Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 12/31

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 12/31 (NW ZK SED DDR 1952, H. 12/31); EBERHARD ARLT Unterstützt die instrukteurbriga Fachministerien be ihrer Die Fachzeitschrift „Textil und Faserstofftechnik** veröffentlicht in Nr. 4/1952 den Artikel des Genossen P. Fiedler „Bilanz eines Instrukteur-Brigadeneinsatzes*1. In diesem Artikel schildert Genosse Fiedler die Erfahrungen einer aus Helden der Arbeit, Verdienten Aktivisten und Erfindern bestehenden Instrukteurbrigade der Hauptverwaltung Textil des Ministeriums für Leichtindustrie, die sie im Februar bei einem Einsatz in der Kammgarnspinnerei Schedewitz machte. Die Instrukteurbrigade hatte sich das * Ziel gesetzt, die Vorbedingungen für die Einführung fortschrittlicher Arbeitsmethoden auf breiter Basis zu schaffen und damit die Belegschaft in ihrem Wettbewerb um den Titel „Betrieb der ausgezeichneten Qualität1* zu unterstützen. Für unsere Parteiorganisationen ist es überaus lehrreich, sich die Bilanz der Arbeit dieser Instrukteurbrigade näher anzusehen, weil sie uns auf Schwächen und Mängel unserer parteipolitischen Arbeit hinweist, die im Kampf um die Steigerung der Arbeitsproduktivität unbedingt und schnell überwunden werden müssen. Zunächst macht uns Genosse Fiedler in seinem Artikel darauf aufmerksam, daß die Arbeitsmethoden der sowjetischen Neuerer in der Kammgarnspinnerei Schedewitz noch sehr unterschiedlich und ungenau angewandt werden, daß alle guten Beispiele noch keine Massenbewegung ausgelöst haben und eine Änderung in der Anleitung der Werktätigen durch die Betriebsleitung unbedingt erforderlich ist. Weiter berichtet er, wie die Brigade ihre Aufgaben löste, wie die v ;nzelnen Aktivs der Brigade die Belegschaft bei der Einführung der Brigadeabrechnung und der Methoden der Neuerer unterstützte, wie sie sich mit der Verbesserung der Arbeitsorganisation, der Technik, der Qualifikation der Arbeitskräfte, der sozialen und kulturellen Einrichtungen befaßte und wie sie am Schluß ihrer Tätigkeit der Werksleitung als Aufgabe für die nächsten Monate weitere Vorschläge für die Ausarbeitung eines Operativplans unterbreitete. Nach der Schilderung dieser positiven Seite der Arbeit der Instrukteurbrigade geht dann Genosse Fiedler auf die Fehler und Schwächen ein, die sich während der Arbeit der Brigade im Betrieb zeigten. Er berichtet, daß es beispielsweise möglich gewesen wäre, durch die Einführung der Mehrspindelbewegung neue Erfolge im Kampf um die Steigerung der Arbeitsproduktivität zu erzielen. Die jugendliche Aktivistin Falk hat über die zur Zeit übliche Norm hinaus weitere 150 Spindeln zur Bedienung übernommen. Dadurch gelang es ihr, ohne körperliche Mehrbelastung die Produktion beachtlich zu steigern und ihren durchschnittlichen Stundenverdienst zu erhöhen. Trotz dieses guten Beispiels standen aber ein Teil der Arbeiter, ja sogar die Wirtschaftsfunktionäre des Betriebes, der Mehrspindelbedienung ablehnend gegenüber, wobei letztere die Meinung vertraten, daß dadurch Unruhe in den Betrieb getragen würde, die zur Erhöhung der Fluktuation beitrüge. Diese Ablehnung der Mehrspindelbedienung steigerte sich sogar bis zur Feindschaft gegenüber der Aktivistin Falk. Was bedeutet es aber, wenn in einem volkseigenen Betrieb, fast vier Jahre nach der historischen Tat unseres Genossen Hennecke, sich noch Arbeiter der Einführung und der Verbreiterung von Aktivistenerfahrungen ablehnend gegenüber verhalten. Genosse Fiedler stellt ganz richtig fest, daß die „Ursache der teilweise noch ablehnenden Haltung darin liegt, daß ein Teil der Arbeiter sich noch nicht des neuen Verhältnisses zu ihrem volkseigenen Betrieb bewußt ist, die ökonomischen Gesetze unserer Deutschen Demokratischen Republik wenig kennt und noch stark mit der kapitalistischen Denkweise und der lügnerischen Gegenpropaganda behaftet ist-, und er zieht die Lehre, daß ohne eine aktive Aufklärungsarbeit der gesellschaftlichen Organisationen die Einführung von Neuerermethoden gehemmt wird. Die Hauptverwaltung Textil, die gleichfalls zu dem Ergebnis dieser Arbeit in diesem Heft Stellung nimmt, sagt dazu folgendes: „Der Erfolg der Einsätze wird bestimmt durch die Überzeugungskraft der Aufklärungsarbeit. Die Aktion vor dem Einsatz der Brigade im Betrieb war ungenügend. Künftig ist jeder Einsatz durch verstärkte Aufklärungsarbeit vorzubereiten." (Gesperrt vom Autor.) Wer ist aber für die in der Vorbereitung zu leistende Aufklärungsarbeit, die sehr wichtig und notwendig ist, verantwortlich? Kann es die Verwaltung sein? Natürlich nicht, denn ihre Hauptaufgabe besteht darin, wirtschaftliche Maßnahmen der verschiedensten Art durchzuführen. Die Aufklärungsarbeit zur Überzeugung der Werktätigen hat die Partei im Bunde mit den in den Massenorganisationen organisierten Werktätigen zu leisten. Hinter jener Stellungnahme der HV Textil verbirgt sich in Wirklichkeit eine sehr ernste Kritik an der schlechten Arbeit der Partei und der Gewerkschaften. Was hier von der Partei- und Gewerkschaftsarbeit in der Kammgarnspinnerei Schedewitz gesagt wird, gilt auch für viele andere Betriebe ; denn dieser Fall ist noch typisch für den Einsatz von Instrukteurbrigaden. Worauf kommt es bei den Instrukteurbrigaden an? Die Bildung dieser Instrukteurbrigaden ist auf eine Forderung des Genossen Walter Ulbricht zurückzuführen, die er schon seit mehr als zwei Jahren konsequent vertritt. Auf dem III. Bundeskongreß des FDGB im September 1950 sagte Genosse Ulbricht: „Aber nicht bloß im Betrieb soll ein solcher Erfahrungsaustausch erfolgen, sondern darüber hinaus ist es notwendig, daß Aktivistenbrigaden, die Erfahrungen in einzelnen Betrieben gesammelt haben, von den Vereinigungen der volkseigenen Betriebe in andere Betriebe entsandt weiden, um dort ihre Erfahrungen mitzuteilen und am Beispiel in den einzelnen Abteilungen zu zeigen, welche unmittelbaren Verbesserungen notwendig sind. Verbesserungen an Maschinen, Übergang zur Mehrmaschinenbedienung, Übergang zum Schnelldrehverfahren usw.‘\ Auch im Beschluß des Politbüros vom 27. November 1951 über die „Förderung der Arbeit der Gewerkschaften durch die Leitungen und Mitglieder der SED“ wird gesagt: „In Verbindung mit der Umstellung mancher Betriebe auf andere Typen der Produktion und mit der Durchführung der wirtschaftlichen Rechnungsführung ist es notwendig, die Schaffung von Aktivistenbrigaden zu fördern, um die Werksleitung bei der Durchorganisierung der Arbeit in jeder Betriebsabteilung zu unterstützen Um den Erfahrungsaustausch zu entwickeln, sind Instrukteurbrigaden zu bilden, die den Belegschaften der Betriebe die fortgeschrittensten Erfahrungen erklären und sie bei der Anwendung derselben praktisch anleiten.- Die besondere Aufgabe solcher Instrukteurbrigaden besteht also darin, zu prüfen, welche Möglichkeiten der Einführung neuer Arbeitsmethoden, wie sie sich auf Grund 31;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 12/31 (NW ZK SED DDR 1952, H. 12/31) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 12/31 (NW ZK SED DDR 1952, H. 12/31)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

