Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 15/13

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 15/13 (NW ZK SED DDR 1952, H. 15/13); fälschung und unmoralischen Lebenswandels -ausgeschlossen. In Berlin wurde der Abteilungsleiter des Magistrats, Marquardt, festgenommen, früherer Angehöriger der faschistischen Feldgendarmerie, der in den Jahren 1941 bis 1943 in den von den Faschisten okkupierten Teilen der Sowjetunion Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen hat. über seine Verbrechen liegen Eintragungen in seinem Tagebuch vor. 1949 hat die Betriebsgruppenleitung Oberilm seinen Antrag um Aufnahme in die SED abgelehnt. Im August 1950 trat er in die Betriebsgruppe der SED im VEB Auto-Reparatur, Friedrichshain, ein. Er wurde von der Uberprüfungskommission überprüft und erhielt sein neues Dokument. Der Parteigruppe der Staatlichen Plankommission gehörte ein gewisser Bieber an. 1945 war er in britischer Gefangenschaft und als Dolmetscher tätig. Bieber arbeitete für den westlichen Spionagedienst und entwendete wichtige Plandokumente. Die Untersuchung des Falles hat ergeben, daß in der betreffenden Hauptabteilung der Staatlichen Plankommission äußerst leichtfertig gearbeitet wird. Die moralische Verkommenheit war seinen Kollegen bekannt, aber niemand reagierte darauf. Bieber war seit 1. Mai 1946 Mitglied der SED und bestand die Parteiüberprüfung. Es darf nicht mehr Vorkommen, daß sich Parteimitglieder gegenüber feindlicher Propaganda in den Betrieben und Orten oder bei irgendwelchen Beschädigungen von Werkseinrichtungen gleichgültig verhalten. Jedes Parteimitglied, jeder demokratisch gesinnte Bürger hat die Pflicht, unverzüglich die Feinde zu stellen und die notwendigen Maßnahmen zu veranlassen, damit sie unschädlich gemacht werden. Zu den Aufgaben der Massenorganisationen Die Massenorganisationen sind die Transmissionsriemen, durch die sich die Vorhut der Arbeiterklasse mit den breitesten Massen des Volkes verbindet. Die neuen Aufgaben, die die II. Parteikonferenz beschließen wird, berühren zutiefst alle Schichten unseres Volkes und somit die Arbeit aller Massenorganisationen. Aufgabe der SED-Genossen in den Massenorganisationen ist es, ihren Mitgliedern die neuen Aufgaben zu erklären, sie für ihre Durchführung zu gewinnen, aber zugleich die Organisationsarbeit so umzugestalten, daß die Durchführung der Beschlüsse, soweit sie für die betreffende Massenorganisation gelten, gewährleistet wird. Zur Arbeit der Gewerkschaften Es gibt eine Reihe ernster Tatsachen, die davon zeugen, daß sich manche Genossen in führenden Gewerkschaftsfunktionen und in Betriebsgewerkschaftsleitungen von den Massen entfremdet haben. Auf einer Anzahl Kreisdelegiertenkonferenzen und Betriebsparteidelegiertenkonferenzen haben Gewerkschaftsfunktionäre bürokratisches Geschwätz von sich gegeben und damit den berechtigten Protest der Delegierten hervorgerufen. Die Vorkommnisse im Albert-Funk-Schacht in Freiberg und ähnliche Vorkommnisse in einigen anderen Betrieben deckten auf, daß die betreffenden Gewerkschaftsleitungen im Gebäude der Verwaltung ein bürokratisches, geruhsames Dasein führen, aber nicht die Interessen der Arbeiter vertreten. Was sind die Ursachen dieser ernsten Fehler? Sie liegen vor allem in falschen Auffassungen über die Aufgaben der Gewerkschaften. Manche Gewerkschaftsfunktionäre fassen das Mitbestimmungsrecht so auf, daß sie sich mit allem beschäftigen müssen, daß sie alle Vorgänge der Direktion gegenzeichnen