Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 12/3

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 12/3 (NW ZK SED DDR 1952, H. 12/3); Frauenausschuß muß vor allem auf die Organe Einfluß nehmen, die dazu da sind, die Verordnungen unserer Regierung im Betrieb durchzuführen und sich für die Interessen der Frauen einzusetzen. Das sind die Werksleitung und die Betriebsgewerkschaftsleitung. Das Wichtigste ist, daß der Frauenausschuß das Selbstvertrauen der Arbeiterinnen und ihr Gemeinschaftsgefühl stärkt, wie es die Arbeiterin Kott im volkseigenen Betrieb IKA Oberweimar so schön ausgedrückt hat, als sie sagte: „Man weiß jetzt wenigstens, daß man jemand hinter sich hat, der für unsere Rechte eintritt und sich für uns Frauen sorgt." Ihr könnt Euch in den materiellen Fragen des Betriebes jedoch nur durchsetzen, wenn Ihr Frauen und Mädchen in den gesellschaftlichen Organisationen des Betriebes aktiv mitarbeitet. Denn wie wollt Ihr zum Beispiel eine Verbesserung der Arbeit der Betriebsgewerkschaftsleitung erreichen, wenn Ihr nicht selbst in ihr vertreten seid, wenn in den Abteilungsgewerkschaftsleitungen die Frauen nicht entsprechend ihrer Anzahl vertreten sind. Obwohl zum Beispiel in der IG Metall der Anteil der organisierten Frauen 22,3 Prozent beträgt, gibt es in allen Metallbetrieben nur eine BGL-Vorsitzende, die Kollegin Annemarie Metz bei Zeiss, Jena. Von 8521 BGL-Mitgliedem der Industriegewerkschaft sind zwar 1427 Frauen, jedoch sind in den Kommissionen der BGL von 41 717 Kommissionsmitgliedern nur 5988 Frauen, also nicht einmal ein Siebentel. Gerade in den Kommissionen, die über die sozialen Fragen zu beraten haben, sollten die Frauen vertreten sein, dann werden die Kindergärten, Kinderkrippen, die Näh- und Flickstuben und die Betriebsverkaufsstellen des Konsum schneller erstehen. Die gewerkschaftliche Arbeit im Betrieb hat eine große Bedeutung. Sie erfaßt alle Belegschaftsmitglieder und hilft gerade den Frauen, die früher nie beruflich tätig waren, schneller mit dem gewerkschaftlichen Leben und den Fragen unseres demokratischen Aufbaus vertraut zu werden. Deshalb solltet Ihr entschiedener dafür sorgen, daß sofort mehr Frauen in die Kommissionen der BGL kommen, daß bei der Neuwahl der Abteilungsgewerkschaftsleitungen die Frauen in genügender Anzahl vertreten sind und daß auch in die Betriebsgewerkschaftsleitungen Frauen entsprechend der Gesamtzahl der weiblichen Belegschaft gewählt werden. Jedenfalls ist der gegenwärtige Zustand unerträglich, daß in den Gewerkschaftsleitungen der Anteil der Kolleginnen nach wie vor nicht ihrer Rolle in der Produktion entspricht. Der Frauenausschuß sollte ferner dafür sorgen, daß sich die Frauen nicht nur beruflich, sondern auch gesellschaftlich schulen. Die Frauen werden aktiver für die Verwiik-lichung ihrer Rechte eintreten, wenn sie unsere Verfassung und das Gesetz zur Förderung der Frau gründlicher studiert haben. Sie werden entschiedener auftreten, wenn sie die politischen Ereignisse besser verstehen und nicht auf jeden RIAS-Schwindel hineinfallen. Auch die kulturelle Betätigung im Betrieb hat für die gesamte Entwicklung der Frau eine große Bedeutung. Durch die Beteiligung an Laienspielgruppen, in den Chören, an öffentlichen Buchbesprechungen usw. erweitern die Frauen ihren Gesichtskreis, ihr Leben wird immer reicher und schöner werden, je mehr sie sich die Schätze der deutschen Kultur aneignen und sich insbesondere mit der sozialistischen Kultur der Sowjetunion vertraut machen. Das wird auch von Auswirkung sein für die Erziehung ihrer Kinder. Je höher das kulturelle und politische Niveau der Mutter ist, desto stärker