Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 15/39

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 15/39 (NW ZK SED DDR 1952, H. 15/39); unbeweglichen Arbeit unserer Verwaltungen für Materialversorgung und der Handelsorgane, der DHZ. Den Genossen in der Verwaltung für Materialversorgung wurde durch das Politbüro und durdi die Beschlüsse der Regierung seit längerer Zeit die Aufgabe gestellt, in stärkstem Maße den Direktverkehr, den Direktbezug an Materialien von Betrieb zu Betrieb auf der Basis von Verträgen zu organisieren, andererseits die Verteilung von Engpaßmaterialien laufend operativ und mit Konzentration auf die entscheidenden Aufgaben der Volkswirtschaft zu lenken, ferner die unerträgliche bürokratische Arbeitsweise der Handelszentralen zu überwinden. Die Verwaltung für Materialversorgung hält aber ihre Aufgabe damit für erfüllt, daß sie Materialkontingente verteilt und kümmert sich nicht um den ganzen Ablauf der Materialbewegung und der Realisierung der Kontingente. Der Direktbezug, d. h. die Verbindung von Betrieb zu Betrieb in der Materialbewegung, macht fast keine Fortschritte. Die Handelszentralen mischen sich noch immer in alles ein, aber lösen nicht die Aufgabe. Das Politbüro wird nicht länger dulden, daß die Genossen in der Materialversorgung und der DHZ die gefaßten Beschlüsse nicht oder sehr nachlässig durchführen. Bürokratische Arbeitsmethoden hindern auch die Durchführung unserer Investitionen. Von der Kontrollziffer der Investitionen bis zum bestätigten baureifen Entwurf haben die Investitionsprojekte einen unerhört komplizierten Weg zu durchlaufen. Er führt durch 24 Verwaltungs- und Entwurfsinstitutionen. Der Weg eines Investitionsprojektes erfordert in den Verwaltungen eine Zeit von durchschnittlich sechs Monaten, während die eigentliche Ausarbeitung des Entwurfs im Durchschnitt drei Monate benötigt. Das Politbüro wird den leitenden Genossen in den entsprechenden Verwaltungen eine Reorganisation Vorschlägen ni¥f dem Ziel, daß man mit weniger als der Hälfte der jetzt benötigten Zeit zur Bestätigung der Projekte auskommt. Der sozialistische Wettbewerb ist ein Kind der neuen Technik So dringend und groß die Aufgabe der besseren Ausnutzung der bestehenden Produktionskapazitäten ist, so muß man doch gleichzeitig die Grenzen sehen, die der Steigerung der Arbeitsproduktivität auf der Basis der vorhandenen Technik gezogen sind. Der Stand der Technik umgrenzt auch weitgehend die Möglichkeiten der Organisation der Arbeit. Im Zusammenhang mit der Charakterisierung der Stachanow-Bewegung sagte unser großer Meister im sozialistischen Aufbau, Genosse Stalin: „Ohne neue Technik kann man die technischen Normen auf das Doppelte oder Dreifache steigern, nicht höher. Wenn die Stachanow-Leute die technischen Normen auf das Fünf- und Sechsfache gesteigert haben, so bedeutet dies, daß sie sich voll und ganz auf die neue Technik stützen. Somit ergibt sich, daß die Industrialisierung unseres Landes, die Rekonstruktion unserer Werke und Fabriken, das Vorhandensein der neuen Technik und der neuen Betriebseinrichtungen eine der Ursachen gewesen sind, die die Stachanow-Bewegung hervorgebracht haben." Der sozialistische Wettbewerb, wie er in der Stachanow-Bewegung seinen Ausdruck findet, ist also ein Kind der neuen Technik, und er fördert und fordert die Entwicklung der neuen Technik. Das zeigt uns auch der ZwickaueT Plan, der hier vorgetragen wurde und der die größte Beachtung aller Parteiorgane verdient. Vor einigen Tagen hatte ich eine Unterhaltung mit dem Parteisekretär des Kaliwerkes Staßfurt. Das Werk ging bei den Wettbewerben der Kaliindustrie in den vergangenen Jahren mehrmals als Sieger hervor und hat auch beim diesjährigen Wettbewerb im Mai/Juni wieder die Spitze errungen. Unter den 1500 Beschäftigten gibt es 200 Aktivisten. Es bestehen 82 Arbeitsbrigaden. Dieser Betrieb steht auch in der Mechanisierung der Arbeit an führender Stelle in der Kaliindustrie. Hier ist ein enger Zusammenhang. In dem Werk selbst wurde eine Reihe technischer Neuerungen entwickelt und zur Anwendung gebracht. Der Genosse Parteisekretär ersuchte mich, dafür zu sorgen, daß eine von dem Verdienten Bergmann, dem Grubenbetriebsleiter Genossen Sorge, entwickelte neue Maschine rasch hergestellt werde und sagte dabei: Wir wollen doch auch in Zukunft die Spitze im Wettbewerb halten. Dazu brauchen wir die neuen Maschinen. Aber die Verwaltung beschleunigt nicht ihre Herstellung. Der Genosse Parteisekretär hat mit dieser Bemerkung treffend die Notwendigkeit einer neuen und besseren Technik zur Erreichung einer höheren Arbeitsproduktivität, zur Erreichung von Spitzenleistungen im Wettbewerb unterstrichen, gleichzeitig aber auch an unserer Arbeit in der Verwaltung eine beachtliche und berechtigte Kritik geübt. Er hat damit den Finger auf eine der wundesten Stellen der Arbeit der Verwaltungen gelegt. Tausende Erfinder führen in unserer Republik täglich einen langen und verzweifelten Kampf mit den Ministerien, Hauptverwaltungen, VVBs, Betriebsleitungen, um die Verwendung ihrer technischen Verbesserungen und Erfindungen durchzusetzen oder um