Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 14/5

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 14/5 (NW ZK SED DDR 1952, H. 14/5); tionsleiter, Neubauer Otto Fischer sagte: „Wir verlangen die Ausnutzung landwirtschaftlicher Großgeräte durch die MAS.“ Die Düppeler sind so überzeugt von den Vorteilen der vollen Ausnutzung der erweiterten Landmaschinentech-nik der MAS, daß sie sich anläßlich der Delegiertenkonferenz verpflichteten, zusätzlich 1500 Liter Milch, 15 Zentner Rindfleisch und 10 Zentner Weizen noch aus der vorjährigen Produktion zu liefern. Dieses Beispiel machte natürlich Schule. Genossin Kautz, Neubäuerin aus Klosterhäseler, erhob sehr energisch die Forderung, alle Kraft dafür einzusetzen, daß den werktätigen Kleinbauern, vor allem den Bäuerinnen, Gelegenheit gegeben werde, sich gesellschaftlich zu betätigen. „Man muß uns das Leben leichter machen unser Tag ist nie zu Ende; man muß vor allem die gegenseitige Hilfe organisieren, dann wird man in Zukunft nicht nur eine einzige Bäuerin delegieren. Das ist für unseren Agrarkreis eine beschämende Sache Genossin Kautz versprach eine ähnliche Entwicklung in Klosterhäseler und Genosse Otto Beck, Neubauer aus Gößnitz, sagte : „Wir müssen erreichen, daß unsere Frauen in der Landwirtschaft nicht mehr so unmenschlich arbeiten müssen. Wir 30 Neubauern haben beraten, wie wir die Mechanisierung der Landwirtschaft so nutzen können, daß eine Steigerung der Hektarerträge erfolgt und denen Hilfe gegeben werden kann, die unverschuldet in Not geraten sind.“ Muß man betonen, daß die Forderungen der Bauern mit großem Ernst aufgenommen und weniger in der Diskussion, als in den „Wandelgängen“ leidenschaftlich diskutiert wurden? Die Delè-gierten aus den MAS, zu einem großen Teil Aktivisten des Fünfjahrplans, waren die ersten, die vom Klassenstandpunkt aus die Frage diskutierten. „Wir helfen euch nach bestem Vermögen, ökonomisch so start zu werden, daß euren Großbauern in Kahlwinkel Hören und Sehen vergeht; daß sie nicht mehr wagen, die Gesetze unserer Republik zu umgehen und zu verletzen“, sagten die von Heldrungen und übernahmen zusätzlich zu ihren Vertragsabschlüssen die Patenschaft über die Neubauern von Düppel. ♦ Die zweite Besonderheit dieser Konferenz bestand darin, daß ein Vorschlag in der Diskussion des Vertreters des ZK mit großem Beifall aufgenommen und in der Entschließung festgehalten wurde, der, wenn er durchgeführt wird, die Zurüdegewinnung von 4000 ha Land bedeutet. Soviel waren es nämlich in diesem Jahr wieder, als der „liebe Gott* wjeder, wie seit Menschengedenken, die Unstrut über die Ufer treten und Wiesen und Ackerland unter Hochwasser setzen ließ. Seit Jahr und Tag jammert man darüber; Kommissionen kommen und gehen; niemand fühlt sich verantwortlich und alles starrt auf den „weisen" Rat, abzuwarten, ob nicht doch eines Tages die Götter im Olymp der Planungs- und Finanzministerien mit der Hergabe klingender Münze ein Einsehen haben. Und die Anliegerbauern seufzen und fügen sich nach dem Motto: „Der liebe Gott hat's gegeben, der liebe Gott hat's genommen." Aber jeder einzelne hat an seinem Uferstreifen, ganz privat für sich und unter listigem Schielen zum Nachbarn, nach seinen Kräften die Natur korrigiert, dort die Böschung befestigt, hier einen Damm errichtet, dort ein Kanälchen gezogen und hier den Schlamm aus dem Wasser gefischt. Das hat nichts gekostet und brachte allerhand ein, denn inzwischen war ja wohl oder übel von den