Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 15/44

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 15/44 (NW ZK SED DDR 1952, H. 15/44); zusätzlich, die Arbeit eines in die Volkspolizei eingetretenen Kumpels mit zu übernehmen. Bei der Steigerung der Arbeitsproduktivität wurde die Brigade Franik durch organisatorische Unzulänglichkeiten gehemmt. Für den reibungslosen Abtransport der Kohle standen nicht genügend Förderwagen zur Verfügung, und es bestand ein ständiger Mangel an Grubenholz zum Ausbau des Abbaues. Um diesem Übel abzuhelfen, schlug der Häuer Franik der Leitung den Abschluß eines entsprechenden Vertrages vor, in dem sich die Brigade verpflichtet, den Plan überzuerfüllen, während sich die Werkleitung verpflichtet, die technischen Voraussetzungen für die Erfüllung des Plans zu schaffen. Durch diesen Vertragsabschluß wurde der Verwaltungsapparat des Schachtes zur Verbesserung seiner Arbeit gezwungen. Von den 231 Brigaden im Steinkohlenbergbau haben sich 101 Brigaden mit vertraglicher Bindung der Franik-Bewegung angeschlossen, und zwar: Karl-Marx-Werk 28 Brigaden von 45 Gewinnungsbrigaden, Karl-Liebknecht-Werk 49 Brigaden von 63 Gewinnungsbrigaden, Werk „Deutschland" 17 Brigaden von 65 Gewinnungsbrigaden und Martin-Hoop-Werk 7 Brigaden von 58 Gewinnungsbrigaden. Die Brigade Grimm 2 und Pönitz haben in der Höhe der Leistung die Brigade Franik erreicht. Das Wesen der Franik-Bewegung besteht also in folgenden drei Neuerungen: 1. Verpflichtung der gesamten Brigade zur vorfristigen Planerfüllung auf der Grundlage des aufgeschlüsselten Betriebsplans. 2. Qualifizierung aller Brigademitglieder zur ständigen Aktivistenleistung. 3. Abschluß von Brigadeverträgen zur Wechselseitigen Kontrolle von Brigaden und Werkleitung. Wir sind der Auffassung, daß die Franik-Bewegung in allen Industriezweigen anwendbar ist. Wir verpflichten uns, sie im Kreise Zwickau auf alle volkseigenen Betriebe auszudehnen, und empfehlen den anderen Kreisen, sie zu übernehmen. Alles Neue, alles Vorwärtsstrebende ist für die Feinde der Arbeiterklasse ein vernichtender Schlag! Unsere Feinde werden alles ein-setzen, um unsere Entwicklung zu sabotieren. Deshalb ist es unsere vordringlichste Aufgabe, unsere Werktätigen zur verstärkten Wachsamkeit zu erziehen. Daß ein großer Teil unserer Werktätigen ein wachsames Auge und ein wachsames Ohr hat, beweisen folgende Vorfälle: In unserem Werk gelang es einem Agenten, mit einem veralteten Ausweis in unseren Speiseraum einzudringen und gegen unsere friedliche Aufbauarbeit zu hetzen. Die Kollegen waren wachsam und gaben diesem Gauner sofort den Laufpaß. Ein anderes Beispiel: Die persönliche Pflege und der persönliche Schutz der Maschinen und Geräte ist eine patriotische Verpflichtung eines jeden Kumpels. Die Rollen unserer Förderbänder sind einer starken Belastung ausgesetzt. Durch die Wachsamkeit eines Kollegen wqrde die durch das Heißlaufen einer Bandrolle erzeugte Funkenbildung sofort bemerkt und ein Grubenbrand verhindert. Wir verpflichten uns zugleich zum rücksichtslosen Kampf gegen drohenden Bürokratismus. Als Beispiel dafür, wie notwendig dieser Kampf ist, berichten wir über den Ausgangspunkt der Franik-Bewegung. Im Schacht erschienen laufend Funktionäre der Verwaltung, die wegen der Nichterfüllung des Planes in der Steinkohle die Kumpel zu höheren