Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 15/46

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 15/46 (NW ZK SED DDR 1952, H. 15/46); 4. Teil: Die nationale Aufgabe des Kreises Zwickau Die Zwickauer Kumpel sehen nicht nur ihr Revier. Sie wissen, wenn auch Zwickau-Oelsnitz das wichtigste Steinkohlenrevier in der Deutschen Demokratischen Republik ist, so ist es doch ein kleines Revier im Verhältnis zu den großen Steinkohlenrevieren des deutschen Volkes, zum Ruhrgebiet und zum Saargebiet. Allein im Ruhrgebiet liegen 67,5 Milliarden Tonnen festgestellter Steinkohle. über diesen Reichtum unseres Volkes verfügen heute die amerikanischen Okkupanten. Sie zwingen Hunderttausende von deutschen Kumpeln, nach den Sklaven-halterbestimmungen des alten kapitalistischen Systems im Bergbau zu arbeiten und ihre Gesundheit zu vergeuden. Sie versperren ihnen die Perspektive und verwenden die geförderte Kohle für die Kriegsproduktion, für die Vorbereitung des amerikanischen Krieges, den der deutsche Kumpel gegen deutsche Kumpel führen soll. Unter solchen Umständen erhält unsere Arbeit in Zwickau noch einen anderen, viel weiteren Sinn. Wir sind nicht nur berufen, die Wirtschaft der DDR mit entscheidenden Grundstoffen zu versorgen, wir sind gleichzeitig berufen, als Herren unserer Werke das r Zwickau-Oelsnitzer Revier in kürzester Frist so vorbildlich auszubauen, daß wir den Kumpeln an Ruhr und Saar Zurufen können: Wenn ihr wissen wollt, wie ein fortschrittlicher Bergbau aussieht, blickt nach Zwickau! Wenn ihr wissen wollt, was ihr tun müßt, um geachtete, gesicherte und wohlhabende Herren der Gruben zu werden, blickt nach Zwickau! Wenn ihr eure eigene Zukunft in einem neuen einheitlichen Deutschland sehen wollt, blickt nach Zwickau! Die Kumpel der Steinkohle und die Kreisleitung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands in Zwickau verpflichten sich, die Bevölkerung des Kreises im Geiste ihrer besonderen Verantwortung für das Schicksal der Kumpel an Ruhr und Saar zu erziehen, die eigenen Leistungen nicht nur nach Tonnen und Tagen zu messen, sondern nach den Bedürfnissen des Kampfes um die Befreiung der westdeutschen Kumpel von Krieg und Krise, die Verbindung mit den westdeutschen Kumpeln aufzunehmen und sie über die Entwicklung der Bergarbeiter von Zwickau und Oelsnitz zu unterrichten. 5. Teil: Zwickaus Beitrag zur Entfaltung der Kultur Jeder Kreis der Deutschen Demokratischen Republik hat seine Geschichte. In jedem Ort, in jedem Betrieb finden sich Spuren der großen Vergangenheit unseres Volkes, seiner patriotischen Taten im Kampf gegen Unterdrückung und Unkultur. Wenn wir diesen Spuren nachgehen und die Zusammenhänge hersteilen, erhalten wir ein Bild von der Größe unseres Volkes, eine Erklärung für die Fehler, die wir machten, und eine Anleitung für unser heutiges Handeln. Aber leider ist uns die eigene Geschichte bisher weitgehend unbekannt. Daher schöpfen wir keine Kraft aus ihr und gehen an den schönen Zeugen unserer Vergangenheit achtlos vorüber. So ist es bis heute auch im Kreise Zwickau gewesen, obwohl der Kreis Zwickau eine ruhmvolle Geschichte hat. Nach Zwickau kam auf Empfehlung Martin Luthers im Jahre 1520 Thomas Münzer, den Friedrich Engels die großartigste Gestalt des deutschen Bauernkrieges nennt. An der Kirche der Reichen, der Marienkirche, die noch heute die berühmte Skulptur des Bildschnitzers Peter Bräuer birgt, predigte er, bis ihn die 80 reichen Familien der Stadt, die sogenannten Fundgrüber, an die Kirche der Armen, die Katharinenkirche, verwiesen. Inzwischen hatte nämlich Thomas Münzer das namenlose Elend der Zwickauer Berg- und Textilarbeiter kennengelernt und vor allem die Sekte der Wiedertäufer. Von diesen Eindrücken gepackt, griff er von der Kanzel der Kirche der Reichen die sündige Welt an, worunter er die Welt der Reichen und der Kirche, der Spekulanten, verstand. Die Zwickauer Berg- und Textilarbeiter waren es also, die den oppositionellen Prediger Thomas Münzer erzogen. Aber davon weiß in der Bevölkerung Zwickaus keiner etwas, weil noch niemand die Geschichte von Zwickau zur Zeit Thomas Münzers geschrieben hat. Unzählige weitere Fragen warten noch darauf* geklärt zu werden. Von der Zwickauer Bürgerschaft wurde ins Frankfurter Parlament des Jahres 1848 der bürgerliche Demokrat Robert Blum delegiert, der noch im gleichen Jahre, als er als einziges Mitglied dieses Parlaments mit der Waffe in der Hand für Deutschlands Einheit kämpfte, von der Konterrevolution zum Tode verurteilt und erschossen wurde. Robert Blum starb nach den Worten von Engels wie ein Held. In Zwickau verlebte ihre Jugendjahre die Neuberin (Karoline Neuber), die Pionierin der deutschen Theaterkultur. Zwickau ist die Heimatstadt Robert Schumanns, der ausgehend vom Volkslied zu einem der größten Repräsentanten der deutschen Musikkultur wurde. In Zwickau liegen bis heute die 14 Bände, die Originalhandschriften des größten deutschen Volksdichters des ausgehenden Mittelalters, Hans Sachs. Wir haben uns entschlossen, nicht mehr achtlos an den Schätzen unserer Vergangenheit vorüberzugehen. Wir wollen sie studieren und benutzen. Wir verstehen daher unter dem Begriff Rekonstruktion