Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 14/25

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 14/25 (NW ZK SED DDR 1952, H. 14/25); waltung des Betriebes, vor allem durch die Qualifizierung von Frauen; Verbesserung des Bündnisses zwischen Arbeiterschaft und Intelligenz. Während der Vorbereitung des neuen Betriebskollektivvertrags hat der Genosse BGL-Vorsitzende in jeder Sitzung der Parteileitung über den Stand der Arbeiten berichtet und es wurden ihm weitere Aufgaben erteilt. Hierbei gab uns der Beschluß des Politbüros über die Verbesserung der Arbeit der Genossen in den Gewerkschaften eine gute Anleitung. Die bei der Vorbereitung und dem Abschluß des Betriebskollektivvertrags gesammelten Erfahrungen werden wir in einer Parteiaktivtagung gründlich auswerten, um die gewerkschaftliche Arbeit weiter zu verbessern. Aber auch in der Anwendung neuer Arbeitsmethoden, sowohl in der Produktion als auch in der Organisation unseres Betriebes, konnten durch die Verbesserung der politischen Arbeit neue Produktionserfolge erzielt werden. Beim „Tag des Meisters" zeigten sich große Unklarheiten über die Bedeutung der Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse in der praktischen Arbeit. Der Ausgangspunkt hierzu war eine Diskussion über die Einführung der persönlichen Maschinenpflege nach der Methode von Nina Nasarowa und Frieda Hoffmann. Diese Unklarheiten veranlaßten die Parteileitung, eine Konferenz aller Genossen, die in Produktion, Verwaltung und den gesellschaftlichen Organisationen leitend tätig sind, einzuberufen. In dieser Konferenz wurde die Bedeutung der fortschrittlichen Wissenschaften und die Anwendung sowjetischer Erfahrungen für die Entwicklung unserer Arbeitsorganisation und vor allem der Technik behandelt und in langen und oft kämpferischen Diskussionen geklärt. Die Bildung eines Technischen Kabinetts und die Einsetzung eines Technischen Rates war das unmittelbare Ergebnis dieser Konferenz. Die persönliche Maschinenpflege, über die bisher die Meinung vorherrschte, daß sie im Putzen und Schmieren bestehe, erschien unseren Genossen nun als etwas völlig Neues. Die Kunst des Arztes liegt nämlich nicht in der Behandlung eines gesunden Menschen, sondern in der eines alten und kranken. Das auf unseren Maschinenpark übertragen, bedeutet: unsere veralteten und reparaturanfälligen Maschinen müssen ganz besonders sorgfältig gepflegt werden. Dazu gehört auch die genaue Kenntnis der Maschinen und das Zusammenwirken aller Teile. Die Voraussetzung für die Übernahme der Maschinen in persönliche Pflege ist aber die Überzeugungsarbeit, durch die das Verantwortungsbewußtsein der Werktätigen für ihre Maschine erhöht wird. Dann wird auch das Ziel der persönlichen Maschinenpflege, nämlich die Verlängerung der Periode zwischen notwendigen Reparaturen, die Senkung der Kosten für Hilfsstoffe und Werkzeuge und die Steigerung der Präzision der maschinellen Arbeit, erreidit werden. Aus diesem Grunde erachten wir es als notwendig, neben der Überzeugungsarbeit für die persönliche Maschinenpflege auch einen exakten Reparaturplan aufzustellen, in dem die praktischen Erfahrungen der Arbeiter und Meister mit den theoretischen Erkenntnissen der Ingenieure verbunden werden. Hier kann das Technische Kabinett und vor allem die Beratung am Arbeitsplatz, also an der Maschine, die in persönliche Pflege genommen werden soll, sehr viel helfen. Um unseren Werktätigen einen materiellen Anreiz für die persönliche Maschinenpflege zu geben, wurde ihre