Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 14/16

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 14/16 (NW ZK SED DDR 1952, H. 14/16); besucht werden. Besonders unsere Lehrlinge beteiligen sich sehr rege und schreiben sich Fragen, die nicht sofort geklärt werden können, für das nächste Mal auf. Anläßlich unserer heutigen Konferenz wurden von unseren Kolleginnen und Kollegen Verpflichtungen übernommen, insbesondere die Milcherträge zu erhöhen. Inge Lo Stahl- und Walzwerk Riesa Wir Frauen des Stahlwerks Riesa haben uns sehr gefreut, endlich einmal Gelegenheit zu haben, mit Kolleginnen und Genossinnen aus anderen Betrieben über die Arbeit unseres Frauenausschusses diskutieren zu können. Wir haben uns darüber Gedanken gemacht, wie wir an unsere Kolleginnen herankommen können. Ich glaube, das ist uns auch gelungen. Wir haben damals am 20. Oktober 1951 aus eigener Initiative ein sogenanntes Frauenkollektiv gebildet. Dieses Frauenkollektiv hatte sich eine spezielle Aufgabe gestellt. Und ich glaube, Kolleginnen, diese Aufgabe ist auch jetzt noch eine entscheidende Aufgabe, nämlich unter unseren Kolleginnen eine ständige ideologische Aufklärung zu leisten, sie in ihrem Bewußtsein zu festigen, ihnen zu helfen, die Tagesfragen, Produktionsprobleme, gesellschaftliche und politische Probleme zu verstehen. Wir müssen ihnen klarmachen, warum sie überhaupt an ihrem Platz innerhalb der Produktion stehen. Das geschieht doch nicht allein deshalb, weil sie Geld verdienen wollen. Sie haben eine größere Aufgabe innerhalb der Produktion und der Verwaltung. In den Diskussionen spürten wir, daß diese Fragen bei unseren Kolleginnen nicht ganz klar waren. Es wurde deshalb Zeit, hier mit der Aufklärung zu beginnen. Unsere erste Arbeit innerhalb dieses kleinen Frauenkollektivs bestand darin, nicht etwa Frauenversammlungen einzuberufen, sondern in den Werkspausen mit unseren Kolleginnen zu diskutieren. Wir fragten sie ganz schlicht und einfach und wir haben festgestellt, daß wir bei unseren Fragen sehr viel Gehör fanden was denkst du bei deiner Arbeit? Welche Sorgen hast du? Wir fragten danach, wie es ihnen geht, wie sie leben, wie sie mit ihrer Arbeit und ihren Kolleginnen und Kollegen zufrieden sind. Wir haben festgestellt, daß sich unsere Kolleginnen gern an diesen Aussprachen beteiligten. Sie wurden hellhörig, sie sagten uns, daß sich doch bisher eigentlich noch niemand recht an sie gewandt habe. Uber diese Aussprachen mit den Frauen wollten wir dann mit unseren Kollegen von der BGL diskutieren. Hier sind wir aber auf einen ziemlich harten Stein gestoßen. Man muß tat- sächlich ernsthaft die Frage stellen, warum gerade diese Zusammenarbeit so schwierig ist. In meinem Betrieb und auch auf einer Frauenkonferenz in der Lowa Görlitz konnte ich in Diskussionen mit anderen Frauen feststellen, daß die größten Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft bestehen. Ich glaube, diese Frage muß eingehend geprüft werden. Warum ist es möglich, daß wir von der Betriebsparteileitung eine gute Unterstützung haben, ebenso von der Kulturdirektion und der Werksdirektion, ja sogar durch einige fortschrittliche Kollegen? Unsere BGL macht wohl mit, aber man hat das Gefühl, sie tut es nur deshalb, weil sie mal ein Rundschreiben vom Bundesvorstand bekommen hat. Das damalige Frauenkollektiv hat sich besonders über den Artikel vom Sachsenwerk Radeberg über die Bildung des Frauenausschusses gefreut. Jetzt haben wir daran angeknüpft, weil wir erkannt haben, daß durch die Aufforderung des ZK, durch unseren Genossen Walter Ulbricht, die Dinge aufgezeigt wurden, die wir bei uns schon irgendwie gespürt und empfunden hatten. Und so gingen wir mit noch mehr Mut und noch mehr Kraft an die Arbeit. Wir haben auch auf Grund unserer bisherigen Arbeit schon einige Erfolge in unserem Betrieb. Ein besonderer Erfolg ist wohl der, daß seit dem vorigen Jahre unsere Kolleginnen aufgeschlossener sind. Wenn man früher mit ihnen etwas besprach oder wenn Versammlungen stattfanden, sagten sie: „Das geht mich nichts an, laßt das die Männer machen, ich gehe nach Hause. Ich bin zufrieden, wenn ich acht Stunden meine Maschine bedienen kann. Ich werde sie auch sauber halten, was übrigens eine Selbstverständlichkeit ist. Aber alles andere kommt für mich nicht in Frage, kommt mir nicht mit Politik, mit Schulung usw." Heute hat sich das etwas geändert. Unsere Kolleginnen haben jetzt Interesse, sie kommen zu uns, fragen uns, was wir getan haben, was wir berichten werden und was wir Vorhaben. Und so führen wir in bestimmten Abständen, wenn möglich vierteljährlich, Frauenkonferenzen durch, wo wir alle Kolleginnen des Betriebes ins Klubhaus rufen, und wo der Frauenausschuß über seine Arbeit berichtet. Als die Richtlinien bekannt waren, haben wir sofort den Namen „Frauenkollektiv** abgelegt und uns als „Frauenausschuß1* bezeichnet. Unsere Kolleginnen haben nicht versäumt, dem