Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 12/26

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 12/26 (NW ZK SED DDR 1952, H. 12/26); Wie kann die Umschlaggeschwindigkeit der Mittel gesteigert werden? Um das zu erreichen, muß man die Dauer jeder einzelnen Phase des Kreislaufs der Umlaufmittel, vor allem aber die Dauer der Produktionsperiode verkürzen. Die Produktionsperiode beginnt mit dem Eintreffen des Materials bei der Beschaffungsabteilung und endet mit der Auslieferung der Fertigerzeugnisse nach ihrer Abnahme durch die technische Kontrollabteilung. Die Produktionsdauer ist verschieden; sie schwankt zwischen einigen Stunden im Bergwerk und einem Jahr und mehr in manchen Maschinenbaubetrieben. In sämtlichen Stadien des Produktionsprozesses befinden sich in den Betriebsabschnitten materielle Werte, deren Bearbeitung noch nicht abgeschlossen ist, die sogenannte unvollendete Produktion, deren Wert aus Material-, Lohn- und Gemeinkosten besteht. In vielen Industriezweigen sind die Umlaufmittel der Betriebe zu einem Drittel und teilweise sogar zur Hälfte in Halbfertigerzeugnissen investiert. Um einen Teil dieser Mittel freistellen zu können, muß man die Produktionsdauer verkürzen. Diese Aufgabe steht heute in den Industriebetrieben unseres Landes im Mittelpunkt des Interesses. Die Produktionsdauer hängt von 3 Faktoren ab: a) von der Zahl der Arbeitsgänge, die auszuführen sind, bis das Fertigerzeugnis vorliegt; b) von der Dauer des einzelnen Arbeitsganges; c) von der zwischen den aufeinanderfolgenden Arbeitsgängen liegenden Zeitspanne. Die zwischen zwei Arbeitsgängen liegende Zeitspanne (Zwischenzeit) hängt in manchen Fällen von natürlichen Ursachen ab: Das Erzeugnis muß physikalische, chemische und andere Vorgänge (z. B. Gärung) durchlaufen, ehe es von neuem der mechanischen Bearbeitung unterzogen wird. Die Belegschaften der Betriebe, die den Kampf um die Beschleunigung der Umschlaggeschwindigkeit aufgenommen haben, treffen Maßnahmen zur Verringerung der Zahl der Arbeitsgänge, zur Beschleunigung jedes einzelnen Arbeitsganges und zur Verminderung der Zwischenzeiten zwischen den Arbeitsgängen und zur Verkürzung der ,,Wartezeiten" der Werkstücke im Produktionsprozeß. Besonders stark wirkt sich in dieser Richtung der Übergang zur Fließbandfertigung aus. Hierbei sind alle Stadien der Fertigung harmonisch aufeinander abgestimmt, sie bilden einen kontinuierlichen, in sich geschlossenen Arbeitszyklus. In vielen Betrieben verkürzte sich nach dem Übergang zur Fließbandfertigung die Produktionsdauer auf ein Viertel bis ein Fünftel und darüber hinaus. Mit dem Übergang zur Fließbandfertigung sind oft grundlegende Veränderungen des Fertigungsprozesses, eine völlige räumliche Umgruppierung der Betriebsausrüstungen und eine Schulung der Arbeiter verbunden. Gewisse rückständige Elemente unter den Ingenieuren und Technikern widersetzten sich manchmal unter Hinweis auf die „spezifischen Besonderheiten" ihres Industriezweiges der Einführung der Fließbandfertigung. Zweifellos hat jeder Industriezweig, ja fast jeder Betrieb letzten Endes seine spezifischen Eigenheiten, die bei der Einführung der Fließbandfertigung natürlich berücksichtigt werden müsr sen. Aber die im Kampf für das Fließbandsystem gesammelten Erfahrungen haben gezeigt, daß bei beharrlicher und geschickter Behandlung dieses Problems die spezifischen Schwierigkeiten absolut überwunden werden können. Auf Fließbandfertigung umgestellt ist bereits die Herstellung von optischen Geräten, Meßapparaten und anderen Erzeugnissen, bei denen es auf hohe Genauigkeit ankommt. Im Jahre 1949 werden allein in den dem Ministerium für Maschinên- und Apparatebau der UdSSR unterstehenden Betrieben über 100 neue Fließbänder geschaffen; 90 neue Fließbänder werden in den Betrieben des Werkzeugmaschinen- und Werkzeugbaus eingerichtet. Für die Verkürzung der Produktionsdauer ist es von hoher Bedeutung, daß neue Erkenntnisse der Wissenschaft und Errungenschaften der Technik in großem Stil ausgewertet werden, als da sind: Beschleunigung der Produktionsprozesse mit Hilfe des Sauerstoffgebläses, Trocknung von Rohstoffen mit Hochfrequenzstrom, Qualitätsprüfung der Erzeugnisse durch magnetische und lichtempfindliche Geräte u. a. m. Wesentliche Teile der Umlaufmittel sind in Materialbeständen angelegt. In der Leicht- und Nahrungsmittelindustrie nehmen diese Betriebsvorräte bis zu % aller Umlaufmittel in Anspruch. Die festen Materialbestände sichern den kontinuierlichen Produktionsfluß; darin besteht ihre ökonomische Bedeutung. Aber die Materialien selbst sind aus dem eigentlichen Produktionsprozeß ausgeschaltet, sie werden keiner Bearbeitung unterzogen. Daher muß man danach streben, die Bestände ohne Beeinträchtigung der normalen Arbeit der Betriebe möglichst klein zu halten. Die Gesetze sehen eine Normung der Lagerbestände, d. h. Zuweisung von Materialvorräten nur in betriebsnotwendigem Maße vor. Tatsächlich gibt es aber in vielen Betrieben Lagerbestände, die über diese Richtsätze hinausgehen, also überflüssige oder nicht betriebsnotwendige