Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 11/36

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 11/36 (NW ZK SED DDR 1952, H. 11/36); * Bedeutet das etwa, daß man die beim Studium erworbenen Kenntnisse der Geschichte der russischen Arbeiterbewegung in jedem Fall auf die Lage in Deutschland und auf die von uns jetzt zu lösenden Aufgaben übertragen soll? Keineswegs! Eine solche Methode der schematischen Aktualisierung, wie sie in vielen Zirkeln gehandhabt wurde und wird, war einer der entscheidendsten Fehler in diesem Lehrjahr. Ohne Berücksichtigung der konkreten historischen Situation werden oft einzelne Perioden des Kampfes der Bol-schewiki schematisch mit unseren Verhältnissen verglichen. Die Aktualisierung erscheint als Schwerpunkt der Lektionen, Seminare und Zirkel. Anstatt sich eine wirklich gründliche Kenntnis der Probleme der Partei und ihrer Lösung durch die Bolschewiki anzueignen, wird über die Lage in Deutschland diskutiert. Man geht zwar mit einigen Sätzen von der Geschichte der KPdSU (B) aus, geht dann aber zur Diskussion über, zieht eine Parallele und diskutiert in der übrigen Zeit über die Lage in Deutschland, die man zum Vergleich heranzieht. Die Folge ist natürlich, daß die eigentlichen Probleme nicht genügend herausgearbeitet werden. Besonders krasse Beispiele dafür gab es bei der Durcharbeitung des IX. Kapitels des Kurzen Lehrgangs. Während man die Verhältnisse und Bedingungen der Periode der NÖP mechanisch auf die Situation in der Deutschen Demokratischen Republik übertrug, hat ein großer Prozentsatz der Lernenden und auch der Lehrenden das Wesen der NÖP in der Sowjetunion nicht richtig erfaßt, bestimmt aber nicht wissenschaftlich studiert und analysiert. Dementsprechend ist auch das Ergebnis ausgefallen. Wie muß man also studieren? Kalinin sagt: „Studiert man die Parteigeschichte, so muß man sich überlegen, wie haben die Bolschewiki unter diesen oder jenen Umständen, diese oder jene praktische Frage gelöst? Warum haben sie diese Frage so und nicht anders gelöst, wovon sind sie ausgegangen?" (Ebenda, Seite 43) Das ist für uns der Schlüssel zum Studium. So müssen wir die Beschlüsse der Partei, die Erfahrungen der Bolschewiki, die Reden und Schriften Lenins und Stalins, die Werke der Klassiker studieren, erläutern und die Schwerpunkte herausarbeiten. Deshalb muß das Schwergewicht des Studiums nicht auf dieser falschen Aktualisierung liegen, sondern auf der Beherrschung der Probleme, auf der Entwicklung des selbständigen dialektischen Denkens. Die Genossen, die das Studium so betreiben, und die so unterrichten, werden erkennen, daß sie sich dann in jeder, selbst noch so komplizierten Lage orientieren und die richtigen Schlußfolgerungen ziehen können. Selbstverständlich muß man gewisse Fragen, Fragen der Parteierziehung, der Kritik und Selbstkritik usw. unmittelbar mit der eigenen Aufgabenstellung verbinden, zum Beispiel mit den Fragen der Entwicklung des Wettbewerbs usw. Aber auch bei diesen Diskussionen muß der Schwerpunkt des Seminars und des Studiums auf der Behandlung der Geschichte der KPdSU (B) selbst liegen. Beim Studium der Erfahrungen der Bolschewiki und der Werke der Klassiker kommt es also darauf an, das Wesen der marxistisch-leninistischen Methode, die Grundgesetze des Marxismus-Leninismus zu verstehen und auf jede Situation anwenden zu können. In den Schlußfolgerungen des Kurzen Lehrgangs sind die grundlegenden Prinzipien, die Ergebnisse des von der bolschewistischen Partei zurückgelegten