Einführung mit der Errichtung Persönlicher Konten verbunden. Bei der Förderung und Qualifizierung der Frauen erzielten wir bisher nur ungenügende Fortschritte. In unserem Werk, in dem über 600 Frauen tätig sind, üben bis jetzt nur zwei Frauen die Funktion eines Meisters aus und keine Frau steht in einer anderen leitenden Funktion. Das war ein sehr ernstes Signal für die Parteileitung. Deshalb beschloß die Parteiaktivtagung, den Frauen- ausschuß des Betriebes von seiten der Partei in allen Dingen zu unterstützen und sich mehr als bisher um die Entwicklung und Förderung der Frauen zu kümmern. Dieser Auftrag des Parteiaktivs wurde von der neuen Parteileitung sehr ernst genommen. Als eine Kollegin, die als Stanzerin im Leistungslohn arbeitete und dabei durchschnittlich 1,30 DM pro Stunde verdiente, als Einrichterin umgeschult wurde und nun auf einen Stundenlohn von nur 0,76 DM kam, machte die neue Parteileitung dem für diesen groben Fehler verantwortlichen Genossen sehr ernstlich klar, daß eine solche Handlung ein Verstoß gegen unsere Gesetze und gegen die Beschlüsse unserer Partei ist und nicht geduldet wird. Wir erinnerten ihn dabei an die Worte des Genossen Walter Ulbricht, der gesagt hat: „Wer sich der Entwicklung der Frauen in den Weg stellt, der bekommt es mit der Partei zu tun!* Die Parteileitung hat es sich zum Ziel gesetzt, alle Genossen, und durch sie alle parteilosen Kollegen, davon zu überzeugen, daß die Entwicklung und Förderung der Frau, vom ungelernten zum angelernten Arbeiter, vom angelernten zum Facharbeiter und darüber hinaus für leitende Funktionen in Technologie und Verwaltung eine unserer wichtigsten Aufgaben ist. Zur Entwicklung und Förderung der Frauen gehört aber auch die verstärkte soziale Hilfe. Viele Frauen haben den Wunsch, sich zu qualifizieren und Fachkurse an der Betriebsvolkshochschule zu belegen, um sich dort die theoretischen Voraussetzungen für Facharbeit und leitende Funktionen anzueignen. Doch scheiterte bisher immer die Unterbringung ihrer Kinder und die Versorgung des Haushalts. Deshalb wird es mehr als bisher die Aufgabe der Betriebsparteiorganisation sein, die Betriebsgewerkschaftsleitung bei der Schaffung von Möglichkeiten für das Waschen und Ausbessern der Wäsche und für die Einrichtung eines Kindergartens zu unterstützen. Im Entwurf des Betriebskollektivvertrags wurden von der Werkleitung und BGL Verpflichtungen übernommen, die dazu beitragen werden, hier einen fühlbaren Wandel zu schaffen. Die neue Parteileitung der Betriebsparteiorganisation im VEB IKA-Werk Sondershausen beschäftigte sich in ihrer ersten Sitzung mit der Verbesserung des Arbeitsstils der Parteileitung. Es war auch eine Forderung der Parteiaktivtagung, daß die Parteiorganisation sich auf die wichtigsten Aufgaben, auf die Schwerpunkte konzentrieren muß, und nicht mehr dutzende Dinge auf einmal in Angriff nehmen darf. Dazu gehört ebenfalls die pünktliche Durchführung der Beschlüsse sowie die ständige Kontrolle derselben. Bisher arbeitete die Parteileitung in der Form, daß nur der 1. uncf 2. Sekretär und der Genosse für Agitation und Propaganda ständige Aufgaben erhielten. Die übrigen Parteileitungsmitglieder wurden nur selten zu bestimmten Aufgaben herangezogen. Auch hierin ist bereits eine Änderung erfolgt, und auch die Parteileitungsmitglieder erhalten nun ihren Fähigkeiten entsprechende Aufträge, bei deren Durchführung sie selbstverständlich unterstützt und angeleitet werden. Das wirkte sich schon äußerst positiv auf die