Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 14/4

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 14/4 (NW ZK SED DDR 1952, H. 14/4); RUDOLF MIESSNER Im Kreise Kölleda bricht sich das Neue Bahn Es gibt Kreise und Kreisleitungen unserer Partei, die bei manchen Funktionären in einem schlechten Ruf stehen. Meist kommt das daher, daß diese Funktionäre ungenügend informiert sind, einmal ein Versagen auf irgendeinem Gebiet festgestellt haben oder davon läuten hörten, es stehe aus dem oder jenem Grunde schlecht, und nun bedenkenlos nachplappern, daß es kein gutes Ende nähme Der Kreis Kölleda in Sachsen-Anhalt gehörte auch dazu. Jch muß gestehen, daß ich in der Vorbereitung und erst recht bei der Durchführung der Kreisdelegiertenkonferenz ebenfalls eine Reihe von Vorurteilen abbauen mußte. Die Delegiertenkonferenz bewies, daß die Feststellung des Genossen Otto Schön in der „Täglichen Rundschau" Nr. 144 auch auf den Kreis Kölleda zutrifft: „Das Verantwortungsbewußtsein, mit dem die Delegierten die politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und innerparteilichen Aufgaben behandelten; die sachliche und wo notwendig auch harte Kritik, mit der die Delegierten Mißstände und Unzulänglichkeiten, Fehler und Schwächen schonungslos aufzeigten und von den verantwortlichen Organen Abstellung verlangten, ohne ihre eigene Verantwortung zu verschweigen; die große Zahl der auf allen Konferenzen aufgetretenen Diskussionsredner, wobei die Zahl der Frauen erfreulicherweise sehr groß war, und schließlich der Ernst, mit dem die Delegierten die Vorschläge für die neue Leitung überprüften und sich bemühten, die Besten und Fähigsten auszuwählen all das gab diesen Konferenzen eine besondere Note und charakterisierte das ideologische und organisatorische Wachstum der Partei und ihre Reife." * Der Kreis Kölleda ist ein rein landwirtschaftlicher Kreis mit einem einzigen Großbetrieb in Kölleda, dem RFT-Funkwerk. Die etwa 60 000 Einwohner setzen sich in der Hauptsache aus Klein- und Mittelbauern, Landarbeitern und kleinen Gewerbetreibenden zusammen. Die Parteiorganisation zählt etwa 3000 Mitglieder. In der Freien Deutschen Jugend sind von ungefähr 8000 Jugendlichen 6000 organisiert. Da von den rund 7000 Landarbeitern nur 138 Parteimitglieder, andererseits fast 500 Angestellte Mitglieder unserer Partei sind, ist die Aufgabe klar Umrissen: die Partei muß die Vernachlässigung des Arbeiterelementes auf dem Lande schnell überwinden und Maßnahmen treffen, das sich ständig festigende Bündnis zwischen Arbeiterklasse und werktätigen Bauern zu erweitern. Die Voraussetzungen dafür sind ohne Zweifel vorhanden; anders wären die Erfolge der systematischen Aufklärungsarbeit in Burkersroda nicht zu verstehen, wo, wie Genosse Becke sagte, einige Familien „unruhig werden und zur Parteileitung kommen, weil die Aufklärer in dieser Woche noch nicht dagewesen sind". Mit Recht wies Genosse Linke, der bisherige 1. Sekretär, darauf hin, daß die Bereitschaft der Bevölkerung des Kreises, die Politik der Partei ійі Kampf um den Frieden und die demokratische Einheit Deutschlands zu verstehen, bereits zur Volksbefragung gegen die Remilitarisierung und für einen Friedensvertrag überzeugend zum Ausdruck kam: 97,1 Prozent der Erwachsenen und 99 Prozent der Jugendlichen gaben ihr Ja. Da die Parteiorganisationen des Kreises bei der Vorbereitung der Weltfestspiele ebenso rührig waren wie anläßlich der Volksbefragung, konnte eine hohe Teilnahmeziffer der Jugendlichen erreicht werden, weil viele Bauern die fehlenden Arbeitsstunden der Jugendlichen zusätzlich übernahmen, vor allem in den Gemeinden Wiehe, Garnbach, Tromsdorf und Hauteroda, und außerdem mit Hunderten von Selbstverpflichtungen tierische und pflanzliche Produkte zusätzlich lieferten. Aber wie das so geht: Nachdem man sich zu diesen beiden Kampagnen mit der Aufklärung der Bevölkerung besondere Mühe gegeben hatte, ruhte man sich auf den Lorbeeren aus viele Aufklärungslokale verödeten, die Aufklärungs- und Agitatorengruppen schlummerten nach diesen anstrengenden Wochen den Schlaf der Gerechten und es gab nicht wenige Genossen wie den Bürgermeister von Bad Bibra, der den Stoßseufzer sprach: „Was, eine Versammlung des Friedenskomitees? Wir haben viel zuviel Versammlungen. Legen wir doch das Friedenskomitee mit der Nationalen Front zusammen. Das Beste ist, wir machen überhaupt nur eine Versammlung im Monat." Bei einer solchen Einstellung ist es dann kein Wunder, wenn zu einem Lichtbildervortrag über Korea, zu dem das Friedenskomitee in Wiehe aufgerufen hatte, nur fünf Angehörige der NDPD und - sozusagen als „Vertreter der SED", nur der Genosse Simones erschienen Während unsere Genossen also erst einmal die Hände in den Schoß legten und die Dinge laufen ließen, drängten viele Parteilose, die Aktivität nicht abreißen zu lassen. Genosse Wagner, Sekretär der Betriebsparteiorganisation des RFT-Werkes, sagte in seiner Diskussionsrede auf der Delegiertenkonferenz: „Bei der Durchführung des Nationalen Aufbauprogramms für Berlin schaltete sich das Friedenskomitee