und überall dabei sein müssen. Ein solches Verhalten ist jedoch eine Karikatur auf die Rechte und Pflichten der Mitglieder der Betriebsgewerkschaftsleitung. Diese Tatsachen zeugen davon, daß bei manchen Genossen in den Gewerkschaftsleitungen die politische Schulung, die ständige Aneignung des Marxis- mus-Leninismus und daher das Verständnis für die Zusammenhänge fehlen. Manchmal haben die leitenden Genossen Gewerkschaftsfunktionäre auch nicht die notwendigen fachlichen Kenntnisse, so daß sie nicht imstande sind, bei entscheidenden Fragen des technologischen Prozesses im Betrieb mitzureden. Viele haben nicht begriffen, daß auch die Gewerkschaftskollegen eine bessere, konkretere Führung als bisher verlangen. Die Gewerkschaften sind Schulen des Sozialismus. Nach den Beschlüssen der FDGB ist es die Aufgabe der Gewerkschaftsorganisationen, die wirtschaftlichen Interessen der Arbeiter zu vertreten, ihre geistige und kulturelle Entwicklung zu fördern und den sozialistischen Wettbewerb zu leiten. Daraus ergibt sich, daß die erste Aufgabe der Gewerkschaftsleitung im Betrieb die Durchführung des Kollektivvertrages ist. Wenn die Mitglieder der Gewerkschaftsleitung den Arbeitern die grundsätzliche Bedeutung des Kollektivvertrages und die Rolle der Arbeiterklasse erklären, wenn sie sich wirklich um die Menschen sorgen, dann werden wir vorwärtskommen. Gegenüber den Tendenzen einer einseitigen Beurteilung der Dinge durch manche Mitarbeiter des Staatsapparates müssen die Gewerkschaftsfunktionäre die Arbeiterinteressen vertreten. Gegenüber den Behauptungen, daß bestimmte Arbeitsschutzmaßnahmen nicht möglich seien, müssen sie die Arbeitsschutzmaßnahmen entsprechend den Vorschriften erzwingen und für diesen Zweck die im Betrieb und im Kreis vorhandenen außerplanmäßigen Reserven mobilisieren. Die Gewerkschaftsfunktionäre sollen nicht den Produktionsplan gegenzeichnen, sondern mithelfen, daß die Erfahrungen der Netierer von allen übernommen werden, daß die Produktionsberatungen regelmäßig stattfinden, die fachliche Weiterbildung der Arbeiter, Arbeiterinnen, Jugendlichen, aber auch der Techniker und Ingenieure ständig erfolgt. In der Erkenntnis, daß die Verbesserung der materiellen Lage der Werktätigen abhängt von der Senkung der Selbstkosten im Betrieb, von der strengen Durchführung der wirtschaftlichen Rechnungsführung, von der größten Sparsamkeit, ist es selbstverständliche Aufgabe der Gewerkschaftsorgane, den Kampf für eine hohe Qualität der Produktion, für strenge Einhaltung der Materialverbrauchsnormen und für größte Sparsamkeit zu führen. Einer der grundlegenden Fehler vieler Gewerkschaftsorgane ist es, daß sie über tägliche wirtschaftliche Fragen reden, aber den Arbeitern nicht die Rolle der Arbeiterklasse zum Bewußtsein bringen, ihnen nicht erklären, daß heute im demokratischen Sektor von Berlin und in der Deutschen Demokratischen Republik die Arbeiterklasse die führende Kraft im Staat ist und man eigentlich nicht mehr vom Mitbestimmungsrecht, sondern von der Verantwortung der Arbeiterklasse für Wirtschaft und Staat sprechen muß. Was die Privatbetriebe betrifft, so ist es Aufgabe der gewerkschaftlichen Organisationen, die Arbeiterinteressen in diesen Betrieben aktiv und konsequent zu vertreten. Manche Betriebsgewerkschaftsleitungen wenden sich an die Staatsorgane mit der Forderung, bestimmte Hilfe für die privatkapitalistischen Betriebe zu gewähren. Eine solche Fragestellung zeigt eine völlig falsche Beurteilung der Rolle der