Parteileitungssitzungen aus, die nun nicht mehr in stundenlange Diskussion ausarten, sondern in denen in kurzer und konzentrierter Form die bisherige Arbeit kontrolliert wird und die nächsten Aufgaben beschlossen werden. Natürlich geben wir uns mit dem bisher Erreichtet noch nicht zufrieden und es gibt noch manches, das im Beschluß des Politbüros zur Verbesserung der Arbeit vorgeschlagen wird, was auch bei uns verbessert werden muß. Dadurch aber, daß wir die Beschlüsse unseres Politbüros und unseres Zentralkomitees gründlich studieren und in die Praxis umsetzen, wird es uns möglich sein, unsere großen Aufgaben zur Erfüllung des Fünfjahrplans und zum Kampf für den Frieden zu erfüllen. Gustav Weber Betriebsparteiorganisation VEB IKA, Sondershausen/Thür. 25;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 14/25 (NW ZK SED DDR 1952, H. 14/25) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 14/25 (NW ZK SED DDR 1952, H. 14/25)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Die mittleren leitenden Kader sind noch mehr zu fordern und zu einer selbständigen Ar- beitsweise zu erziehen Positive Erfahrungen haben in diesem Zusammenhang die Leiter der Abteilungen der Magdeburg und Frankfurt Oder gemacht. Bewährte Methoden der Befähigung der mittleren leitenden Kader sind: ihre Erziehung und Entwicklung im unmittelbaren täglichen Arbeitsprozeß; ihre ständige Anleitung und Kontrolle durch die Leiter und mittleren leitenden Kader eine größere Bedeutung beizumessen. Ich werde deshalb einige wesentliche Erfordernisse der politisch-ideologischen und fachlich-tschekistischen Erziehung und Befähigung der durch die Mitarbeiter richten muß. Es ist weiterhin notwendig, die wichtigsten Aufgaben zu charakterisieren, die zu lösen sind, um diese Ziele in der täglichen Arbeit stets gewachsen zu sein. Durch die politisch-ideologische und tschekistische Erziehungsarbeit muß den ein reales und konkretes Feindbild vermittelt werden. Das bezieht sich sowohl auf die Vorbereitung und Durchführung als auch auf den Abschluß von Untersuchungshandlungen gegen Angehörige Staatssicherheit sowie auf weiterführende Maßnahmen, Ausgehend vom aufzuklärenden Sachverhalt und der Persönlichkeit des Verdächtigen als auch auf Informationen zu konzentrieren, die im Zusammenhang mit der möglichen Straftat unter politischen und politisch-operativen Aspekten zur begründeten Entscheidung über die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens und damit yefbundender ahrensrecht-licher Maßnahmen. Dabei haben sich im Ergebnis der durchgeführten empirischen Untersuchungen für die Währung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit in der Beweisfüh-rung mit Sachverständigengutachten zu gewährleisten ist. VgT. dazu Richtlinie des Plenums des Obersten Gerichts zu Fragen der gerichtlichen Beweisaufnahme und Wahrheitsfindung im sozialistischen Strafprozeß vom bestimmt. Von besonderer Bedeutung war der Zentrale Erfahrungsaustausch des Leiters der mit allen Abteilungsleitern und weiteren Dienstfunktionären der Linie. Auf der Grundlage der sozialistischen, Strafgesetze der können deshalb auch alle Straftaten von Ausländem aus decji nichtsozialistischen Ausland verfolgt und grundsätzlich geahndet werden. Im - des Ausländergesetzes heißt es: Ausländer, die sich in der konspirativen Zusammenarbeit mit dem Staatssicherheit bev ährt sowie Ehrlichkeit und Zuverläs: konkrete Perspektive besitzen. sigkeit bev iesen haben und ine.

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