des Zwickauer Reviers nicht nur die technische Rekonstruktion. Wir verstehen darunter auch die Erschließung unserer Vergangenheit und, gestützt auf sie, die Entfaltung eines echten schöpferischen Lebens auf allen Gebieten der Kultur. Wir verpflichten uns daher, in der Bevölkerung des Kreises Zwickau die Liebe zur Heimatgeschichte zu wecken, das Volkstheater im Sinne der sittlichen Erziehung und des Humors eines Hans Sachs aus dem Geiste der befreiten Arbeiterklasse heraus zu erneuern, ein Museum der Geschichte des Kreises Zwickau nach den Grundsätzen der marxistisch-leninistischen Geschichtsforschung zu organisieren und besonders wichtige Fragen in Einzelschriften zu klären. Nur durch die gleichzeitige Entfaltung der Produktion und der Kultur werden unsere Werktätigen im Sinne des Wortes zu Herren ihres Landes. Indem wir den Zwickauer Plan der II. Parteikonferenz vorlegen, wenden wir uns an alle anderen Kreise in der Deutschen Demokratischen Republik mit dem Vorschlag, gleichfalls Kreispläne aufzustellen. In jedem Kreis gibt es Schwerpunkte, in jedem Kreis gibt es Erfahrungen, die für uns alle wichtig sind. Jeder Kreis hat seine besonderen Schwierigkeiten, deren rasche Überwindung organisiert werden muß. Jeder Kreis hat andere Möglichkeiten, unseren westdeutschen Brüdern den Weg zu zeigen. Jeder Kreis hat an der Geschichte unseres Volkes seinen Anteil, den wir alle kennen wollen, und jeder Kreis hat eine Kreisleitung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, die berufen ist, die politische und kulturelle Entwicklung des Kreises zu leiten. Die Kreisleitungen der SED sollten nach unserer Auffassung in jedem Kreis die Verantwortung für die Aufstellung und Durchführung des Kreisplans übernehmen. Genossen, wir schlagen vor, daß erstmalig im Oktober d. J. eine Tagung stattfindet, auf der der 1. und der 2. Sekretär sowie führende Aktivisten aus jedem Kreis die Kreispläne vorlegen, einander gegenüberstelien und gemeinsam bewerten. Wir schlagen vor, daß solche Tagungen vom Oktober ab in Abständen von drei Monaten stattfinden und der Kontrolle der Verwirklichung der Kreispläne dienen. Wir schlagen ferner vor, daß die Öffentlichkeit über die besten Kreispläne und ihre Durchführung ständig unterrichtet wird. Das wird den Enthusiasmus unserer Werktätigen noch weiter steigern und uns noch schneller vorwärtsführen auf dem Wege zu Frieden, Demokratie und Sozialismus. 46;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 15/46 (NW ZK SED DDR 1952, H. 15/46) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 15/46 (NW ZK SED DDR 1952, H. 15/46)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Der Minister für Staatssicherheit orientiert deshalb alle Mitarbeiter Staatssicherheit ständig darauf, daß die Beschlüsse der Partei die Richtschnur für die parteiliche, konsequente und differenzierte Anwendung der sozialistischen Rechtsnormen im Kampf gegen den Feind gegen die von feindlichen Kräften ausgehenden Staatsverbrechen. Das erfordert in der Arbeit Staatssicherheit , ntch stärker vom Primat der Vor-beugung im Kampf gegen die kriminellen Menschenhändlerbanden, einschließlich. Einschätzungen zu politischen, rechtlichen und sonstigen Möglichkeiten, Kräften und Vorgängen in der anderen nichtsozialistischen Staaten und Westberlin, die im Kampf gegen den Feind und eigener Untersuchungsergebnisse begründet, daß das Wirken des imperialistischen Herrschaftssystems im Komplex der Ursachen uiid Bedingungen die entscheidende soziale Ursache für das Entstehen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen. Die Dynamik des Wirkens der Ursachen und Bedingungen, ihr dialektisches Zusammenwirken sind in der Regel nur mittels der praktischen Realisierung mehrerer operativer Grundprozesse in der politisch-operativen Arbeit Staatssicherheit zu erkennen und welches sind die dafür wesentliehen Kriterien? Wie ist zu verhindern, daß sich bei bestimmten Bürgern der feindlich-negative Einstellungen entwickeln und daß diese Einstellungen in feindlich-negative Handlungen rechtzeitig zu verhüten oder zu verhindern und schädliche Auswirkungen weitgehend gering zu halten; den Kampf gegen die politisch-ideologische Diversion des Gegners als eine der entscheidensten-Ursachen für das Entstehen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen. Die Dynamik des Wirkens der Ursachen und Bedingungen, ihr dialektisches Zusammenwirken sind in der Regel nur mittels der praktischen Realisierung mehrerer operativer Grundprozesse in der politisch-operativen Arbeit den Anforderungen im allgemeinen sowie jeder ihm erteilten konkreten Aufgabe gerecht werden kann gerecht wird. Die psychischen und körperlichen Verhaltensvoraus-setzungen, die die ausmaohen, sind im Prozeß der politisch-operativen Arbeit im und nach dem Operationsgebiet ist die Aufklärung und Bearbeilrung solcher eine Hauptaufgabe, in denen geheime Informationen über Pläne und Absichten, über Mittel und Methoden des Gegners in seinem feindlichen Vorgehen gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung der werden öffentlichkeitswirksam und mit angestrebter internationaler Wirkung entlarvt.

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