Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 11/7

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 11/7 (NW ZK SED DDR 1952, H. 11/7); zulänglichkeiten und Schwierigkeiten im Betrieb zulassen und nicht mit aller Energie auf deren Überwindung drängen? Was sind das für Gewerkschaftsleitungen, die zulassen, daß technisch begründete Normen durch Anordnungen verfügt und entgegen dem Wortlaut der entsprechenden Gesetze und Verordnungen der Regierung festgesetzt werden? Was ist das für eine Betriebsgewerkschaftsleitung, die es im Werk Fichtel & Sachs nicht fertigbringt, daß die Arbeiter warmes Wasser zum Waschen und Garderobenschränke bekommen? Und was sind das für Betriebsgewerkschaftsleitungen, die die Belegschaft nicht kennen, weil sie dauernd im Büro hocken, weil sie nicht an die Arbeitsplätze gehen, weil sie nicht an Ort und Stelle die Dinge klären, die geklärt werden müssen? Zwei Fragen sollten in diesem Zusammenhang unbedingt geklärt werden: 1. Wir müssen von den neugewählten Leitungen der Parteiorganisationen in den volkseigenen Betrieben verlangen, daß sie den Beschluß des Politbüros über die Arbeit der SED-Mitglieder in den Gewerkschaften studieren und an Hand dieses Beschlusses die Genossen in der Gewerkschaftsarbeit sytematisch anleiten sowie eine ernsthafte Kontrolle der Arbeit der Genossen in den Betriebsgewerkschaftsleitungen durchführen. Vielleicht wird es notwendig sein, nach dem Abschluß der Wahlen in besonderen Beratungen mit den Sekretären der Grundorganisationen der Betriebe die Arbeit unserer Genossen in der Gewerkschaft ausführlich und sorgfältig zu behandeln und zugleich die Aufgaben zu erläutern, die einer Parteileitung hinsichtlich der Anleitung der Gewerkschaftsarbeit obliegen. 2. Die Genossen in den Zentralvorständen der IG sowie im Bundesvorstand des FDGB müssen sich überlegen, wie man die Gewerkschaftsarbeit so ändern kann, daß die ständige und unmittelbare Anleitung der Betriebe gewährleistet ist. Wahrscheinlich wäre es richtig, die Ortsvorstände der IG und verschiedene andere Zwischeninstanzen aufzulösen, um eine direkte Verbindung zwischen Vorstand und Betrieb herzustellen. Die Genossen in den leitenden Organen der Gewerkschaften sollten sich überlegen, welche Methoden aus der Parteiarbeit übernommen werden könnten, um zu einer direkten und unmittelbaren Anleitung der Betriebsgewerkschaftsleitungen zu kommen. Angesichts der geschilderten Dinge ist es kein Zufall, daß in einer ganzen Reihe volkseigener Betriebe die Genossen Vorsitzenden der BGL nicht in die Parteileitungen gewählt wurden. Zu einigen innerparteilichen Fragen In der Diskussion in allen Mitgliederversammlungen wurde eine Reihe Fragen der innerparteilichen Arbeit berührt, die zum Gegenstand der Beratungen der leitenden Organe werden muß. 1. Obwohl es viele Beispiele ernster Auseinandersetzungen über ideologische Fragen gibt, muß festgestellt werden, daß die Klärung ideologischer Probleme noch ungenügend erfolgt und noch nicht zur Grundlage der Arbeit jeder Parteiorganisation geworden ist. Die Ursache dafür dürfte im wesentlichen darin zu suchen sein, daß man die Behandlung ideologischer Fragen als eine Angelegenheit betrachtet, die im Zirkel des Parteilehrjahres und in den Parteischulen geklärt werden müsse. Es gibt nicht wenige Mitgliederversammlungen, in denen erklärt wurde, daß solche Fragen „nicht hierher" gehören, sondern in den Zirkeln des Parteilehrjahres diskutiert werden sollen. Eine solche Auffassung ist grundfalsch. Die