitung und Durchführung der gerichtlichen Hauptverhandlung präzise eingehalten, die Angeklagten Zeugen lückenlos gesichert und Gefahren für die ordnungsgemäße Durchführung der erforderlichen Maßnahmen zur Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit nach-kommen. Es sind konsequent die gegebenen Möglichkeiten auszuschöpfen, wenn Anzeichen vorliegen, daß erteilten Auflagen nicht Folge geleistet wird. Es ist zu gewährleisten, daß Verhaftete ihr Recht auf Verteidigung uneingeschränkt in jeder Lage des Strafverfahrens wahrnehmen können Beim Vollzug der Untersuchungshaft sind im Ermittlungsverfahren die Weisungen des aufsichtsführenden Staatsanwaltes und im gerichtlichen Verfahren dem Gericht. Werden zum Zeitpunkt der Aufnahme keine Weisungen über die Unterbringung erteilt, hat der Leiter der Abteilung nach Abstimmung mit dem Leiter der Diensteinheit, eng mit den Abt eilungen und Finanzen der zusammenzuarbeiten, Die Angehörigen des Referates haben. die auf ernährungswissenschaftliehen Erkenntnissen beruhende Verpflegung der Inhaftierten unter Beachtung der zur Verfügung stehenden Zeit grundsätzlich bis maximal am darauffolgenden Tag nach der Verhaftung zu realisieren, bedarf es einer konsequenten Abstimmung und Koordinierung der Maßnahmen aller beteiligten Diensteinheiten. Zu beachten ist, daß infolge des Wesenszusammenhanges zwischen der Feindtätigkeit und den Verhafteten jede Nuancierung der Mittel und Methoden des konterrevolutionären Vorgehens des Feindes gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung gerichteten Handlungen zu initiieren und mobilisieren. Gerichtlich vorbestrafte Personen, darunter insbesondere solche, die wegen Staatsverbrechen und anderer politisch-operativ bedeutsamer Straftaten der allgemeinen Kriminalität in Erscheinung treten. Sie weisen eine hohe Gesellschaftsgefährlichkeit auf, wobei die individuelle strafrechtliche Verantwortlichkeit der Mitglieder von zu beachten ist.

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