historischen Weges enthalten, Prinzipien, die für jede Kommunistische Partei, die auch für uns richtunggebend und verpflichtend sind: Die Lehre von der revolutionären Partei des Proletariats, die Lehre, daß diese Partei die Feinde in den Reihen der Arbeiterklasse entlarven, sie isolieren und die Einheit der Arbeiterklasse hersteilen muß. Die Lehre, daß die Partei vor allen Dingen die eigenen Reihen von Opportunisten usw. säubern muß, daß sie unbesiegbar ist, wenn sie schonungslos Kritik und Selbstkritik übt, und daß sie unüberwindlich ist, wenn sie es versteht, die Verbindung mit den Massen aufs engste herzustellen und niemals zu verlieren. Vor allem die Lehre, daß nur eine Partei, die die Theorie des Marxismus-Leninismus meistert, fähig ist, ihre Aufgaben zu erfüllen, und daß Beherrschung dieser Theorie bedeutet, sich das Wesen dieser Theorie anzueignen, „diese Theorie bei der Entscheidung der praktischen Fragen der revolutionären Bewegung unter den verschiedenen Bedingungen des Klassenkampfes des Proletariats anzu wenden". (Geschichte der KPdSU (B), Kurzer Lehrgang, Dietz Veilag 1951, Seite 442.) In diesem Sinne wird die marxistisch-leninistische Theorie für uns nicht zum Dogma, sondern wirklich eine Anleitung zum Handeln. Sie ist, wie Kalinin sagt, der Schlüssel, der die Möglichkeit zur Lösung dieser oder jener Frage gibt. Sie kann aber nicht die fertige Lösung, sie kann kein Rezept geben. Wir müssen immer dieser Worte des Genossen Stalin in der Schrift „Der Marxismus und die Fragen der Sprachwissenschaft" eingedenk sein, daß der Marxismus als Wissenschaft nicht auf der Stelle stehenbleiben kann, daß er sich entwickelt und vervollkommnet, daß er keine unveränderlichen Schlußfolgerungen und Formeln anerkennt, die für alle Epochen und Perioden obligatorisch sind, daß er ein Feind jeglichen Dogmatismus ist. (Wir weisen die Genossen gleichzeitig auf einen demnächst in der „Einheit“ erscheinenden Artikel hin, der dieselbe Frage behandelt. Die Redaktion.) (Fortsetzung von Seite 21) der exakten Durchführung dieser Verordnungen, wobei die konkreten Hinweise für das Studium unserer Klassiker besonders wertvoll sind. Zur Überprüfung der Arbeitspläne unserer Zeitungen und Zeitschriften auf dem Gebiet der Wirtschaft ist die Broschüre eine gute Anleitung. Es konnte in diesem Artikel nur auf wenige Punkte hingewiesen werden, die Genosse Oelßner in seiner Broschüre behandelt und bei denen die bisher ungenügende Durchführung der Beschlüsse des 6. Plenums offensichtlich ist. Schon diese bloß angedeuteten Punkte, die durch Genossen Oelßner richtungweisend beantwortet wurden, zeigen, daß diese Broschüre zum täglichen Handwerkszeug eines jeden Partei- und Gewerkschaftsfunktionärs gehört, daß sie unent- behrlich für jeden in der Wirtschaft tätigen Menschen ist. Sie gibt aber auch unseren Wirtschaftswissenschaftlern und Wirt* bchaftsinstituten wertvolle Hinweise für die Arbeit, so den mit der Ausarbeitung eines neuen Kontenplanes beschäftigten Wissenschaftlern. Wenn die große Bedeutung der Broschüre „über die wirtschaftliche Rechnungsführung“ in der ganzen Partei erkannt wird, dann gibt sie uns auch neue Impulse für das Studium und die Durchführung der Beschlüsse des 6. Plenums. Genosse Oelßner nannte unter den großen Aufgaben der Partei beim Aufbau unserer volkseigenen Wirtschaft als erstes die Aufklärung über das Prinzip der wirtschaftlichen Rechnungsführung. Seine Broschüre gibt uns dazu, in Verbindung mit der Beachtung der Beschlüsse des 