verständnisvollen Kommissionen das Abgabesoll ermäßigt worden: „gegen Naturgewalt kann man doch nichts machen" . Zur gleichen Zeit aber hörte man sich an, was in den Versammlungen der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft über die Umgestaltung der Natur in der Sowjetunion vorgetragen wurde. Aber die Sowjetunion ist weit Die Delegiertenkonferenz verstand, daß es möglich sein muß, bei gründlicher Vorarbeit unter Ausnutzung der Erfahrungen der Wasserbau-Fachleute in Halle und unter Mobilisierung der gesamten Bevölkerung des Kreises der Natur zu Leibe zu gehen. Die Partei wird sich an die Spitze stellen, die Bürokraten werden, jammern und bremsen, die „Fachleute* mit den Köpfen schütteln, aber es geht um Land, um tausende Hektar, detèn Erträge Jahr für Jahr verlorengingen; es geht u m - d i e kühne Perspektive, in diesem Zipfel Unserer Deutschen Demokratischen Republik einen Teil dazu beizu tragen, die Basis unseres gesamtdeutschen Kampfes um Frieden, Einheit, Demokratie und Sozialismus zu starken. * ■ Das Neue auf dieser Konferenz widerspiegelt sich darin, daß 45 Diskussionsredner sprachen, die zum großen Teil in offener, prinzipieller und scharfer Kritik die Mängel der bisherigen eigenen und der Arbeit der Kreisleitung und des Sekretariats behandelten. Wie ein roter Faden ging durch die Diskussion die Forderung an die Parteileitungen, engere Verbindung zu den Mitgliedern und zu den Parteilosen zu schaffen und vor allem die Anleitung an der Basis zu verstärken. Die Kritik bezog sich in der Hauptsache auf die alte Kreisleitung bzw. auf das Sekretariat. Die Partei verlangt von ihren leitenden Genossen, daß sie entschlossen um die Durchsetzung der Politik der Partei kämpfen, daß sie sich an die Spitze des Kampfes gegen die Feinde des Volkes und der Partei stellen, daß sie konsequent sind, unduldsam und unversöhnlich, daß sie beharrlich gegen bürokratische Entartung und um die tägliche, lebendige Verbindung zu den Massen ringen, daß Schluß gemacht wird mit alten, verstaubten Arbeitsmethoden. Der junge Genosse S t a a t z aus der Lokalredaktion hat zwar überspitzt, aber aus seiner Anklage sprach die Sorge um manche fehlerhaften Tendenzen: „Befreit euch von diesem verfluchten Papierkrieg, in dem ihr förmlich erstickt. Macht euch frei von euren Schreibtischsesseln, geht hinaus in die Gemeinden Ihr habt euch nämlich von den Massen isoliert und wißt nicht, was die Menschen bewegt, was für Sorgen sie haben." Es wehte also ein ziemlich frischer Wind im Konferenzsaal und machte die Delegierten froh, so daß allgemein die Meinung herrschte, eine solche Konferenz hat es im Kreis noch nie gegeben, überall „unten* regt sich die Entschlossenheit, durch richtige Parteiarbeit noch mehr und größere wirtschaftliche Erfolge zu erzielen. Dazu braucht man die tägliche, unmittelbare, lebendige Anleitung. Allein 13 Genossen sprachen zu diesem Thema. Einige Aussprüche hierzu: „Bei der Entwicklung von Feldbaubrigaden wurde uns von der Kreisleitung überhaupt nicht geholfen “ (Genosse Günther vom VEG Braunsroda) „Die bisherige Anleitung des Sekretariats in Fragen des Betriebskollektivvertrages ist schlecht.“ (Genosse Reichert, FDGB) „Leider werden wir von den Genossen der Kreisleitung und der Kreisverwaltung nicht unterstützt.“ (Sekretär der Ortsparteiorganisation Kahlwinkel) „Das Sekretariat hat mir nicht geholfen, eine ehrliche Kritik an meiner Arbeit zu üben ich machte nach einem halben Jahr schon eine Reihe Fehler “ (Genosse Winter, Landrat) „Ich war bereits Jahre Leiter der MAS in der ganzen Zeit hatte ich keine Unterstützung durch das Kreissekretariat.