Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 13/24

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 13/24 (NW ZK SED DDR 1952, H. 13/24); Doch unsere Justiz unterstützt sehr mangelhaft den Gewerkschaftsfunktionär, Kollegen Pätzold in Döbeln, und der Großbauer lacht sich ins Fäustchen Der Großbauer Findeisen in der Gemeinde Porschnitz, Kreis Meißen, hat seinen 22 Landarbeiterinnen und Landarbeitern seit nahezu drei Jahren den Tariflohn vorenthalten. Das Landesarbeitsgericht verurteilte ihn zur Bezahlung von 4538 DM. Dieser Großbauer kommt mit seinem schlauen Rechtsanwalt und erreicht beim Amtsgericht den Vollstreckungsschutz. Die 22 Landarbeiter, die unter den schwierigsten Bedingungen schuften müssen, fragen mit Recht unsere Gewerkschaft, welche Gründe Vorlagen, diesem reichen Großbauern so entgegenzukommen. Es gibt Richter, die nicht einmal das Landarbeiterschutzgesetz kennen. Es wird höchste Zeit, daß diese „Rechtsprecher" endlich von fortschrittlichen Menschen abgelöst werden. Wir fragen, was tun unsere Gewerkschaftsleitungen und Parteiorganisationen in diesen Dörfern? Wie lange werden noch unsere Landarbeiterinnen und Landarbeiter die Geduld haben, bei solchen reichen ausbeuterischen Großbauern zu arbeiten? Wie lange noch werden die werktätigen Bauern, die hervorragende Leistungen vollbringen, zulassen, daß einzelne Kollegen von ihnen in Abhängigkeit zum Großbauern im Dorfe geraten? Ist es nicht ein beschämendes Beispiel für die Bauern von Kyritz, daß, als in ihrer Peaernversamm-lung eine Protestresolution gegen en feigen Mord an Philipp Müller durch dfc volksverräterische Adenauer-Clique verlesen w\;iàe, nur ein Teil der anwesenden Bauern für die Resolution stimmte? Darf man sich da wundern, £äß in den Dörfern dieses Kreises ständig Flugblätter des Klassengegners verteilt werden? Das Landarbeiterschutzgesetz ein wichtiger Hebel zur Demokratisierung des Dorfes Während der Gewerkschaftswahlen wurden Hofbegehungen zur Kontrolle des Landarbeiterschutzgesetzes durchgeführt. Diese Hofbegehungen waren in der letzten Zeit sträflich mißachtet und nur unsystematisch durchgeführt worden. Das war auch der Grund, daß dieses Gesetz in Tausenden von Fällen nicht eingehalten wurde. Die Hofbegehungen bei den Wahlen zeigten ein ganz neues Bild: Tausende von Landarbeiterinnen und Landarbeitern befassen sich mit dem Studium des Landarbeiterschutzgesetzes, sie erheben ihre Forderungen und verlangen, daß sie im Sinne des Landarbeiterschutzgesetzes beschäftigt und entlohnt werden. Im Orte Lutschütz/Göhren, Kreis Altenburg, schrieb die Frau eines Landarbeiters an unsere Zeitung „Land und Forst“, daß ihr Mann nicht nach dem Tarif entlohnt werde. Sie berechnete den Rückstand des Lohnes mit 1677 DM. Kollege Kuhnert, unser 1. Vorsitzender in Thüringen, wurde aufgefordert, die Sache in Ordnung zu bringen, und der Bauer verpflichtete sich, 1800 DM (das war die richtige Summe) zu zahlen. Doch jetzt beginnt der Bauer mit Schikanen, besonders gegen die Frau des Landarbeiters, die klassenbewußter ist als ihr Mann. In der Periode der Wahlen wurden durch Arbeitsgerichtsurteile 83 731 DM und durch Güteverhandlungen 352 390 DM rückständiger Lohn an unsere Kolleginnen und Kollegen nachgezahlt. Was tun die Bürgermeister und Verwaltungen? Die Bürgermeister und Verwaltungen tun herzlich wenig für die Verwirklichung des Landarbeiterschutzgesetzes, obwohl sie dafür verantwortlich sind. In vielen Fällen bekamen die Gewerkschaftsfunktionäre von den Bürgermeistern keine Hilfe, auch nicht von solchen, die Mitglied unserer Partei sind. Der Bürgermeister der Gemeinde Bayerdorf im Kreis Niederbarnim und die Bürgermeisterin im Orte Neueritz fühlen sich nicht verantwortlich für die Einhaltung des Landarbeiterschut2gesetzes in ihren Dörfern. In Leitzkau, Kreis Burg, sagte der Bürgermeister: „Hier brauchen Sie nicht erst groß einzugreifen, die Dinge regeln sich von selbst, indem die Kollegen und Kolleginnen selbst kündigen und fortgehen; damit wird auch die Wohnungsfrage geregelt.“ Es gibt aber noch viele gute Beispiele. In Lüdersdorf, Kreis Angermünde, ist der Bürgermeister ein ehemaliger Gewerkschaftsfunktionär. Er pflegt eine gute Zusammenarbeit mit der Dorfgemeinschaft, alle Klagen und Mißstände im Ort werden gemeinsam beseitigt, so daß die Hofbegehungskommission keine Beanstandungen hatte. An der Wahlversammlung nahmen 99 Prozent der Landarbeiter teil. Wir schlagen vor, daß in Zukunft die Gemeindevertretung jedes Dorfes laufend zur Einhaltung des Landarbeiterschutzgesetzes Stellung nirumt und daß in unseren Dorfgewerkschaftsleitungen Beratungsstellen eingerichtet werden. Die Namen der sabotierenden Großbauern sind öffentlich in der Gemeinde auszu-hugen. Die Kontrollen des Landarbeiterschutzgesetzes dürfen nicht mehr sporadisch, sondern müssen systematisch durchgeführt werden. In den Kommissionen müssen das Bürgermeisteramt und der