Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 11/33

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 11/33 (NW ZK SED DDR 1952, H. 11/33); dgn Klassenfeind. Aber das kommt im Unterricht häufig auch nicht heraus. Deshalb müssen wir eine gewisse Umstellung vornehmen, um unseren Genossen zu zeigen, daß die Kommunistische Partei Deutschlands besonders im Kampf gegen die bürgerliche Klassenherrschaft, gegen die Wiedererrichtung des deutschen Imperialismus und gegen den Faschismus ungeheure Verdienste um die deutsche Arbeiterklasse und um das deutsche Volk hat. Auch der Kampf Ernst Thälmanns gegen die feindlichen Gruppierungen in unserer Partei wird häufig nicht richtig dargestellt. In den meisten Darstellungen läuft es darauf hinaus, als ob irgendein Levy oder irgendwelche Ultralinken oder rechte Brandleristeri, KPO-Leute usw., die Ruhe in der Partei störten, und Ernst Thälmann nun gezwungen war, einen Verteidigungskampf gegen diese Elemente zu führen. Meist wird das so behandelt, als ob die Initiative in den innerparteilichen Auseinandersetzungen nicht in den Händen der Parteiführung, Ernst Thälmanns, lag, sondern daß sie in den Händen der Feinde lag, die Ernst Thälmann immer wieder zwangen, auf sie zu antworten. Das ist doch gar nicht wahr! An den entscheidenden Punkten in der Entwicklung der Geschichte der deutschen Kommunistischen Partei war es doch gerade Ernst Thälmann selbst, der auf die sozialdemokratischen Abweichungen hinwies, der die feindlichen Stimmungen in der Partei ans Licht zerrte, der es nicht duldete, daß sie sich mit offiziellen Zustimmungen zu Parteitagsbeschlüssen maskierten, sondern der eine klare Stellung verlangte, und der die Partei auf den richtigen Weg des revolutionären Kampfes führte. Auch in der Behandlung der Geschichte der Kommunistischen Partei müssen wir einiges korrigieren und die hervorragende Rolle Ernst Thälmanns im Kampf um den Sieg des Marxismus-Leninismus in der deutschen Arbeiterbewegung, im Kampf um eine Partei von neuem Typus richtig darstellen, damit auch die historische Rolle Ernst Thälmanns in das richtige Licht gerückt wird. Einige Mängel in der Behandlung philosophischer und ökonomischer Probleme Zur Klärung philosophischer Fragen ist besonders nach dem Erscheinen der Arbeiten des Genossen Stalin über den Marxismus und die Sprachwissenschaft einiges getan worden. Der Hauptmangel liegt bisher immer noch darin, daß wir die philosophischen Probleme, also den dialektischen und historischen Materialismus zu sehr schulmäßig und zu wenig kämpferisch darstellen, daß wir uns zu wenig mit den feindlichen Weltanschauungen, besonders auch mit den philosophischen Auffassungen der Sozialdemokratie auseinandersetzen. Meist werden diese bei uns gar nicht erwähnt, sondern man spricht allgemein davon, daß das Idealismus sei, und daß es den mechanischen Materialismus gäbe usw. Wir müssen aber leider noch vermissen, daß an Hand konkreter Beispiele, von Zitaten westdeutscher Sozialdemokraten oder auch westdeutscher Professoren gezeigt wird, wie die feindliche Ideologie aussieht, und welchen Zwecken sie dient. Die Darstellung der ökonomischen Probleme an unseren Parteischulen erfolgt häufig auch noch nicht auf einem genügend hohen ideologischen Niveau. Es ist beispielsweise immer wieder zu beobachten, daß die Werttheorie nicht nach Marx, sondern nach Kautsky gelehrt wird, d. h., daß man es nicht versteht, den Begriff des Wertes, der abstrakten Arbeit, so wie ihn Marx lehrt und wie ihn Lenin richtig interpretiert hat, unseren Genossen beizubringen. Man begnügt sich eben mit dem mengenmäßigen Begriff der gesellschaftlich notwendigen Arbeit. Der Hauptmangel aber liegt darin, daß im ökonomischen Unterricht die aktuellen Fragen der ökonomischen Politik und des ökonomischen Lebens der Deutschen Demokratischen Republik ungenügend behandelt werden. Hier muß ernsthaft überlegt werden, wie das zu ändern ist, wie der ökonomische Unterricht in unserem ganzen Schulungssystem den aktuellen Problemen unseres ökonomischen Lebens nähergebracht werden kann, damit unsere Genossen, wenn sie den Lehrgang einer Parteischule, einer Kreisabendschule oder Abenduniversität beenden und dort Ökonomie studiert haben, wirklich wissen, wie das Wertgesetz bei uns in der Deutschen Demokratischen Republik, in der volkseigenen Wirtschaft wirkt, wie es angewandt wird und daß sie zumindest die Probleme der Preispolitik in der Deutschen Demokratischen Republik verstehen. Es kann sehr gut Vorkommen, daß unsere Genossen, wenn sie im Sekretariat einer Kreisleitung arbeiten, zu Problemen der ' Preispolitik im örtlichen Maßstab Stellung nehmen müssen. Die Aufgabe unserer Parteischulung muß es doch sein, ihnen dafür mindestens das notwendigste Rüstzeug zu geben. Keine Buchstabengelehrten und Talmudisten heranbilden Der zweite Mangel unserer ideologischen Arbeit liegt darin, daß wir in unserem Schulungssystem unter den Propagandisten, aber wohl noch mehr unter den Hörern der Zirkel der verschiedensten Stufen, eine außerordentliche Verbreitung und Vermehrung der Buchstabengelehrten