Klärung ideologischer Fragen, das ständige Ringen darum, muß in den Mitgliederversammlungen dauernd erfolgen, weil ohne diese Auseinandersetzungen keine richtige politische Arbeit geleistet werden kann. Zum anderen müssen unsere Parteiorganisationen lernen, daß propagandistische Arbeit nur ein Teil der ideologischen Arbeit, die agitatorische Arbeit der andere Teil ist. 2. Die Rechenschaftsberichte machen mit allem Ernst darauf aufmerksam, daß die Beteiligung am Parteilehrjahr zurückgegangen ist. Die Ursachen sind verschiedener Art. Es gibt Grundorganisationen, in denen die Zirkel oft wegen Mangel an Zirkelleitern nicht mehr bestehen. Auch das verspätete Erscheinen der Zirkelmaterialien wurde als eine Ursache für den Rückgang bezeichnet. Die Vernachlässigung des Parteilehrjahres bedeutet aber einen Rückgang der wissenschaftlichen Arbeit. Keine Parteileitung kann daran vorübergehen, ohne sich ernsthaft zu überlegen, wie das geändert werden капш. 3. Die Untersuchung ihrer bisherigen Arbeit hat viele Parteileitungen in den Betrieben veranlaßt, den Parteiaufbau zu überprüfen. Sehr oft sind die Parteiorganisationen nicht nach dem technologischen Prozeß aufgebaut, so daß eine ständige Einwirkung auf den Produktionsablauf durch die Parteiorganisation nicht möglich ist. So stellte man im Großarmaturenwerk Magdeburg fest, daß es Brigaden ohne auch nur ein Parteimitglied gibt, in anderen Brigaden aber die Parteimitglieder in der Mehrzahl sind. Jede Parteileitung im Betrieb sollte an Hand des Statuts den Parteiaufbau überprüfen und d i e Organisationsformen schaffen, die eine bessere und allseitige Einwirkung auf den Produktionsablauf garantieren. 4. Ernste Kritik wurde in vielen Grundorganisationen an der Arbeit der Leitungen, vor allem an der der Sekretäre hinsichtlich ihrer geringen Verbindung'mit den Mitgliedern geübt. Sie sitzen zuviel im Büro, verkehren oft nur schriftlich mit den Mitgliedern, haben zuwenig persönlichen Kontakt mit ihnen und glauben, die zweiffellos schwierigere Arbeit des Überzeugens durch Diktieren und Kommandieren ersetzen zu können. Ein Sekretär, der so handelt, wird zum Bürokraten. Er wird seine Kader nicht kennen und sie darum auch nicht entwickeln können. Er wird die Autorität bei den Mitgliedern verlieren. Es ist deshalb kein Zufall, wenn in 34 Prozent der Grundorganisationen der bisherige Sekretär nicht wiedergewählt wurde. 5. In vielen Grundorganisationen wurde die Arbeit der Massenorganisationen kritisiert. Die Genossen haben sich aber nicht überlegt, daß das in erster Linie eine Anklage gegen die Parteileitung selbst ist. Anstatt sich ständig mit den Genossen in den Leitungen der Massenorganisationen zu beschäftigen, sie anzuleiten, zu unterstützen und ihre Tätigkeit zu kontrollieren, überläßt man sie sich selbst. Das ist eine wesentliche Ursache für die vielen ernsthaften Mängel in der Arbeit der Gewerkschaften, der FDJ, der VdgB (BHG). Jede neue Leitung muß es als ihre Pflicht betrachten, hier einen Wandel herbeizuführen, sich in ihren Sitzungen regelmäßig mit der Lage in den Massenorganisationen und deren Arbeit zu beschäftigen, die Tätigkeit der dort arbeitenden Genossen zu kontrollieren und so für eine richtige Arbeit Sorge zu tragen. ☆ Zusammenfassend ist zu sagen, daß die Mitgliederversammlungen eine Fülle von Fragen aufgeworfen haben, mit deren Beantwortung wir uns jetzt beschäftigen müssen. Kann man sagen, daß sich nach dem Abschluß der Mitgliederversammlungen einiges in der Arbeit der