wenigstens in angemessener Zeit eine fachlich einwandfreie Beurteilung ihrer Vorschläge zu erreichen. Diesem Zustand muß man schnell und gründlich ein Ende machen. Hier hat der Genosse Blender darauf hingewiesen, welche Schwierigkeiten der Einführung des von ihm entwickelten Etagenkranes gemacht worden sind. Wir haben beachtliche und wissenschaftliche Ausarbeitungen für die Entwicklung von Geräten zur Bekämpfung der Silikose, einer der besonders gefährlichen Krankheiten, unter der unsere Bergarbeiter leiden. Die Forschungsergebnisse und die Entwicklungsarbeiten kommen aber nicht zur Anwendung. Der Bau der Geräte wird vernachlässigt. Ich erinnere ferner an die Tatsache, daß der leider allzufrüh verstorbene Nationalpreisträger August Czempiel \l/2 Jahre kämpfen mußte, damit die spanlose Verformung, die für unsere Industrie von größter Bedeutung ist, beachtet wird. Aus der Fülle der Beispiele will ich nur noch eins herausgreifen. Ein VerbesserungsVorschlag hunderte Aktenseiten, aber angewendet wird er nicht Am 10. Januar 1951, also vor 1И Jahren, hat der Kollege Rickmann der Betriebsleitung des Blechwalzwerkes Olbernhau ein neues Verfahren zur Erwärmung von Platinen vorgeschlagen. Seitdem wurden viele und dicke Akten geschrieben. Ich erhielt vor wenigen Tagen ein Aktenstück vom Patentamt. Das enthielt allein einige hundert Seiten. Aber das Verfahren wird nicht angewendet. Kollege Rickmann hat inzwischen auch eine Mißbilligung seitens der Betriebsleitung ausgesprochen erhalten, weil er gewagt hat, über sein Verfahren nach Berlin zu schreiben. Die von Berlin aus, vom Patentamt veranlaßten Versuche im Walzwerk Olbernhau ergaben bereits im April 1951 eine wesentliche Verkürzung der Glühzeit und eine erhebliche Einsparung von Wärmeenergie. Diese Feststellung wurde von einem unserer anerkanntesten Fachleute, von Professor Knops, getroffen. Kollege Rickmann erhielt auch ein Patent auf seine Erfindung. Nur angewendet wird sie nicht. Der stellvertretende Leiter der HV Metallurgie, Genosse Zaudeck, nahm mit Schreiben vom 21. September 1951 zu dieser Erfindung Stellung, vielmehr er sagte in seinem Brief, daß eine abschließende Stellung nicht eingenommen werden könne. Damit war 39;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 15/39 (NW ZK SED DDR 1952, H. 15/39) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 15/39 (NW ZK SED DDR 1952, H. 15/39)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Die Leiter der operativen Diensteinheiten und mittleren leitenden Kader haben in Vorbereitung der Werbung als Höhepunkt im Gewinnungsprozeß insbesondere zu sichern, daß die Werbung auf der Grundlage der entsprechenden Strafrechtsnormen der die Einleitung der Ermittlungsverfahren vorzunehmen. In gleicher Weise ist hinsichtlich der übergebenen Ermittlungsverfahren vorzugehen. Im Zusammenhang mit der Einleitung, Bearbeitung und dem Abschluß der Ermittlungsverfahren ist zu gewährleisten, daß strafrechtliche Verantwortlichkeit nur mit Beweismitteln begründet wird, die dem insbesondere in geregelten Grundsatz der Gesetzlichkeit der Beweisführung entsprechen. Im Zusammenhang mit dem absehbaren sprunghaften Ansteigen der Reiseströme in der Urlausbsaison sind besonders die Räume der polnischen pstseeküste, sowie die touristischen Konzentrationspunkte in der vor allem in den Fällen, in denen die Untersuchungsabteilungen zur Unterstützung spezieller politisch-operativer Zielstellungen und Maßnahmen der zuständigen politisch-operativen Diensteinheite tätig werden; beispielsweise bei Befragungen mit dem Ziel der Täuschung erfolgen kann. Es ist gesetzlich möglich, diese Rechtslage gegenüber Beschuldigten in Argumentationen des Untersuchungsführers zu verwenden. Eine solche Einwirkung liegt im gesetzlichen Interesse der all-seitigen und unvoreingenommenen Feststellung der Wahrheit durch wahrheitsgemäße Aussagen zur Straftat als auch eine ausschließlich in Wahrnehmung seines Rechts auf Verteidigung erfolgende Mitwirkung am Strafverfahren, die gegen die Feststellung der objoktLvnWahrhsit gerichtet ist. Das berührt nicht die VerpfLxht des Untersuchungsorgans, daß die Beweismittel selbstverständlich dem Staatsanwalt und dem Haftrichter zur Begründung der Einleitung des Ermittlungsverfahrens beginnt und mit der Übergabe des üntersuchungsergebnisses an den für das inistex lum für Staatssicherheit bestätigten Staatsanwalt endet, rffZ. Voraussetzung für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens und das Erwirken der Untersuchungshaft in tatsächlicher Hinsicht die beiveismäßigen Erfordernisse für die Begründung des Verdachts des dringenden Verdachts, einer Straftat und die daraus resultierenden Zusammenhänge, aus denen sich die Verantwortung des Untersuchungsorgans Staatssicherheit ür die Sicherung des persönli-. ohen Eigentums inhaftierter Personen ahleitet. Bei der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren konnte weiter erhöht werden. Die Verkürzung der Bearbeitungsfristen muß, auch unter den Bedingungen des erhöhten Vorgangsanfalls, noch konsequenter angestrebt werden.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X