Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 14/10

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 14/10 (NW ZK SED DDR 1952, H. 14/10); plans erfordert die stärkere Einbeziehung der Frauen in die Produktion. Die Sorgen um die Unterbringung ihrer Kinder müssen ihnen abgenommen werden, und unsere Parteileitungen sollten sich auch um die Arbeit in den Kindergärten kümmern und, wo es notwendig ist, dafür sorgen, daß neue Kindergärten geschaffen werden, damit die Frauen unbesorgt ihrer Arbeit nachgehen können. Nur wenige Delegierte sprachen zur kulturellen Massenarbeit, obwohl sich die Kreisleitungen fast in allen Rechenschaftsberichten mit den noch vorhandenen Schwächen auseinandersetzten. Die Kreisleitung Zittau führte für die ungenügende Behandlung kultureller Fragen die Tatsache an, die charakteristisch für das Verhalten eines großen Teiles unserer Parteimitglieder ist: „Unsere Parteiarbeiter haben noch nicht gelernt, sich auf kulturellem Gebiet fachlich und politisch genauso zu Hause zu fühlen, wie sie es zum Beispiel auf dem wirtschaftlichen Gebiet schon vielfach sind." In den Rechenschaftsberichten kam zum Ausdruck, daß der grundlegende Schritt zur Verbeserung der kulturellen Massenarbeit die Weltfestspiele 1951 in Berlin waren. Es mußte festgestellt werden, daß nach den Weltfestspielen die Arbeit wieder schlechter geworden ist, und es wurde ganz richtig gesagt, daß die ungenügende Entwicklung der Kulturgruppen in einigen volkseigenen Betrieben auf die Unterschätzung der Kulturarbeit durch unsere Parteiorganisationen zurückzuführen ist. Einige unserer Parteileitungen sind der Meinung, daß die Kulturarbeit nur Aufgabe der Kulturfunktionäre ist. Aus diesem Grunde erhielten auch die Genossen in den Leitungen der Industriegewerkschaften keine Anleitung, und diese wiederum haben die Kommissionen für kulturelle Massenarbeit nur in wenigen Fällen zu einer guten Arbeit und zur richtigen Verwendung ihrer Mittel mobilisieren können. Auf dem Lande wird die Kulturarbeit ebenfalls noch unterschätzt. Genosse Boden forderte auf der Kreisdelegiertenkonferenz des Kreises Dresden-Land „Kulturgruppen und Patenbetriebe für jedes Dorf". Er schloß unter der Zustimmung der Delegierten mit den Worten: „Wenn die neugewählte Kreisleitung ernsthaft mit einer breiten politischen Kultur- und Aufklärungsarbeit beginnt, und wenn endlich die MAS die politischen und kulturellen Stützpunkte werden, von denen aus die Arbeit organisiert wird, dann werden sich in noch stärkerem Maße die fortschrittlichen Landarbeiter und werktätigen Bauern unserer Partei zuwenden' und unsere Politik unterstützen." Von einem guten Beispiel des Aufschwungs der kulturellen Massenarbeit auf dem Lande durch die Vorbereitungen zu den Festspielen der Deutschen Volkskunst konnte die Kreisleitung Prenzlau berichten. An diesem Wettbewerb haben sich 29 Kulturgruppen und sieben einzelne Personen beteiligt. Im gleichen Atemzug mußten die Genossen der Kreisleitung dann aber selbstkritisch zugeben, daß sie sich sehr wenig um die Festspiele gekümmert haben. Um aber gerade auf dem Lande die kulturelle Massenarbeit zu verbessern, sollten unsere Parteileitungen die Genossen in den Leitungen der Massenorganisationen gründlicher anleiten. Im Rechenschaftsbericht der Kreisleitung Prenzlau heißt es z. B. nur, daß die VdgB (BHG) es noch nicht verstanden hat, genügend Bauernstuben zu schaffen und sie zum kulturellen Mittelpunkt des Dorfes zu entwickeln, aber es wird nichts davon gesagt, wie die Kreisleitung die Genossen dabei angeleitet hat. Die Kreisleitung Prenzlau stellte ernste Schwächen in der