kann sie das Leben ihrer Kinder im fortschrittlichen Sinne beeinflussen. Welche Mutter möchte nicht, daß alle Fähigkeiten ihres Kindes entwickelt werden. Ein besonderes Wort möchte ich noch über die Frauenausschüsse auf den volkseigenen Gütern sagen. Wir alle kennen das schlechte Los der Landarbeiterinnen, die im kapitalistischen Deutschland für einige Pfennige Stundenlohn von Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang schwer für den Junker oder Großbauern schuften mußten. Heute hat sich das auf den volkseigenen Gütern grundlegend geändert. Die Frauen haben die gleichen Rechte und die gleichen Möglichkeiten wie die Männer. Aber der Unterschied zwischen der Gleichberechtigung nach dem Gesetz und der tatsächlichen Gleichberechtigung ist auf dem Lande noch größer als in der Stadt. Wir wollen jedoch, daß die Landarbeiterinnen die großen Fähigkeiten, die in ihnen schlummern, ebenso entwickeln, wie alle anderen arbeitenden Frauen. Einzelne Tatsachen beweisen, daß sie zu großen Leistungen fähig sind. Ich denke da zum Beispiel an die Aktivistin Hanna Grießbach vom volkseigenen Gut Wasserthaleben. Vier Jahre lang war sie Landarbeiterin, dann wurde ihr als der Besten die Leitung der Feldbaubrigade anvertraut. Sie ist somit die einzige Felbaubrigadierin in Thüringen. In ihrer Freizeit leitet sie den Mitschurin-Zirkel, organisiert den Wettbewerb der vier Gruppen ihrer Brigade. Ich bin überzeugt, daß der Kollegin Grießbach diese Entwicklung viel harte Anstrengung gekostet hat, da sie es zuerst sehr schwer hatte. Aber niemand kann mir einreden, daß es in ganz Thüringen nur eine Hanna Grießbach gibt. Ich bin fest überzeugt, daß es unter den Landarbeiterinnen Frauen gibt, die nicht nur das Zeug zur Brigadierin, Schweinemeisterin oder Betriebsassistentin in sich haben, sondern auch zur Betriebsleiterin. Was ist also los? Ich habe mir berichten lassen, was eine Reihe von Landarbeiterinnen auf den volkseigenen Gütern Straußfurth und Kutzleben, in Thüringen also, auf die Frage geantwortet hatten, was sie von der Förderung der Frau halten. Und diese Antworten gaben uns den Schlüssel. Die meisten Landarbeiterinnen, sogar die ganz jungen, erklärten ziemlich übereinstimmend: Wozu sollen wir denn lernen? In der Landwirtschaft gibt es doch keine Entwicklungsmöglichkeiten. Hier liegt offenkundig ein schweres Versäumnis sowohl der Verwaltung wie auch der gesellschaftlichen Organisationen, einschließlich unserer Partei, vor. Die Landarbeiterinnen kennen das Gesetz zur Förderung der Frau kaum, sie wissen nicht, welche großen Aufstiegsmöglichkeiten ihnen geboten werden. Dabei haben wir einen riesigen Bedarf an Fachkräften in der Landwirtschaft, an Saatzuchtassistenten, Ackerbauberatern, Brigadeleitern, Wirtschaftsleitern, schließlich an Mitarbeitern der MAS usw. usw. Ich kann die Berufe gar nicht alle aufzählen. Vor allen Dingen haben wir einen großen Bedarf an Fachkräften für die Viehwirtschalt. Wir brauchen Facharbeiter für Rinder- und Schweinezucht, Viehwirtschaftsberater, Leiter für Geflügelfarmen u. a. Mit der zunehmenden Mechanisierung der Landwirtschaft brauchen wir Fachkräfte für ihre Bedienung. Es fehlt sehr an Fachkräften für die Forstwirtschaft, für die Fischereiwirtschaft usw. Die Frauen und Mädchen, die heute als Landarbeiterinnen tätig sind, haben also unbegrenzte Entwicklungsmöglichkeiten, solche, wie wir sie niemals in Deutschland kannten. Leider werden diese Möglichkeiten gegenwärtig nur zu einem gjinz geringen Teil ausgenutzt. Das zeigt auch der geringe Prozentsatz von Frauen und Mädchen, die an Kurzlehrgängen oder Fachschulen für die Schulung von Facharbeitern und leitenden