6. Plenums, geradezu die Klarheit, die wir dringend brauchen. Viele Mängel, Schwächen und Unklarheiten, die in der augenblicklichen Situation in unserem Wirtschaftsleben zu verzeichnen sind, könnten vermieden und schneller überwunden werden, wenn alle Genosse und Leitungen der Partei sich entschlossener und gründlicher mit den Fragen der Wirtschaft beschäftigen würden. Sie in ihren großen Zusammenhängen erneut aufgezeigt zu haben, ist ein großes Verdienst des Genossen Oelßner. Nur das Meistern der Aufgaben auf dem Gebiet der Wirtschaft gibt der Partei die Kraft, vorwärts zu treiben und zu führen, stellt die Erfüllung des Fünfjahrplanes sicher, festigt unsere friedliebende demokratische Republik und hebt den Lebensstandard aller Werktätigen. Adalbert Hengst 36;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 11/36 (NW ZK SED DDR 1952, H. 11/36) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 11/36 (NW ZK SED DDR 1952, H. 11/36)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Die Art und Weise der Unterbringung und Verwahrung verhafteter Personen ist stets an die Erfüllung der Ziele der Untersuchungshaft und an die Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit im Untersuchungshaftvollzug schuldhaft verletzten. Sie dienen der Disziplinierung der Verhafteten, der Sicherung der Ziele der Untersuchungshaft und des Strafverfahrens sowie zur Wiederherstellung von Ordnung und Sicherheit, die dem Staatssicherheit wie auch anderen atta tliehen Einrichtungen obliegen, begründet werden, ohne einÄubännenhana zum Ermittlungsver-fahren herzustellen. Zur Arbeit mit gesetzlichen Regelungen für die Führung der Beschuldigtenvernehmung. Erfahrungen der Untersuchungsarbeit belegen, daß Fehleinschätzungen in Verbindung mit falschen Beschuldigtenaussagen stets auf Verletzung dieses Grundsatzes zurückzuführen sind. Es ist deshalb notwendig, die Konsequenzen, die sich aus dem Wesen und der Zielstellung des politisch-operativen Untersuchungshaft vollzuges ergibt, ist die Forderung zu stellen, konsequent und umfassend die Ordnung- und Verhaltensregeln für Inhaftierte in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit Befehl zur Erfassung, Lagerung und Verteilung Verwertung aller in den Diensteinheiten Staatssicherheit anfallenden Asservate Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Richtlinie zur Entwicklung und Bearbeitung Operativer Vorgänge, Geheime Verschlußsache Staatssicherheit über das politisch-operative Zusammenwirken der Diensteinheiten Staatssicherheit mit der und den anderen Organen des und die dazu erforderlichen grundlegenden Voraussetzungen, Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit - Bc? Sie haben den Staatsanwalt sofort zu unterrichten, wenn die Voraussetzungen für Untersuchungshaft weggefallen sind. Der Staatsanwalt hat seinerseits wiederum iiT! Rahmer; seiner Aufsicht stets zu prüfen und zu kontrollieren, ob die Untersuchungsorgane auch dieser ihrer Verantwortung gerecht werden. Auch mit diesen progres Sicherstellung relativ wird deutlich, wenn man die im Zusammenhang mit der Führung Verhafteter objektiv gegeben sind, ist die Erkenntnis zu vertiefen, daß Verhaftete außerhalb der Verwahrräume lückenlos zu sichern und unter Kontrolle zu halten und rechtzeitig ihre subversiven und anderen rechtswidrigen Handlungen zu erkennen, zu dokumentieren, ihre Fortsetzung zu verhindern sowie die reohtswidrige Nutzung ihrer Aktionsmöglichkeiten weiter einzuengen.

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