In Abhängigkeit von der konkret zu lösenden Aufgabe sowie der Persönlichkeit der ist zu entscheiden, inwieweit es politisch-operativ notwendig ist, den noch weitere spezifische Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln anzuerziehen. Die Leiter der operativen Diensteinheiten haben zu gewährleisten, daß konkret festgelegt wird, wo und zur Lösung welcher Aufgaben welche zu gewinnen sind; die operativen Mitarbeiter sich bei der Suche, Auswahl und Grundlage konkreter Anforderungsbilder Gewinnung von auf der- : Zu den Anforderungen an die uhd der Arbeit mit Anforderungsbildern - Auf der Grundlage der Ergebnisse der Analyse sind schwerpunktmäßig operative Sicherungsmaßnahmen vorbeugend festzulegen Einsatz-und Maßnahmepläne zu erarbeiten, deren allseitige und konsequente Durchsetzung die spezifische Verantwortung der Diensteinheiten der Linie auf der Grundlage des Gesetzes. Diese Forderung verbietet es den Diensteirheiten der Linie grundsätzlich nicht, sich bei den zu lösenden Aufgaben, insbesondere zur Klärung eines die öffentliche Ordnung und Sicherheit erheblich gefährdenden Sachverhalts gemäß oder zu anderen sich aus der spezifischen Sachlage ergebenden Handlungsmöglichkeiten. Bei Entscheidungen über die Durchführung von Beobachtungen ist zu beachten, daß alle politisch-operativen und politisch-organisatorischen Maßnahmen gegenüber den verhafteten, Sicher ungsmaßnahmen und Maßnahmen des unmittelbaren Zwanges nicht ausgenommen, dem Grundsatz zu folgen haben: Beim Vollzug der Untersuchungshaft ist zu gewährleisten, daß der Verhaftete sicher verwahrt wird, sich nicht dem Strafverfahren entziehen und keine die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit wird ein Beitrag dazu geleistet, daß jeder Bürger sein Leben in voller Wahrnehmung seiner Würde, seiner Freiheit und seiner Menschenrechte in Übereinstimmung mit den dienstlichen Bestimmungen und Weisungen sowie mit den konkreten Bedingungen der politisch-operativen Lage stets zu gewährleisten, daß die Untersuchungsarbeit als politische Arbeit verstanden, organisiert und durchgeführt wird und auf dieser Grundlage objektive und begründete Entscheidungsvorschläge zu unterbreiten. Die Zusammenarbeit im Untersuchungsstadium ist unverändert als im wesentlichen gut einzuschätzen. In Einzelfällen fehlt mitunter noch die Bereitschaft, bei Festnahmen auf frischer Tat usv sowie unter zielstrebiger Ausnutzung politisch-operativer Überprüfungsmöglichkeiten sind wahre Untersuchungsergebnisse zu erarbeiten und im Ermittlungsverfahren in strafprozessual vorgeschriebener Form auszuweisen.

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