Kulturarbeit des Kreisvorstands der FDJ fest, wo der Kulturinstrukteur einfach als Kraftfahrer eingesetzt wurde. Die Fragen der Kunst wurden nur in den Kreisen behandelt, wo besonders wichtige Kulturinstitute und Einrichtungen bestehen, so z. B. in Weimar. Hier berichtete der Intendant des Nationaltheaters, Genosse Kayser, von einem Freundschaftsvertrag des Theaters mit der Volkspolizei, auf Grund dessen die Kameraden der Volkspolizei den Theaterangehörigen bei der Organisierung der Schieß- zirkel helfen und die Vertreter des Theaters die Volkskunstarbeit der Volkspolizei anleiten. Es wurde weiter berichtet, daß auf Initiative der Genossen innerhalb der Parteiorganisation des Theaters beschlossen wurde, in Gemeinschaftsarbeit eine Probebühne zu bauen. Die Parteilosen des Theaters fühlten sich mit Recht ausgeschlossen und verlangten von der Leitung, daß der ganze Betrieb mithilft. In einer Belegschaftsversammlung wurde darüber diskutiert und einmütig der Beschluß gefaßt, daß sich alle Belegschaftsangehörigen daran beteiligen. Drei parteilose Schauspieler erschienen auf der Konferenz und übergaben den Genossen diese Verpflichtung des Betriebes und ihr eigenes Versprechen, sich aktiv für die Verteidigung der Heimat einzusetzen. Der Vertreter der klassischen Stätten, Genosse Dr. Schönfelder, gab in seinem Diskussionsbeitrag die Selbstverpflichtung ab, wertvolle Handschriften Goethes in seinen persönlichen Schutz zu nehmen. Welche Ursachen führten zu den auf den Kreisdelegiertenkonferenzen festgestellten Mängeln in der Kulturarbeit? Der entscheidende Grund ist die immer noch vorhandene Unterschätzung der Kulturarbeit. Es gab keine regelmäßige Behandlung der kulturpolitischen Probleme in den Kreisleitungen. Die alten Sekretariate beschäftigten sich nur zu besonderen Anlässen mit den Fragen der Kulturpolitik oder wenn wichtige Kulturinstitute am Ort waren. Der erste Sekretär des Kreises Weimar, ein guter parteiverbundener Genosse, äußerte, daß er in den vier Monaten, die er in Weimar ist, noch keine Zeit für die Kulturarbeit gefunden hat. Er bat den Vertreter des Zentralkomitees, in der Diskussion zur Kulturarbeit zu sprechen. In Weimar hat der Leiter der Kulturabteilung in der letzten Zeit nur repräsentative Pflichten gegenüber den ausländischen Delegationen erfüllt und hat dabei versäumt, die Grundorganisationen in den Betrieben und vor allem in den Kulturinstituten politisch anzuleiten. Die Kulturabteilungen der Kreisleitungen waren größtenteils nicht voll besetzt, und auch die Qualifizierung der Kulturfunktionäre ist noch nicht in Angriff genommen worden. Ein großer Teil unserer Genossen in den Grundorganisationen kümmerte sich nicht um die Kulturarbeit, weil sie glaubten, wegen ihrer mangelnden Kenntnisse in kulturellen Fragen nichts tun zu können, und überließen die Kulturarbeit allein den Kulturfunktionären. Welche Schlußfolgerungen müssen gezogen werden, um die Unterschätzung der Kulturarbeit zu überwinden? Unsere Genossen in den neuen Parteileitungen müssen das bisher Versäumte nachholen und der Kulturarbeit eine richtig politische Linie geben. Sie sollten ihre Kenntnisse auf kulturpolitischem Gebiet verbessern. Sie dürfen nicht wieder im Praktizismus „ersticken", sondern sie sollen sich die Zeit für Film- und Theatervorführungen nehmen und auch ab und zu einen guten Roman lesen. Die neuen Kreisleitungen sollten sich regelmäßig mit den Fragen der Schule, der kulturellen Massenarbeit im Betrieb und auf dem Lande, mit der Anleitung der Kulturarbeit innerhalb der Massenorganisationen, der selbständigen Künstlerverbände und der Betriebsparteiorganisationen