Vertreter der VdgB (BHG), neben dem Gewerkschaftsfunktionär, der über ausreichende Kenntnisse über das Gesetz verfügen muß, vertreten sein. Die Unterstützung der Wahlen durch die Partei der Arbeiterklasse Die ideologische Hilfe der Partei trug entscheidend zur Verbesserung der Arbeit bei der Durchführung der Wahlen bei. Besonders die Artikel im „Neuen Weg“ und „Neuen Deutschland“ regten eine breite Diskussion über unsere Gewerkschaftswahlen an. Die verstärkte Unterstützung seitens der Partei fand ihren Widerhall darin, daß zahlreiche Landarbeiter ihre Aufnahme in die Partei der Arbeiterklasse beantragten. Eine wesentliche Veränderung und bessere Unterstützung der Ge werkschafts wähl en trat nach dem Beschluß des Politbüros der Partei über die Förderung der Arbeit der Gewerkschaften durah die Mitglieder und Leitungen der SED ein. Zahlreiche Kreisleitungen, z. B. in Sondershausen, gingen dazu über, mit dem Kreissekretariat der Gewerkschaft Land und Forst Seminare mit den Funktionären, unter Hinzuziehung der Sekretäre der ländlichen Parteiorganisationen, durchzuführen. Durch diesen Einsatz der Partei auf der ganzen Linie wurde ein Aufschwung sichtbar, der wesentlich dazu beigetragen hat, daß die Wahlen nicht nur organisatorisch-technischen Charakter tragen. Die Partei hat in starkem Maße die politische Führung der Wahlen übernommen. Es wurden während der Wahlen mehr als 10 000 neue Mitglieder für unsere Gewerkschaft geworben. Auch das Sekretariat des Bundesvorstands und besonders die helfende, scharfe Kritik, die Genosse Herbert Warnke an der Arbeit des Zentralvorstands übte, trugen mit dazu bei, daß viele in der ersten Etappe aufgetretenen Schwächen und Mängel überwunden und daß Zehntausende von neuen Funktionären in die Gewerkschaftsleitungen gewählt wurden. Nicht alle Kreisleitungen hatten die Bedeutung der Wahlen erkannt Der Kreissekretär des volkseigenen Gutes Sandhausen betrachtete die Wahlen als „keine politische Aufgabe." Die Kreisleitung der SED in Meißen ließ zunächst jeden Morgen den Kreissekretär unserer Gewerkschaft in der Wirtschafts- 24;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 13/24 (NW ZK SED DDR 1952, H. 13/24) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 13/24 (NW ZK SED DDR 1952, H. 13/24)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Die Zusammenarbeit mit den Untersuchungsabteilungen der Bruderorgane wurde zum beiderseitigen Nutzen weiter vertieft. Schwerpunkt war wiederum die Übergabe Übernahme festgenommener Personen sowie die gegenseitige Unterstützung bei Beweisführungsmaßnahmen in Ermittlungsver- fahren auf der Grundlage von Untersuchungs-sowie auch anderen operativen Ergebnissen vielfältige, teilweise sehr aufwendige Maßnahmen durchgeführt, die dazu beitrugen, gegnerische Versuche der Verletzung völkerrechtlicher Abkommen sowie der Einmischung in innere Angelegenheiten der ein. Es ist deshalb zu sichern, daß bereits mit der ärztlichen Aufnahmeuntersuchung alle Faktoren ausgeräumt werden, die Gegenstand möglicher feindlicher Angriffe werden könnten. Das betrifft vor allem die umfassende Sicherung der öffentlichen Zugänge zu den Gemäß Anweisung des Generalstaatsanwaltes der können in der akkreditierte Vertreter anderer Staaten beim Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten zur Sprache gebracht. Die Ständige Vertretung der mischt sich auch damit, unter dem Deckmantel der sogenannten humanitären Hilfe gegenüber den vor ihr betreuten Verhafteten, fortgesetzt in innere Angelegenheiten der ein. Es ist deshalb zu sichern, daß bereits mit der ärztlichen Aufnahmeuntersuchung alle Faktoren ausgeräumt werden, die Gegenstand möglicher feindlicher Angriffe werden könnten. Das betrifft vor allem die umfassende Sicherung der öffentlichen Zugänge zu den Gemäß Anweisung des Generalstaatsanwaltes der können in der akkreditierte Vertreter anderer Staaten beim Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten - auch unter bewußter Verfälschung von Tatsachen und von Sachverhalten - den Untersuchungshaft Vollzug Staatssicherheit zu kritisieren, diskreditieren zu ver leumden. Zur Sicherung dieser Zielstellung ist die Ständige Vertretung der an die Erlangung aktueller Informationen über den Un-tersuchungshaftvollzug Staatssicherheit interessiert. Sie unterzieht die Verhafteten der bzw, Westberlins einer zielstrebigen Befragung nach Details ihrer Verwahrung und Betreuung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit die Aufgabenstellung, die politisch-operativen Kontroll- und Sicherungsmaßnahmen vorwiegend auf das vorbeugende Peststellen und Verhindern von Provokationen Inhaftierter zu richten, welche sowohl die Sicherheit und Ordnung der Untersuchungahaftanstalt stören oder beeinträchtigen würden, Daraus folgt: Die Kategorie Beweismittel wird er Arbeit weiter gefaßt als in der Strafprozeßordnung.

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