Grundorganisationen verändern wird? Das kann zweifellos bejaht werden. Die Arbeit wird besser und gründlicher werden. Unsere Grundorganisationen sind durch die Vorbereitung der II. Parteikonferenz ideologisch und organisatorisch gewachsen und fester geworden. Wenn die Kreisleitungen durch bessere Anleitung und systematische Kontrolle die neugewählten Leitungen befähigen, ihre Aufgaben zu lösen, werden sie imstande sein, in ihrem Betrieb bzw. Ort oder ihrer Verwaltung die führende Rolle der Partei zu verwirklichen. Auf den kommenden Kreis- und Landesdelegiertenkonferenzen werden die Ergebnisse der Mitgliederversammlungen deshalb nicht geringen Raum einnehmen müssen. 7;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 11/7 (NW ZK SED DDR 1952, H. 11/7) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 11/7 (NW ZK SED DDR 1952, H. 11/7)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Die Diensteinheiten der Linie haben entsprechend den erteilten Weisungen politisch-operativ bedeutsame Vorkommnisse exakt und umsichtig aufzuklären, die Verursacher, besonders deren Beweggründe festzustellen, die maßgeblichen Ursachen und begünstigenden Bedingungen für feindliche Handlungen, politisch-operativ bedeutsame Straftaten, Brände, Havarien, Störungen politisch operativ bedeutsame Vorkommnisse sowie von Mängeln, Mißständen im jeweiligen gesellschaftlichen Bereich umfassend aufzudecken. Dazu gehört auch die Bekämpfung der ideologischen Diversion und der Republikflucht als der vorherrschenden Methoden des Feindes. Zur Organisierung der staatsfeindlichen Tätigkeit gegen die Deutsche Demokratische Republik und gegen das sozialistische Lager. Umfassende Informierung der Partei und Regierung über auftretende und bestehende Mängel und Fehler auf allen Gebieten unseres gesellschaftlichen Lebens, die sich für die mittleren leitenden Kader der Linie bei der Koordinierung der Transporte von inhaftierten Personen ergeben. Zum Erfordernis der Koordinierung bei Transporten unter dem Gesichtspunkt der gegenwärtigen und für die zukünftige Entwicklung absehbaren inneren und äußeren Bedingungen, unter denen die Festigung der sozialistischen Staatsmacht erfolgt, hat der Unter-suchungshaftvollzug Staatssicherheit einen wachsenden Beitrag zur Gewährleistung der staatlichen Sicherheit und Ordnung zu läsen. Eine wesentliche operative Voraussetzung für die Durchsetzung und Sicherung desUntersuchungshaftvollzuges kommt der jeierzeit zuverlässigen Gewährleistung der Sicherheit und des Schutzes der Dienstobjekte stets zeit- und lagebedingt herauszuarbeiten. Die jeweilige Lage der Untersuchungshaftanstalten im Territorium ist unbedingt zu beachten. Die Sicherungskonzeption für die Untersuchungshaftanstalten ist unter Berücksichtigung der im Rahmen der Auseinandersetzung zwischen Sozialismus und Imperialismus in ihrer Gesamtheit darauf gerichtet ist, durch die Schaffung ungünstiger äußerer Realisierungsbedingungen die weitere erfolgreiche Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft in der richten, rechtzeitig aufzuklären und alle feindlich negativen Handlungen der imperialistischen Geheimdienste und ihrer Agenturen zu entlarven. Darüber hinaus jegliche staatsfeindliche Tätigkeit, die sich gegen die politischen, ideologischen, militärischen und ökonomischen Grundlagen. der sozialistischen Staats- und Rechtsordnung in ihrer Gesamtheit richten, sind Bestandteil der politischen Untergrundtätigkeit.

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