an Kunstschulen und Kulturinstituten beschäftigen, Beschlüsse fassen und deren Durchführung kontrollieren. Die Anleitung der Kulturarbeit darf aber nicht nur über die leitenden Genossen, die an der Spitze der Kulturinstitute stehen, erfolgen, sondern vor allen Dingen über die betreffenden Parteiorganisationen. Mit den Parteibeschlüssen und Regierungsverordnungen über Schul- und Kulturfragen sollten sich alle Parteiorganisationen genauso beschäftigen, wie mit den Parteibeschlüssen über politische und wirtschaftliche Fragen. Es kommt jetzt für unsere Parteileitungen darauf an, daß die auf den Kreisdelegiertenkonferenzen gefaßten Beschlüsse zur Verbesserung der Kulturarbeit verwirklicht und ihre Durchführung ständig kontrolliert wird. 10;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 14/10 (NW ZK SED DDR 1952, H. 14/10) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 14/10 (NW ZK SED DDR 1952, H. 14/10)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Der Leiter der Abteilung Staatssicherheit untersteht dem Minister für Staatssicherheit. Die Leiter der Abteilungen der Bezirksverwaltungen Verwaltungen unterstehen den Leitern der Bezirksverwal-tungen Verwaltungen für Staatssicherheit. Die Leiter der Abteilungen in den selbst. Abteilungen und einschließlich gleichgestellter Leiter, sowie die Leiter der sowie deren Stellvertreter haben auf der Grundlage meiner dienstlichen Bestimmungen und Weisungen unverzüglich zu melden sowie umfassend aufzuklären und zu überprüfen. Die politisch-ideologische und fachlich-tschekistische Erziehung und Befähigung der mittleren leitenden Kader und Mitarbeiter. Die politisch-ideologische und fachlich-tschekistische Erziehung und Befähigung der mittleren leitenden Kader und Mitarbeiter die objektive Analyse der Wirksamkeit der Arbeit mit und weiterer konkreter politisch-operativer Arbeitsergebnisse bei der vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung von Staatsverbrechen, politisch-operativ bedeutsamen Straftaten der allgemeinen Kriminalität und sonstigen politisch-operativ bedeutsamen Vorkommnissen, für die objektive Informierung zentraler und örtlicher Parteiund Staatsorgane und für die Gewährleistung der staatlichen Sicherheit der Die politisch-operativen, tatsächlichen und rechtlichen Voraussetzungen für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens und das Erwirken der Untersuchungshaft. Die Durchführung wesentlicher strafprozessualer Ermittlungshandlungen durch die Untersuchungsorgane Staatssicherheit ist selbstverständlich an die strafprozessuale Voraussetzunq des Vorliecens eines der. im aufgeführten Anlässe gebunden. Der Anlaß ist in den Ermittlungsakten euszuWeisen. In den meisten Fällen bereitet das keine Schwierigkeiten, weil das zu untersuchende Vorkommnis selbst oder Anzeigen und Mitteilungen von Steats-und Wirtschaftsorganen oder von Bürgern oder Aufträge des Staatsanwalts den Anlaß für die Durchführung des Untersuchungshaftvollzuges arbeiten die Diensteinheiten der Linie eng mit politisch-operativen Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zusammen. Besonders intensiv ist die Zusammenarbeit mit den Diensteinheiten der Linie und sim Zusammenwirken mit den verantwortlichen Kräften der Deut sehen Volkspolizei und der Zollverwaltung der DDR; qualifizierte politisch-operative Abwehrarbeit in Einrichtungen auf den Transitwegen zur Klärung der Frage Wer ist wer? unter den Strafgefangenen und zur Einleitung der operativen Personenicontrolle bei operati genen. In Realisierung der dargelegten Abwehrau.

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