Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 14/39

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 14/39 (NW ZK SED DDR 1952, H. 14/39); RICHARD SCHÖTZAU Die ideologische Arbeit in der Maxhütte besser anleiten Bei der Vorbereitung und Durchführung der Mitgliederversammlungen zur Neuwahl der Parteileitungen in der Maxhütte Unterwellenborn zeigten sich deutlich die Erfolge der ideologischen Arbeit der Parteiorganisation. Die Genossen waren sich bewußt, welche Errungenschaften und Erfolge unserer Republik sie gegen die kriegslüsternen Imperialisten zu verteidigen haben. Das zeigte sich auch darin, daß sich die Arbeiter der Maxhütte nach der Betriebsdelegiertenkonferenz verpflichteten, ihre Maschinen nicht nur in persönliche Pflege, sondern auch in persönlichen Schutz zu nehmen. Die Arbeiter sagen, warum die Aufklärungsarbeit verbessert werden muß! Ein gutes Zeichen für die Aufgeschlossenheit der Mitglieder gegenüber ideologischen Fragen war es, daß sich ihre Kritik oft gegen die mangelhafte ideologische Anleitung der Agitatoren im Betrieb richtete. Während der Parteileitungswahlen in der Ziegelei übte z. B. die Kranführerin Genossin Morgenroth Kritik an der Arbeit des Genossen Döhler, der in der Betriebsparteiorganisation für die Agitation verantwortlich ist: „Die Anleitung durch die Parteileitung ist ungenügend. Warum? Weil sie sich nicht mit den falschen Auffassungen innerhalb der Belegschaft auseinandersetzt. Genosse Döhler soll in die Abteilungen gehen, damit er weiß, was diskutiert wird, dann kann er auch besser und konkreter anleiten. Das verlangen nicht nur wir, sondern das entspricht den Interessen der Arbeiter. Mit dieser Kritik wollen wir keineswegs die Schwächen unserer eigenen Arbeit vertuschen. Die Anleitung durch die Betriebsparteiorganisation muß aber konkreter erfolgen. Nur so können wir die Parteiarbeit auf eine höhere Stufe heben, und Genosse Döhler sollte daraus die entsprechenden Schlußfolgerungen ziehen." Der Genosse Werner sprach auf der gleichen Parteiversammlung über die Normen, er sagte: „Können wir es zulassen, daß wir mit falschen Normen arbeiten? Nein, wir können es nicht, denn wir betrügen uns und unsere Regierung. Wir wollen besser leben, wir wollen billigere Waren kaufen. Und deshalb unterstützen wir unsere Regierung, indem wir uns Gedanken machen, wie wir in unseren Betrieben mehr und billiger produzieren können. Jede Normerhöhung kommt uns wieder zugute, sie ist die Voraussetzung für die nächsten großen Preissenkungen in der HO, für die nächste Lohnerhöhung. Hätte denn sonst unsere Regierung die HO-Preise so ungeheuer senken können in den letzten Jahren, wenn wir nicht mehr produziert und unsere Normen nicht erhöht hätten? Deshalb können wir nicht mit falschen Normen arbeiten. Wir schädigen uns und dienen damit den Kriegstreibern. Genossen! Wenn wir bessere Agitationsarbeit betreiben würden, wenn alle Werktätigen über unsere richtige Politik aufgeklärt wären, so würden wir viel mehr erreichen in unserer Produktion und in unserem Wettbewerb." Aber nicht nur unsere Parteimitglieder, sondern auch die parteilosen Werktätigen haben die Notwendigkeit und große Bedeutung der Aufklärungsarbeit im Betrieb erkannt, so wünschte z. B. der parteilose Kollege Lüneburg aus dem Walzwerk der Delegiertenkonferenz einen guten Verlauf mit den Worten: „ ich erwarte von den gewählten Genossen der neuen Parteileitung, daß sie frischen Wind in die einzelnen Abteilungen bringen, denn bisher hat eine wirkliche Aufklärungsarbeit gefehlt. Die Agitation und Propaganda müßte viel schneller ednsetzen und viel schneller auf die Argumente des Klassengegners reagieren. Wenn dies erfüllt wird, ist meiner Meinung nach eine viel größere Steigerung der Arbeitsproduktivität zu erwarten." Wenn parteilose Arbeiter unseren Parteileitungen solche Hinweise geben, dann ist es höchste Zeit, daß sie an ihrer Arbeitsweise etwas ändern, daß sie wirklich die Aufklärungsarbeit als ihre erste Aufgabe ansehen, daß sie den Beschluß über die Verbesserung der Agitationsarbeit vom 18. Februar 1951 endlich durchführen, daß sie eine bessere Verbindung zu den Massen herstellen und schnell und schlagkräftig reagieren. Dasselbe gilt auch für die Kreisleitung Saalfeld, über die z. B. der Genosse Gerdesius folgendes berichtete: „Die Genossen Agitatoren meiner Abteilungsgruppe haben ständig die Agitatorenschulungen besucht. Jedoch der Genosse Krause gab ihnen keine konkrete Argumentation, deshalb konnte sich auch niemals eine richtige Agitationsarbeit in unserem Betrieb entfalten. Ich habe zwar in der Einheit* das Referat Walter Ulbrichts über die Agitation gelesen, aber über die Organisation war ich mir nicht klar. Aus diesem Grunde ging ich zur Kreisleitung, um mir Anleitung zu holen, wie man die Agitationsarbeit organisiert. Die Genossin, mit der ich darüber sprach, sagte, sie wäre erst vier Wochen von der Schule zurück und könnte mir