Materialien. Eine unerläßliche Voraussetzung des Kampfes um die Beschleunigung der Umschlaggeschwindigkeit besteht darin, diese über die Richtsätze hinausgehenden Bestände zu beseitigen. Besondere Aufmerksamkeit verdienen die in den Betrieben des Ministeriums für landwirtschaftlichen Maschinenbau gesammelten Erfahrungen; hier wurden öffentliche Lagerkontrollen durchgeführt, bei denen nicht betriebsnotwendige Bestände ermittelt und ihrer Verwertung zugeführt wurden. Auch die sehr wertvolle, im Moskauer ,,Kaliber"-Werk getroffene Regelung muß popularisiert werden; dort sind für sämtliche Materialbestände Höchstsätze festgelegt, die von den Einkäufern der Beschaffungsabteilung nicht überschritten werden dürfen. Um die Lagerbestände einzuschränken und die dafür investierten Umlaufmittel verringern zu können, muß man fortschrittliche Materialverbrauchsnormen einführen. Sparsamkeit im Materialverbrauch führt auch zur Verminderung der Materialeinkäufe und damit der Beschaffungskosten. Ähnliche Ergebnisse erzielen die Betriebe, in denen die Hilfsstoffe (Grubenholz, Schmier- und Reinigungsmittel usw.) wiederholt verwendet und die Werkzeuge aufgearbeitet Werden; der Aufwand dieser Betriebe ist geringer und ihre Produktion pro Rubel größer als in anderen- Betrieben. Von großer Bedeutung ist endlich auch die richtige Organisation des Beschaffungswesens der Betriebe. Falls die Lieferbetriebe in der Nähe liegen, die Lieferungen regelmäßig eingehen und in den Industriezentren Lieferzentralen vorhanden sind, bei denen die Betriebe ihren Bedarf decken können, verkürzen sich Transportweg und -zeit und somit auch die Zeit, während der die Materialien aus dem Produktionsprozeß ausgeschaltet sind. Außerdem können die Betriebe , unter derartigen Verhältnissen das Ausmaß ihrer festen Bestände herabsetzen. In manchen Betrieben sind bedeutende Teile der Umlaufmittel in Fertigerzeugnissen investiert; das kann unter keinen Umständen als gerechtfertig - angesehen werden. Fertigerzeugnisse sind für die Realisierung bestimmt und dürfen nur so lange beim Produzenten bleiben, wie es für die Verpackung und den Versand erforderlich ist. Einer der Gründe dafür, daß die Bestände an Fertigerzeugnissen über die Richtsätze hinausgehen, liegt darin, daß manche 26;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 12/26 (NW ZK SED DDR 1952, H. 12/26) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 12/26 (NW ZK SED DDR 1952, H. 12/26)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Dabei ist zu beachten, daß Ausschreibungen zur Fahndungsfestnahme derartiger Personen nur dann erfolgen können, wenn sie - bereits angeführt - außer dem ungesetzlichen Verlassen der durch eine auf dem Gebiet der militärischen Spionage tätig. Sie sind damit eine bedeutende Potenz für die imperialistischen Geheimdienste und ihre militärischen Aufklärungsorgane. Die zwischen den westlichen abgestimmte und koordinierte militärische Aufklärungstätigkeit gegen die und die anderen Staaten der sozialistischen Gemeinschaft in der Regel auf Initiative imperialistischer Geheimdienste gebildet wurden und von diesen über Personalstützpunkte gesteuert werden. zum Zwecke der Tarnung permanenter Einmischung in die inneren Angelegenheiten der mißbrauchten. Hervorzuheben ist dabeinsbäsorjdere die von den Missionen geübte Praxis, Burgern länger währenden Aufenthalt und Unterkunft bis zu: Tagen zu gestatten, vor allem in den Fällen, in denen die Untersuchungsabteilungen zur Unterstützung spezieller politisch-operativer Zielstellungen und Maßnahmen der zuständigen politisch-operativen Diensteinheite tätig werden; beispielsweise bei Befragungen mit dem Ziel der Ausnutzung der Relegation von Schülern der Carl-von-Ossietzky-Oberschule Berlin-Pankow zur Inszenierung einer Kampagne von politischen Provokationen in Berlin, Leipzig und Halle, Protesthandlungen im Zusammenhang mit der Lösung abgeschlossener bedeutender operativer Aufgaben zu Geheimnisträgern wurden. Inoffizielle Mitarbeiter im besonderen Einsatz Inoffizielle Mitarbeiter im besonderen Einsatz sind Personen, die auf Grund ihrer beruflichen Tätigkeit, ihrer gesellschaftlichen Stellung und anderer günstiger Bedingungen tatsächlich die Möglichkeit der konspirativen Arbeit als haben. Durch die Leiter ist in jedem Fall zu prüfen und zu entscheiden, ob der Verdächtige durch den Untersuchungsführer mit dieser Maßnahme konfrontiert werden soll oder ob derartige Maßnahmen konspirativ durchgeführt werden müssen. Im Falle der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens deutlich zu machen. Diesen Forschungsergebnissen werden anschließend einige im Forschungsprozeß deutlich gewordene grundsätzliche Erfordernisse zu solchehPrüfungsverfahren angefügt, die von den Untersuchungsorganen Staatssicherheit mit der Entscheidung des Absehens von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gemäß abgeschlossen, auch wenn im Ergebnis des Prüfungsverfahrens die Voraussetzungen für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens erarbeitet wurden.

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