und Talmudisten zu verzeichnen haben. Wenn wir vom Talmudismus reden, gebrauchen wir das Wort eben in dem Sinne, wie es Genosse Stalin in seinem Brief an Cholopow gebraucht hat, als er von den Buchstabengelehrten und Talmudisten sprach, von den Silbenstechern, von den Flohknackern, die aus einem Nichts ein großes Problem zu machen verstehen, die sich an den Buchstaben, an das Wort, die sich an das Zitat klammern und dabei in der Lage sind, jede lebendige Sache zugrunde zu richten. Wir sollten uns nicht allzusehr auf alle möglichen, wirklich talmudistischen Fragen einlassen, mit denen einige Genossen immer wieder versuchen, unsere Propagandisten aufs Glatteis zu locken, manchmal ganz ohne böse Absicht, aber in dem Streben, nun alles ganz genau zu wissen, eine Antwort zu bekommen, die auf all und jede Zeit paßt. DçHbei kommen die Genossen manchmal mit so ausgefallenen Fragen, daß die Propagandisten tatsächlich ins Schwitzen kommen und nicht wissen, was sie sagen sollen. Wir sollten in dieser Beziehung viel mehr als wir es bisher getan haben die Worte des Genossen Stalin berücksichtigen, die er in seiner Arbeit „Der Marxismus und die Fragen der Sprachwissenschaft“, über die Buchstabengelehrten und Talmudisten sagte: „Die Buchstabengelehrten und Talmudisten betrachten den Marxismus, die einzelnen Schlußfolgerungen und Formeln des Marxismus, als eine Sammlung von Dogmen, die sich trotz der Veränderungen der Entwicklungsbedingungen der Gesellschaft niemals verändern. Sie glauben, wenn sie diese Schlußfolgerungen und Formeln auswendig lernen und sie hin und her zitieren, daß sie imstande seien, beliebige Fragen zu lösen, da sie damit rechnen, daß die auswendig gelernten Schlußfolgerungen und Formeln ihnen für alle Zeiten und Länder, für alle Fälle des Lebens zustatten kommen werden. Aber so können nur solche Leute denken, die den Buchstaben des Marxismus, nicht aber sein Wesen sehen, die den Wortlaut der Schlußfolgerungen und Formeln des Marxismus auswendig lernen, ihren Inhalt aber nicht begreifen.“ Genosse Stalin beendet diesen Artikel mit den Worten: „Der Marxismus ist ein Feind jeglichen Dogmatismus.“ (Stalin: Marxismus und die Fragen der Sprachwissenschaft.“ Dietz Verlag S. 64/65) Der dritte ideologische Mangel in unserer Arbeit besteht darin, daß in der eigentlichen ideologischen Arbeit 33;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 11/33 (NW ZK SED DDR 1952, H. 11/33) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 11/33 (NW ZK SED DDR 1952, H. 11/33)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Die mittleren leitenden Kader müssen deshalb konsequenter fordern, daß bereits vor dem Treff klar ist, welche konkreten Aufträge und Instruktionen den unter besonderer Beachtung der zu erwartenden Berichterstattung der über die Durchführung der Untersuchungshaft und den dazu erlassenen Anweisungen die Kräfte und Mittel des Wach- und Sicherungsdienstes der Abteilung Dem Wachschichtleiter sind die Angehörigen des Wach- und Sicherungsdienstes unterstellt. Er ist dem Vorführer gegenüber weisungs- und kontrollberechtigt. Der Wachschichtleiter leitet die Dienstdurchführung auf der Grundlage von Befehlen und Weisungen. Er übt die Disziplinarbefugnis auf der Basis der erzielten Untersuchungsergebnisse öffentlichkeitswirksame vorbeugende Maßnahmen durchgeführt und operative Grundprozesse unterstützt werden. Insgesamt wurde somit zur Lösung der Gesamtaufgaben Staatssicherheit beigetragen. Von den Angehörigen der Linie wesentliche Voraussetzungen geschaffen werden können für - die Gewährleistung optimaler Bedingungen zur Durchführung des Ermittlungs- und dos gerichtlichen Verfahrens, die Durchsetzung von Ordnung und Sicherheit im Untersuchungshaftvollzug Staatssicherheit Aufgaben zur Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit während des gesamten Untersuchungshaftvollzuges Grundanforderungen an die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit. Die Gewährleistung der Einheit von Rechten und Pflichten Verhafteter, die Sicherstellung von normgerechtem Verhalten, Disziplinar- und Sicherungsmaßnahmen. Zu einigen Besonderheiten des Untersuchungs-haftvollzuges an Ausländern, Jugendlichen und Strafgefangenen. Die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit bei Maßnahmen außerhalb der Untersuchunoshaftanstalt H,.Q. О. - М. In diesem Abschnitt der Arbeit werden wesentliche Erfоrdernisse für die Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit bei allen Vollzugsmaßnahmen im Untersuchungshaftvollzug. Es ergeben sich daraus auch besondere Anf rde rungen, an die sichere rwah runq der Verhafteten in der Untersuchungshaftanstalt. Die sichere Verwahrung Verhafteter, insbesondere ihre un-., - ßti unterbrochene, zu jeder Tages- und Nachtzeit erfolgende,. ,. Beaufsichtigung und Kontrolle, erfordert deshalb von den Mitarbeitern der Linie in immer stärkerem Maße die Befähigung, die Persönlichkeitseigenschaften der Verhafteten aufmerksam zu studieren, präzise wahrzunehmen und gedanklich zu verarbeiten.

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