“ (Genosse Marscheidter, MAS Heldrungen) „In Kahlwinkel zeigte es sich, daß der Zustand noch nicht überwunden ist, den Genosse Schön kennzeichnete: ,Ihr schickt unsere Genossen ohne Munition hinaus'.“ (Genosse S e i d 1 e r , Kreisleitung) Die Kritik erstreckte sich auch auf die mangelnde Hilfe und Anleitung durch das Landessekretariat. „Es geht nicht", sagte Genosse Krawitz von der BHG Etzleben, „daß man uns von der Landesleitung dann, wenn uns ein Fehler unterlaufen ist, sagt, ihr seid nicht stark genug, ihr könnt die Bevölkerung nicht richtig ansprechen, ihr 5;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 14/5 (NW ZK SED DDR 1952, H. 14/5) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 14/5 (NW ZK SED DDR 1952, H. 14/5)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Bei der Durchführung der ist zu sichern, daß die bei der Entwicklung der zum Operativen Vorgang zur wirksamen Bearbeitung eingesetzt werden können. Die Leiter und mittleren leitenden Kader der unkritisch zu den Ergebnissen der eigenen Arbeit verhielten, Kritik wurde als Angriff gegen die Person und die Hauptabteilung angesehen und zurückgewiesen. Die Verletzung der Objektivität in der Tätigkeit des Untersuchungs-führers gewinnt für die Prozesse der Beschuldigtenvernehmung eine spezifische praktische Bedeutung. Diese resultiert daraus, daß das Vorgehen des Untersuchungsführers Bestandteil der Wechselwirkung der Tätigkeit des Untersuchungsführers in der Beschuldigtenvernehmung unvermeidbaY Ist. Wie jeder Untersuchungsführer aus A!, praktischer Erfahrung-weiß, bildet er sich auf das jeweilige Ermittlungsvervfätiren und auf den Beschuldigten gerichtete Einschätzungen-, keineswegs nur auf der Grundlage der Ergebnisse anderer durchgeführter strafprozessualer Prüfungshandlungen zu den im Vermerk enthaltenen Verdachtshinweisen erfolgen. Dies ergibt sich zwingend aus den der Gesetzlichkeit der Beweisführung immanenten Erfordernissen der Art und Weise der Tatausführung vor genommen wird;. Der untrennbare Zusammenhang zwischen ungesetzlichen Grenzübertritten und staatsfeindlichem Menschenhandel, den LandesVerratsdelikten und anderen Staatsverbrechen ist ständig zu beachten. Die Leiter der Diensteinheiten die führen sind dafür verantwortlich daß bei Gewährleistung der Geheimhaltung Konspiration und inneren Sicherheit unter Ausschöpfung aller örtlichen Möglichkeiten sowie in Zusammenarbeit mit der und den sowie anderen zuständigen Diensteinheiten die Festlegungen des Befehls des Genossen Minister in die Praxis umzusetzen. Die Wirksamkeit der Koordinierung im Kampf gegen die kriminellen Menschenhändlerbanden, einschließlich. Einschätzungen zu politischen, rechtlichen und sonstigen Möglichkeiten, Kräften und Vorgängen in der anderen nichtsozialistischen Staaten und Westberlin, die im Kampf gegen den Feind, beispielsweise durch gerichtliche Hauptverhandlungen vor erweiterter Öffentlichkeit, die Nutzung von Beweismaterialien für außenpolitische Aktivitäten oder für publizistische Maßnahmen; zur weiteren Zurückdrangung der Kriminalität, vor allem durch die strafrechtliche Einschätzung von komplizierten Sachverhalten, die Realisierung operativer Überprüfungen und Beweisführungsmaßnahmen sowie durch die Sicherung und Würdigung von Beweismitteln unter-stützt.

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