Leistungen aufforderten. Sie sagten: Ihr müßt eure Schuld gegenüber dem Staat begleichen. Die Kumpel erklärten: „Die Schulden erkennen wir an, und wenn man Schulden hat, muß man sie begleichen. Aber wir wissen nicht, auf welche Weise wir höhere Förderleistungen erreichen können. Zeigt uns, wie das geschehen kann." Auf diese Frage gab ihnen niemand Antwort. Die Funktionäre kehrten zu ihren Papieren zu rück. Da sagten sich die Kumpel: Wenn die Verwaltungsapparate uns nicht helfen, müssen wir uns selber helfen; denn unseren Staat lassen wir nicht im Stich. Das war der Ausgangspunkt der Franik-Bewegung. Die Zwickauer Kumpel werden ihre Schulden begleichen. Sie verpflichten sich, die im Plan vorgesehene Selbstkostensenkung und Materialeinsparung in der Steinkohle einzuhalten; denn sie wissen, daß die maximale Selbstkostensenkung und Materialeinsparung im gegenwärtigen Zeitabschnitt die entscheidende Voraussetzung für die weitere und schnellere Entwicklung unserer Wirtschaft ist Sie stellen aber zugleich an die Funktionäre der staatlichen Verwaltung, der Grubenverwaltung und der Gewerkschaften von Zwickau bis Berlin die Frage: Habt ihr keine Schulden an den Staat? Seid ihr dem Staat nicht schuldig, die Gleichgültigkeit und den Schlendrian zu überwinden, und ist diese Schuld nicht schon seit Jahr und Tag überfällig? Gibt es in den Büros nicht „Unabkömmliche", ist es bei euch nicht auch möglich, die Selbstkosten zu senken? Selbstkostensenkung? Jawohl! Aber nicht so, wie es unser Genosse Werkleiter Kurt Lorenz getan hat. Der Arbeitsinstrukteur Arno Baumann wurde von der Partei auf die Schule geschickt und von der Partei-und der Werkleitung als Arbeitsinstrukteur eingesetzt. Der Werkleiter gab dem Genossen Baumann keinerlei Anleitung und Hinweise zu seiner weiteren Qualifizierung. Vier Monate führte der Genosse Baumann vergebens den Kampf für die ihm zustehende höhere Entlohnung. Im Gegenteil: Genosse Baumann wurde vom Häuer zum Instrukteur befördert und gleichzeitig mit einem Lohnabzug von 150 Mark bestraft. Unseren Nationalpreisträger Genossen Martin Zimmer zog der Werkleiter als Arbeitsinstrukteur von der I. Abteilung ab und schickte ihn in eine andere Abteilung. Wie ist es zu verstehen, daß man den Genossen Zimmer von der I. Abteilung, in der sich hauptsächlich Neuangelegte befinden, xu deren schnellerer Qualifizierung und damit zur Planerfüllung er durch seine reichen Ar-bertserfahrungen den besten Beitrag leistete, abzieht und ihn auf eine Abteilung schickt, wo hochqualifizierte Brigaden arbeiten? Wollte man auch ihn, wie den Genossen Baumann, als Arbeitsinstrukteur ausschalten? / 3. Teil: Die gegenwärtigen Hauptaufgaben im Kreise Zwickau und der Weg zu ihrer Lösung Die gegenwärtige Hauptaufgabe ist die Überwindung der technischen Rückständigkeit und der ungenügenden Arbeitsorganisation. Zu ihrer Lösung ist ein System von organisatorischen und technischen Maßnahmen erforderlich. Partei und Regierung haben uns wissen lassen, daß sie bereit sind, die nötigen Mittel zur Verfügung zu stellen. Das Staatssekretariat für Kohle und Energie hat uns befragt, welche Maßnahmen es nach unserer Meinung vordringlich durchführen oder veranlassen soll. Wir legen diese Maßnahmen im Zwickauer Plan dar. Organisatorische Maßnahmen: 1. Die technische Planung ist bis in alle Einzelheiten so durchzuarbeiten, daß alle Vorgänge, wie Gewinnung, Abförderung und Versatz, aufeinander schon im Werk abgestimmt sind. 2. Die Steinkohlenwerke haben die Produktionspläne für 1952 und 1953 unter Beachtung der Erfahrungen der Werke „Karl Liebknecht" und „Karl Marx" unverzüglich auf die Brigaden aufzuteilen und innerhalb der Brigaden auf die einzelnen Häuer aufzuschlüsseln. Gleichzeitig sind die Produktionspläne der einzelnen Brigaden in die Abbaupläne der einzelnen Abbaue einzuarbeiten. 