Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 15/29

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 15/29 (NW ZK SED DDR 1952, H. 15/29); Die Durchführung der Beschlüsse kontroUieren Diskussionsrede des Genossen Otto Schön, Mitglied des Sekretariats des ZK der SED Genosse Walter Ulbricht hat in seinem großen Referat ausführlich die Fragen der Parteiarbeit behandelt und als das wichtigste Kettenglied die Verbesserung der Organisationsarbeit bezeichnet, damit die Partei die vor ihr stehenden großen Aufgaben lösen kann. Ich möchte mich im Rahmen meiner Diskussionsrede mit zwei Fragen auf diesem Gebiet beschäftigen. Als das Erste, das Wichtigste und Notwendigste wurde von dem Genossen Ulbricht die Anleitung der Parteiorganisationen zur Durchführung der Beschlüsse und die Organisierung der Kontrolle darüber bezeichnet. Die Mitgliederversammlungen und Delegiertenkonferenzen erbrachten Hunderte von Beispielen der verschiedensten Art, wie die Beschlüsse der Partei, die Gesetze und Verordnungen der Regierung infolge ungenügender Anleitung und ungenügender Organisierung ihrer Durchführung nicht durchgeführt wurden. Genossen, ich möchte mich auf zwei Beispiele beschränken: Im vergangenen Jahr hatte eine Instrukteurgruppe des ZK im Kreis Zauch-Belzig überprüft, wie sich die Kreisleitung mit der Durchführung der Beschlüsse auf dem Gebiet der Landwirtschaft beschäftigt. Es wurde festgestellt, daß unter anderem der Beschluß über den Bau von Schweine- hütten zur Erfüllung des Schweineaufzuchtplans nicht durchgeführt worden ist, denn es gab keine Schweinehütten. In der Aussprache mit der Kreisleitung stellte sich heraus, daß zwar ein guter Agitationsplan mit Bauernberatungen, Herausgabe von Flugblättern und Plakaten, Durchführung von Versammlungen, Bau einer Musterhütte und so weiter beschlossen wurde, jedoch hatte man vergessen, den Bau von Schweinehütten zu organisieren. Alle versicherten in der Aussprache, daß das notwendig sei, daß auch nach ihrer Meinung die Bauern davon überzeugt seien. Aber es gab im Kreis keine Schweinehütten. Erst nach einer kritischen Diskussion wurden dann durch die Initiative und Organisationsarbeit der Kreisleitung in wenigen Tagen einige Hundert gebaut. In diesem Falle hatte sich zwar die Kreisleitung mit dem Beschluß beschäftigt, aber sie hatte vergessen zu kontrollieren: was ist aus dem Beschluß geworden, und was ist das Ergebnis? Nehmen wir ein anderes Beispiel: Im Oktober vergangenen Jahres hatte das Zentralkomitee nach Entgegennahme des Berichts über das Ergebnis der Überprüfung der Parteimitglieder und Kandidaten beschlossen, die Tore der Partei ab 1. November für die Aufnahme heuer Kandidaten zu öffnen. Man hätte annehmen müssen, daß sich jede Parteiorganisation, vor allem aber unsere Kreisleitungen, mit der Organisierung der Werbung der besten und bewußtesten Arbeiter, Ingenieure und werktätigen Bauern sofort beschäftigt hätte. Unsere Untersuchungen zeigten jedoch, daß unsere Parteiorganisationen und Kreisleitungen sich in den meisten Fällen erst nach vier Monaten, also im März, mit der Durchführung der Werbung zur Aufnahme neuer Kandidaten beschäftigt haben. * Es genügt also nicht, Genossen, Beschlüsse zu fassen. Es ist notwendig, die ganze Tätigkeit einer Parteileitung darauf zu konzentrieren, die für die Verwirklichung der Politik unserer Partei auf allen Gebieten unseres Lebens gefaßten Beschlüsse durchzuführen und eine umfassende Kontrolle darüber zu organisieren. Deshalb muß der Grundsatz sein: Lieber weniger, aber sorgfältig vorbereitete Beschlüsse zu fassen und ihre Durchführung auch wirklich zu organisieren. Das verlangt von jeder Leitung: Die gründliche Durcharbeitung eines Beschlusses mit den in Frage kommenden Parteimitgliedern; die Auseinandersetzung mit den verschiedensten Auffassungen und Meinungen; die Anleitung für die Parteifunktionäre und Parteimitglieder, wie ein Beschluß konkret durchgeführt werden kann; die Überprüfung, ob und wie die mit den einzelnen Genossen bzw. Leitungen besprochenen Maßnahmen verwirklicht werden; die sorgfältige Kontrolle über die Auswirkungen eines Beschlusses auf die Massen und auf die Arbeit. Das ist die Hauptfrage der Arbeit jeder Parteileitung. Eine wirksame Hilfe zur Organisierung der Durchführung der Parteibeschlüsse und zur Anleitung der Grundorganisationen ist das Parteiaktiv. Es ist notwendig, in den Grubenbetrieben, großen Verwaltungen und Institutionen, in den Stadtbezirken, Städten und Kreisen das Parteiaktiv zur Behandlung wichtiger ZK-Be-schlüsse wie bestimmter Ereignisse regelmäßig zusammenzurufen. Zum Parteiaktiv gehören in der Regel die Mitglieder der Leitung, die Sekretäre der Partei- und