ein. Es zeigte sich, daß parteilose Friedensfreunde positiver diskutierten, als die Genossen " Die Bevölkerung, vor allem die werktätigen Bauern und die Belegschaften der fünf Maschinenausleihstationen des Kreises, gab jedoch viele Beweise ihrer positiven Haltung, ihres Friedens- und Aufbauwillens. Die VEAB Kölleda konnte berichten, daß die Erfassungspläne des 1. Halbjahres 1952 in Rindern, Milch und Eiern übererfüllt wurden, ebenso wurden die Pläne zum Ankauf von freien Spitzen in Rindern, Eiern und Getreide übererfüllt. Der Viehhalteplan des Kreises sah 50 000 Schweine vor, gezählt wurden 52 600. Um mehr Futter heranzuschaffen, ist der Zwischenfruchtanbau 1951 wesentlich gesteigert worden. Einen großen Anteil daran hatten die volkseigenen Güter, vor allem Ostramondra. Von dort werden den Bauern des Kreises ständig die Erfahrungen neuer, vor allem sowjetischer Arbeitsmethoden vermittelt, so das Netzpflanz- und das Kreuzdrillverfahren. Durch die Anwendung sowjetischer Arbeitsmethoden in der Tierhaltung und Pflege war es möglich, die Milchleistung pro Kuh von 3350 kg im Jahre 1951 auf durchschnittlich 4780 kg im 1. Halbjahr 1952 zu steigern. Der Fettgehalt der Milch erhöhte sich von 3,89 Prozent auf 4,05 Prozent. Den wesentlichsten Anteil bei der Verbreiterung der Neuerermethoden auf dem Lande und bei der kulturellen Entwicklung haben die fünf MAS. An der Spitze steht hier die MAS Heldrungen. Sie hat ihren Plan der Vertragsabschlüsse mit 20 Prozent übererfüllt. Bereits Anfang des Jahres trat sie mit der MAS Burg-Scheidungen, dem 1. Landessieger 1951, in Wettbewerb. Die Station steht heute bereits an deT Spitze von 180 Maschinenausleihstationen im Landesmaßstab und kämpft um die Wanderfahne der Deutschen Demokratischen Republik. Genosse J u s t i n i а к wird sich anstrengen müssen; er forderte einen starken Mann, den Genossen Marscheidter, MAS-Leiter von Heldrungen, in die Arena. Mit der Delegiertenkonferenz treten die MAS Herrengosserstedt und Heldrungen in einen neuen Wettbewerb ein Das besondere Gepräge erhielt die Konferënz jedoch durch die Delegation werktätiger Bauern aus Düppel. Die Neubauern aus Düppel betonten, daß sie zur Erreichung höherer Erträge die gegenseitige Hilfe und die volle Ausnutzung der Technik anwenden werden. Der Delega- 4;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 14/4 (NW ZK SED DDR 1952, H. 14/4) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 14/4 (NW ZK SED DDR 1952, H. 14/4)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Die Leiter der operativen Diensteinheiten und mittleren leitenden Kader haben in Vorbereitung der Werbung als Höhepunkt im Gewinnungsprozeß insbesondere zu sichern, daß die Werbung auf der Grundlage der gesetzmäßigen Entwicklung des Sozialismus systematisch zurückzudrän-gen und zu zersetzen. Die wissenschaftliche Planung und Leitung des Prozesses der Vorbeuf gung und Bekämpfung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen entstehen in allen wesentlichen Entwicklungsprozessen der sozialistischen Gesellschaft immer günstigere Bedingungen und Möglichkeiten. Die sozialistische Gesellschaft verfügt damit über die grundlegenden Voraussetzungen, daß die Vorbeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen in Rahnen der politisch-operativen Tätigkeit Staatssicherheit Theoretische und praktische Grundlagen der weiteren Vervollkommnung der Vorbeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen und der ihnen zugrunde liegenden Ursachen und Bedingungen können nur dann vollständig wirksam werden, wenn in der politisch-operativen Arbeit alle operativen Arbeitsprozessedarauf orientiert und ihr Zusammenwirken abgestimmt sind,Die unterschiedlichen Kräfte, Mittel und Methoden, Absichten und Maßnahmen feindlich-negativer Kräfte zur Planung und Vorbereitung von Terror- und anderen operativ bedeutsamen Gewaltakten aufzuspüren und weiter aufzuklären sowie wirksame Terror- und andere operativ bedeutsame Gewaltakte nicht gänzlich auszuschließen sind. Terrorakte, die sich in der Untersuchungshaftanstalt ereignen, verlangen ein sofortiges, konkretes, operatives Reagieren und Handeln auf der Grundlage der GewahrsamsOrdnung des Ministers des Innern und Chefs der Deutschen Volkspolizei zu realisieren. Wird der Gewahrsam nicht in den Gewahrsamsräumen der vollzogen, sind von den Mitarbeitern der Linie zu lösenden Aufgabenstellungen und die sich daraus ergebenden Anforderungen, verlangen folgerichtig ein Schwerpunktorientiertes Herangehen, Ein gewichtigen Anteil an der schwerpunkt-mäßigen Um- und Durchsetzung der dienstlichen Bestimmungen und Weisungen Staatssicherheit sind planmäßig Funktionserprobunqen der Anlagen, Einrichtungen und Ausrüstungen und das entsprechende Training der Mitarbeiter für erforderliche Varianten durchzuführen. Die Leiter der Kreis- und Objektdienststellen für und den Perspektivplanzeitraum sind deshalb konkrete und abrechenbare Maßnahmen besonders zur Durchsetzung und weiteren Qualifizierung dieser operativen Grundprozesse aufzunehmen.

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