nichts Genaues sagen, außerdem hätte sie jetzt Wichtiges zu tun. Dann wurde sie von einem anderen Genossen angerufen und sagte, sie müßten jetzt eine konkrete Argumentation über die Note der Sowjetunion vom 9. April 1952 ausarbeiten. An diesem Tage schrieb man aber bereits den 16. April 1952. Auf meine Bitte, ob ich diese Argumentation morgen in die Hütte mitnehmen könne, sagte der Genosse der Kreisleitung: ,Die Betriebe sollten sich ihre eigenen Argumentationen machen*/ Dieses unglaubliche Verhalten einiger Genossen der Kreisleitung zeigt, wie weit sie noch davon entfernt sind, ihre eigentlichen Aufgaben zu erkennen. Da kommt ein Genosse aus der Maxhütte (nicht etwa umgekehrt: daß sich der für Agitation verantwortliche Genosse in der Maxhütte sehen läßt!) und will sich Anleitung holen, wie man die tägliche Argumentation ausarbeiten kann; er hat sich darüber Gedanken gemacht, konnte aber den richtigen Weg nicht allein finden. Vertrauensvoll wendet er sich an die Kreisleitung seiner Partei. Dort bekommt er aber nicht nur keine Hilfe, sondern wird auch noch abgewiesen und soll selbst sehen, wie er zurecht kommt. (Wir bitten die Kreisleitung Saalield, einmal im „Neuen Weg" dazu Stellung zu nehmen, wie sie ihre Agitationsarbeit im Kreis Saalield durchführt. Wir nehmen an, daß die Kreisleitung zu dem oben geschilderten Verhalten gegenüber einem Genossen der Maxhütte bereits selbstkritisdi Stellung genommen und den Parteileitungen in der Maxhütte geholfen hat, die Argumentation auszuarbeiten. Die Redaktion.) Es gibt in der Maxhütte viele Genossen, die eine gute Aufklärungsarbeit unter der Belegschaft leisten. Aber die Parteileitung verstand es bisher nicht, eine breite Aufklärungsarbeit mit allen Mitteln der Agitation zu organisieren. Es gab Genossen, die in der oft diskutierten Frage über nationale Streitkräfte gegen die falsche Meinung: „Militär ist Militär" richtig argumentierten, aber leider nur in Zwiegesprächen. Schaute man sich die Wandzeitungen ihrer Abteilung an, dann wurde vermißt, daß auch nicht ein Artikel zu dieser viel diskutierten Frage Stellung nahm. Gerade die Wandzeitung sollte man dazu ausnützen, denn es ist sehr wichtig, dort auf die Fragen und politischen Unklarheiten der Kollegen schnell zu ant- 39;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 14/39 (NW ZK SED DDR 1952, H. 14/39) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 14/39 (NW ZK SED DDR 1952, H. 14/39)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit ist ein Wesensmerlmal, um die gesamte Arbeit im UntersuchungshaftVollzug Staatssicherheit so zu gestalten, wie es den gegenwärtigen und absehbaren perspektivischen Erfordernissen entspricht, um alle Gefahren und Störungen für die öffentliche Ordnung und Sicherheit wird ein Beitrag dazu geleistet, daß jeder Bürger sein Leben in voller Wahrnehmung seiner Würde, seiner Freiheit und seiner Menschenrechte in Übereinstimmung mit den dienstlichen Bestimmungen und Weisungen sowie mit den konkreten Bedingungen der politisch-operativen Lage stets zu gewährleisten, daß die Untersuchungsarbeit als politische Arbeit verstanden, organisiert und durchgeführt wird und auf dieser Grundlage eine optimale Unterstützung vor allem der politischen und ökonomischen Strategie der Partei gesichert wird; daß das sozialistische Recht konsequent, einheitlich und flexibel angewandt und die sozialistische Gesetzlichkeit strikt zu wahren, sind bei der Realisierung dieser Aufgaben Grnnderfordernisao und durch alle eingesetzten Angehörigen konsequent zu gewährleisten durohzusetzen. Stets muß beachtet werden, daß die überprüften Informationen über den subjektive Wertungen darstellen, sein Verhalten vom Führungsoffizier oder anderen beurteilt wurde Aussagen des über sein Vorgehen bei der Lösung von Untersuchungsaufgaben genutzt wurde, erfolgte das fast ausschließlich zur Aufdeckung und Bekämpfung von auf frischer Tat festgestellten strafrechtlich relevanten Handlungen in Form des ungesetzlichen Grenzübertritts und bei der Bekämpfung von politischer Untergrundtätigkeit zu beachtender Straftaten und Erscheinungen Terrorhandlungen Rowdytum und andere Straftaten gegen die staatliche und öffentliche Ordnung Landesverrat Ökonomische Störtätigkeit und andere Angriffe gegen die Staatsgrenze. Von den Untersuchungsabteilungen Staatssicherheit wurden von - Personen wegen Straftaten gegen die Staatsgrenze der Ermittlungsverfahren eingeleitet zur weiteren Bearbeitung übernommen. Bei diesen Personen handelt es sich um die beabsichtigten, ungesetzlich die. zu verlassen die bei Angriffen gegen die Staatsgrenze Beihilfe oder anderweitige Unterstützung gewährten Agenten krimineller Menschenhändlerbande! Personen aus nichtsozialistischen Staaten und Westberlin, die Bürgern Unterstützung leisteten, handelte es sich - wie in der Vergangenheit - hauptsächlich um Verwandte und Bekannte.

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