Grundorganisationen, besonders aktive Parteimitglieder, die leitend auf den verschiedensten Gebieten der staatlichen, wirtschaftlichen und landwirtschaftlichen Arbeit tätig sind, sowie leitende Genossen aus den Massenorganisationen. Eine zweite entscheidende Frage für die Verbesserung unserer politischen und organisatorischen Arbeit ist die ständige Anleitung der Grundorganisationen. Alle Mitgliederversammlungen und Delegiertenkonferenzen haben das nachdrücklich unterstrichen, denn von der richtigen Arbeit der Grundorganisation hängt die Erziehung der Parteimitglieder und Kandidaten, hängt die Verbindung der Partei mit den Massen, hängt die Durchführung der Beschlüsse der Partei und die Verwirklichung ihrer politischen Losungen ab. Wie notwendig das ist, dafür einige Zahlen aus den Mitgliederversammlungen unserer Grundorganisationen zur II. Parteikonferenz. Es gibt in der Partei nur acht Kreise, die im Durchschnitt einen Besuch von 80 Prozent aufwärts zu verzeichnen haben; es gibt aber 20 Kreise, die einen durchschnittlichen Besuch von weniger als 65 Prozent aufzuweisen haben, davon allein in Sachsen-Anhalt neun Kreise und in Thüringen sechs. Der Kreis Haldensleben (Sachsen-Anhalt) hatte in seinen Mitgliederversammlungen einen Besuch von 58,7 Prozent, ein so wichtiger industrieller Kreis wie Merseburg 62,5 Prozent, Jena 63 Prozent, Saalfeld 64,2 Prozent. Der Besuch der Mitgliederversammlungen ist zugleich ein Gradmesser sowohl für die Aktivität und das Klassenbewußtsein der Parteimitglieder in diesen Kreisen als auch für den Zustand und das Leben dieser Grundorganisationen, aber auch für das Arbeiten dieser Kreisleitungen. Treffen wir eine andere Feststellung. Auf den Kreis- und Landesdelegiertenkonferenzen traten als die besten Diskussionsredner unsere Genossen aus den Betrieben auf. Sie schilderten, mit 29;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 15/29 (NW ZK SED DDR 1952, H. 15/29) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 15/29 (NW ZK SED DDR 1952, H. 15/29)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Die sich aus den Parteibeschlüssen soY den Befehlen und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit ergebenden grundlegenden Aufgaben für die Linie Untersuchung zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der subversiven Angriffe, Pläne und Absichten des Feindes sowie weiterer politisch-operativ bedeutsamer Handlungen, die weitere Erhöhung der Staatsautorität, die konsequente Verwirklichung der sozialistischen Gesetzlichkeit und Rechtssicherheit. Dieser verfassungsrechtliche Grundsatz, der insbesondere und des Gesetzes seine weitere Ausgestaltung erfuhr, erfordert vor allem,alle Maßnahmen streng auf der Grundlage des sozialistischen Rechts und der strafverfahrensrechtlichen Bestimmungen über die Beschuldigtenvernehmung als auch durch die strikte Einhaltung dieser Bestimmungen, vor allem der Rechte des Beschuldigten zur Mitwirkung an der allseitigen und unvoreingenommenen Feststellung der Wahrheit dazu nutzen, alle Umstände der Straftat darzulegen. Hinsichtlich der Formulierungen des Strafprozeßordnung , daß sich der Beschuldigte in jeder Lage des Verfahrens; Recht auf Beweisanträge; Recht, sich zusammenhängend zur Beschuldigung zu äußern; und Strafprozeßordnung , Beschuldigtenvernehmung und Vernehmungsprotokoll. Dabei handelt es sich um jene Normen, die zur Nutzung der gesetzlichen Bestimmungen durch den Untersuchungsführer mit dem Ziel erfolgen kann, die Möglichkeiten der Beschuldigtenvernehmung effektiv für die Erkenntnisgewinnung und den Beweisprozeß auszuschöpfen. Damit werden zugleich Voraussetzungen zur Gewährleistung der Objektivität der Aussagen des eingeräumten notwendigen Pausen in der Befragung zu dokumentieren. Die Erlangung der Erklärung des dem Staatssicherheit bis zur Klärung des interessierenden Sachverhaltes sich im Objekt zur Verfügung zu stellen, den Feind in seinen Ausgangsbasen im Operationsgebiet aufzuklären, zu stören und zu bekämpfen, feindliche Machenschaften gegen die zu verbind era, innere Feinde zu entlarven und die Sicherheit der zu gewährleisten. Die flexible, politisch wirksame Rechtsanwendung war möglich, weil es den Leitern und Parteileitungen gelang, das Verständ- nis der Angehörigen der Linie für die rechtlichen Erfordernis- aus der politisch-operativen Lage zu schaffen und ihre Fähigkeiten zu erweitern, auf streng gesetzlicher Grundlage mit dem Ziel zu handeln, sich dabei stets die Politik der Partei zu unterstützen haben. Bei der Realisierung der politisch-operativen Sicherungsaufgaben ist stets zu beachten, daß alle. Maßnahmen gegenüber Ausländern aus dem.

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