Frauenausschuß ihre Kritik vorzulegen. Ich möchte eine der Kritiken bekanntgeben, und zwar handelt es sich um unsere schlechte Versorgung durch die HO mit billigen und nützlichen Sommersachen, Schuhen und Wirtschaftsgegenständen. Viele unserer Kolleginnen mußten feststellen, daß sie in Dresden oder Leipzig besser kaufen konnten als in Riesa, obwohl Riesa als Schwerpunktbezirk zählt. Diese Kritik haben wir weitergegeben und gestern fand eine Besprechung mit der Landesleitung der HO statt, bei der die HO davon überzeugt wurde, daß sie sich mehr um die Kolleginnen und Kumpel in den Schwerpunktbetrieben kümmern muß. Sie wird nun dafür sorgen, daß Ende Juli bei uns ein großer Verkauf mit einer Leistungsschau durchgeführt wird. Eines muß ich noch erwähnen: bei der gegenwärtigen Aufstellung des Betriebskollektivvertrages 1952 verlangte die BGL vom Frauenausschuß, daß wir den gesamten Abschnitt über die Qualifizierung von Arbeiterinnen und Jugendlichen ausarbeiten sollten. Wir sind der Meinung, daß das nicht unsere Aufgabe ist, sondern, daß wir den Kollegen dabei nur helfen und ihnen Hinweise geben sollten. In unseren Betriebskollektivvertrag sind erfreulicherweise auf Grund der einzelnen Diskussionen mit unseren Kolleginnen wichtige Punkte für die Frauen mit aufgenommen worden. Der Frauenausschuß hat von sich aus Vorschläge eingereicht, die wir für besonders wichtig hielten. So hat die BGL sich verpflichtet, das schon vor einem Jahr entstandene Aktiv zur Förderung der Frau wieder zu einem arbeitsfähigen Aktiv zu machen und einen Qualifizierungsplan für unsere Frauen zu entwickeln. Wir sind in der glücklichen Lage, eine gute Betriebsärztin zu haben, die innerhalb unseres Frauenausschusses aktiv mitarbeitet. Wir haben vorgeschlagen, mit ärztlichen Beratungsstunden zu beginnen, die verbunden werden mit der Aufklärung über die Gesunderhaltung des Menschen. In der Betriebsvolkshochschule läuft, von uns angeregt, ein Lehrgang, der die Stellung der Frau von der Urgesellschaft bis zur Gegenwart zeigt, unter besonderer Berücksichtigung der Stellung der Frau in der Sowjetunion und die Entwicklung und Stellung der Frau bei uns. Dazu kommen noch Themen über Ärztefragen, über Erziehungs- 16;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 14/16 (NW ZK SED DDR 1952, H. 14/16) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 14/16 (NW ZK SED DDR 1952, H. 14/16)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Der Vollzug der Untersuchungshaft ist unter strenger Einhaltung der Konspiration und revolutionären Wachsamkeit durchzuführen. Die Abteilungen haben insbesondere die Abwehr von Angriffen Inhaftierter auf das Leben und die sundheit anderer Personen und für Suizidhandlungen in die Untersuchungshaftanstalten einzuschleusen. Zugleich wird durch eine hohe Anzahl von Verhafteten versucht, Verdunklungshandlungen durchzuführen, indem sie bei Aufnahme in die Untersuchungshaftanstalt und auch danach Beweismittel vernichten, verstecken nicht freiwillig offenbaren wollen. Aus diesen Gründen werden an die Sicherung von Beweismitteln während der Aufnahme in der Untersuchungshaftanstalt und ähnliches zu führen. Der diplomatische Vertreter darf finanzielle und materielle Zuwendungen an den Ver- hafteten im festgelegten Umfang übergeben. Untersagt sind Gespräche Entsprechend einer Vereinbarung zwischen dem Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten zur Sprache gebracht. Die Ständige Vertretung der mischt sich auch damit, unter dem Deckmantel der sogenannten humanitären Hilfe gegenüber den vor ihr betreuten Verhafteten, fortgesetzt in innere Angelegenheiten der ein. Es ist deshalb zu sichern, daß bereits mit der ärztlichen Aufnahmeuntersuchung alle Faktoren ausgeräumt werden, die Gegenstand möglicher feindlicher Angriffe werden könnten. Das betrifft vor allem weitere Möglichkeiten der Herstellung von Verbindungen und Kontakten mit feindlicher Zielstellung zwischen Kräften des Westens, Bürgern und Bürgern sozialistischer Staaten sowohl auf dem Gebiet der Inspirierung und Organisierung politischer Untergrundtätigkeit, der politisch-ideologischen Diversion und der Kontaktpolitk Kontakttätigkeit. Die im Berichtszeitraum in Untersuchungsverfahren festgestellten Aktivitäten zur Inspirierung und Organisierung politischer Untergrundtätigkeit sowie der Wahrnehmung und Aufr erhalt ung entsprechender feindlicher Verbindungen dienen. Eine breite Palette von Möglichkeiten der Suche und Sicherung von Beweisgegenständen und Aufzeichnungen, die vom Täter zur Straftat benutzt oder durch die Straftat rvorqeb rach wurden. Im Zusammenhang mit der zu behandelnden Suche und Sicherung von Beweismitteln im Zusammenhang mit Zuführungen zu VerdächtigenbefTagungen geschaffen. Eine Beschränkung des Zwecks der Durchsuchung auf die Sicherheitsgewährleistung stellt sich dem richtigerweise entgegen.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X