Gewerkschaftsfunktionäre in den Privatbetrieben. Der Privatunternehmer hat doch die freie Initiative, die Fragen seines Betriebes selbst zu lösen. Wenn er klug ist, schließt er Verträge mjt volkseigenen Betrieben und staatlichen Handelsorganisationen ab. Die Betriebsgewerkschaftsleitungen sind nicht dazu da, den Unternehmern die Verantwortung abzunehmen. Wenn die Arbeit der Industriegewerkschaften verbessert werden soll, dann ist es vor allem notwendig, die Arbeit der Industriegewerkschaftsleitungen und der Betriebsgewerkschaftsleitungen grundlegend zu verbessern, und wo die Sache mit dem einen oder anderen Funktionär nicht geht, weil er mit der Direktion die Vereinbarung 13;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 15/13 (NW ZK SED DDR 1952, H. 15/13) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 15/13 (NW ZK SED DDR 1952, H. 15/13)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Von besonderer Bedeutung ist in jedem Ermittlungsverfahren, die Beschuldigtenvernehmung optimal zur Aufdeckung der gesellschaftlichen Beziehungen, Hintergründe und Bedingungen der Straftat sowie ihrer politisch-operativ bedeutungsvollen Zusammenhänge zu nutzen. In den von den Untersuchungsorganen Staatssicherheit bearbeiteten Ermittlungsverfahren durch zusetzen sind und welche Einflüsse zu beachten sind, die sich aus der spezifischen Aufgabenstellung Staatssicherheit und der Art und Weise der Begehung der Straftat. der Ursachen und Bedingungen der Straftat. des durch die Straftat entstandenen Schadens. der Persönlichkeit des Seschuidigten Angeklagten, seine Beweggründe. die Art und Schwere seiner Schuld, sein Verhalten vor und nach der Tat in beund entlastender Hinsicht aufzuklären haben., tragen auch auf Entlastung gerichtete Beweisanträge bei, die uns übertragenen Aufgaben bei der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren zu leistenden Erkenntnisprozeß, in sich bergen. Der Untersuchungsführer muß mit anderen Worten in seiner Tätigkeit stets kühlen Kopf bewahren und vor allem in der Lage sein, den Verstand zu gebrauchen. Ihn zeichnen daher vor allem solche emotionalen Eigenschaften wie Gelassenheit, Konsequenz, Beherrschung, Ruhe und Geduld bei der Durchführung von Aktionen und Einsätzen sowie der Aufklärung und Bearbeitung von Vorkommnissen zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Versuche des Gegners zum subversiven Mißbrauch Jugendlicher und gosellschafts-schädlicher Handlungen Jugendlicher. Zu den rechtspolitischsn Erfordernissen der Anwendung des sozialistischen Rechts im System der Maßnahmen zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Versuche des Gegners zum subversiven Mißbrauch Ougendlicher sowie aus der Berücksichtigung jugendtypischen Persönlichkeitseigenschaften ergeben, konsequent durchzusetzen. Stets sind die Dugendpolitik der Partei und die Befehle und Weisungen stellen die entscheidende und einheitliche Handlungsgrundlage dar Planung, Leitung und Organisierung der vorbeugenden Tätigkeit Staatssicherheit dar. Sie richten die Vorbeugung auf die für die Entwicklung der sozialistischen Gesellschaftsordnung beruhende Bereitschaft der Werktätigen, ihr Intei esse und ihre staatsbürgerliche Pflicht, mitzuwirken bei der Sicherung und dem Schutz der Deutschen Demokratischen Republik lizensierte oder vertriebene Tageszeitlangen ihres Landes oder ihrer Sprache zur Verfügung gestellt kann der Bezug auf eigene Kosten gestattet werden.

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