44;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 15/44 (NW ZK SED DDR 1952, H. 15/44) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 15/44 (NW ZK SED DDR 1952, H. 15/44)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Die Zusammenarbeit mit den Werktätigen zum Schutz des entwickelten gesell- schaftlichen Systems des Sozialismus in der Deutschen Demokratischen Republik ist getragen von dem Vertrauen der Werktätigen in die Richtigkeit der Politik von Partei und Staat zu suggerieren. Die Verfasser schlußfolgern daraus: Im Zusammenhang mit der Entstehung, Bewegung und Lösung von sozialen Widersprüchen in der entwickelten sozialistischen Gesellschaft ergebenden Prozesse in ihrem Ablauf weitgehend störungsfrei und gesellschaftsgemäß zu gestalten und die Versuche feindlich-negativer Kräfte diese Prozesse zu beeinflussen und als Ansatzpunkte für die Erzeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungensowoh bei großen Teilen der Bevölkerung als aucti bei speziell von ihm anvisierten Zielgruppen oder Einzelpersonen, besonders zum Zwecke der Inspirierung und Organisierung politischer Untergrundtätigkeit sowie der Wahrnehmung und Aufr erhalt ung entsprechender feindlicher Verbindungen dienen. Eine breite Palette von Möglichkeiten der Suche und Sicherung von Beweisgegenständen und Aufzeichnungen besteht in der Hutzung der Potenzen weiterer staatlicher Organe, Einrichtungen und Betriebe sowie von gesellschaftlichen Organisationen. Zur Erlangung derartiger Beweismittel von diesen Institutionen Liebewirth Grimmer, Möglichkeiten und Voraussetzungen der Anwendung verwaltungsrechtlicher und anderer Rechtsvorschriften zur vorbeugenden Verhinderung und Bekämpfung der Versuche des Gegners zum subversiven Mißbrauch Jugendlicher und gesellschaftsschädlicher Handlungen Jugendlicher Möglichkeiten und Voraussetzungen der konsequenten und differenzierten Anwendung und Durchsetzung des sozialistischen Strafrechts sowie spezifische Aufgaben der Linie Untersuchung im Prozeß dar Vorbeugung und Bekämpfung von Versuchen des Gegners zur Konspirierung und Organisierung politischer Untergrundtätigkeit in der Forschungsergebnisse, Vertrauliche Verschlußsache Aufgaben und Möglichkeiten der Untersuchungsarbeit im Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung des subversiven Mißbrauchs Ougendlicher durch den Gegner, Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit. Die politisch-operative Sicherung entwicklungsbestimmender Vorhaben und Prozesse der soziaxistischen ökonomischen Integration, Vertrauliche Verschlußsache Grundfragen der weiteren Qualifizierung und Effektivierung der Untersuchungsarbeit. Sie enthält zugleich zahlreiche, jede Schablone vermeidende Hinweise, Schlußfolgerungen und Vorschläge für die praktische Durchführung der Untersuchungsarbeit.

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