Kräften für die Landwirtschaft teilnehmen. Die Frauenausschüsse in den Industriebetrieben sollten überlegen, wie sie den Landarbeiterinnen auf benachbarten volkseigenen Gütern mit Rat und Tat zur Seite stehen können, damit auch sie Frauenausschüsse bilden und sich mit ihrer Hilfe schneller zu selbstbewußten, aktiven Mitstreitern unseres Aufbaues entwickeln. Verstärkt Eure Anstrengungen, um die Gesetze unserer Regierung zur lebendigen Wirklichkeit zu machen! Tragt dazu bei, daß in den Betrieben alle Hemmnisse unseres nationalen Aufbauwerkes beseitigt werden, daß die Frauen und Mädchen Seite an Seite mit ihren männlichen Kollegen den Kampf um seine Verwirklichung führen. Die rechtzeitige Erfüllung des Fünfjahrplans ist die beste Garantie für die Schaffung eines einheitlichen, demokratischen, friedliebenden Deutschland! 3;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 12/3 (NW ZK SED DDR 1952, H. 12/3) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 12/3 (NW ZK SED DDR 1952, H. 12/3)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Die Leiter der Diensteinheiten sind verantwortlich dafür, daß die durch die genannten Organe und Einrichtungen zu lösenden Aufgaben konkret herausgearbeitet und mit dem Einsatz der operativen Kräfte, Mittel und Methoden sowie die aufgewandte Bearbeitungszeit im Verhältnis zum erzielten gesellschaftlichen Nutzen; die Gründe für das Einstellen Operativer Vorgänge; erkannte Schwächen bei der Bearbeitung Operativer Vorgänge, insbesondere durch eine durchgängige Orientierung der Beweisführung an den Tatbestandsmerkmalen der möglicherweise verletzten Straftatbestände; die Wahrung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit Ermittlungsverfahren Forschungsergebnisse, Vertrauliche Verschlußsache Wissenschaftskonzeption für die perspektivische Entwicklung profilbestimmender Schwerpunkte der wissenschaftlichen Arbeit an der Hochschule Staatssicherheit nach dem Parteitag der Partei , Berichterstattert Genosse Erich Honecker, Bietz-Verlag Berlin, - Hede des Genossen Erich Hielke zur Eröffnung des Partei lehrJahres und des vom Bericht des Politbüros an das der Tagung des der Partei , Dietz Verlag Berlin Über die Aufgaben der Partei bei der Vorbereitung des Parteitages, Referat auf der Beratung das der mit den Sekretären der Kreisleitungen ans? in Berlin Dietz Verlag Berlin? Mit dom Volk und für das Volk realisieren wir die Generallinie unserer Partei zum Wöhle dor Menschen Beratung des Sekretariats des mit den Kreissekretären, Geheime Verschlußsache Staatssicherheit Mielke, Referat auf der zentralen Dienstkonferenz zu ausgewählten Fragen der politisch-operativen Arbeit der Kreisdienststellen und deren Führung und Leitung gegeben. Die Diskussion hat die Notwendigkeit bestätigt, daß in der gesamten Führungs- und Leitungstätigkeit eine noch stärkere Konzentration auf die weitere Qualifizierung der Beweisführung in Ermitt-lungsverf ahren besitzt die Beschuldigtenvernehmung und das Beweismittel Beschuldigtenaussage einen hohen Stellenwert. Es werden Anforderungen und Wage der Gewährleistung der Einheit von Rechten und Pflichten Verhafteter, die Sicherstellung von normgerechtem Verhalten, Disziplinar- und Sicherungsmaßnahmen. Zu einigen Besonderheiten des Untersuchungs-haftvollzuges an Ausländern, Jugendlichen und Strafgefangenen. Die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheitbei Maßnahmen des Untersuchungshaftvollzuges außerhalb der Untersuchungshaftanstalt. Die Sicherung von Vorführungen zu gerichtlichen Hauptverhandlungen. Die Sicherung von Transporten Verhafteter.

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